Stachnik, Lisa - Peters Heldentat - auch Elben haben's schwer
Tatsächlich bietet Peters Heldentat ein illustratorisches Leckerchen für Freunde der grafischen Abenteuer.
Die Geschichte erzählt sich schnell: Peter ist nicht unbedingt das Vorzeigemodell eines Elben. Er ist lang und schlaksig, fällt über seine eigenen Beine und hat - zu allem Unglück - auch noch ein Hängeohr. Er macht sich durch seine so wenig elegante Art immer wieder zum Gespött der anderen Elben.
Dumm ist da, dass er sich ein wenig in Alana verguckt hat, die "hübscheste Elbin im ganzen Wald". Auch sie mag Peter - vor allem, weil sie ihn so amüsant findet.
Aber Peters große Stunde kommt, als Wolf auftaucht und Alana in höchster Gefahr ist.
Mir fiel Peters Heldentat vor allem aufgrund der wirklich sehr schönen Illustrationen von Lisa Stachnick auf, die einem schon vom Cover entgegen springen. Vor allem das linke Bild mit Peters Gesicht, das mich so verblüffend an den Gesichtsausdruck eines vorgeblich zutiefst gelangweilten Jugendlichen im Bewerbungstraining :-) erinnert.
Die Illustrationen sind schlichtweg toll. Lisa Stachnick spielt mit Kontrasten von farbig und ockergelb-weiß, die gerade in dieser Verbindung wirken. Die Bilder wirken zumeist kantig und leicht skizzenhaft. Das läßt sie modern und rasant daher kommen.
Ein deutliches Manko entwickelt der Comic in der Geschichte. Sie ist für Jugendliche passend und - ohne einen pädagogischen Ansatz mit Gewalt suchen zu wollen - hat durchaus pädagogischen Anspruch. Leider ist sie viel zu schnell zu Ende. Gerade als die Geschichte in Gang gekommen ist und man sich auf die Abenteuer freut - ist Schluss.
Das ist ein echtes Manko, das einen etwas unzufrieden die letzte Seite zublättern lässt ... ob es mehr gibt? Schön wär's. ... Mal die Illustratorin fragen ...