Marc Jozefiak: Blutiges - Unheimliches - Splatter (14. März)
Blutiges - Unheimliches - Splatter
14. März 2009
Nun ja, wenn man diese Inhaltsangabe auf dem DVD-Cover liest, dann könnte man wirklich auf einen tollen und spannenden Nachfolger des 2006 erschienenen "Rest Stop" hoffen, allerdings merkt man doch ziemlich schnell, das sich diese Hoffnung nicht erfüllen wird. Positiv hervorzuheben ist allein die Tatsache, das man hier Informationen über den Mörder und die Untoten bekommt, was ja beim Vorgänger nicht der Fall war. Das ist aber fast schon das einzig Positive, was es zu diesem Film zu sagen gibt, denn ansonsten versinkt er doch stark im absoluten Mittelmaß und weiß nicht wirklich zu überzeugen.
Das liegt aber ganz sicher nicht an den knapp 3 Minuten, um die diese deutsche DVD erleichtert wurde, denn die Passagen würden dieses Werk lediglich härter, aber keineswegs besser machen. War der erste Teil noch sehr spannend in Szene gesetzt und verfügte über eine sehr dichte und bedrohliche Atmosphäre, so kann man diese Dinge hier kaum mehr verspüren. Vielmehr dümpelt der Film fast die ganze Zeit so vor sich hin, ohne einen konstant hohen Spannungsbogen zu erzeugen.
Ein weiterer Schwachpunkt sind die maximal durchschnittlich agierenden Darsteller, die den von ihnen gespielten Charakteren kaum Ausdruck verleihen können und so beliebig auswechselbar wirken. Eine so überzuegende Darstellung wie sie Jaimie Alexander (Nicole) im Vorgänger abgeliefert hat, ist hier nicht ansatzweise von einem der Schauspieler zu erwarten. Etwas talentiertere Mimen hätten hier vielleicht noch eine ganze Menge bewegen können und dem Ganzen etwas mehr Esprit und Pep verliehen.
Hinzu kommt, das die gesamte Story absolut vorhersehbar ist, es gibt keinerlei Überraschungsmomente, so das alles wie ein lauwarmer Aufguss wirkt, der keinerlei neue oder gar innovative Ansatzpunkte in sich birgt. So kann es durchaus passieren, das hier schnell so etwas wie Langeweile aufkommt, die man mit etwas mehr Fantasie sicherlich hätte vermeiden können. So aber bietet "Rest Stop 2: Don't Look Back" lediglich seichte Unterhaltung, die zwar zum einmaligen anschauen geeignet ist, aber zu mehr reicht es keinesfalls.
Regisseur Sin Tae-ra hat es mit dieser Produktion gelungen, eine sehr gute Mischung aus Psycho/Thriller und Grusel/Horror zu kreieren, die es wirklich schafft, den Betrachter teilweise in eine Art Schockzustand zu versetzen. Denn der subtile Horror, der von diesem Film ausgeht, entfacht eine so starke Grausamkeit, das man es kaum für möglich halten kann. Die extreme Härte und Brutalität, die hier freigesetzt wird, geht nicht von den eher selten gezeigten härteren Szenen aus, sondern sie entwickelt sich aus der Thematik des Films. Nachdem die Geschichte eigentlich verhältnismäßig ruhig beginnt, merkt man doch ziemlich schnell, wie sich der Spannungsbogen und die Grundstimmung verändern.
In kürzester Zeit entwickelt sich eine Stimmung, die an Dichte und Bedrohlichkeit kaum zu überbieten ist. Je mehr sich die Geschichte entwickelt und man der Lösung des Rätsels näher kommt, desto mehr steigert sich auch die morbide und unheilvolle Atmosphäre, die vom Geschehen ausgeht. Auch die vorhandene Spannungsschraube wird stückchenweise immer fester angezogen, bis sich am Ende des Films alles in einem finalen Showdown entlädt. Man merkt als Betrachter sehr deutlich, wie von einem selbst eine ungeheure Anspannung abfällt, was ja ein untrügliches Zeichen dafür ist, wie sehr man in das Szenario eingetaucht war. Ich habe selten eine so ungeheure Faszination bei einem Film verspürt, die mich richtiggehend gefangengenommen hat, ohne das es mir so richtig bewust war.
