Die Hexerin (3) - Die Tür ins Gestern
Die Tür ins Gestern
Sie entscheiden sich für Dorianas früheren Zufluchtsort, ein altes Cottage in der Nähe Londons. Dort finden sie mit Hilfe von Dorianas Hexenkräften eine alte, mysteriöse Tür. Diese rettet sie zunächst vor ihren Verfolgern, doch was sie dahinter erwartet ist ungleich grausamer und gefährlicher
Die Hexerin geht in die dritte Runde. Und es ist eine gute Runde. Ein kleiner Höhepunkt, den zum ersten Mal vermag auch die Handlung ein wenig zu überzeugen. Sie ist spannend und gut durchdacht. Ausgerechnet jetzt findet die Serie ihren Abschluß. Das Ende einer Trilogie. Aber vielleicht gibt es Fortsetzungen - das lässt das Buch, als auch das Hörspiel offen. Und wenn nicht, dann ist das auch nicht schlimm, denn dann kann sich Cocomico anderen Projekten widmen, denn die haben viel mehr drauf, als Jason Dark-Storys zu realisieren.
Die vorliegende Geschichte enthält viele Dark-typische Elemente wie die "Tür ins Gestern", die Gräfin Bathory und dem Vampir Kincaid. Dennoch ist das ganze spannend vermarktet wurden, und die Handlung ist schlüssig. Der Hörer darf auch der Erotik lauschen, bei einer Sexszene zwischen Mason Flint und Doriana Gray. Diese Szene ist sehr gut umgesetzt.
Die Namen der Akteure zeugen, nebenbei bemerkt, nicht gerade von großen Einfallsreichtum. Shandor, die Barthory, Kincaid, der Vampirmaler und natürlich Doriana Gray sind wohlklingende und typische Namen von Horrorgestalten. Der Hexenjäger Mason Flint tut sein übriges dazu bei.
Gänsehaut oder gar Grusel erlebt man hier kaum. Aber dennoch kann man von Horror sprechen, da einige Szenen, besonders die Schlußszene recht brutal geworden ist. Da wird in allen Einzelheiten beschrieben, wie Doriana ihrem Widersacher das Herz aus dem Leibe schneidet.
Die Sprecher sind einfach klasse. Ohne die ganz großen Namen aufzutischen, hat man es hier dennoch mit absoluten Profis zutrun. Etwas weniger überzeugend ist diesmal ausgerechnet der Erzähler Bodo Primus, der etwas zu routinert bei der Sache zu sein scheint. Auch die Musik ist wieder phantastisch. Da jagt ein Effekt den Anderen, fast wie im Kino, nur eben ohne Bilder. Aber die Bilder entstehen ja im Kopf, und das ist letztlich das reizvolle am Hörspiel.
Das Cover ist wieder schön bunt und mit auffälligen Farbtönen versehen. Die Bilder wirken wie aus einem Computerspiel, treffen aber die Atmosphäre die man auch im Hörspiel wiederfindet. Zum Glück hat man sich da nicht an die Buchcover gehalten, die wesentlich nichtssagender sind.
Fazit: Glänzend in Spannung und Aufbau. Effektvolle Umsetzung. Man wünscht sich mehr, viel mehr von Cocomico.