Go West! - 7. Juni 2014
Eine Reise in den ›Wilden Westen‹
7. Juni 2014
Ein Besuch
Der erste Tag in Denver ist vorbei. Neben Vorbereitungen der Reiselogistik, stand ein Besuch bei meinem alten Freund David Halaas (Bildergalerie, Bild 4) auf dem Programm, u.a. Co-Autor der Bücher CHEYENNE DOG SOLDIERS und HALFBREED: THE REMARKABLE STORY OF GEORGE BENT.
David war bis zu seiner Pensionierung u. a. Staatshistoriker von Montana und Colorado. Er ist heute im Auftrag der Northern Cheyenne Vermittler zwischen dem Stamm und dem Nationalparkservice bei der Ausgestaltung des Sand Creek- Massakerfeldes und seit Jahren in die Vorbereitungen des 150jährigen Gedenkens an dieses furchtbare Ereignis involviert, das im November diesen Jahres begangen wird.
Diese Arbeit ist zur Lebensaufgabe für David geworden, der schon in seiner Amtszeit als Staatshistoriker dafür gesorgt hat, daß dieses schändliche Ereignis in der Geschichte Colorados aufgearbeitet wird. Er war einer der Initiatoren für die Erhebung des Sand Creek-Gebiets zum Nationalmonument und war persönlich im Weißen Haus, als Präsident Clinton das entsprechende Gesetz unterschrieb. Seither arbeitet er im Auftrag der Cheyenne an der Interpretation des Gebiets.
Die Gespräche mit ihm sind jedesmal bewegend und hochinformativ. Er ist einer der kenntnisreichsten Menschen bzgl. der Geschichte der Cheyenne, die mir je begegnet sind.
Wir kennen uns seit 25 Jahren. Die Fahrt zu ihm ist immer ein kleines Abenteuer. Er wohnt "bei Denver", wie die Amerikaner sagen - das sind locker mehr als 70 km, davon die Hälfte auf einer Rough Road, einem besseren Feldweg, der den Wagen durchschüttelt. Sein Haus liegt in einer kleinen Wohnsiedlung mitten in den Great Plains, unweit des alten Smoky Hill Trails, einer Wagenstraße in die Goldfelder.
Ich habe schon in seinem Haus gewohnt. Von der Terrasse aus kann man an guten Tagen Antilopen und Coyoten beobachten. Auch diesmal war der Besuch wieder ein Erlebnis. Vor 2 Jahren ist David persönlich zum Sand Creek gekommen, um eine meiner Reisegruppen an Ort und Stelle über das Massaker zu informieren.
Vorbereitungen
Heute nochmal ganz entspannt auf die Reise vorbereitet. Ein kurzer Tripp zu Sheplers, dem größten Western-Store der Welt. Gigantisches Angebot an typischer Westernmode und Markenjeans zu relativ kleinen Preisen.
(Die Bilder 1, 2, 3 in der Bildergalerie zeigen den Sheplers "Superstore" von außen und innen, im Artikel nur von außen.)
Danach ein Besuch bei "Barnes & Noble", der größten Buchhandelskette der USA, die auch ausgefallene Fachmagazine und -Bücher hat.
Traurige Nachricht und unser "Planwagen"
Leider eine etwas negative Nachricht zum Ende des Tages: Zwei Mitreisende können nicht anreisen - einer hat einen Schlaganfall erlitten, befindet sich zwar auf dem Weg der Besserung, aber kann einen 10stündigen Flug nicht durchstehen und würde womöglich einen Klimaschock erleiden - im amerikanischen Südwesten herrschen derzeit Temperaturen von ca. 40 Grad C. Für ihn und seine Begleitung natürlich eine furchtbare Enttäuschung; er hatte sich schon zwei Jahre auf diese Reise gefreut.
Das heißt - eine kleine Tour; wir sind "nur" 4 Personen. Ich habe den großen 15-sitzigen Van zurückgebracht - er wird jetzt erst wieder für die zweite Reise benötigt - und dafür einen geräumigen Mini-Van vom Autovermieter geholt. Hier ist unser "Planwagen" für den Trail nach Südwesten.
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Die zweite Reise beginnt am 22. Juni und geht in den Nordwesten.