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»Dorian Hunter« revisited - Teil 41 - Auf Tauchstation…

»Dorian Hunter« revisited»Dorian Hunter« revisited
Teil 41 - Auf Tauchstation…

Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie im Bastei - Verlag unter dem Namen Dorian Hunter neu gestartet. Die ersten 50 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. In dieser Artikelserie werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden…

Das Dreigestirn der Hölle“Das Dreigestirn der Hölle”
Dorian Hunter Band 91
von Ernst Vlcek
(EV: DK 88 / 27.04.76)
Zusammen mit Coco und Unga begibt sich Hunter in die Bretagne, um Hinweisen auf die versunkene Stadt Ys nachzugehen und sie zu finden. Zu diesem Zweck hat er den zuvor entdeckten Landkartenstein bei sich, auf dem bei ihrer Ankunft Veränderungen erkennbar sind. Hekate hat inzwischen drei Dämonen (Möbius, Spindel und Mark) mit speziellen Fähigkeiten beauftragt, den Dämonenkiller zu beseitigen, was diese auch gleich versuchen. Nachdem Hunter und Coco den ersten Angriff abgewehrt haben, wird Unga von Mark in eine Falle gelockt, kann ihn jedoch mit der von Hermes verliehenen Macht töten.

Anschließend eröffnet er Hunter, dass er selbst in Ys gelebt hat und dort in Hermes Auftrag als Wächter eines Tempels fungierte, in dem dieser ein mächtiges Geheimnis hütete. Der schwarzen Macht gelang es jedoch, ihn zu überlisten und die Stadt untergehen zu lassen. In der Gegenwart machen die Gefährten sich mithilfe des Kartensteins auf die Suche nach Ys, während die beiden verbliebenen Dämonen beschließen abzuwarten, bis sie die Stadt gefunden haben.

Nachdem dies gelungen ist, wird Coco von Spindel abgefangen, kann ihn jedoch mithilfe ihres Sohnes, mit dem sie  Kontakt aufnimmt, vernichten. Bei einem erneuten Tauchgang findet Hunter einen Gegenstand, der sich später als Ys - Spiegel herausstellt. Inzwischen hat er ein seltsames Ticken in seinem Kopf bemerkt. Nachdem er mit Möbius den letzten Dämon des Trios vernichtet hat, macht man sich mit dem Spiegel im Gepäck auf den Heimweg. Das Ticken in Hunters Kopf ist jedoch noch immer nicht verschwunden.

Nach dem gelungenen Roman “Zeit der Zwerge” liefert Vlcek hier einen weiteren durchaus packenden Beitrag ab, allerdings gab es auch schon bessere Romane rund um das Thema Hermes Trismegistos.
Dieser tritt hier (als Hermon) erstmals persönlich in Erscheinung, was in einer weiteren kurzen Vergangenheitsepisode aus Ungas Sicht geschildert wird. Genauer gesagt wird hier eine Art epischer Präsens verwendet, wie man ihn aus Rollenspielen kennt (“Du stehst vor einer Höhle, du gehst hinein” etc.). Im Grunde eine ganz nette Idee, allerdings verwirrt es stellenweise etwas, da hier auch Dialoge vorkommen.

Die gegenwärtige Handlung schwächelt dagegen hier und da etwas. Vor allem das (wie so oft) überhebliche Geschwätz der drei Dämonen sorgt doch eher für ein müdes Gähnen und man ist nicht wirklich überrascht, als einer nach dem anderen durch den eigenen Hochmut zu Fall bzw. zu Tode kommt.

Während aber der Sieg des mit Hermes Macht ausgestatteten Steinzeitmenschen über Mark noch annehmbar und Cocos Unterstützung  durch ihren Sohn immerhin einigermaßen nachvollziehbar ist (Spindel wird halt als sehr mächtig dargestellt), so hat der mit magischer Kreide und einer Harpune bewaffnete Dämonenkiller am Ende doch ein etwas zu leichtes Spiel mit dem (ebenfalls sehr mächtig dargestellten) Möbius.

Immerhin darf die Idee der verschiedenen Fähigkeiten als durchaus gelungen durchgehen, wenn diese natürlich auch in erster Linie dem “normalen Fußvolk” gefährlich werden.

Auch dass es hier nach längerer Zeit mal wieder zu Spannungen zwischen Dorian und Coco kommt (sie wirft ihm Machtgelüste vor) ist auf jeden Fall löblich, wenn es auch im Strudel der aktuellen Ereignisse etwas untergeht.  

Darüber, dass Hekate hier mal wieder einen kleinen Auftritt hat, könnte man sich ebenfalls freuen, allerdings wirkt die “Fürstin der Finsternis” hier nicht nur völlig unbeholfen, was ihre “großen” Pläne angeht, sie unterscheidet sich in ihrem überheblichen, großmäuligen Verhalten auch in keinster Weise von den ihr untergebenen Dämonen.

Während die ursprüngliche, neutral gesinnte Figur Alraune, aus der sie hervorging, noch als durchaus interessanter Charakter bezeichnet werden konnte, hat sich Hekate gerade in letzter Zeit leider als völlig blasse und austauschbare Figur erwiesen, die wie alle anderen Dämonen vor allem durch ihr überhebliches Machtgehabe auffällt, das sich aber immer wieder als heiße Luft entpuppt, weil sie - wie auch in diesem Fall - eine Niederlage nach der anderen einkassiert. Höchste Zeit also für einen Machtwechsel…

Kleine Zitate - Grosser Meister

Nicht mit leerem Magen schreiben…
Seine Lippen begannen zu beben und sein Hals schwoll an und zitterte wie Sülze.

Unga weiß Bescheid…
“Stelle nichts mit ihr an, Dorian. Sie ist mein Weib.”
“Was denkst du denn von mir?”, empörte sich der Dämonenkiller. “Habe ich wirklich einen so schlechten Ruf?”
“Ja.”

Kommentare  

#1 Toni 2022-03-03 18:47
Schöner Artikel - muss ja auch mal etwas erfreuliches geben.
Hekate fand ich persönlich auch ein wenig schnarch, da hat mir Alraune schon besser gefallen.
#2 Cartwing 2022-03-03 21:01
Danke... :-)

Man hätte aus Hekate viel mehr machen können, wenn man sich bei ihrer weiteren Entwicklung an ihren Ursprung erinnert hätte. Als neutrale Figur mit Tendenz zum Bösen wäre das viel spannender gewesen, als rein böse Figur war sie nur ein weiterer Sprücheklopfer...
#3 Laurin 2022-03-04 10:18
Nun ja, ich empfinde es eh immer recht grenzwertig, wenn Autoren aus ihren Bösewichten höchst mitteilungsbedürftige Sprücheklopfer machen, wo man doch aus Kindertagen als Leser bereits den Spruch (z.B. seitens der Eltern) kennen dürfte von wegen "große Klappe und nichts dahinter". ;-)

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