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Kurt Luifs HEXENGLAUBEN (Teil 29)

Kurt Luif's HexenglaubeIn dieser Folge unserer Serie

HEXENGLAUBEN
(Teil 29)

beschäftigen wir uns mit  den Gegenständen, die im modernen Hexenkult verwendet werden.

Eine Hexe, die eben in einen Hexenzirkel aufgenommen wurde, steht nun vor dem Problem, wo sie sich die Requisiten beschaffen kann, die sie unbedingt benötigt.

 

In den meisten Fällen bleibt ihr keine andere Wahl als diese Gegenstände selbst anzufertigen, da es keine Geschäfte gibt, die solche Hexenartikel führen. Man kann sich daher leicht vorstellen, daß einige dieser Requisiten einfach und schmucklos  sind. Es gibt aber Hexenfamilien, in denen diese Gegenstände von Generation zu  Generation weitergegeben werden.

Unter den Zeremoniegeräten des englischen Wicca-Kultes spielt der Ritualdolch (Athame oder Arthama genannt) eine große Rolle. Er ist meist mit Symbolen aus dem Zauberbuch „Claviculum Salomonis" beschriftet.

Jede Hexe besitzt eine geweihte rote Schnür, die verschiedenen geheimen Zwecken dient. Hauptsächlich wird diese Schnur bei den Zeremonien als Gürtel getragen.

Der Ritualdolch und die rote Schnur haben bei den Zeremonien einen ganz bestimmten Zweck. Der Kreis, in dem sich die Hexen während des Rituals befinden, wird mit dem Dolch gezogen. Der Dolch und die Schnur dienen nicht wie in der Ritualmagie dazu, dämonische Wesen an einer Annäherung zu hindern, sondern die Zauberkreise und Requisiten sollen lediglich wie Brenngläser wirken und verhindern, daß die geheimnisvollen Kräfte, die während der Zeremonien entstehen, abfließen können.

Außerdem muss jede weibliche Hexe während des Aufenthalts im magischen Kreis eine Halskette tragen. Die Form der Kette ist belanglos. Sie muß nur auffällig sein. Das bevorzugteste Material für diese Ketten ist Silber, da man dieses Edelmetall mit dem Mond in Zusammenhang bringt. Gold tragen die Hexen nie. Alte Hexen, die die drei Stufen des Hexenzirkels hinter sich gebracht haben, müssen einen silbernen Armreifen tragen, in dem ihr Hexenname eingraviert ist.

Das sind die Gegenstände, die jede Hexe besitzen muß. Aber natürlich gibt es noch andere Requisiten, die aber von Hexenzirkel zu Hexenzirkel verschieden sind.

Ein Zeremonienschwert wird aber in jedem Hexenzirkel verwendet. Meist sind es besonders kostbare Schwerter, die reichlich verziert sind. Mit dem Schwert weiht man den magischen Kreis, dabei wird die entsprechende Beschwörung gesprochen. Die Einführungsriten werden auch mit diesem Schwert durchgeführt. Gelegentlich kann  aber auch ein einfacher weißer Zauberstab die Funktion des Zeremonieschwertes übernehmen, das kommt aber nur äußerst selten vor.

Noch etwas ist allen Hexenzirkeln gemeinsam. Der Gebrauch von Weihrauch, der oft und gern verwendet wird. Bei Hexenzirkel, die über genügend Geld verfügen, wird der Weihrauch in kostbaren silbernen Schalen verbrannt. Aber notfalls tut es auch eine einfache Tasse, die man in jedem Geschäft kaufen kann. Der Weihrauch dient dazu, die Sinne der Hexen anzuregen. In Verbindung  mit dem Hexentanz bringt der Weihrauch einige Hexen in Ekstase, gelegentlich ruft er auch einen tranceähnlichen Zustand hervor. Dadurch glauben die Hexen, daß sie mit der großen Göttin in Verbindung treten können.

