... Rebecca Gablé über Waringhams, Freude am Thema und ein »No Go«
... Rebecca Gablé ...
... über Waringhams, Freude am Thema und ein »No Go«
: Der Verlauf und die Personenkonstellationen im Lächeln der Fortuna waren eigentlich ganz gut für eine Weiterführung geeignet, obwohl ich damals, als ich den Roman beendete, im Traum nicht daran gedacht hätte, je eine Fortsetzung zu schreiben. Aber mit Johns Geburt im letzten Kapitel war ein brauchbarer Grundstein gelegt. Vielleicht war es sogar ganz gut, dass die Idee zur Fortsetzung erst viel später kam und ich die Gegebenheiten bei den Waringham eben so nehmen musste, wie sie waren fast wie im richtigen Leben . Hätte ich das alles geplant, hätte ich mich vielleicht gescheut, John mit so vielen Brüdern auszustatten, die alle alt genug sind, sein Vater zu sein. Das ist ja eine etwas seltsame Konstellation. Doch als ich dann Die Hüter der Rose schrieb, hat sie mir ganz gut gefallen, zumal sein Verhältnis zu diesen Brüdern, insbesondere zu Raymond, ja zu den Dingen gehört, die seine Persönlichkeit und seine Geschichte prägen.
: Nein, überhaupt nicht. Die Historie liefert ja im weiteren Verlauf immer neue Ereignisse, Wendungen und Spannungsfelder quasi frei Haus. Sie ist oft auch das prägende Moment, das die persönlichen also die erfundenen Geschicke der Waringham bestimmt, die ich praktisch nur noch in die tatsächlichen historischen Ereignisse hineinschmuggeln muss. Das ist mir nie besonders schwer gefallen.
: Ich habe natürlich meine Stammbäume, Notizen, Tabellen usw., um einen Überblick zu behalten. Mir sind keine Fehler oder Widersprüche in den Biografien der Waringham und ihrer Beziehungen untereinander bekannt. Aber frag meine Leserinnen und Leser, die wissen da besser Bescheid als ich, habe ich manchmal das Gefühl.
: Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt alles noch nicht beantworten, weil ich mich im Moment, wie du weißt, ja mit einem völlig anderen Thema befasse. Danach werde ich wahrscheinlich wieder einen Waringham-Roman schreiben. Aber ob der im elisabethanischen Zeitalter angesetzt sein wird (wie ich es eigentlich vorhatte) oder im 13. Jahrhundert, mithin in die Vergangenheit der Waringham führt, ist noch völlig offen. Die Männer in Perücken finde ich immer noch grässlich. Aber über die mache ich mir jetzt noch keine Gedanken, denn die liegen noch weit in der Zukunft meiner eigenen, wie auch der des Hauses Waringham.
: Siehe oben ich weiß es noch nicht. Ich kann mir momentan nicht vorstellen, einen historischen Roman zu schreiben, der nach Amerika führt, dessen Gründerzeit mich einfach nicht besonders interessiert. Derzeit könnte ich mir noch eher vorstellen, in die angelsächsische Epoche also die Zeit vor 1066 zurückzugehen. Meine Leidenschaft war immer und ist bis auf den heutigen Tag das Mittelalter, über das es noch jede Menge zu erzählen gibt. Aber Interessensgebiete können sich verlagern. Ich warte einfach ab, wohin meine historische Neugier mich treibt.
: Überhaupt nicht. Ich glaube, das Vorwort zu Der dunkle Thron wird manchmal ein bisschen missverstanden. Natürlich freue ich mich über dieses anhaltende Interesse und die unglaubliche Treue meiner Leserschaft, aber es ist einfach unmöglich, sich zwei Jahre lang in ein Thema zu graben und einen brauchbaren Roman darüber zu schreiben, wenn dieses Thema einen selbst nicht mit größter Leidenschaft und Neugier erfüllt. Nur so funktioniert das. Und darum werde ich genau so lange Waringham-Romane schreiben, wie ich selbst Lust dazu habe, und keinen Tag länger. Jeder hat ja so seine eigenen Theorien, wie ein Roman Fahrt aufnehmen und gelingen kann. Es gibt keine sicheren Rezepte, aber bei mir kann es nur funktionieren, wenn meine Geschichte zu allererst einmal mir selbst gefällt. Wenn ich nicht neugierig bin, wie es weitergeht, werden meine Leser es todsicher auch nicht sein. So was kriegt man einfach nicht hin, wenn man sich bei der Themenauswahl irgendwelchen Zwängen unterwirft.
: Im Grunde war die Recherche nicht schwieriger. Wenn man einmal gelernt hat, wie man recherchiert, ist es eigentlich egal, ob man etwas über das Mittelalter oder über Kontinentalverschiebung erfahren will, das geht im Grunde immer gleich. Ich bin in der Hinsicht ziemlich eigenbrötlerisch und brauche weder Netzwerke noch Rechercheagenturen. Ich verlass mich lieber auf mich selbst .
: Wenn ich richtig informiert bin, gilt es als erwiesen, dass eine Begegnung zwischen den beiden niemals stattgefunden hat. Also ist es ein No Go. Natürlich lebt ein historischer Roman auch von Ereignissen, die eventuell stattgefunden haben könnten. Das geht aber nur dann, wenn ein Rest Ungewissheit besteht.
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: Da nich für .