Go West! - 1. Juni 2019
Wieder der ›Westen‹
1. Juni 2019
Die Jarrell-Plantage
Von Atlanta aus erreichten wir nach einer Fahrt nach Süden die JARRELL PLANTATION, gegründet 1847. Aus Filmen und Büchern kennt man die grandiosen Plantagen der Südstaaten mit ihren schneeweißen Häusern und mächtigen Säulenarkaden. Natürlich gab es sie – ich habe in der Vergangenheit bei Besuchen in Natchez (Mississippi) mehrere dieser wunderschönen Pflanzer-Villen vorgestellt. Aber die meisten Plantagen in den Südstaaten waren eher „Mittelbetriebe“, für die die JARRELL PLANTATION ein Muster ist. Hier gab es 42 Sklaven, nicht etwa Hunderte oder gar Tausende wie auf den Pflanzungen der Großgrundbesitzer, die nur etwa 3% der Bevölkerung des Südens ausmachten – die aber aufgrund ihrer wirtschaftlichen Stärke fast die vollständige politische Macht ausübten. Auf der Jarrell Plantage erlebt man das eher typische Leben der kleineren und mittleren Pflanzer vor dem Bürgerkrieg.
Als die Unionstruppen unter General Sherman bei ihrem “Marsch zur See” vorbeimarschierten, wurde die Farm geplündert und teilweise zerstört.
Nach dem Bürgerkrieg baute John Jarrell die Plantage wieder auf, teilweise mit Hilfe seiner ehemaligen Sklaven, von denen viele auch als Landpächter auf dem Anwesen arbeiteten.
Die Jarrells kamen wieder zu Wohlstand. Der letzte Sproß der Familie verließ das Anwesen 1965. Somit repräsentiert die Jarrell-Plantage über 100 Jahre mittelständisches Pflanzerleben in Georgia. Über 20 Originalgebäude können besichtigt werden.
Trotz feuchter Hitze von über 30° Celsius war die Wanderung auf der ausgedehnten Plantage ein bereicherndes Erlebnis. (Bild 203 – 213)
Zum Abschluß des Tages noch einige Bilder, mit der ich versucht habe, die Abendstimmmung vor unserem Hotel in der Nähe von Savannah einzufangen. Noch immer liegen die Temperaturen bei ca. 30 Grad, und die Luft ist schwer wie in einem Treibhaus. (Bild 214 – 216)