Ringo`s Eleven: Robert Corvus
Ringo`s Eleven: Robert Corvus
Liebe Zauberspiegler und Zauberspieglerinnen,
nach einigen Jahren Plattenkiste und eingestreuten Artikeln habe ich nun etwas Neues ausgeheckt. Die Reihe trägt den signifikanten namen "Ringo`s Eleven". Keine Sorge, ich möchte niemanden zu einem spektakulären Bankraub überreden. Ich habe lediglich 11 Fragen ausgearbeitet, die ich Schriftstellern, Malern und Musikern im In- und Ausland schicke, und sie um Beantwortung bitte. Fast so wie bei einem Interview, aber nur fast. Doch lest bitte weiter...
Robert Corvus ist ein deutscher Schriftsteller, der sich hauptsächlich der phantastischen Literatur widmet. Unter dem Pseudonym Bernard Craw veröffentlichte er zahlreiche Erzählungen in den Reihen Das Schwarze Auge und Classic Battle Tech. Als Robert Corvus schrieb er mehrere Fantasy-Zyklen und ist als Autor seit einigen Jahren auch im Perry Rhodan-Universum unterwegs.
Welche Art Mensch sind Sie, wie würden Sie sich selbst beschreiben?
In meiner Zeit vor der hauptberuflichen Schriftstellerei habe ich viele Persönlichkeitstests gemacht, beispielsweise bei Führungskräftetrainings. Dort wurde ich je nach Raster als »unabhängiger Denker«, »rational-kopfgesteuerter Typ« oder »kreativer Einzelgänger« charakterisiert. In all dem finde ich mich wieder.
Auf was sind Sie in Ihrem Leben besonders stolz?
Als jemand, der nun wirklich kein Wandervogel ist, in 99 Tagen die 2500 Kilometer Jakobsweg vom Kölner Dom zur Kathedrale von Santiago de Compostela gegangen zu sein.
Was würden Sie, rückblickend, in Ihrem Leben anders machen, bzw. nicht mehr machen?
Ich würde in meinen Zwanzigern offener sein und mehr Dinge einfach ausprobieren.
Was denken Sie über Religion, welchen Stellenwert hat sie in Ihrem Leben?
Soziologisch sind Religionen und aus ihnen abgeleitete Vorstellungen prägende Faktoren für die Gemeinschaften, in denen sich Menschen zusammenfinden und leben, von der Familie bis zum (Supra-)Nationalstaat.
Meine Religion ist das Wichtigste in meinem Leben und eine der wenigen Konstanten darin.
Welchen Berufswunsch hatten Sie ursprünglich, bzw. welchen Beruf übten Sie früher aus?
Ich war Schüler (Leistungskurse Deutsch und Geschichte), Soldat (Infanterie), Student (Diplom-Wirtschaftsinformatiker), Karatelehrer (brauner Gürtel), Unternehmensberater (Managing Consultant) und Projektleiter (Senior Project Manager). Das alles habe ich gern gemacht, es hatte seine Zeit und seinen Platz in meinem Leben.
Was inspiriert Sie?
Gute Geschichten. Insbesondere die nicht erzählten Pfade in diesen Geschichten, die ich weiterdenken kann.
Wie sieht ein typischer Tag bei Ihnen aus?
In einer Schreibphase: nach dem Aufstehen gegen 7:00 Uhr direkt an den Computer. Mittags feststellen, dass ich noch im Schlafanzug bin. Vor dem Essen Training, nach dem Essen eine längere Pause mit Mittagsschlaf. Dann wieder Schreiben, wenn ich gut im Fluss bin schon mal bis 22:00 Uhr. Idealerweise reiht sich ein solcher Tag an den anderen, bis das Manuskript in der Rohfassung fertig ist.
Zwischen den Schreibphasen viel Planung von Lesungen oder weiteren Projekten, Absprachen, aber auch Filme anschauen und gute Bücher lesen. Und natürlich ab und zu Conventions und Lesungen.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wie entspannen Sie sich?
Täglich Sport auf meinem Fitness-Bike, wöchentlich Tanzen gehen, gelegentlich Kinobesuche, viel zu selten Tauchen.
Welchen Ort würden Sie gerne einmal persönlich besuchen?
Die Malediven stelle ich mir schön vor.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten - ganz egal welchen, was wäre das?
Den Erstkontakt mit einer außerirdischen Zivilisation mitzuerleben wäre schon eine spannende Sache.
Welche Persönlichkeit (historisch, fiktiv oder real) würden Sie gerne einmal persönlich treffen, und warum?
Capitaine Jean Danjou, den größten Helden der Fremdenlegion, dessen letztes Gefecht dort noch heute jährlich als Feiertag begangen wird. Ich würde gern verstehen, was diesen Mann derart extrem motiviert hat – und durch welches Charisma er seine Soldaten dazu gebracht hat, mit ihm auf einem verlorenen Posten in den Tod zu gehen, in der Fremde und für ein Land, das nicht ihres war.
Vielen Dank, Robert Corvus