... Sönke Strohkark über Dogma-Regeln in Hörspielen und die Inspiration durch Dan Shocker
: Ich mag es immer ungern zugeben, aber das erste Werk hat schon sehr lange gebraucht, da die Produktion neben dem Studium und diversen Nebenjobs stattfand (was heute allerdings immer noch der Fall ist), aber heute hat man die Schritte und die Planung doch schon besser im Griff Also gut, nun ohne Umschweife: 3 Jahre.
: Ein unbeschreibliches. Man steckt so viel Herz und Zeit in eine Sache und endlich hat man das runde Ergebnis in den Händen. Einfach nur super.
: Mir war die Herausforderung sehr wichtig, nicht nur ein Hörspiel zu produzieren, sondern sich vorher Regeln zu überlegen, die das ganze noch ein wenig schwieriger machen. Daher besagen unsere Dogma-Regeln ja zum Beispiel, dass es keinen Erzähler gibt und somit alle Situationen und Orte durch die Dialoge, bzw. Atmosphären und Geräusche beschrieben werden müssen. Ein weiterer Punkt ist, dass alle Geräusche, die in dem jeweiligen Hörspiel vorkommen, selbst produziert sein müssen. Dadurch entsteht auch immer ein persönlicher Bezug zu jedem Sound und das macht dann besonders viel Spaß, es als Macher noch einmal anzuhören. Davon hat der Hörer natürlich nichts, aber wir sind auch der Meinung, dass durch Geräusche, die extra für jede Szene und Bewegung der Sprecher aufgenommen und angelegt wurden, eine sehr dichte und authentische Stimmung geschaffen wird.
: Ich habe die Dialoge in den Larry-Brent-Hörspielen schon immer, (bzw. seit ich 12 Jahre alt war) geliebt und Larry-Brent ist und bleibt meine Lieblingshorrorhörspiel-Reihe. Der trashige Humor hat die düstere Atmosphäre doch oftmals aufgelockert und dem Ganzen ein wenig das Üble genommen. Ich weiß, dass das einige Hörer nicht so gern haben, aber mir gefällt genau dieser Stil, den die Macher der Hörspielreihe damals angewendet haben. Und ich denke, dass man in unseren Hörspielen ein wenig die Begeisterung für Larry heraushört
: Ja, wir haben keinen Verlag, aber mit pop.de einen tollen Vertrieb gefunden, der unsere Hörspiele nun exklusiv verkauft. Also daher läuft die Produktion in Eigenregie, was einem natürlich auch die absolute Freiheit garantiert und das ist ja auch ein schönes Gefühl.
: Also mir gefällt es so, wie es jetzt ist, recht gut. Daher kann man nicht sagen, dass wir auf der Suche sind. Wie gesagt, wir sind froh, dass wir pop.de haben, denn den Vertrieb würden wir zeitlich nicht schaffen. Trotzdem wäre man in der Zukunft natürlich nicht abgeneigt, das Ganze zu vergrößern, um weiterproduzieren zu können und dann irgendwann davon zu leben.
: Es sind natürlich noch sehr kleine Verkaufszahlen, aber es ist trotzdem viel mehr, als wir uns überhaupt erhofft hatten. Owls Creek habe ich ja eigentlich nicht mit dem Ziel produziert, damit an den Hörspielmarkt heranzutreten, sondern in erster Linie wollte ich lernen, wie man ein Hörspiel produziert. Dass es jetzt doch so positiv angenommen wurde, freut einen natürlich doppelt. Ob man mit dem zweiten Teil größere Vertriebe überzeugen kann, wird sich zeigen.
: Ich glaube, dass man sich mit dem zweiten Teil doch weiterentwickelt hat. Also auch im Bereich Design und besonders in Bezug auf die Dramaturgie finde ich, dass es einen großen Schritt vorangegangen ist. Das Cover, dass ja von Tobias Greber und Christoph Böske von 18-frames gestaltet wurde, hat jetzt einen neuen Look, der mir sehr gefällt. Die erste Folge wird wohl mit der nächsten Pressung auch noch einmal ein klein wenig verändert werden, so dass die Vorderseiten dann auch zusammenpassen. Daher ist das Cover von Owls Creek eigentlich eine Limited-Edition Auch in puncto Musik hat Ralf Pantel neue Wege eingeschlagen, um den Hörer in eine andere Stimmung zu versetzen. In Owls Creek sollte es eher eine klassische Dorf-Stimmung sein. Don E. spielt hingegen in der Großstadt. Da kann man durchaus mal ein paar Synthi-Sounds einsetzen und einen tiefen Bass wummern lassen. Ich finde jedenfalls, dass Ralf wieder einmal einen großen Teil der Stimmung überhaupt entstehen lässt und ich möchte auch in weiteren Teilen keinesfalls auf ihn verzichten. Der hörbare Unterschied zwischen den Folgen ist auch absolut gewollt und gehört zum Konzept der Serie. Die Teile sollen abgeschlossen sein, so dass jeder Hörer auch erst den zweiten und dann den ersten Teil hören kann, ohne dass er Probleme hat, der Story zu folgen. Es wird aber immer eine Verbindung zu anderen Horror-Haus-Folgen geben, die den Personen, die alle Teile kennen dann hoffentlich als positiver Aha-Effekt auffallen wird.
: Das zeigt sich beim Schreiben. Ich stecke ja noch in meinem Studium und daher wird es wie immer zeitlich etwas knapp, aber ich möchte mich bald wieder ran setzen und eine neue Story schreiben. Ideen sind jedenfalls genug vorhanden! Die Doppel-CD Don E. war so natürlich nicht als solche geplant, aber ich merkte, nachdem ich schon zwanzig Minuten gestrichen hatte, dass die Geschichte die 100 Min. benötigt, um das rüberzubringen, was mir wichtig ist. Daher steht es in den Sternen, was wir als nächstes produzieren. Vielleicht eine Dreier-CD Wenn es die Story hergibt. Warum nicht?
: Ja, die Familie Guggenberger ist dort doch das eine oder andere Mal vertreten. Wir hatten bei der ersten Produktion noch keine Kontakte und auch noch nicht den Mut, professionelle Sprecher zu engagieren, weil wir noch gar nicht wussten, wo der Weg hingeht. Daher haben wir uns an Laien-schauspieler des Theater Wedel wie Matthias Ziegann und Jan Krogmann gehalten und auch an absolute Laien wie zum Beispiel mich oder meinen Kumpel Ismail Cümer, der Patch Gomez spricht. Mir war nur wichtig, dass die, die mitgemacht haben, Lust auf das Projekt hatten. Ich finde, man hört es doch heraus, wenn ein Sprecher so richtig Spaß an der Sache hat. Mit Davia Dannenberg hatten wir sogar eine professionelle Schauspielerin dabei, die die Rolle der Betty Brighton gesprochen hat. Ohne die Freunde hätte man die ganze Sache gar nicht aufziehen können und daher bin ich allen, die den ersten und zweiten Teil durch ihre Hilfe unterstützt haben, sehr zu Dank verpflichtet!....also daher: DANKE!