Kurt Luifs HEXENGLAUBEN (Teil 13)
HEXENGLAUBEN
(Teil 13)
Jedoch nur vier Theologie-Professoren gaben ihr Gutachten ab. Das zweite Gutachten, das dem Hexenhammer beigeschlossen ist und den Malleus überschwenglich empfiehlt, ist eine Fälschung. Das Gutachten der vier Professoren war ziemlich zurückhaltend, was Sprenger und Institor natürlich nicht paßte; deshalb schlossen sie das gefälschte Gutachten an. Trotz allem war der Hexenhammer für viele bindend, der Grundstock für die Hexenprozesse war gelegt.
Doch der Hexenhammer stieß anfangs fast überall auf heftigsten Widerstand. Trotz des herrschenden Aberglaubens war die Bevölkerung nicht auf eine systematische Hexenverfolgung vorbereitet. Doch nach und nach setzte sich bei den Richtern der Hexenhammer durch. In der 8. und 9. Folge unserer Serie brachten wir bereits einiges darüber, was man den Hexen vorwarf. Bevor wir uns mit dem eigentlichen Hexenprozeß beschäftigen, wenden wir uns nochmals dem Treiben der Hexen zu. Als Beispiel dienen uns die Bekenntnisse der Hexen, die Im Jahre 1610 in Logrono in Spanien verurteilt wurden. Den Ort ihrer Zusammenkunft nannten die neunundzwanzig Verurteilten Aquelarre, d. h. Bocksberg, da dort der Teufel In Gestalt eines Bockes erschien. (In Deutschland waren die folgenden Orte beliebte Treffpunkte der Hexen: Blocksberg, Inselsberg, Weckingstein bei Minden, Staffelstein bei Bamberg, Heu- und Heuchelberg in Württemberg, Kreidenberg bei Würzburg. Hirschelberg bei Eisenach, Höberg in Thüringen, etc.). Montag, Mittwoch, Freitag waren die Tage der gewöhnlichen Zusammenkünfte. Die großen Zusammenkünfte fanden jedoch zu den kirchlichen Feiertagen, wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten statt. Der Teufel erschien als dunkelhäutiger, häßlicher Mann, der auf einem Ebenholzstuhl saß. Auf dem Kopf trug er eine kleine Krone, aus dem Hinterkopf und der Stirn wuchsen Hörner. Seine dunklen Augen schienen Flammen zu versprühen, und er trug einen Ziegenbart, während sein Körper halb Mensch, halb Bock war. Die Fingernägel krümmte er wie Vogelkrallen zusammen. Seine Stimme war tief und furchterregend.
Bei der Eröffnung der Versammlung warfen sich alle Teufelsanhänger zu Boden und beten den Satan an. Sie nannten ihn Gott und Herrn und murmelten die bereits bei der Aufnahme ausgesprochene Lossagung vom Glauben. Dann standen die Teufelsjünger auf, küßten den linken Fuß des Teufels, die linke Hand, den After und die Genitalien.
Die Zusammenkunft begann üblicherweise um neun Uhr und dauerte etwa bis Mitternacht; spätestens im Morgengrauen mußte sie beendet sein.
An den Hauptfeiertagen der katholischen Kirche fand die Beichte statt. Die Hexen und Zauberer gestanden ihre Verfehlungen dem Teufel, der sie dann bestrafte. Danach nahm der Teufel eine Parodie der Messe vor. In einer Art Predigt warnte er die Anwesenden vor einer Rückkehr zum Christentum und verhieß ihnen nach dem Tod ein Paradies. Dann wurde wieder der Satan angebetet, dabei küßte man ihm abermals den After. Nach der Messe gaben sich alle Frauen und Männer dem Teufel hin.
Doch der Hexenhammer stieß anfangs fast überall auf heftigsten Widerstand. Trotz des herrschenden Aberglaubens war die Bevölkerung nicht auf eine systematische Hexenverfolgung vorbereitet. Doch nach und nach setzte sich bei den Richtern der Hexenhammer durch. In der 8. und 9. Folge unserer Serie brachten wir bereits einiges darüber, was man den Hexen vorwarf. Bevor wir uns mit dem eigentlichen Hexenprozeß beschäftigen, wenden wir uns nochmals dem Treiben der Hexen zu. Als Beispiel dienen uns die Bekenntnisse der Hexen, die Im Jahre 1610 in Logrono in Spanien verurteilt wurden. Den Ort ihrer Zusammenkunft nannten die neunundzwanzig Verurteilten Aquelarre, d. h. Bocksberg, da dort der Teufel In Gestalt eines Bockes erschien. (In Deutschland waren die folgenden Orte beliebte Treffpunkte der Hexen: Blocksberg, Inselsberg, Weckingstein bei Minden, Staffelstein bei Bamberg, Heu- und Heuchelberg in Württemberg, Kreidenberg bei Würzburg. Hirschelberg bei Eisenach, Höberg in Thüringen, etc.). Montag, Mittwoch, Freitag waren die Tage der gewöhnlichen Zusammenkünfte. Die großen Zusammenkünfte fanden jedoch zu den kirchlichen Feiertagen, wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten statt. Der Teufel erschien als dunkelhäutiger, häßlicher Mann, der auf einem Ebenholzstuhl saß. Auf dem Kopf trug er eine kleine Krone, aus dem Hinterkopf und der Stirn wuchsen Hörner. Seine dunklen Augen schienen Flammen zu versprühen, und er trug einen Ziegenbart, während sein Körper halb Mensch, halb Bock war. Die Fingernägel krümmte er wie Vogelkrallen zusammen. Seine Stimme war tief und furchterregend.
Bei der Eröffnung der Versammlung warfen sich alle Teufelsanhänger zu Boden und beten den Satan an. Sie nannten ihn Gott und Herrn und murmelten die bereits bei der Aufnahme ausgesprochene Lossagung vom Glauben. Dann standen die Teufelsjünger auf, küßten den linken Fuß des Teufels, die linke Hand, den After und die Genitalien.
Die Zusammenkunft begann üblicherweise um neun Uhr und dauerte etwa bis Mitternacht; spätestens im Morgengrauen mußte sie beendet sein.
An den Hauptfeiertagen der katholischen Kirche fand die Beichte statt. Die Hexen und Zauberer gestanden ihre Verfehlungen dem Teufel, der sie dann bestrafte. Danach nahm der Teufel eine Parodie der Messe vor. In einer Art Predigt warnte er die Anwesenden vor einer Rückkehr zum Christentum und verhieß ihnen nach dem Tod ein Paradies. Dann wurde wieder der Satan angebetet, dabei küßte man ihm abermals den After. Nach der Messe gaben sich alle Frauen und Männer dem Teufel hin.
Anschließend schickte der Teufel alle nach Hause und befahl ihnen Böses zu tun. Er selbst verbrannte sich dann zu Asche.
Wer aufgenommen werden wollte, mußte dem christlichen Glauben abschwören. Er mußte auf die ewige Seligkeit verzichten und den Teufel als Gott und Herrn anerkennen. Er mußte ihm Gehorsam und Treue schwören. Eine der Abschwörungsformeln lautete: Ich stehe hier auf der Mist, und verleugne Jesum Christ.
Bis in einer Woche..
Kommentare
Dies stimmt nicht. Der Hexenhammer stieß auf Widerstand und setzte sich nicht durch: wie bereits gesagt, wurde er bei keinem einzigen Inquisitionsverfahren eingesetzt!
Was die Bekenntnisse der Hexen und Zauberer betrifft: nun, unter Folter gesteht man alles...