Coe, David B.: Rules of Ascension - Book 1 of Winds of the Forelands

Coe, David B.: Rules of Ascension - Book 1 of Winds of the ForelandsRules of Ascension
Book 1 of Winds of the Forelands
von David B. Coe
TOR Fantasy
erschienen: 2002 (USA)
659 Seiten, ca. 7,00 €
ISBN: 978-0812589849

TOR BOOKS

Bei der Menge an englischsprachigen Romanen, die allwöchentlich auf den Markt kommen, ist es nur zu verständlich, dass nicht jedes Buch den Weg in den deutschen Sprachraum findet. Ein echter Mangel ist es dennoch, entgeht dadurch doch so manch erstklassiges Werk der Aufmerksamkeit der deutschsprachigen Leser. Wie etwa der High-Fantasy-Roman »Rules of Ascension«, der erste Band von David B. Coes fünfbändiger Saga »Winds of the Forelands«, über den ich nur per Zufall gestolpert bin.

Ein glücklicher Zufall, wie ich nach der Lektüre hinzufügen möchte.

900 Jahre sind seit den Qirsi-Kriegen vergangen. 900 Jahre, die, abgesehen von gelegentlichen Streitigkeiten zwischen den Königreichen, relativ ruhig und friedlich für die Bewohner der Forelands verliefen. Die Überlebenden der besiegten Qirsi – ein blasshäutiges, magiebegabtes Volk – verstreuten sich in alle Himmelsrichtungen. Heutzutage leben sie unter den Eandi, von denen sie zumeist mit Misstrauen beobachtet, aber in Ruhe gelassen werden.

Doch die Zeit des Friedens und der Ruhe neigt sich ihrem Ende entgegen. Unbeachtet von den Menschen ist ein Weber, ein mächtiger qirsischer Zauberer, in die Forelands gekommen, wo er eine Rebellion plant, die, sofern sie gelingt, die eandischen Reiche ins Chaos stürzen wird.

Von all dem ahnt der junge Lord Tavis von Curgh, der mit der schönen Lady Brienne von Kentigern verlobt werden soll, nichts. Das ändert sich auf einen Schlag, als er nach Schloss Kentigern kommt und in schreckliche Geschehnisse verwickelt wird, die ihn das Leben kosten und seine Heimat in einen Krieg führen könnten. Tavis ist zu einer Figur in einem Intrigenspiel geworden, das nur ein Ziel hat: den Untergang der Eandi herbeizuführen ...

»Rules of Ascension« ist ein Roman, wie ihn sich der geneigte High-Fantasy-Fan nur wünschen kann. Erstklassig gezeichnete, durchaus auch einmal ambivalente Charaktere, eine spannende, kurzweilige Handlung, ein glaubhaftes Magiesystem und eine geschickte Mischung aus Politik, phantastischen Elementen und zwischenmenschlicher Dramatik ziehen den Leser von Beginn an unwiderstehlich in ihren Bann. Abgerundet wird das ganze von Coes einprägsamen, gut zu lesendem Erzählstil.

Zugegeben, was die Handlung angeht, ist das Buch nicht gerade außergewöhnlich. Welt und Storylines sind durchaus originell, mit den fantastischen Ideen eines Scott Lynch, Robert Redick oder Alan Campbell kann Coe allerdings nicht konkurrieren. Das sollte aber niemanden davon abhalten, dem Buch den ein oder anderen Blick zu gönnen. »Rules of Ascension« ist zweifellos eines der fesselndsten High-Fantasy-Abenteuer, das ich kenne.

Leser, die die Fantasyromane von Tad Williams kennen und lieben, werden auch von Coes Saga begeistert sein. Und für alle, die mit High Fantasy bislang wenig am Hut hatten, ist der Auftakt zu »Winds of the Forelands« das perfekte Buch, um in das Genre hineinzuschnuppern.

Ich hoffe sehr, dass sich in naher Zukunft hierzulande ein Verlag findet, der das Werk in deutscher Übersetzung auf den Markt bringt. Verdient hätte es diese packende Erzählung allemal – genauso wie der deutschsprachige Leser, dem andernfalls ein echtes Highlight vorenthalten wird.

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