Einige   Hexenzirkel   fügen   dem  Weihrauch Kräuter und Wurzeln bei und verstärken so die Wirkung. Es wird auch behauptet, daß es Fälle gegeben hat, wo dem Weihrauch ein Rauschgift beigemengt wurde.

Fast alle Hexen reiben sich den Körper mit einem stark riechenden Öl ein. Sobald ihre Leiber vom Tanzen stark erhitzt sind, gibt das Öl einen äußerst intensiven Geruch von sich, der angeblich belebend wirken soll.

Bis in einer Woche..
Copyright by © Kurt Luif 1977 + 2011

 

Kommentare  

#1 McEL 2011-02-07 15:00
Zitat:
In den meisten Fällen bleibt ihr keine andere Wahl als diese Gegenstände selbst anzufertigen, da es keine Geschäfte gibt, die solche Hexenartikel führen.
Sorry, das stimmt nicht, denn in sogenannten Esoterikläden und entsprechenden Online-Shops/Versandhandeln gibt es massenwiese alles, was das Hexenherz begehrt. Außerdem gilt grundsätzlich die Prämisse, dass ausschließlich die Weihe einen Gegenstand zum Kultgegenstand macht, weshalb man jeden (entsprechend zum Zweck passenden) Alltagsgegenstand dadurch zu einem Ritualgegenstand machen kann. Generell ist Selbstherstellung aber zu begrüßen, weil dadurch ein intensiver Bezug zum Gegenstand hergestellt wird.

Zitat:
Jede Hexe besitzt eine geweihte rote Schnür, die verschiedenen geheimen Zwecken dient.
Sorry, stimmt PAUSCHAL so nicht, da es etliche Hexenkulte gibt, in denen besagte Schnur gar keine Rolle spielt. In anderen ist sie weiß, bei wieder anderen ist die Farbe egal, bei anderen symbolisiert die Farbe eine besondere Fähigkeit/Stellung der Hexe ... etc.

Zitat:
Außerdem muss jede weibliche Hexe während des Aufenthalts im magischen Kreis eine Halskette tragen. Die Form der Kette ist belanglos. Sie muß nur auffällig sein.

Sorry, das ist PAUSCHAL nicht korrekt und trifft allenfalls als individuelles Merkmal eines einzigen Kults zu. Wenn Halsketten getragen werden - was außerdem KEIN Muss ist! - haben sie immer eine bestimmte Bedeutung. Außerdem kommte es auf das Ritual an, das durchgeführt wird. Bei gewissen magischen Arbeiten lenken Halsketten und andere (metallene) Schmuckstücke die Energie ab, weshalb überhaupt kein Schmuck getragen wird/werden darf.
Zitat:
Gold tragen die Hexen nie. Alte Hexen, die die drei Stufen des Hexenzirkels hinter sich gebracht haben, müssen einen silbernen Armreifen tragen, in dem ihr Hexenname eingraviert ist.
Sorry, auch das ist PAUSCHAL so nicht richtig, sondern trifft ausschließlich auf einige wenige bestimmte Kultrichtungen zu.
Silber symbolisiert Mond(energie), Gold dagegen die Sonne und wird durchaus von einigen Hexen getragen!
Dasselbe gilt für die "drei Stufen", die NICHT allgemeingültig sind, und das mit dem Armband ist auch nur in bestimmten Kultvarianten anzutreffen und ebenfalls nicht allgemeingültig.

Zitat:
Das sind die Gegenstände, die jede Hexe besitzen muß.
Und den wichtigsten neben dem Messer, nämlich den Kelch (alternativ Kessel), hast du vergessen zu erwähnen! Kein magischer Zirkel, kein Ritual, in dem nicht ein Kelch oder Kessel vorhanden wäre! Und das gilt für ALLE Kultvarianten.

