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Kurt Luifs HEXENGLAUBEN (Teil 24)

Kurt Luif's HexenglaubeMit dem Ende der Hexenprozesse hört man nicht mehr viel von Hexen. Doch im 20. Jahrhundert kam es zu einer Renaissance der Hexenkunst. Damit beschäftigen wir uns in dieser Folge unserer Serie

HEXENGLAUBEN
(Teil 24)

Hans Biedermann schreibt in HEXEN: „Angesichts der Tatsache, daß in Mitteleuropa der Begriff „Hexe“ infolge von jahrhundertelanger Meinungsbildung als Schimpfwort aufgefaßt wird, wirkt es einigermaßen überraschend, daß in unseren Zeit zumindest in England 

 

Tausende von Menschen nichts daran finden, sich als „witches“ zu bezeichnen. Sie versuchen zwar, davon nicht übermäßig viel Aufhebens zu machen, stehen aber andererseits bei Befragungen für die Hexen-Gesellschaft ein und sind bereit, bei Interviews für die modernen Massenmedien über ihre geheimen Riten zu erzählen. Handelt es sich um Ehrlichkeit oder um einen Ausdruck von übersteigertem Geltungsbedürfnis?“

Wie kam es nun dazu, daß der Hexenkult wieder auflebte?

Es ist anzunehmen, daß der Hexenkult nach dem Erlöschen der Hexenverfolgung weiterbestand. Und es ist verständlich, daß er im geheimen blieb. Die Angst vor Verfolgungen ließ den Hexenkult wahrscheinlich zu einer Familienangelegenheit werden. Das führte im Lauf der Zeit dazu, daß sich die Hexenzirkel isolierten. Es gab keine großen Zusammenkünfte mehr. Die Bräuche und Rituale wurden Generation zu Generation weitergegeben. Dabei wandelten sich natürlich einige Rituale, und viele der alten Gebräuche wurden im Laufe der Jahre vergessen oder entstellt überliefert.

Nach dem ersten Weltkrieg lebte der Hexenkult stark auf. Die Mitglieder agierten noch immer im geheimen, unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit. Möglicherweise war das 1921 erschienene Werk „The Witch Culture in Western Europe“ (Der Hexenkult in Westeuropa) von der Anthropologin Dr. Margaret Murray der auslösende Faktor für das Aufflammen des Hexenglaubens. In  diesem Werk behauptet die Verfasserin, daß der Hexenkult eine uralte Religion ist, die anfangs eine reine Furchtbarkeitsanbetung gewesen war und sich vermutlich in Ägypten weiterentwickelte.

Nach und nach erschienen in England weitere Bücher über den Hexenglauben, vor allen nach 1951, als  der „Witchcraft Act“, der die Hexenkunst  unter strenge Strafe stellte, aus der englischen Verfassung getilgt worden war. Hier sei vor allem das Buch „Witchcraft today“  (Hexenkunst heute – Titel der deutschen Ausgabe ‚Ursprung und Wirklichkeit der Hexen‘ – das Buch ist derzeit vergriffen) von Gerald B. Gardner erwähnt. Es läßt sich nur in den seltensten Fällen feststellen, ob die Verfasser solcher Bücher über altes Vorstellungsgut schreiben oder ob sie ihrer Phantasie freien Lauf lassen und einfach seltsame Kulte erfinden.

Nachdem nun die Hexen-Kultbünde nicht mehr mit Bestrafung rechnen mußten, traten einige in das Licht der Öffentlichkeit. Doch die meisten zogen ziehen es noch immer vor, in Ruhe gelassen zu werden, da es noch immer zu viele Vorurteile  gibt, die sie in Mißkredit bringen. Die englischen Hexen behaupten von sich, daß sie keineswegs bösartige Teufelsbeschwörer und Feinde der Menschen sind. Das Gegenteil sei der Fall. Sie rühmen sich, mehrmals sehr aktiv geworden zu sein. Angeblich hätten sie 1588 die spanische Armada daran gehindert, auf der Insel zu landen, sie hätten Napoleon von Albion ferngehalten und durch konzentrierte Telepathie nach 1940 die Deutschen von jeglicher Invasionsbestrebung abgebracht.

Bis in einer Woche..
Copyright by © Kurt Luif 1976 + 2011

 

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