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Kurt Luifs HEXENGLAUBEN (Teil 27)

Kurt Luif's HexenglaubeIn dieser Folge unserer Serie

HEXENGLAUBEN
(Teil 27)

beschäftigen wir uns mit den Riten der modernen Hexen.

Die Riten und Gesetze der modernen Hexen sind von ,coven‘ zu ,coven‘ unterschiedlich, da jede Gruppe völlig autonom ist. Doch bei fast allen Hexenzirkeln ist es Pflicht und Sitte, sich einmal im Monat zu treffen. Bei allen ist es Gesetz, sich zu den vierteljährlichen Kalenderfesten zu versammeln, und zwar im Freien.

 

Die modernen Hexen versammeln sich dabei um ein hochloderndes Feuer und zelebrieren dabei alte, sehr rhythmische Tänze (Labyrinth- und Kreistänze mit komplizierten Figuren). Bei einigen Gruppen findet sich ein großer Kessel, in dem Spiritus brennt und in dessen Flammen bestimmte Kräuter geworfen werden. In den „Göttin-orientierten" Zirkeln erklingen heidnische Hymnen zu Ehren der großen „Königin des Mondes, der Sterne und der Erde". Viele Hexenzirkel halten sich an die Vorschriften des Buches Book of Shadows (Buch der Schatten), das ihnen als eine Art Bibel gilt. Dieses Buch wurde niemals veröffentlicht, und es soll auch niemals veröffentlicht werden. Alle Hexen müssen schwören, dieses Buch niemals an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen. Sollte es dennoch eine abtrünnige Hexe wagen, würden sämtliche Anhänger der Gruppe sich zusammenschließen und mit magischen Kräften die Verräterin töten. Am Beginn der  Zusammenkunft wird meist die große Göttin angerufen. Ihr Name ist Außenstehenden nicht bekannt, er variiert auch von Gruppe zu Gruppe. Die Geheimhaltung des Namens hat ihren Ursprung in den alten Religionen. Z. B, die Juden sprachen den Namen Gottes nicht öffentlich aus. Die Hexen fürchten, daß sie einen Teil ihren Kräfte verlieren, wenn Außenstehende den Namen der Göttin kennen. Nach Anrufung der Göttin wird getanzt. Der Tanz gehört untrennbar zu allen Hexengruppen.  Er soll Freude bringen, Schönheit ausdrücken und die Spannung erzeugen, die notwendig ist, um die magischen Kräfte zu kontrollieren, mit denen man Verbindung mit der Göttin aufnehmen kann. Der Spirale-Tanz ist einer der wichtigsten. Bei ihm bilden die Teilnehmer eine Spirale. Beim Auflösen der Spirale berühren und küssen die Teilnehmer einander. Meist tanzt man zu Musik. Die Tänze Sind zu Beginn der Versammlung langsam, worden dann aber immer wilder.

So verschieden die Riten von Hexenzirkel zu Hexenzirkel sein können, eines ist jedoch bei allen gleich: der magische Kreis. Alle Riten werden innerhalb eines Kreises durch geführt. Die Größe des Kreises variiert, ist aber meist drei Meter groß. Der Kreis hat in der Magie schon eine alte Tradition. Frühere Zauberer zogen, bevor sie mit ihren Beschwörungen begannen, um sich einen Kreis, der die bösen Geister und Dämonen abhalten sollte. Bei den modernen Hexen soll der Kreis vor allem dazu dienen, die Mächte zu halten, die sie rufen. Die modernen Hexen können zum Unterschied von den alten Zauberern ohne Angst den magischen Kreis verlassen, tun dies aber während einer Beschwörung kaum, da sie damit unter Umständen die magischen Kräfte stören würden.
In der nächsten Folge unserer Serie Hexenglauben beschäftigen wir uns mit den Initiationsriten  und  den  Requisiten  der  modernen Hexenkulte. 

Bis in einer Woche..
Copyright by © Kurt Luif 1976 + 2011

 

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