Zitat:
Ein Zeremonienschwert wird aber in jedem Hexenzirkel verwendet.
Sorry, das ist ganz falsch. Fakt ist, dass das Schwert in der heutigen Zeit nur äußerst selten noch von Gruppen verwendet wird. Und dein Beitrag beschäftig sich doch mit dem MODERNEN Kult.

Zitat:
Mit dem Schwert weiht man den magischen Kreis, dabei wird die entsprechende Beschwörung gesprochen.
Sorry, in der Regel wird der Kreis mit Weihrauch geweiht und dabei auch keine "Beschwörung" gesprochen, sondern ein Segen. Die Einladung (Beschwörung) der Götter und der Elementargeister geschieht danach und ist ein von der Kreisweihe unabhängiger Teil des Einleitungsrituals.

Zitat:
Bei Hexenzirkel, die über genügend Geld verfügen, wird der Weihrauch in kostbaren silbernen Schalen verbrannt.
DAS IST EIN SAKRILEG! Das tun allenfalls Leute, die null Ahnung von magischer Energie und ihren Gesetzen haben - und denen es außerdem an Respekt vor der Göttin mangelt. Silber = Mond = entspricht Wasser. KEINE vernünftige Hexe der Welt, die ihren Verstand noch beisammen hat, würde jemals ein silbernes Gefäß verwenden, um Weihrauch darin abzubrennen oder überhaupt mit Feuer in Berührung bringen. Wie schon gesagt, das ist ein eklatantes Sakrileg. Und zwar in ALLEN HExenkulten.

Zitat:
Der Weihrauch dient dazu, die Sinne der Hexen anzuregen.
Sorry, aber in erster Linie dient der Weihrauch der Reinigung und Weihe des Kreises und als "Rauchopfer" = Geschenk für die Göttin UND den Gott (den wollen wir doch mal nicht vergessen! Schließlich ist der elementarer Bestandteil des Kults mit Ausnahme bei den Dianic Wicca).

Zitat:
Fast alle Hexen reiben sich den Körper mit einem stark riechenden Öl ein. Sobald ihre Leiber vom Tanzen stark erhitzt sind, gibt das Öl einen äußerst intensiven Geruch von sich, der angeblich belebend wirken soll.
Sorry, das Gegenteil ist der Fall. Das tun die Wenigsten. Ebenso ist "skyclad" ("mit dem Himmel bekleidet" = nackt) heutzutage auch kaum noch gebräuchlich und wird nur bei wenigen Kulten bei Initiationsriten noch verwendet.

SORRY, aber deine Quelle bezieht sich offensichtlich ausschließlich auf eine einzige Variante des modernen Hexenkults, der - deiner Ausführung nach zu urteilen - aber wohl von sich behauptet/glaubt, allegemeingültig zu sein. Das ist er aber nicht, im Gegenteil. Da der außerdem - wenn ich dich richtig verstanden habe - propagiert, dass man Silbergefäße für Räucherungen verwendet, was ein Sakrileg ist, wage ich mal zu behaupten, dass deine Quelle keine echte Ahnung hat.
Bitte mal lesen: Scott Cunningham "The Truth about Witchcraft Today" und Buckland: "The Witch Book - Encyclopedia of Witchcraft and Neo-Paganism". Vielleicht gibt es die inzwischen schon auf Deutsch.
Oder jemanden interviewen, der in den Kult eingeweiht ist. Dabei ist aber Vorsicht geboten, denn mit der Behauptung "Hexe" zu sein, gehen mache Leute heute hausieren, ohne von irgendeiner Sachkenntnis getrübt worden zu sein, weil es gerade mal wieder "chic" ist, "Hexe" zu sein. Und was sich an Literatur zu diesem Thema auf dem Markt tummelt, ist zu 95 % Schrott (siehe deine Quelle).