Dazu haben auch ganz sicher die meiner Meinung nach ausgezeichneten Schauspieler beigetragen, die mich allesamt vollkommen überzeugt haben, ihre leistungen waren durch die Bank sehr ausdrucksstark und mehr als nur gut. Zwei Charaktere haben dann aber doch etwas über den anderen gestanden, auf der einen Seite der teils schüchterne und manchmal sogar etwas unbeholfen wirkende Versicherungsagent und im Kontrast dazu die Mutter des toten Jungen. Unterschiedlicher können Charaktere eigentlich nicht sein und gerade dieser hier aufgezeigte Kontrast verleiht dem Film etwas extrem Bedrohliches. Vor allem die Darstellung der soziophatischen Mutter ist absolut brillant in Szene gesetzt worden, diese Frau jagt einem durch ihr Verhalten kalte Schauer über den Rücken. Durch ihre starre Mimik, die keinerlei Gefühlsregung verrät, werden hier echte Angstgefühle ausgelöst, wenn man sich in die Rolle der Opfer versetzt.
Auf jeden Fall ist dieser südkoreanische Film meiner Meinung nach ein Werk, das aus der Masse der asiatischen Grusel-und Horrorfilme heraussticht, denn es handelt sich hier wirklich nicht um den mittlerweile einheitsmäßigen Standardbrei, sondern um einen sehr niveauvollen Horror/Thriller, der einem die Luft abschnürt und subtilen Horror bietet, der unter die Haut geht und auch nachhaltig im Gedächtnis haften bleibt. Ein Film, den man auf jeden Fall kennen sollte und der beste und spannende Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Minute bietet.
Vertrieb : Splendid
Sptache / Ton : Deutsch / Koreanisch DD 5.1
Untertitel : Deutsch
Bild : 2,35:1 (16:9)
Laufzeit : 99 Minuten
Soweit ich informiert bin, soll es sich bei diesem amerikanischen Remake ja angeblich um eine 1:1 Kopie handeln. Da ich das Original nie gesehen habe, kann ich das nicht beurteilen und so nur diesen Film bewerten. Und der hat mir wirklich sehr gut gefallen, den Regisseuren David Moreau und Xavier Palud ist es hier auf jeden Fall gelungen, einen sehr spannenden und interessanten Mystery/Thriller zu produzieren, in dem Jessica Alba durch eine sehr gute schauspielerische Leistung zu überzeugen weiss. Gerade die Passagen, in denen es bei ihr zu der Erkenntnis kommt, das es nicht mit rechten Dingen zugehen kann, hinterlassen einen sehr intensiven und authentischen Eindruck.
Ob Kopie oder nicht, "The Eye" versteht es, einen konstant hohen Spannungsbogen zu ziehen, der zu keiner Zeit auch nur den Anflug eines Einbruchs aufzeigt. Langsam aber stetig wird die vorhandene Spannungsschraube immer mehr angezogen, so das man manchmal schon ganz automatisch die Luft anhalten muß. Es entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit eine wahre Gänsehaut-Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann. Man wird von der Faszination des Geschehens gepackt und fiebert als Betrachter unwillkürlich mit.
Jessica Alba versteht es sehr gut, die verwirrenden Gefühle der Sydney dem Betrachter näherzubringen, ihr Spiel ist absolut realistisch und sehr glaubhaft. Man kann sich durchaus in ihre Rolle hineinversetzen und sich mit ihr identifizieren. Ihre sehr ausdrucksstarke Darstellung der blinden Violinistin ist neben der unheimlichen Atmosphäre in meinen Augen das absolute Highlight des Films und verleiht ihm eine ganz besondere Note.
Auch die vorhandenen Schock-Effekte sind meiner Meinung nach äussert gelungen und bieten eine Gänsehaut-Garantie. Alles zusammengenommen bietet der Film wirklich das, was man sich von ihm erwartet, nämlich erstklassige Mystery-Unterhaltung, die fesselt und durch ihre flüssige Erzählweise zu überzeugen weiss. Man sollte "The Eye" auf jeden Fall gesehen haben, egal, ob man das Original nun kennt oder auch nicht.
Regisseur Lucky Mckee hat mit diesem Film ein Horror-Drama der etwas leiseren Töne geschaffen, was eventuell auch einer der Gründe ist, warum dieses Werk von vielen Leuten so stark unterschätzt wird. Hier gibt es bis auf einige wenige Szenen keine große Härte und Brutalität zu sehen, vielmehr ist der Horror hier von der subtilen und unterschwelligen Art. Kaum merklich schleicht sich der aufkommende Horror hier richtiggehend durch den gesamten Film und entlädt sich erst zum Ende hin in einigen etwas härteren Passagen, die den Film aber zu keiner Zeit übertrieben hart wirken lassen.
