Hines, Jim C.: Der Goblin-Held

Hines, Jim C.: Der Goblin-HeldDer Goblin-Held
von Jim C. Hines
aus dem Amerikanischen von Axel Franken, Michael Krug und anderen
Sammlung von 15 Kurzgeschichten
Bastei-Lübbe Fantasy
erschienen: Frühjahr 2009 (Deutschland)
336 Seiten, 12,00 €
ISBN: 978-3-404-28526-6

Verlagsgruppe Lübbe

»Der Goblin-Held« ist der vierte Band der Goblin-Saga des amerikanischen Fantasyautors Jim C. Hines. Fans der Reihe sollten nun aber keine direkte Fortsetzung der bisherigen Bücher erwarten. Statt eines „echten“ vierten Teils bekommen sie nämlich eine Anthologie aus der Feder Hines' geboten, von denen sich nur ein Teil mit Jig, dem Helden der Goblin-Saga, und seinen Freunden befasst.
 
Leser des neusten Goblin-Buchs dürfen sich auf 15 meist witzige, teilweise ein wenig überdrehte Kurzgeschichten freuen, in denen unter anderem geklärt wird, wie Jig die Feuerspinne Klecks kennen gelernt hat.

Daneben warten unter anderem brandneue Abenteuer der Goblins – etwa jenes, in dem Jig aus Versehen eine verfluchte Zauberin befreit – sowie eine ganze Reihe goblinfreie (hmm, ist das ein echtes Wort?) Storys (wie eine Liebesgeschichte in einem Vergnügungspark voller Zombies) darauf, das Publikum zum Lachen und Schmunzeln zu bringen.

Wer wie ich die ersten drei Romane der Goblin-Saga nicht gelesen hat, der wird gerade bei den neuen Abenteuern von Jig und seinen Kumpanen mitunter so seine Schwierigkeiten haben, hat man doch ständig das Gefühl, es würde etwas fehlen, um die Geschichte in ihrer ganzen Breite zu verstehen. Das sollte aber keinen Freund humorvoller Fantasy davon abhalten, einen Blick in das Buch zu werfen. Schon die übrigen Kurzgeschichten – die, nebenbei gesagt, die Mehrzahl der Storys in diesem Sammelband ausmachen – sorgen für einen kurzweiligen, äußerst amüsanten Leseabend auf dem heimischen Sofa.

Gut, einschränkend sollte man vielleicht anmerken, dass es durchaus auch mal ernst und wenig humorvoll zugeht. In den meisten Fällen jedoch erwarten die Leser irrwitzige Begebenheiten, rasante Storylines und originelle Protagonisten. Die Bandbreite des Humors reicht dabei von subtiler Ironie bis hin zu slapstickhafter Komik, so dass wirklich für jeden etwas dabei ist.

Besonders gelungen ist der Rahmen, der die einzelnen Geschichten miteinander verbindet. Hier hat sich Hines etwas wirklich Originelles einfallen lassen: Jede Geschichte wird zu Beginn kurz in amüsanter Weise von den Helden seiner Goblin-Reihe kommentiert, wobei sich in diesen Kommentaren meist interessante Hintergrundinformationen zu den Kurzgeschichten verbergen. Nicht jeder dieser Einsprengsel ist inhaltlich wirklich gehaltvoll; ein erfrischender Zusatz sind sie aber allemal.

»Der Goblin-Held« ist eine kurzweilige Sammlung größtenteils wirklich lesenswerter Geschichten, der auch Lesern, die bislang nichts mit den Figuren Hines' am Hut hatten, zusagen dürfte. Wer die Fantasy gerne von ihrer eher lustigen Seite sieht und nicht unbedingt einen dicken Roman braucht, um sich gut zu unterhalten, der macht mit Sicherheit keinen Fehler, wenn er dem vierten Goblin-Buch eine Chance gibt.

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