Sacred - Der Schattenkrieger (2) Das trügerische Paradies
Wird er erkennen, dass sich Mordlust und Blutdurst gern in den Mantel der Gastfreundschaft hüllen? Kann er gegen die grausigen Unholde bestehen, die in den düsteren Kammern einer lange vergessenen Bibliothek auf ihn lauern? Ist die Treue, die er für einen alten Kampfgefährten empfindet, unerschütterlich genug, um selbst die Ketten des Wahnsinns zu sprengen?
Der zweite Folge schließt nahtlos an Folge 1 an und erzählt die Geschichte um den Schattenkrieger Garlan weiter. Garlan, der durch den Großinquisitor aus dem Reich der Toten zurückgeholt wurde, um für eine gewisse Zeit in dessen zwielichtige Dienste zu treten. Ein Artefakt soll er aufspüren und dem Mann bringen, der als einziger weiß, wie Garlan ins Totenreich zurückkehren kann. Der Großinquisitor.
Dabei hat Garlan seltsame Kräfte. Die Zeit kann er anhalten. Doch nur für wenige Augenblicke. Die Zeit im Hörspiel hingegen vergeht wie im Flug. 80 Minuten und doch Spannung bis zum Schluss.
Man lässt sich Zeit beim Erzählen, die Charaktere kommen voll zum Zug und können ihr Potenzial voll ausschöpfen. Die Dialoge sind nicht gestreckt, sondern einfach auf das Wesentliche konzentriert. Das Zuhören macht einfach Spaß. Dramatik gesellt sich zu Spannung und Abenteuer. Humor ist rar. Das ist die Mischung, die mich überzeugt.
An den Sprechern wurde kaum gederht. Wir finden im Wesentlichen den Cast aus Folge 1 wieder. Thomas Fritsch ist wieder herausragend gut. Auch Helmut Krauss, Annabelle Krieg und Michael Pan sind wieder voll bei der Sache. Das Hörspiel lebt von den Sprechern, die Sprecher leben das Hörspiel, könnte man sagen.
Von Musik hört man auch in Folge 2 recht wenig. Die 80 Minuten wurden für die Handlung voll ausgenutzt. Das spricht für ein prall gefülltes Dialogbuch. Eine Kürzung wäre jedoch unangemessen, da gerade die Länge entscheident für den Hörgenuss ist. Die Zusammenhänge müssen im zweiten Teil abgehandelt werden.
Einen Cliffhanger gibt deshalb nicht, dafür aber eine Art Ausblick, die den Fortgang des Abenteuers erahnen lässt. Die Vorfreude auf die kommenden Teile wird somit erhöht.
Die Aufmachung ist im Wesentlichen so wie bei Folge 1, nur das Cover ist selbstredend anders, aber sehr ähnlich. Das Booklet spart wieder einmal nicht mit Infos. So gibt es einen ausführlichen Rückblick, Rollenportraits und eine Weiterführung des Glossars.
Fazit: Das Hörspiel ist ein Abenteuer, dass den Hörer unweigerlich gefangen nimmt.