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... Sven Michael Schreivogel über Wallace, Hexer, Zeitlosigkeit und Konzepte

Sven Michael Schreivogel ... Sven Michael Schreivogel ...
...über Wallace, Hexer, Zeitlosigkeit und Konzepte

Edgar Wallace Filme zählen zu den Höhepunkten des deutschen Nachkriegskinos und werden heute noch regelmäßig im TV ausgestrahlt. In Buchform - im Rahmen der Goldmann'schen Roten Krimis - war/ist der Autor sehr beliebt. Seine Stoffe wurden auch in Hörspiele verwandelt. G. Walt hat darüber unter dem Titel  Zwei Dutzend und ein bisschen mehr - Krimihörspiele mit Flair berichtet.


Sven Michael Schreivogel von Nocturna Audio hat sich nun als großer Edgar Wallace Fan daran gemacht eines der bekanntesten Werke des britischen Schriftstellers ein weiteres Mal zu vertonen. Wir konnten nicht anders als ihn dazu zu befragen... 

Der Hexer von Nocturna Audio Zauberspiegel: Der Hexer kommt am 27. November auf den Markt. Das ist das wohl bekannteste Werk von Edgar Wallace und der wohl auch bekannteste Edgar Wallace Film aus deutscher Produktion. Es gab auch Hörspiele. Warum sollte man Deinen Hexer noch hören? Was unterscheidet Schreivogels Hexer von all den anderen?
Sven Michael Schreivogel: Also: Das Hörspiel wird am 4. Dezember erscheinen, weil wir den VÖ-Termin leider noch mal verschieben mussten. Wir haben tatsächlich bis zur letzten Minute an der neuen Produktion gearbeitet. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle vor allem bei der Hamburger Synchron, namentlich bei Geschäftsführer Klaus Leuner und Tonmeister René Pablotzki, bedanken. Jetzt aber zu Deiner Frage: Ich bin ein echter Fan der zwei alten Hörspielfassungen aus den 1980er Jahren. Während die Europa-Produktion von Heikedine Körting mit der "Rückkehr der Klassiker" neu aufgelegt wurde, wird's wohl von der Maritim-Produktion von Hans-Joachim Herwald keine CD-Version geben; einem Gerücht zufolge ist hier auch das Master im Zuge eines Rohrbruchs zerstört worden. Es fehlt jedoch eine zeitgemäße Vertonung dieses Krimi-Klassikers. Deshalb habe ich mich entschlossen, diese neue Fassung zu machen.

Der Hexer - In der Fassung von MaritimZauberspiegel: Was erwartet den Hörer, der den Hexer aus Nocturna-Produktion einlegt?
Sven Michael Schreivogel: Na ja, vom Storyplot her haben wir uns ein wenig von der Romanvorlage gelöst. Wer den Roman kennt, weiß auch, hinter welcher Maske sich der Hexer verbirgt. Das ist also kein Geheimnis. Allerdings gibt's zwei Szenen, die speziell fürs Hörspiel geschrieben wurden, nämlich eine Konfontation des Hexers mit Chiefinspector Bliss und kurze Zeit später mit Inspector Wembury. Und eine Szene aus dem Kinofilm, eine Verfolgungsjagd über die Dächer, hat ebenfalls ihren Weg ins Manuskript gefunden - jedoch mit unerwartetem Ausgang. Insgesamt ist's gute Unterhaltung im Wortsinn.

Zauberspiegel: Ist Wallace denn noch zeitgemäß?
Sven Michael Schreivogel: Die Werke von Edgar Wallace sind zeitlos, ob als Roman oder als Verfilmung. Und nach 20 Jahren war die Zeit jetzt reif für eine neue Hörspielfassung.

Zauberspiegel: Diesmal hast Du selbst zur Feder gegriffen und das Buch selbst geschrieben. Warum das? Und werden wir Sven Michael Schreivogel des Öfteren in der Dreifachfunktion Autor, Produzent, Regisseur erleben?
Sven Michael Schreivogel: Nun, eigentlich war's kein Novum, dass ich mich selbst ans Manuskript gesetzt habe. Für das letzte Knax-Hörspiel (2003) hatte ich auch die Hörspielfassung geschrieben - und davor für viele Filmprojekte, darunter mein Kinofilm "Der Seelenspiegel" (1996). Es war mehr eine Frage der Zeit, wann ich wieder zur Tastatur greifen würde. Und ja: Es sind weitere Projekte aus meiner Feder geplant.

Der Hexer in der Fassung von EuropaZauberspiegel: Kommt das Hörspiel dem Buch von Wallace oder dem Film näher? Oder verbietet sich in Deinen Augen der Vergleich?
Sven Michael Schreivogel: Dem Roman, ganz eindeutig. Aber wir haben - wie gesagt - auch die Variation einer Filmszene eingebaut.

Zauberspiegel: Ist das der Auftakt zu einer Schreivogel’schen Edgar Wallace-Serie?
Sven Michael Schreivogel: Ein klares Ja! Als zweite Folge ist die Vertonung eines meiner Lieblingsromane von Edgar Wallace, "Die Tür mit den sieben Schlössern", vorgesehen.

Zauberspiegel: Helmut Zierl ist natürlich ein Coup in der Besetzung. Zugleich sind mit Franz Hofmann und Eva Balkenhol wieder Nachwuchssprecher im Cast. Wird das ein Markenzeichen von Nocturna-Produktionen werden?
Sven Michael Schreivogel: Auch hier ein klares Ja! Das ist unser Konzept. Mir liegt viel am Nachwuchs - insbesondere, wenn er so talentiert ist. Franz war übrigens auch Regie-Assistent bei der Produktion. Was Helmut angeht, habe ich noch eine kurze Anekdote auf Lager. Im Sommer 2008 haben wir uns im Literaturhaus Berlin kennen gelernt. Er kannte unsere Mabuse-Hörspiele und sagte: Wenn Sie mal eine gute Rolle für mich haben, melden Sie sich bei mir! Danach gab er mir seine Handynummer. Mir war sofort klar, dass er in der Hexer-Produktion eine wichtige Rolle sprechen würde - jetzt also den undurchsichtigen Dr. Lomond. Bei der zweiten Gordon-Black-Staffel wird er ebenfalls mit dabei sein.
Helmut Zierl - Nocturnas Hexer

 

Kommentare  

#1 G. Walt 2009-11-18 08:54
Helmut Zierl hat man lange nicht mehr in Hörspielen gehört und ich frage mich warum. Seine Darstellungen habe ich immer geliebt. Man denke nur an Dave Welington in Larry Brent.

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