... Dietmar Kuegler über »Ronco«, »Lobo« und Exposés
... Dietmar Kuegler ...
... über »Ronco«, »Lobo« und Exposés
... über »Ronco«, »Lobo« und Exposés
: Kurt Bernhardt war eine Vaterfigur. Er hat Anstöße gegeben. Er hat manchmal laut gedacht, hat Ideen gehabt, die oft gar nicht durchführbar waren, in denen aber Substanz steckte, aus der etwas zu machen war. Die Ausarbeitung und Details hat er anderen überlassen. Aus einem Gespräch mit ihm sind dann häufig völlig andere Realisierungen herausgekommen, als sie anfänglich angedacht waren. Als sein größtes Verdienst sehe ich in meinem Fall an, dass er mir freie Hand gelassen hat. Ich konnte meine Fantasie spielen lassen. Wir hatten einmal, zweimal im Jahr eine Redaktionsbesprechung in München, an der er manchmal nur eine halbe, manchmal eine Stunde teilgenommen hat. Er hat zugehört, hat ein paar Anmerkungen gemacht. Und wenn er verstanden hat, wohin man wollte, hat er entweder zugestimmt oder ein paar Bedenken angebracht oder etwas ergänzt. Die Ausführung und das Ergebnis waren dann meine Sache. Das hat wunderbar funktioniert, und wir hatten ein sehr, sehr gutes Verhältnis. Er hat mich zwei- oder dreimal privat auf der Insel Föhr besucht, und wir sind ausgezeichnet miteinander ausgekommen. Ganz generell gab es ein sehr kollegiales Verhältnis in der Redaktion. Ich betrachte es noch heute als Privileg, dass mir als sehr, sehr jungem Mann ich war damals knapp 21 so viel Freiheit gelassen wurde. Wir hatten einfach Vertrauen zueinander.
: Hans Gamber war ein liebenswerter Spinner sehr positiv gemeint. Der Mann hat Ideen gehabt, die konnten einem den Atem stocken lassen. Er hat für den Playboy gearbeitet, hat eigene Zeitschriftenideen realisiert, war für satirische Zeitungen tätig, hat einen Bestseller unter dem Titel Was Bayern so bayrisch macht geschrieben, und, und, und Ich habe ihn sehr respektiert, weil er in seiner unkonventionellen Art Denkweisen verändern und Blickwinkel öffnen konnte. Aber von Western hatte er im Grunde keine Ahnung. Ihm ging nach kurzer Zeit die Puste aus, weil ihm die Zusammenhänge und Grundlagen des Western und die Kenntnisse des historischen Unterbaus fehlten.
Wieso Kurt Bernhardt und Werner Müller-Reimann dann ausgerechnet in mir die Zukunft der Serie sahen und mich an seine Stelle gesetzt haben keine Ahnung. Beide hatten wohl ein Gefühl für mein Potenzial, haben meine Begeisterung gespürt, und ich habe darüber nie nachgedacht, sondern die Chance mit beiden Händen ergriffen und losgelegt.
Übrigens gab es nie Spannungen zwischen Gamber und mir. Er war eigentlich ganz froh, dass er die Sache los war. Wir hatten noch jahrelang guten Kontakt.
: Ich müsste meine alten Unterlagen überprüfen, um die genaue Nummer meines Starts festzustellen. Dazu fehlt mir aber die Zeit immerhin ist das alles fast 40 Jahre her, und bei mir hat sich ein ungeheurer Berg an Manuskripten und Korrespondenz angesammelt. Es müsste aber ab Nr. 15 oder 20 gewesen sein, dass ich die ersten Exposés geschrieben habe. Es dauerte dann eine gewisse Zeit, bis der Verlag meinen Namen ins Impressum setzte. Ich meine mich zu erinnern, dass bei einigen Romanen, zu denen ich schon die Exposés geschrieben hatte, noch Hans Gamber im Impressum stand.
Die kurze Pause, wie Sie es nennen, kam wegen der Entwicklung der LOBO-Serie. Dann hatte ich damit zu tun, ein deutsches Konzept für die Serien Fargo und Sundance zu entwickeln an Sundance habe ich auch als Romanautor kurz mitgearbeitet , und ich hatte mehrere Sachbuchprojekte für den Motorbuch-Verlag.
