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Derrick und seine Fälle: Folge 16 - Tod der Kolibris

Derrick und seine FälleFolge 16
Tod der Kolibris

Dem Ehepaar stockt der Atem, als sie im Kofferraum ihres Wagens die Leiche einer jungen Asiatin entdecken.

Ein anonymer Anruf bringt Derrick auf die Spur eines angesehenen Bürgers der Stadt: Dr. Scheibnitz.

In dessen Haus erlebt er eine Überraschung... (1)

Mit der 16. Folge geht man erstmals völlig vom gängigen Schema weg, indem der Mörder immer bekannt war. Eine klassischer Whodunit ist diese Folge aber auch nicht. Sie zählt eher zu der Handvoll Folgen, denen etwas Skurilität und innerhalb der Derrick-Reihe sehr befremdliches anlastet. Dazu zählte auch bereits die 15. Folge.

Das "dreckige Dudzent"
Hier aber wird deutlich, dass man bewusst einen neuen Stil kreieren wollte. Whodunits wollte man bei Derrick nicht. Denn dafür war immer noch der parallel laufende Kommissar zuständig. Und Derrick sollte bewusst anders sein. Das sogenannte Columbo-Prinzip nahm der Zuschauer nicht an. Was also tun? Man nahm eine Prise Actionkrimi in Anlehnung an US-Serien und würzte sie mit deutschen Stars und möglichst realistischen Bandenverbrechen. Somit wird die Gangsterbande oder das Syndikat hervorgehoben, was sich schon in den Folgen Zeichen der Gewalt, Ein Koffer aus Salzburg und Kamillas junger Freund ein wenig abzeichnete. Diesen Zusammenhang zeigt auch die Produktionsreihenfolge, in der alle diese Folgen als nacheinander produziert angegeben sind:

  • 014     Zeichen der Gewalt (8)
  • 015     Kalkutta (21)
  • 016     Ein Koffer aus Salzburg (12)
  • 017     Kamillas junger Freund (13)
  • 018     Tod der Kolibris (16)
  • 019     Ein unbegreiflicher Typ (24)
  • 020     Alarm auf Revier 12 (15)
  • 021     Der Mann aus Portofino (29)
  • 022     Tod des Trompeters (17)
  • 023     Tote Vögel singen nicht (19)
  • 024     Schock (20)
  • 025     Auf eigene Faust (23) (2)

Ich bezeichne diese Folgen auch gern als "dreckiges Dudzent", was aber nicht zwingend negativ gemeint ist, da diese Folgen nur anders, aber nicht schlechter sind. Es sind auch jene Folgen in denen Derrick mich immer an den späteren Schimanski erinnert. Er sagt öfters "Scheiße", veräppelt seine Kollegen (vor allem Klein) und haut auch mal zu, wenn ihm einer dumm kommt. Zudem arbeitet er in diesen Folgen im Team.
Neben Klein gibt es da noch die Assistenten Berger (er bleibt auch danach noch im Team), sowie Echterding (Gerhard Bormann) und Schröder (Günther Stoll).
Sie sind auch bis in die 30er-Folgen noch im Team. Doch alle diese Folgen (auch wenn Der Mann aus Portofino etwas aus dem Rahmen fällt) sind Actionfolgen die o.e. Thematik ähneln. Die 16 gehört dazu und ist in ihrer Art spannend und witzig erzählt. Insgesamt gesehen zählt sie aber nicht zu den besten dieser Ära.

Personalien
Sylvia Manas in der Rolle der Tochter von Scheibnitz war mit Heinz Ehrenfreund liiert, der hier den Mörder spielt. Manas starb bei einem Autounfall als sie in den 70er-Jahren zu einem Auftritt in der Sendung DALLI DALLI unterwegs war. Derrick-Einstände geben Michael Gahr (der auch einen Kripobeamten spielt) und Ernst Schröder.

Darsteller: Horst Tappert (Stephan Derrick), Fritz Wepper (Inspektor Klein), Ernst Schröder, Willy Schäfer, Günter Stoll, Gerhard Bormann, Heinz Ehrenfreund, Edith Heerdegen, Sylvia Manas, Michael Gahr, Benno Sterzenbach, Rita Russek und andere
Stab: Titelmusik: Les Hmphries, Regie: Dietrich Haugk, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 14.12.1975

(1) ZDF
(2) Die Krimihomepage 
(c) by author

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Kommentare  

#1 Ray White 2024-04-17 16:49
In der Tat eine etwas skurille Folge. Tappert wurde von der Leine gelassen und durfte Humor zeigen - gewollten und ungewollten. Ebenso der gute Fritz Wepper. Schade, dass dieser Humor incl. Frotzeleien später nicht mehr gezeigt wurde.

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