Parker, K.J.: Der Kreis der Krähen (1. Band)
K.J.PARKER: Zyklus „Der Kreis der Krähen“
1. SCHATTENJAGD (Shadow)
Bastei Lübbe Taschenbuch; Fantasy 20482
ISBN: 3-404-20488-3 / 3-404-20526-X
Originaljahr: 2001 deutsch: 2004 718 SeitenÜbersetzerin: Edda Petri
Titelbild: Jim Burns
2. TRAUMSPLITTER (Pattern)Bastei Lübbe Taschenbuch; Fantasy 20488
ISBN: 3-404-20488-3
Originaljahr: 2001 deutsch: 2004 793 SeitenÜbersetzerin: Edda Petri
Titelbild: Romas B.Kukalis
3. INKUBUS (Incubus)Bastei Lübbe Taschenbuch; Fantasy 20526
ISBN: 3-404-20526-X
Originaljahr: 2003 deutsch: 2005 685 SeitenÜbersetzerin: Dietmar Schmidt
Titelbild: Michael Whelan
Mann ohne Gedächtnis kommt in der Wildnis inmitten von Toten wieder zu Bewusstsein,
nimmt sich Schwert, sucht Strasse, findet reisendes Paar; stellt fest, dass er gut mit Schwert
umgehen kann, erschlägt betrunkenen Mann, wird von Frau als lebendes Standbild eines
„Gottes“ engagiert, um tumbe Dorfbewohner um Essen und Wertsachen zu betrügen; klappt
einige Male, sie reisen weiter zur Provinzhauptstadt, die aber justament gerade niedergebrannt
ist und in deren Ruinen einige Zehntausende Tote malerisch herumliegen. Man ignoriert das. Sie
reisen weiter zur nächsten Hauptstadt, Mann wird erkannt und angegriffen, muss fliehen, verbirgt
sich, reist weiter, verdingt sich als Leibwächter und Kurier, wird erkannt und angegriffen,
muss fliehen, kommt zu Klosterfestung, wird erkannt und angegriffen, muss fliehen, kehrt mit
einer zufällig angetroffenen Invasionsarmee zurück, brennt Klosterfeste nieder, wird erkannt
und angegriffen, muss fliehen, hört ständig Raben und Krähen krächzen, hat permanente
unverständliche Träume und sieht sich schließlich, immer noch ohne Namen und Gedächtnis,
mit den Resten der Invasionstruppe auf dem Weg übers Wasser zu den Westlichen Inseln,
von denen sie (und angeblich auch er) gekommen sind......
Wenn sich obige Inhaltsangabe obskur, sich wiederholend und verwirrend anhört, so ist das
durchaus Absicht, reflektiert es doch trefflich das ganze Elaborat. Hier tappt so ziemlich alles
im Nebel der Ungewissheit herum: der Held der Handlung, der sich wechselweise als vom
Schicksal Gestrafter, Mordbrenner, Verräter an allen Seiten und gar „fleischgewordene
Verkörperung eines unglücksbringenden Gottes“ sehen muss, noch dazu ohne Gedächtnis,
Plan, Hoffnung; die Nebenpersonen wechseln ständig Seiten, Pläne, Absichten und gar Identitäten;
der Leser weiß am allerwenigsten, woran er sich halten muss, die Logik bleibt sowieso auf der
Strecke (bis hin zur einfachsten geographischen Orientierung: Wohlweislich ist keine Fantasy-Karte abgedruckt, denn bewegen sich doch die Personen auf einer großen Handelsstrasse zur selben Stadt mal nach Osten, mal nach Westen mit dem Fluss im Rücken, zur Rechten, zur Linken usw.); und auch wenn der Autor den Anschein erwecken will, als wüsste er, was er daniederschreibt, so glaubt man ihm schon nach kurzer Zeit nicht. Es mag ja legitim sein, seine Geheimnisse so lange wie möglich verborgen zu halten, aber wenn der „Held ohne Gedächtnis“ zum dreiundfünfzigsten Mal von jemand erkannt wird und flieht (oder fliehen muss), anstatt einfach mal zu fragen, warum und auf wen namentlich seine jeweiligen Häscher so böse auf ihn sind, dann ist das nur das mühselige Aufblasen einer dürftigen Handlung auf 700 Seiten....hin zu den weiteren Bänden, die inzwischen zwar auch bereits erschienen ist, aber keinerlei Interesse mehr finden sollte und daher hier auch wegen der Chronistenpflicht Erwähnung finden.
Fazit: Mit Abstand einer der schlechtesten Fantasyromane der letzten zehn Jahre!!!
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Diese Rezension erschien zuerst in der Publikation des Fantasy Clubs (F.C.) e.V.
„Magira -. Jahrbuch zur Fantasy 2005“.
Ich möchte hiermit auf diese regelmäßige sehr empfehlenswerte Publikation hinweisen.
Siehe auch unter www.magira.com