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Go West! - 25. Juli 2018

Go WestAuf nach ›Westen‹
25. Juli 2018

Dieses Jahr führe ich drei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

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Ins GefängnisAuf ins Gefängnis
Nach einer strammen Fahrt ostwärts erreichten wir den Staat Arkansas und die Stadt Fort Smith. Gegründet als Militärposten, um die hierher deportierten Indianervölker davon abzuhalten, sich gegenseitig anzugreifen – die meisten Stämme waren seit Generationen miteinander verfeindet – entstand hier seit 1872 das Verwaltungszentrum für das Indianerterritorium Oklahoma und Sitz des Bundesgerichts unter der Führung von Isaac Charles Parker. Er ging als „Hängerichter“ in die Geschichte ein.

Als Historiker sehe ich diese populäre Bezeichnung eher mit gemischten Gefühlen; denn Parker fällte zwar die meisten Todesurteile im 19. Jahrhundert – obwohl er damit gegen seine eigene Überzeugung aber buchstabengetreu nach dem Gesetz handelte –, aber er verurteilte weitaus mehr Menschen zu kürzeren oder längeren Gefängnisstrafen. Er verhandelte in seiner Amtszeit über 13.000 Fälle, davon behandelte er über ca. 350 Fälle von Schwerstkriminalität, und er sprach über 5.000 Angeklagte frei.
 
Das Gefängnis von Fort Smith galt als “Hölle an der Grenze”. Parker setzte sich für eine Gefängnisreform ein und für eine humanere Behandlung von Häftlingen. Parker trat ein für die Rechte der Indianervölker, für Bürgerrechte und Gleichberechtigung der Frauen. Er litt körperlich und mental unter der Gewalt und menschlichen Schlechtigkeit, die ihm hier begegnete, und er half manchen Angeklagten, die er nach dem Buchstaben des Gesetzes zum Tode verurteilt hatte, sogar bei der Formulierung ihres Revisionsanspruchs. Somit wurden über die Hälfte seiner Urteile letztlich aufgehoben. 79 Todesurteile wurden im Hof von Fort Smith vollstreckt – die meisten von George Maledon, einem deutschen Einwanderer, der als Deputy US Marshal und Gefängniswärter arbeitete.

Gleichwohl: Parkers Bundesgericht galt als „Festung“ gegen das ausufernde Verbrechen in Oklahoma. Über Oklahoma hieß es damals: „Es gibt keinen Gott westlich des Arkansas River.“(Bild 052 - 063)

Nach einem längeren Gespräch mit einer kenntnisreichen und liebenswürdigen Rangerin, durfte ich für ein Foto auf dem Stuhl Richter Parkers Platz nehmen.

Ich hatte das Gefühl, unpassend angezogen zu sein, und ich bin heilfroh, nicht in Parkers Haut gesteckt zu haben. Aber es war eine unerwartete und große Ehre. (Bild 064 – 065)

 


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