Taylor, Roger: Die Saga vom Grossen Wald

Roger Taylor

Die Saga vom Grossen Wald

Band 1:    Farnor  (Farnor) Band 2:   Valderen (Valderen)

Bastei Luebbe Taschenbücher; Fantasy 20382/20392

ISBN: 3-404-20382-8  /  3-404-20392-5

Original:   1992/1993              deutsch: 2000     601/540 Seiten

Übersetzung:           Rainer Schumacher

Titelbilder:               Mark Harrison

 

Irgendwo in einer Fantasywelt liegt ein kleines fruchtbares Tal mit zufriedenen Bauern und Schafzüchtern, so abgeschieden von der übrigen Welt, dass sogar des Königs Steuereintreiber es seit Jahrzehnten vergessen haben. Nach Süden hin sind es mehrere Tagesreisen zum nächsten Dorf, das kaum einer der Bewohner je gesehen hat, nach Norden wird es von einer verlassenen Königsburg bewacht, und dahinter liegt verrufenes Berg- und Waldland, wo sich niemand hinwagt. Kaum etwas trübt den friedlichen Ablauf der Jahreszeiten; allenfalls der Außenseiter Rannick, ein verschlossener, mürrischer Mann mit großen Ambitionen und von Zeit zu Zeit ein paar tote Schafe, die von wilden Hunden oder Bären gerissen werden.

 

Letztere Vorkommnisse häufen sich plötzlich; der junge Bauernbursch Farnor spürt, dass etwas Dunkles, Mächtiges, Unheimliches sich im Tal eingenistet hat und gerät selbst unter den wachsenden Einfluss fremder wie eigener, ihm zuwachsender Magiekräfte. Eine größere Schar von Kriegern kommt aus dem Süden, besetzt die Burg; nicht die Steuereintreiber, als die sie sich zuerst ausgeben, sondern Söldner und Banditen, die früher einem Bösen gedient haben und auf der Flucht nach Norden sind. Rannick, von der neuerwachten blutgierigen Kreatur beherrscht, gewinnt durch sie ebenfalls magische Fähigkeiten und bringt die Söldner und mit ihnen das Tal unter seine Gewalt, Größeres, Böses planend. Als er Farnors Eltern umbringt und mit selbsterzeugter Flammenmagie den Bauernhof zerstört, stellt sich dieser ihm hasserfüllt entgegen, wird aber geschlagen und aus dem Tal nach Norden vertrieben, wo er den Grossen Wald und die seltsamen Valderen aufsuchen wird......

 

Das ist nun wirklich einmal eine positive Überraschung, denn bei Roger Taylor hatte man die Hoffnung schon länger aufgegeben. 8 Bücher von ihm waren zuvor innerhalb der astei-Fantasyreihe vorher erschienen, aus welchem Grund auch immer nicht chronologisch (nach der Zeit des Entstehens). Hätte man sich da nicht im biblischen Sinne verhalten und "den guten Wein zuerst auftischen" können? Dann hätte man sich nicht mit einem uns„glich naseweisen Jungen namens Antyr und seinem altklugen telepathischen Wolf durch "Traumfinder" quälen und nach gar vier Bänden um "Hawklan den Heiler" und seinen unerträglichen sprechenden Raben befürchten müssen, daá der Autor "es nicht mehr bringt",insofern die 3 folgenden Einzelromane "Das Licht des Glaubens", "Die Stadt der Kristalle" und "Ibryen" kalten Herzens und ungelesen ihren Regalplatz einnahmen (was man nun

noch mal revidieren könnte).

Aber jetzt das: Eine einfache, aber durchdachte Geschichte; ein überschaubarer, aber faszinierender Schauplatz; wenige Personen, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Informationen (auch noch!) logisch verhalten; knisternde Spannung und die "weitgeschwungene Wundersense" (Sense of Wonder); keine Übertreibungen wie das sonst übliche Retten des Reiches (der Welt/des Universums) und doch ein düsteres Bedrohungsszenario,  das vieles von dem, was dahintersteht, verdeckt und damit alles

(sogar ein böses Ende) noch zulässt (diese Rezension ist nach dem Lesen nur des ersten Bandes erstellt). Die Hauptperson ist zwar erneut ein Junge (diesmal gottlob ohne sprechenden Tierbegleiter...), wird aber sympathisch oft zurückgenommen zugunsten anderer Personen, die bis zum allergewöhnlichsten Banditen durchcharakterisiert sind. Der Handlungsfilm im Kopf entsteht automatisch, und auch wenn man vermuten muss, dass es wohl ein Happy End geben wird, fragt man sich ständig, wie es denn weitergehen wird; und das ist eigentlich immer der einzige, entscheidende Faktor bei der Beurteilung der Qualität eines Romans.

  

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Diese Rezension erschien zuerst in der Publikation des Fantasy Clubs (F.C.) e.V.

Magira - Jahrbuch zur Fantasy 2002“.

Ich möchte hiermit auf diese regelmäßige sehr empfehlenswerte Publikation hinweisen.

Siehe auch unter www.magira.com


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