: Wie schon gesagt Kurt Bernhardt hat mir im Grunde freie Hand gelassen. Er wollte nur, dass die Sache Hand und Fuß hatte und dass logische Linien erkennbar waren. In der Tat war das Outlaw-Thema in seiner Ergiebigkeit begrenzt. Obwohl: Es gab die amerikanische Krimi-Serie Auf der Flucht, und die hat sich auch über Jahre hingezogen. Solche Dinge hängen von den Machern ab, von deren Flexibilität und Fantasie. Aber ich wollte das Spektrum des Western voll ausschöpfen, wollte alle Elemente, die zu diesem klassischen Abenteuer gehörten, in die Serie einführen. Die Story des Verfolgten sollte die rote Linie bleiben, aber alle anderen Aspekte der amerikanischen Pionierzeit sollten thematisiert werden: Pony Express, Indianerkriege, Besiedelungsgeschichte, Eisenbahnbau, Militär, Städtegründungen, Rindertrails, Planwagenzüge, Grenzkonflikte das Spektrum ist weit. Die Serie hätte noch Jahre fortgesetzt werden können.
Ich war nie ganz glücklich mit der Bezeichnung Italo-Western-Serie; dieses Prädikat ist auch irgendwann sang- und klanglos verschwunden. Ich habe immer mehr dem klassischen Abenteuerthema angehangen, war aber sehr dafür, diesem ein zeitgemäßes Gesicht zu geben. Was ich an der Italo-Western-Schiene gut fand war, dass eine Portion Realismus in die Äußerlichkeit des Western-Themas kam: Schauen Sie sich alte Western-Filme an hier sind die Darsteller immer sauber, gepflegt, gut rasiert, gut angezogen, heroisch, großherzig, freundlich. Das ist natürlich weit weg von der tatsächlichen Geschichte der amerikanischen Westeroberung. Kolonisation ist immer mit Rücksichtslosigkeit und einer gewissen Barbarei verbunden. Die Menschen waren rau, egoistisch, dreckig, keine makellosen Helden. Die Indianer waren weder Wilde noch Edelmenschen. Im Italo-Western sind die negativen Elemente alle übertrieben worden, so wie im klassischen Western vieles geschönt war. Ich wollte einen Mittelweg gehen, der näher an der Realität war. Damit erweiterte sich automatisch auch das thematische Spektrum und die Charaktervielfalt der Personen.
: Auf die Titelbilder habe ich wenig Einfluss gehabt. Das war das Metier von Rainer Delfs, der grandiose Ideen hatte. Manchmal hat er Titelbilder auf Vorrat malen und mir zukommen lassen, damit ich aufgrund der Titelbildmotive neue Themenzyklen entwickeln konnte. Günter König war nebenbei bemerkt für mich ein genialer Titelbildmaler. Er hat das Gesicht der Ronco-Serie unvergesslich gemacht.
: 10 15 Seiten; also ziemlich detailliert. Meist noch ergänzt durch kurze Personenregister, in denen die Figuren charakterisiert wurden.
: Ich brauchte natürlich die Zustimmung der Münchener Redaktion. Aber im Prinzip konnte ich meine Fantasie austoben. Rainer Delfs hat so gut wie alles abgedeckt, was ich mir einfallen ließ. Er hat oft in die Titelgebung eingegriffen und sie hervorragend verbessert. In dieser Beziehung habe ich viel von ihm gelernt. Generell möchte ich sagen: Delfs war ein ganz großartiger Kollege. Ähnlich wie Müller-Reimann. Wir hatten eine ganz ausgezeichnete Zusammenarbeit. Neben den zwei Redaktionskonferenzen jährlich gab es das Telefon. Jeden Tag, manchmal zwei-, dreimal haben wir lange telefoniert. Meine Telefonrechnungen waren furchtbar. Dann kam das Fax dazu. Entscheidend war: Wir haben uns verstanden, wussten, was wir wollten und haben im Gleichklang gearbeitet. Rainer Delfs war ein Glücksfall für mich. Er hat übrigens später zwei ganz ausgezeichnete kleine Sachbücher über den amerikanischen Bürgerkrieg für meinen Verlag für Amerikanistik geschrieben.