Das Hauptaugenmerk liegt hier viel eher auf der psychischen Schiene und hat teilweise sehr dramatische Züge. Die Intensität des Geschehens liegt ganz eindeutig im Charakter der schüchternen May, die hier ganz hervorragend von Angela Bettis dargestellt wird. Ihrer darstellerischen Leistung ist es zum größten Teil zu verdanken, das sich hier eine wirklich sehr bedrückende und beklemmende Stimmung entwickelt, die eine ungeheure Faszination auf den Betrachter ausübt. Einerseits hat man schon fast Mitleid mit dem schüchternen und in sich zurückgezogenem Mädchen, auf der anderen Seite ist man geradezu schockiert über die Wesensänderung, die sich bei ihr vollzieht. Aus dem Mauerblümchen wird eine aggressive Furie und das auf eine so brachiale und nicht für möglich gehaltene Art, das einem Angst und Bange werden kann.
Und genau dieser Übergang wird von Angela Bettis so eindringlich und ausdrucksstark gespielt, dass es einem kalte Schauer über den Rücken jagt. Doch es wirkt auch authentisch und überzeugend, man nimmt ihr die Änderung ihres Wesens ohne weiteres ab. Allein schon diese schauspielerische Leistung ist es meiner Meinung nach wert, sich diesen Film anzuschauen.
Aber auch die Spannung, die sich hier leise und langsam immer weiter aufbaut, ist ein Markenzeichen von May, denn gerade der Umstand, das sich hier alles kaum wahrnehmbar für den Betrachter, doch immer stetig weiterentwickelt, ist eine Besonderheit des Gesamtwerkes. Und als Gesamtwerk ist dieses Werk absolut klasse und bietet Horrorkost der besseren Art, wer jedoch lediglich auf Härte hofft, sollte sich zweimal überlegen, ob er sich May Die Schneiderin des Todes ansieht. Weiß man aber ein Horror-Drama der subtilen Art zu schätzen, dann sollte man auf jeden Fall zugreifen.
Vertrieb : Ascot Elite
Sprache / Ton : Deutsch / Englisch 5.1 Surround
Untertitel : Deutsch für Hörgeschädigte
Bild : 1,85:1 (16:9)
Laufzeit : 90 Minuten
Extras : Audiokommentar vom Regisseur und Angela Bettis, Trailer Deutsch & Englisch, Biografien, Production Notes, Programmhinweise
Regisseur Ethan Wiley hat mit dieser Low Budget Produktion einen Genre-Beitrag geschaffen, der ziemlich zwiespältige Gefühle bei mir hinterlassen hat. Auf der einen Seite ist der Film recht gut anzuschauen und baut auch phasenweise gute Spannung und eine bedrohliche Stimmung auf, doch andererseits nimmt er sich durch seine teilweise unfreiwillige Komik einiges von seiner Ernsthaftigkeit. So gibt es zum Beispiel eine Passage, in der eines der Opfer kurz bevor der Killer ihn tötet von allein tot umfällt, weil er zu viele Viagra-Pillen zu sich genommen hat. Im ersten Moment wirkt das zwar ganz witzig, trotzdem wird man das Gefühl nicht los, das der Witz eher unfreiwillig in Szene gesetzt wurde.
Die Story an sich bietet nichts Neues, ist aber doch recht interessant umgesetzt worden und bietet auf jeden Fall einen doch recht hohen Unterhaltungs-Faktor. Auch wenn man hier von Anfang an weiss, wer der Mörder ist, ist das nicht weiter schlimm, denn man hat doch ein gesteigertes Interesse daran, die Motive zu erfahren. Die bleiben aber leider im Dunkeln, zum Ende hin erfährt man lediglich etwas über das System, nachdem der Killer seine Opfer ausgesucht hat.
Das Schöne an "Brutal" ist aber, das man hier ein Wiedersehen mit zwei altbekannten Darstellern des genres feiern kann, einerseits spielt der "Re-Animator" Jeffrey Combs den eher unsymphatischen und vollkommen unlogisch handelnden Sheriff und Michael Berryman, den die meisten sicherlich aus Wes Cravens Klassiker "The Hills have Eyes" kennen dürften, der hier mit seinen Spürhunden zum Auffinden einiger Leichen beiträgt.
