»Dorian Hunter« revisited - Teil 40 - Kuck mal, wer da spricht…
»Dorian Hunter« revisited
Teil 40 - Kuck mal, wer da spricht …
“Gefangen in der Unterwelt”
Mit diesem Roman hat Davenport zwar kein Highlight aber einen immerhin noch überdurchschnittlichen Beitrag abgeliefert, in dem doch so einige für den weiteren Serienverlauf nicht ganz unwichtige Dinge passieren und angedeutet werden.
So erfahren wir hier endlich den Namen des zuvor noch namenlosen Steinzeitmenschen und dürfen bei der Gelegenheit gleich einen Teil seiner Geschichte nachlesen. Ein Vergangenheits - Abenteuer also, bei dem einmal nicht der Dämonenkiller im Mittelpunkt steht, was diesen Abschnitt allerdings nicht weniger fesselnd und interessant macht.
Die Auseinandersetzung der beiden Stämme, Ungas erster Kontakt mit Kreaturen der hier bereits aktiven schwarzen Familie, sowie die Begegnung mit dem unbekannten Helfer im Hintergrund, das alles wird recht packend geschildert, wobei die Figur hier erstmals so etwas wie eine Charakterzeichnung erfährt.
Zwar erscheint die Tatsache, dass der sonst eher primitiv und aggressiv dargestellte Unga hier im Umgang mit seinen Stammesmitgliedern fast schon zivilisiert dargestellt wird, etwas seltsam, allerdings wird dies dann so erklärt, dass der Eindruck, den man anfangs von Unga und seinem Verhalten haben musste, natürlich den Umständen und der Situation geschuldet war. Eine durchaus plausible Erklärung, was allerdings die Sprache der Steinzeitmenschen betrifft, so klingt diese doch etwas sehr modern. So verkündet hier etwa jemand dass “eine ungewöhnliche Lage ungewöhnliche Maßnahmen erfordert”.
Das Finale in Hekates Reich wird zwar ebenfalls mit viel Action geschildert, wirkliche Spannung kommt hier allerdings nicht mehr auf. Da Hekate bei Hunters Eintreffen durch Abwesenheit glänzt, kann Unga ihr Reich mal eben dem Erdboden gleichmachen und findet dann auch noch einen Weg aus der Unterwelt hinaus in die Heimat.
Immerhin gibt es am Ende noch einen Hinweis auf die rätselhafte Stadt Ys, ein Begriff, der dem langjährigen Leser natürlich geläufig ist.
Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht…
Kommentare
Hekates Reich allerdings ... Sie ist die aktuell mächtigste schwarzmagische Zauberin - und dann fällt ihr nichts besseres ein als eine öde Felsengegend mit ein paar bizarren Viechern drin. Steht die Dame etwa auf so was? Zum drin Lustwandeln?
Die Kommandostäbe spielen so weit ich mich erinnere später noch eine größere Rolle.
Der Konflikt zwischen den "Rechten" und "Linken" ist eine profane Rangelei um Jagdgründe, die Begriffe wirken unfreiwillig komisch. Der Versuch, den Jägern und Sammlern zivilisierte Werte bzw eine Moral aufzudrücken, wirkt albern und ist auch im Roman selbst nur widersprüchlich. Mystisch ist was anderes. Das ist alles klein-klein, wo es hätte episch sein müssen.
Man muss Vlcek zugute halten, dass sich in der Forschung da vieles in der Zwischenzeit verändert hat, und manche Dinge wie Schamanismus damals einfach nicht auf dem Schirm waren.
Plötzlich hat auch Hekate Menhire bei sich rumstehen, was zumindest einer kurzen Erklärung bedurft hätte - ein: Sie hat alles so vorgefunden, hätte doch schon gereicht. Verglichen mit den anderen Oberdämonen ist sie doch noch ein Kind, also wäre ihr Interesse an dieser Magie doch Handlungsstoff gewesen. Aber in diesem Zyklus ist für Hintergründe oder logisches Handeln einfach kein Platz.
O je, die dämlichen Kommandostäbe. In diesem Roman kamen sie auf. Hatte ich ganz vergessen. Auch wenn das anfangs authentische Steinzeitarchäologie war, wäre es angebracht gewesen, das mal kurz auf der LKS zu erläutern.
Man könnte auch die gesamte "Walking Dead" - Serie als "profane Rangelei um Jagdgründe" bezeichnen und doch ist das stellenweise spannend...
Zitat: Manches wird ja später noch erklärt bzw. geradegebogen Die Absicht hinter Gunnarssons Kolonie mit künstlichen Menschen und was daraus wurde wird z. B. im "Steinernen Gott" nochmal aufgegriffen...