: Die Autoren wurden durch Rainer Delfs eingeteilt, wobei ich davon ausgehe, dass er schon die Neigung und die Stärken der einzelnen Leute berücksichtigt hat. Ich habe aber mit fast allen Autoren Gespräche geführt (viele Telefonate), um meine Intentionen deutlich zu machen. Starken Anteil hatte daran auch der Bearbeiter, Wilhelm Kopp, der dafür sorgte, dass die Manuskripte in anständigem Deutsch in die Druckerei gingen. Er hat stilprägend gewirkt, und auch von ihm habe ich junger Spund damals viel gelernt. Er hatte eine Vergangenheit als zeitweiliger Cheflektor in großen Jugendbuchverlagen und war ein gnadenloser Verfechter für eine saubere Grammatik. Kopp hat später übrigens auch mehrere Jahre als Bearbeiter in meinem eigenen Verlag gewirkt und zahlreiche Sachbücher meines Verlagsprogramms in exzellente Form gebracht.
: Solange sie sich an die vorgegebene Linie gehalten haben und dafür sorgten, dass die Romane nahtlos ineinander übergriffen, hatten sie ihre stilistischen Freiheiten. Entscheidend war: Ich hatte sogenannte Zyklen entwickelt, die in der Regel 4 Romane umfassten. Ein großer thematischer Überbau einer Geschichte, die nach vier Romanen den Abschluss fand und in den nächsten Zyklus überging. Daran mussten die Autoren sich halten.
Ein Genre-Roman ob nun Western, Krimi, Horror, Arztgeschichte usw. wird nach einer bestimmten Dramaturgie gestaltet. Es gilt, einen Einstieg zu schaffen, der gleich die Aufmerksamkeit des Lesers fesselt, also ein Knalleffekt, eine Action, die spätestens nach dem ersten Absatz magnetische Wirkung entfaltet und den Leser zwingt, weiterzulesen. Diesen Spannungsbogen gilt es bis zum Schluss zu erhalten, indem die Elemente der Story immer wieder kleinen Höhepunkten zugeführt werden, unterbrochen durch Atempausen mit ruhigerem Ablauf. Das ist etwas schwieriger als bei einem großen Roman mit 300 oder 400 Seiten, der dem Autor mehr Platz für Charakterisierungen und große Bilder bietet. Für das Heft hat man 100 bis 120 Manuskriptseiten, in denen kompakt und mit wenigen Strichen Geschichten und Personen bildhaft gemacht werden müssen. Die Exposés haben exakt diesen dramaturgischen Aufbau vorgezeichnet, waren also nicht einfach eine Inhaltsbeschreibung, ein Überbau, sondern haben die Abläufe Schritt für Schritt präsentiert und den Autor geführt.
Ein Exposé war wie ein Drehbuch. Es gab bis zu 20, 25 Szenen pro Geschichte. Jede Szene war mit 10-12 oder mehr Zeilen konzentriert beschrieben. Der Autor machte daraus dann vielleicht 4 bis 6 Manuskriptseiten. Es war schon ein Korsett, aus dem ein Ausbruch schwer möglich war. Aber der Stil jedes Autors kam zum Tragen. Dem Ablauf der Geschichte wurde dann noch eine Darstellung der Hauptpersonen beigegeben. Handelnde Personen, die über mehrere Romane dabei waren manchmal nicht nur in einem Vierer-Zyklus, sondern länger wurden exakt charakterisiert, sodass jeder Autor dieselben Schwerpunkte zur Verfügung hatte und die Figuren nicht von Roman zu Roman andere Eigenschaften zeigten.