Die Darsteller-Riege bewegt sich hier ganz generell auf durchschnittlichem Niveau, es gibt keine erwähnenswerten Highlights zu begutachten, aber man hat auch schon weitaus schlechtere Leistungen in anderen Genre-Filmen gesehen. Jedoch hätte man hier die deutsche Synchronisation etwas besser gestalten können, denn einige Dialoge wirken doch ziemlich deplaciert und tragen so dazu bei, das wieder dieses Gefühl der unfreiwilligen Komik entsteht.
Der vorhandene Härtegrad des Films ist nicht übermäßig hoch, aber die vorhandenen Szenen sind recht hart und meiner Meinung nach auch gar nicht so schlecht gemacht. Jeder Fan dürfte hier auf seine Kosten kommen und durchaus zufrieden sein. So kann man insgesamt sagen, das "Brutal" ein Genre-Beitrag ist, den man im guten Mittelfeld ansiedeln kann. Es ist sicherlich kein Highlight, bietet aber doch sehr annehmbare Horrorkost mit einigen witzigen Einlagen, die allerdings manchmal nicht wie gewollt wirken, aber dennoch den Unterhaltungswert des Films steigern. Mich persönlich hat er gut und kurzweilig unterhalten.
Vertrieb : KSM
Sprache / Ton : Deutsch / Englisch DD 5.1
Bild : 1.78:1 (16:9)
Laufzeit : 90 Minuten
Extras : Audiokommentar, Making Of, Trailer, Biografien, Bildergalerie.
Es gibt Filme, die muss man sich mehrmals anschauen, um sie richtig gut zu finden, "The Breed" zählt für mich persönlich auf jeden Fall dazu. Als ich ihn das erste Mal gesehen habe, fand ich ihn maximal mittelmäßig, doch nach neuerlicher Sichtung muss ich sagen, das es sich hier um einen richtig spannenden und gut inszenierten Vertreter des Tier-Horrors handelt.
Nachdem die Geschichte eigentlich sehr locker und fast belanglos beginnt, baut sich doch innerhalb kürzester zeit eine sehr bedrohlich wirkende Stimmung auf, spätestens zu dem Zeitpunkt, als der erste Hundeangriff erfolgt, wird man vom Geschehen gepackt und kann die unheilvolle und beklemmend wirkende Atmosphäre richtiggehend spüren. Atemlose Spannung baut sich auf und man fiebert mit den Beteiligten bei ihrem Kampf gegen die Killerhunde mit.
Der eigentlich beste Freund des Menschen ist hier durch Gen-Manipulation zum erbitterten Feind geworden. Erschwerend kommt hinzu, das die mordenden Bestien eine teuflische Intelligenz entwickelt haben und so jede Aktion der im Blockhaus befindlichen Menschen anscheinend vorrausahnen können. So ist es dann kein Wunder, das sämtliche Aktionen fehlschlagen, die Hunde haben immer eine Antwort parat. So entwickelt sich ein wirklich mörderischer Kampf, bei dem beide Seiten Verluste zu beklagen haben und nicht ungeschoren davonkommen.
Die hier aufgebaute Spannung bewegt sich auf einem sehr hohen Level und kann sich auch konstant hochhalten, selbst in etwas ruhigeren Sequenzen verliert der Film nichts von seiner ausstrahlenden Faszination, da man jederzeit das Gefühl hat, das in der nächsten Einstellung schon wieder etwas passieren könnte.
Dazu passt auch das meiner Meinung nach perfekte Ende des Films, das im ersten Moment wie ein Happy-End wirkt, aber doch noch eine kleine Überraschung parat hat. "The Breed" ist ein wirklich sehr spannend und intensiv unterhaltender Film, der dem Betrachter nur wenig Möglichkeiten zum entspannen bietet, zu groß ist die Spannung und zu interessant die Geschichte. Ein Film, den man bedenkenlos empfehlen kann.
Vertrieb : Ascot Elite
Sprache / Ton : Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel : Deutsch
Bild : 1,78:1 ( 16:9)
Laufzeit : 87 Minuten
Extras : Trailer, Behind the Scenes, Making Of, Fotogalerie
Kommentare
Die Perlen unter den Filmen jedoch, könnte man ruhig speziell rezensieren....