Larry Brent (16) Gefangener des Unsichtbaren
Gefangener des Unsichtbaren
Larry Brent (16)
Und dann verschwindet auch noch Klaus Thorwald alias X-RAY 5… Kann Larry Brent das Rätsel lösen? (1)
Die Tatsache, daß nun die 16.Folge der neuen Larry Brent-Serie erschienen ist, tut der Tatsache genüge, daß man die klassische Larry Brent-Serie bei EUROPA nun überholt hat. Das im Jahre 2003 nochmal 4 weitere Folgen der einstigen EUROPA-Serie erschienen sind, lassen wir erstmal unbeachtet. Zum ersten Mal bei Larry Brent nimmt man sich hiermit nun der Vertonung einer Trilogie an. Eine Art des Geschichtenerzählens also, die es bei Larry Brent verhältnismäßig selten gab. Viel effektiver fand ich persönlich damals Shockers Zweiteiler wie etwa der Dr. Sarde-Zweiteiler. Diese Form der Geschichten fand ich wesentlich praktikabler für Heftromane. Dreiteiler wirkten meist künstlich gestreckt. Shocker hat es jedoch verstanden für seine erste Trilogie ein Thema zu wählen, welches auch in Zukunft noch eine Rolle spielen sollte, und auch in der Vergangenheit bereits relevant war (siehe Folge 10 "Mordaugen"). Der erste Teil diesre Trilogie in Hörspielform lässt einen recht zweispältigen Eindruck bei mir zurück.
Das Hörspiel beginnt mit einer recht langen Szene, die fast im Monolog von Detlef Bierstedt gehalten wird. Ich habe die klasssiche Larry Brent-Serie durchforstet um herauszufinden, wann man dort eine Geschichte mit einem langen Monolog oder Dialog begonnen hatte. Ich wurde fündig bei Folge 11 "Sylphidas Rachegeister" wo es zumindest im zweiten Track eine längere Szene gibt, die Utz Richter und Rolf Jülich allein bestreiten. Doch dort wurde alles besser gemacht. Man hat Spannung im Dialog aufgebaut, indem man Musik gekonnt und ideal plaziert eingesetzt hat. Ferner hat man den Erzähler hier und da einspringen lassen um Abwechslung in die Szene zu bringen. Da war Tempo und Spannung drin. All das fehlt der Szene im Einstieg zu diesem Hörspiel. So war ich schon fast versucht, das Hörspiel aus dem Player zu nehmen und wütend in die Ecke zu feuern. Doch es gab auch Licht im Tunnel. Spätestens als Jaron Löwenberg als Larry und Nathan als Iwan auftauchen wird es etwas turbulenter. In der Mitte gibt es jedoch wieder lange Dialoge. Der Schluss endet per Cliffhanger und soll die Neugier auf Folge 17 "Tod in der Gespenstervilla" wecken.
Klaus Thorwald alias X-RAY 5 kommt nicht so recht zur Geltung.
Die Sprecher sind ein Gemisch aus Enttäuschung und herausragenden Leistungen. Alexandra Lange gefällt mir als Erzählerin besser als hier in ihrer kurzen Rolle, die entweder wenig Regie erfahren durfte oder nur allzu schnell eingesprochen wurde. Von Einsprechen kann dagegen bei Tatjana Auster keinerlei Rede sein. Leider. Da bin ich auch bessere Leistungen von hier gewohnt. Hier klingt sich sie über weite Strecken schlicht abgelesen.
Bei alten Profis merkt man dann was einem fehlt. Da hört man einen grandiosen Jürgen Thormann, der wie eh und je den Bösewicht par Exellence mimt. Und auch Peter Weis, der schon vor Jahren die alte Brent-Serie als Dr. Gorgo beglückte darf hier einen herrlich verrückten Diener spielen. Diese Sprecher spielen wirklich.
Das Cover ist mir zu grau. Etwas viel grau. Dann ziehe Lonatis Werk vor, obwohl seine Darstellung vom Gefangenen des Unsichtbaren nicht unbedingt zu seinen besten Titelbildern zählt. Das Booklet selbst ist ein grund mehr auf die Download-Version urückzugreifen. Denn außer den Sprecherangaben und einer Folgenliste liefert das Booklet nichts. Diese Infos bekommt man auch im Internet. Wenn man die Kunden zum Kauf der physikalischen Datenträger animieren will, sollte man sich etwas mehr einfallen lassen.
Fazit: Wie bisher lässt Larry Brent reloadet gemischte Gefühle beim Hörer zurück. Gut ist anders und für den Preis erwartet man etwas mehr.