MacHale, D.J.: Pendragon, Book Six - The Rivers of Zadaa
In Veelox ist es ihnen nicht gelungen, den Plan des Gestaltwandlers Saint Dane, das Territorium seinem Untergang entgegen zu führen, zu vereiteln, und der Einsatz auf Eelong endete nicht nur mit dem Tod des dortigen Travelers, sondern auch mit dem Verlust zweier weiterer Kampfgefährten. Nachdem der Flume zum Dschungelterritorium kollabiert ist, sitzen Gunny und Spader dort fest und können den übrigen Travelern im Kampf gegen Saint Dane nicht mehr beistehen.
Bobby Pendragon, der
oberste Traveler, benötigt dringend Zeit, die belastenden
Geschehnisse der letzten Monate zu verarbeiten. Ruhe ist ihm
allerdings nicht vergönnt. In Zadaa, dem Heimatterritorium der
Travelerin Loor, bahnt sich eine furchtbare Katastrophe an: Nach
einer schrecklichen Dürreperiode sind alle Flüsse der Wüstenwelt
fast vollständig ausgetrocknet. Infolge des Wassermangels droht der
seit langem schwelende Konflikt zwischen den verschiedenen
Volksgruppen des Territoriums endgültig auszubrechen. Ein blutiger
Bürgerkrieg kündigt sich an.
Bobby ist sich sicher, dass Saint Dane seine Finger im Spiel hat. Irgendwie ist es dem Gestaltwandler gelungen, die Flüsse von Zadaa zum versiegen zu bringen. Für Bobby und seine Freunde beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit: Können sie den Bürgerkrieg noch verhindern und Saint Dane stoppen?
Spannend, actionreich und dank des lockeren Erzähltons gut zu lesen: Auch der sechste Band der »Pendragon«-Saga bietet, ganz wie seine Vorgänger, beste Unterhaltung für Leser jeglichen Alters. Einmal mehr hat sich MacHale ein Abenteuer einfallen gelassen, das durch origineller Wendungen sowie einen bis zum Schluss hin fesselnden Plot glänzt. Darüber hinaus hat sich der Autor wieder Mühe gegeben, eine Geschichte zu erzählen, die vollkommen anders ist als die vorangegangenen was ihm auch gelungen ist. »The Rivers of Zadaa« stellt erneut die Vielseitigkeit des Serienkosmos' unter Beweis.
Einziger Wermutstropfen: Zum ersten Mal hat man das Gefühl, MacHale nutze das Potenzial, das ihm Setting und Grundidee bieten, nicht vollständig aus. Allzu viele Eigenheiten Zadaas werden nur angedeutet und nicht weit genug ausgeführt, so manche Möglichkeit, die die Story bietet, bleibt ungenutzt. Insbesondere der Konflikt zwischen den verschiedenen Volksgruppen wird zu oberflächlich abgehandelt und geht im Kampf der Traveler um die Wasserversorgung der Bewohner von Xhaxhu, der Hauptstadt Zadaas, beinahe völlig unter.
Die in Teilen mangelnde Tiefe der Story ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass »The Rivers of Zadaa« ein All Age-Roman ist und sich in erster Linie an eine etwas jüngere Zielgruppe richtet, die mit kurzweiligen spannenden Abenteuern mehr anzufangen weiß als mit komplexen (geschichtlichen) Hintergründen. Da man das Konzept der Reihe aus den Vorgängerbänden bereits kennt und das Buch sein Ziel, abenteuerlich zu unterhalten, erstklassig erfüllt, fällt es zum Glück nicht schwer, sich über die fehlenden Elemente hinwegzutrösten und stattdessen ganz auf die actionreiche Handlung einzulassen.
Ein Unterfangen, dass sich in jedem Falle lohnt. Die Handlung von »The Rivers of Zadaa« besticht durch sympathische Charaktere, aufregende Storylines samt unerwarteten Wendungen sowie ein hochdramatisches, vollkommen unerwartetes Finale, das weitaus mehr als nur eine Überraschung bereithält. Keine Frage: MacHale ist wieder einmal ein packender, äußerst unterhaltsamer Roman gelungen.
»The Rivers of Zadaa« ist ein spannendes Fantasyabenteuer für alle Fans der Jugendbücher von Kai Meyer oder Thomas Thiemeyer. Vor der Lektüre des Buchs empfiehlt sich aber in jedem Falle, sich über die Geschehnisse aus den ersten Teilen der Saga zu informieren. Andernfalls wird man zeitweilig Mühe haben, der Handlung zu folgen.