: Das kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen. Dafür liegt die Sache inzwischen zu weit zurück und die Geschichte ist mir entrückt. In diesen Kategorien hat man in diesem Geschäft auch nicht gedacht. Eine erfolgreiche Serie sollte so lange laufen wie möglich. Es hätte an mir gelegen, das Feuer am Brennen zu halten, um es salopp zu sagen. Wir hatten damals sogar Kontakte zu Filmproduktionen. Es gab Überlegungen, Romane zu Hörspielen (Kassetten) zu adaptieren. Ich habe Werbespots für den Rundfunk entwickelt. An ein Ende denkt man überhaupt nicht, wenn eine Sache erfolgreich läuft und man quasi in den Seilen hängt und jede Woche neue Storys liefern muss. Man denkt in Planungszeiträumen von 10-15 Wochen. Es musste immer weitergehen.
: Es ging mir darum, die Persönlichkeit des Titelhelden auf eine breitere Basis zu stellen, und ich wollte wie schon erwähnt den authentischen Background der amerikanischen Pionierzeit stärker zum Tragen bringen. Dafür war die Jugendzeit Roncos bestens geeignet. Ich wollte tatsächliche Ereignisse der Pioniergeschichte einarbeiten. Pony Express, Indianerkriege, Planwagenzüge, Eisenbahnbau, Goldrausch usw. Da ich diese Kenntnisse habe um es ganz unbescheiden zu sagen: Ich habe sicher schon vor 35 Jahren wesentlich mehr über amerikanische Pioniergeschichte gewusst, als alle anderen Autoren des Genres , habe ich auch die meisten dieser Romane geschrieben.
: Wilhelm Kopp war in meinen Augen der Einzige, der das Potenzial hatte, auf der gerade beschriebenen Linie mitzumachen. So wie ich ungeheuer viel von ihm gelernt habe, was sprachlichen Ausdruck, saubere Grammatik und Stil anging, hat er zweifellos von meiner Kenntnis der Pioniergeschichte profitiert und diese Informationen umgesetzt. Zudem war er einer der beliebtesten Autoren der Serie, wie wir der Leserpost entnehmen konnten. Deswegen war eigentlich klar, dass er und ich den Hauptpart dieser Sonderbände umsetzen sollten.
: Die LOBO-Serie war leider nicht ganz so ein großer Erfolg wie erhofft. Ich erinnere mich an Gespräche, in denen überlegt wurde, die Reihe auf eine ähnliche Schiene zu setzen wie Ronco also mit Exposé-Vorlagen für die Autoren , um eine feste Linie hineinzubringen und den Erfolg zu steigern. Ich sollte diese Exposés ebenfalls schreiben.
Ich kann heute nicht mehr sagen, ob ich das zeitlich überhaupt bewältigt hätte. Durch das abrupte Ende des Western-Programms bei Pabel erledigte sich die Sache. Ich weiß heute gar nicht mehr, ob ich mir schon Gedanken über ein Konzept für eine Exposé-geführte Serie gemacht hatte. Es ist zu lange her. Als das Ende der Pabel-Western-Reihen kam, habe ich innerhalb weniger Tage im Kopf umschalten müssen, weil ich binnen einer Woche Romanaufträge von Werner Dietsch vom Marken-Verlag bekam und mich vollständig auf die dortigen Serien konzentrieren musste.
: Wie schon erwähnt, kam Wilhelm Kopp eigentlich aus dem Jugendbuch. Er hat für mehrere große Jugend- und Kinderbuchverlage gearbeitet, zeitweilig sogar als Cheflektor, und auch eigene Bücher geschrieben. Ich meine, mich u. a. an ein Jugendlexikon über Seefahrt zu erinnern, das aus seiner Feder stammte. Als junger Mann war er Offizier auf einem U-Boot; er war also umfassend ausgebildeter Seemann. Deshalb war er auch prädestiniert für die Rolle als Chefautor, Redakteur und Exposé-Autor der Seewölfe-Serie.
Als mein Verlag für Amerikanistik wuchs, habe ich ihn als Bearbeiter gewinnen können; denn er war auch ein leidenschaftlicher Germanist. Er hat einige meiner jungen Autoren, die zwar große Fachkenntnisse hatten, aber sprachlich über nicht so große Fähigkeiten verfügten, wirklich lesbar gemacht.
Kommentare
Danke für diesen Artikel!!!
Der Western ist tot? Ja - und nein.
