Hunt, Steven, Richardson, David - The Cloudchasers - Book One
The Cloudchasers
Die Geschichte selbst bedient sich Versatzstücken, die im Steampunk oft vorkommen: Eine Alternativwelt mit mechanischen Gadgets, Schiffe, die durch die Luft reisen, und eine Gesellschaft, in der die Menschen nicht viel mehr sind als Sklaven,
In dieser Welt ist es "The Banker", der nicht nur über Bankertown herrscht, sondern auch die Herzen und Gedanken der Menschen beherrschen, die dort leben.
Alice, der Hauptcharakter des Buches "The Cloudchasers", ist ein junges Mädchen, das einfach nicht "passt". Es passt nicht ins Schema von Bankertown, wo Jugendliche dazu erzogen werden gemäß den Anordnungen des Bankers zu leben. Sie wagt es, Einbildungskraft und Fantasie zu haben, sieht Monster aus den Wolken entstehen und ihren Geist herumwandern - streng verboten in dieser Welt. Sie ist nicht dazu in der Lage, dies vor der Welt um sie herum zu verbergen. Man bedroht sie mit Umerziehung in einem Institut, ein Heim für "solche Kinder".
Wie groß die Bedrohung ist, die sie und ihre Einbildungskraft für den Banker darstellen muss, kann man nur erahnen, denn aus irgendeinem Grund kann dieser mächtige Mann sie nicht einfach ihrer Wege gehen lassen, sondern schickt seinen kräftigsten und hinterhältigsten Soldaten hinter ihr her: Den Catcher.
Zusammen mit dem Verräter Spinner und Alices Bruder Thomas, einem hingebungsvollen Captain der Jugendorganisatio des Bankers namens "Banker Youth", entkommt sie nur um Haaresbreite in einem Fesselballon. Dieser Ballon trägt sie an einen seltsamen Ort, wo Tiermonster aus Stein plötzlich lebendig werden, wo sie einen noch viel seltsameren alten Mann treffen. Von ihm erfährt Alice, dass sie im "Land of Imagination" angekommen sind. Was nun? Einen Weg nach Hause suchen? Was werden sie tun?
Die Geschichte von "The Cloudchasers" enthält alles, was ich an Steampunk mag, und was mich daran so interessiert hat: Die Welt des Banker ist in vielen Dingen unserer ähnlich, dennoch gibt es genug Unterschiede, zum Beispiel die übernatürlichen Geschöpfe, es gibt Abenteuer und einen Fesselballon - das verbinde ich aus irgendeinem Grund sehr mit diesem Genre.
Die Illustration macht ein deutliches Urteil zu dem Buch allerdings so schwer. Der Reiz der Illustrationen der Geschichte ist sehr unterschiedlich. Während das Cover einfach gigantisch ist, und viele Innenseiten mich genauso ansprechen, gibt es viele Darstellung, die mich einfach nicht überzeugen können.
Beim Versuch herauszufinden was den Unterschied in den verschiedenen Bildern ausmacht, fiel mir auf, dass die Unzufriedenheit vor allem dann auftauchte, wenn die Seiten Darstellungen von Menschen enthielten. Die Gesichter sind vielfach maskenhaft, und die Glieder wirken ebenso unnatürlich. Das ist sehr schade, denn das Buch hat natürlicher Weise einen starken Fokus auf den agierenden Menschen, da ist zum Beispiel der alte Mann, eine Figurnamens "Trader Jack" oder eben "The Catcher". Während man mit dem unnatürlichen Ausdruck in den Gesichtern der Kinder noch am Ehesten leben kann (wahrscheinlich liegt es daran, dass ich eine glatte, "geleckte" Fläche eher bei einem Kind erwarten und akzeptieren kann), wird es immer unnatürlicher je älter die Person sein soll. Dies nahm mir viel Freude am Buch.
Wirklich wundervoll sind die szenischen Darstellungen, und vor allem die doppelseitigen Illustrationen, in denen Wolken vorkommen. Es ist sehr schade, dass es wenig Sinn macht eine dieser Seiten einzuscannen, da man sie sehr stark verkleinern müsste.
Also dachte ich, ich würde vielleicht auf der im Buch angegebenen Internetseite fündig werden: www.thecloudchasers.com ... Fehlanzeige. Wie schade.
Alles in allem ist "The Cloudchasers" ein besonderes Buch, das mich durch seine Illustrationen leider nicht vollkommen überzeuge konnte, das aber in jedem Fall einen Blick wert ist!