Feintuch, David: Der Spiegel von Caledon

David Feintuch Der Spiegel von Caledon

(The Still)

Bastei Luebbe Taschenbuch; Fantasy  20362

ISBN:                     3-404-20362-3

Original:   1997       deutsch: 1999         894 Seiten

Übersetzung            Dietmar Schmidt

Titelbild:   Les Edwards

 

Die Königin von Caledon, einer Hafenstadt an der Mündung des Flusses Stryx, stirbt jung, plötzlich und hinterlässt drei Söhne. Der älteste, Rodrigo, gerade 15 geworden, kann nur dann Thronerbe und später Herrscher werden, wenn er sich der Kraft des mystischen "Spiegels von Caledon" stellt, der nur einen Mann reinen Herzens, ohne Lug und Trug und ausgepichter "Gutheit" akzeptieren wird. Aber schon sind da der böse Onkel und weitere Adlige, die ihm das verwehren wollen und ihn und seine Brüder erst einmal mit allen Mitteln der Hofetikette und Gewalt in der großen Burg festhalten, bis ein guter Kamerad und eine alte Amme

es doch schaffen, ihn dort herauszubringen.

Vom Autor, der doch die wirklich ansprechende SF-Abenteuer-Serie "Die Saga von Nick Seafort" (deutsch ebenfalls bei Bastei erschienen) zustandebrachte (und vor kurzem, leider,  verstorben ist), ist man hier mehr als enttäuscht. Er sei "...ein Genie, wenn es darum geht, Spannung aufzubauen und den Leser zu

fesseln und ....gehört zu den Handvoll Autoren, bei denen ich es kaum erwarten kann, das nächste Buch zu lesen".....sagt jemand im "Science Fiction Chronicle", nachzulesen auf dem Klappentext.  Im Impressum sind gleich zwei Lektoren genannt (es ist ja auch ein dickes Buch...), doch wo immer die einen "ungewöhnlichen, charismatischen Helden" gesehen haben, bleibt ihr Geheimnis. Da muss etwas ganz fürchterlich verwechselt worden sein.

Die Handlung schleppt sich so träge dahin, dass nach den ersten 200 Seiten (ein knappes Buch-Viertel) gerade mal 7 Tage vergangen sind, ehe Rodrigo sich aus der Königsburg in vage Sicherheit schmuggeln kann; aber so dünn sie auch ist, durch die riesigen Lücken der Unlogik wird sie nicht gnädig verdeckt. Ist die Fantasywelt sowieso schon allzu irdisch geprägt (und nichtssagend-langweilig obendrein), entsteht von der Hauptperson eher das Bild eines Mitt-Pubertierenden, der sich allenfalls als idealer Darsteller eines Werbespots für Anti-Pickel-Creme eignen kann; aber Thronerbe und König?

Im ersteren Fall kömnen Maske und Kamera viel ausrichten, im zweiten hilft vielleicht der besagte Spiegel, ein wohl ganz und gar mächtiges magisches Ding, wenn es diese Wandlung vermag... Eine Nacht mit dem Buch (und Licht) eingesperrt in einem steckengebliebenen Fahrstuhl könnte vermutlich jemand bewegen, zu Ende zu lesen, aber da der Rezensent eine solche Situation gottlob noch nicht bewältigen musste, weiß er nicht, wie's nach Seite 201

weitergeht (und will es eigentlich auch nicht wissen).

Ganz und gar kein Feintuch - noch nicht einmal Jute...

 

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Diese Rezension erschien zuerst in der Publikation des Fantasy Clubs (F.C.) e.V.

Magira -. Jahrbuch zur Fantasy 2001“.

Ich möchte hiermit auf diese regelmäßige sehr empfehlenswerte Publikation hinweisen.

Siehe auch unter www.magira.com

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