PS: Meine Kenntnisse auf diesem Gebiet stammen aus intensiven Recherchen. Ich arbeite an einem Sachbuch über moderne Formen der Naturreligion, zu denen auch der Hexenkult gehört und kenne die Szene daher ziemlich gut.
#2 Harantor 2011-02-07 15:05
Und was Kurt beschreibt stammt aus dem Jahr 1977 - ein paar Jahre vor dem Hexen und Esoterik Boom in Deutschland...
#3 McEL 2011-02-07 15:52
Okay, aber auch damals gab es z. B. schon Bezugsquellen für einschlägige Gerätschaften, wenn auch nicht annähernd so viele wie heute und wurden die meisten Gegenstände aus dem Ausland (Großbritannien, USA) bezogen. Aber gerade die in festen Zirkeln organisierten Hexen hatten einen guten Draht zu solchen Shops. Außerdem entschuldigt das Entstehungsjahr nicht die sachlichen Fehler, die nach meinen Recherchen auch im (und nicht erst seit!) jenem Jahr schon falsch waren. Der Beginn des modernen Hexenkults als "Welle" wird auf die 1950er Jahre datiert (mit den "Gardnerian"- und Alexandrien"-Bewegungen). Die ersten einschlägigen Veröffentlichungen, die sich dem Thema widmen (teilweise weitläufig), stammen allerdings schon aus den 1930er und 1940er Jahren (hauptsächlich USA). Aber egal. In jedem Fall nichts für ungut! Mich würde allerdings die Quelle interessieren. Nur so aus Neugier.
#4 Pisanelli 2011-02-07 17:08
Die historischen Ausarbeitungen sind, wie ich auch schon feststellte auch schon vollkommen überholt oder gleich teilweise falsch. Ist halt populärwissenschaftlich - und von 1977. Vielleicht ganz spektakulär zu lesen (gewesen), aber Fakten sind tatsächlich was anderes. In Bezug auf historische Quellen werde ich noch mal eine Liste modernerer Forschungsliteratur liefern, weil ich hiermit auch etwas unglücklich bin, was die modernen Hexenkulte betrifft, kann ich nicht mitreden.
#5 Larandil 2011-02-07 19:59
Je nun - was die neuen Hexen angeht, da braucht man sich bloß das Hauen und Stechen auf der Diskussionsseite zum Wikipedia-Artikel über Wicca anzuschauen. Insbesondere zum Thema "Werkzeuge und Utensilien" (die durchaus auch ein Schwert beinhalten, mit der Bezeichnung Athame): Zitat:
Lies bitte besser mal die grundlegenden Werke von Gerald Gardner, Patricia Crowther, Doreen Valiente, den Farrars etc, sowie vernünftige Bücher zur Geschichte von Wicca von Margot Adler, Aidan Kelly, Ronald Hutton, Ferderic Lamond und Philip Heselton. Solange du lediglich FluffyBunny-Bücher a la Cunningham und SilverRavenwolf kennst, weisst du über Wicca leider rein gar nichts und machst dich unter "richtigen" Wicca nur lächerlich! Fakt ist: Die Peitsche spielt im British Traditional Wicca (also dem echten ursprünglichen Wicca von Gardner) eine so große Rolle, dass Gerald Gardner (vielleicht nicht zu Unrecht) sadomasochistische Neigungen unterstellt wurden. Ach und nur zur Info: Nein, Wicca ist keine uralte Religion aus der Steinzeit, sondern eine neue Religion, die gerade mal ein halbes Jahrhundert alt ist und deren Wurzeln, weder in einem vorgeschichtlichen Göttinnenkult liegen, noch bei den alten Kelten zu suchen sind. Ich sage dies weil Leute wie du oft glauben etwas über Kelten zu wissen, nur weil sie mal "Die Nebel von Avalon" gelesen haben. Die Wahrheit ist: Die Kelten glaubten nicht an Wiedergeburt, verehrten keine dreifache Mondgöttin und einen gehörnten Gott (letztere war einer unter hunderten), bauten keine Steinkreise, und sie waren auch keine matriarchalen Naturapostel, sondern patriarchale, kriegerische Kopfjäger.

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