Allein an diesem Interview und den Reaktionen von zumindest ein paar Usern sieht man eines ganz deutlich: Wenn ein solcher Beitrag erscheint, der von wirklichen Machern von damals, die mit viel Herzblut bei der Sache waren - obwohl es sich "nur um Heftromane" handelte, wie Alfred Wallon so treffend feststellte -, dann zeigt sich das Interesse daran. Da spricht ein wirklich engagiert arbeitender Mann über Hintergründe im Pabel-Verlag, aber auch über seine eigene Motivation, diese Westernromanreihe mit so viel Authentizität wie nur möglich zu füllen, dass einem Westernfan wie mir das Herz übergeht. Auf einmal erkennt man, dass alle im Verlag Menschen waren und nicht nur geldgierige Macher, wie man bei den letzteren Artikeln über die Heftroman-Verlage (E-Book als Ablöser der Heftromane) der Meinung werden könnte.
Gut, vielleicht hat sich das Verlagswesen heutzutage wesentlich verändert, aber dann kann man sehr gut erkennen, dass es unsere heutige moderne Zeit ist, die so vieles negativ werden lässt. Auch damals mussten Gewinne gemacht werden, aber man war auch bereit, wirkliche Qualität auch im Heftroman-Sektor abzuliefern. Es gab eben nicht nur Schund, wie das allgemein apostrophiert wurde, sondern auch jede Menge niveauvolle Lektüre. Wenn ich mir heutzutage so ansehe, welcher Schund nun oft zwischen zwei Buchdeckeln steckt, dann brauche ich mich nicht zu genieren, dass ich auch Heftromanleser war und z. T. heute noch bin.
Schade, dass solche engagierte Leute heute (die es sicher auch noch gibt) keine Chance mehr haben, etwas wirklich Gutes wieder auf den Markt zu bringen.
Und daran sind auf keinen Fall nur die Leser oder die Nichtleser schuld!
An Herrn Kuegler: Ich freue mich schon auf den nächsten Beitrag von Ihnen.
Solche Beiträge machen auch den Zauberspiegel interessant. Mehr davon!
Entsprechendes positives Engagement sehe ich nur bei den kleineren Verlagen - und auch deshalb, weil hier Verleger u n d Autoren sich sehr mit diesem Genre identifizieren. Dies spiegelt sich auch nach außen wider, und die Barsortimenter haben ebenfalls wieder ihr Interesse an diesem Genre.
Mir persönlich ist es aus rein egoistischen Gründen mehr als Recht, dass die Heftromanverlage nichts neues mehr in puncto Western tun...
Ich wurde der Tage gebeten von einem Teilnehmer an einem meiner Schreibkurse (ca. 30 Jahre jung) mal einen kritischen Blick auf einen von ihm verfassten "Western" zu werfen. Rein inhaltlich beschränkten sich die Westernelemente auf die angegebene Jahreszahl, die Verwendung von Pferden statt Autos und den Cowboyhut. Die Handlung hätte ohne diese Accessoires problemlos auch im New York von 2012 spielen können. Die Figuren hatten offenbar noch nie von den Problemen gehört, die die Menschen des "Wilden Westens" in der angegebenen Zeit hatten und sprachen und benahmen sich außerdem wie moderne Leute. Über den Rest decke ich den Mantel kollegialer Nächstenliebe = Schweigen. (Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Mann hat als AUtor durchaus Potenzial, muss aber noch einiges lernen. Jedoch: Wir haben alle mal klein und unwissend angefangen.)
Nur soviel: Ich habe dem guten Mann erst mal eine freundliche und sehr höflich formulierte = sachlich fundierte "Standpauke" über die Notwendigkeit der Recherche und der erforderlichen Authentizität gerade bei Western (und anderen nicht nur historischen Stoffen) gehalten.
Wenn ich mir vorstelle, dass solche Autor/innen Westernhefte schreiben würden ...
Zitat:
Weshalb sie entsprechend gut informiert sind bzw. recherchieren (u. a. mit dem "Magazin für Amerikanistik" - ich bin SO FROH, dass es das gibt!)
Ganz ehrlich: Ich finde den Trend sehr bedauerlich, dass gerade in großen und größeren Verlagen zunehmend die Qualität in die zweite Reihe rückt.