Blutiges - Unheimliches - Splatter (24. Juli 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
24. Juli 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

Die Filme der Woche sind... Ghost Game, Live Evil, Legend of the Bog, The Mutilator

 

 Ghost Game
(Ghost Game)
mit Alexandra Barreto, Shelby Fenner, Curt Cornelius, Aaron Patrick Freeman, Robert Berson, Peter Cilella, Eric Scott Woods, Danielle Hartlett, Caroline D'Amore, Sahra Silanee, Sarah Shoup, Jamie Alexander
Regie: Joe Knee
Drehbuch: David W. Keffer / Benjamin Oren
Kamera: Keine Information
Musik: Jeff Russo
FSK 16
USA / 2004

Es sollte ein entspanntes Wochenende in einer entlegenen Hütte im Wald werden. Möglichst weit weg vom Großstadtrummel und der üblichen Routine. Doch für die Gruppe junger Leute, die sich hier zum Campen treffen wollten, kommt es anders. Als sie ein geheimnisvolles Spiel finden und es jeder Warnung zum Trotz prompt spielen, ahnen sie noch nicht, dass sie damit drei grässliche Geisterhexen heraufbeschwören, die nur eines im Sinn haben: den Tod der Gruppe. Nur wem es gelingt, verschiedene Rätsel rechtzeitig zu lösen, entkommt ihren Klauen. Für die Beteiligten beginnt ein gnadenloser Wettlauf um Leben und Tod.

 

Das man gerade im Horror-Genre immer wieder auf schlechte oder mittelmäßige Filme trifft, ist eine ganz normale Sache, an die sich die Fans schon längst gewöhnt haben. Und dennoch gibt es immer wieder Werke, bei denen man sich zwangsläufig die Frage stellt, was die Macher sich dabei gedacht haben. Um solch einen Fall handelt es sich auch bei "Ghost Game", denn diese Produktion zählt zu denen, die eigentlich keine DVD-Veröffentlichung verdient hätten, da sie so dermaßen schlecht und langweilig sind, das dem Zuschauer teilweise die Haare zu Berge stehen. Dabei kann man doch aufgrund der Inhaltsangabe wenigstens davon ausgehen, das man zwar nicht unbedingt etwas Neues präsentiert bekommt, aber immerhin eine Geschichte, die sich recht spannend und interessant anhört. Wenn man dann allerdings die Umsetzung zu Gesicht bekommt, merkt man schon ziemlich schnell, das sich diese Hoffnung nicht erfüllen wird, da es dem Film an allen Ecken und Enden an den Grundzutaten fehlt, die für ein spannendes Horror-Vergnügen notwendig sind.

Von der ersten Minute an merkt man dem Film an, das es sich um eine Low Budget Produktion (ca. 200.000 $) handelt, was ja im Prinzip nicht zwangsläufig negativ zu bewerten ist, denn das man auch mit wenig Geld gute Filme produzieren kann, wurde schon oft genug unter Beweis gestellt. Hier allerdings übertreffen sich die Peinlichkeiten gegenseitig, so das man bis auf die Tatsache, das dieser Schund nach knapp 70 Minuten ein Ende hat, kein gutes Haar an diesem Machwerk lassen kann. Begriffe wie Spannung oder Atmosphäre scheinen für Regisseur Joe Knee absolute Fremdworte zu sein, denn von diesen Dingen ist beim besten Willen rein gar nichts zu verspüren, da hilft es auch nicht, das sich der Großteil des Geschehens bei Nacht abspielt und als Schauplatz eine abgelegene Blockhütte fernab jeglicher Zivilisation ausgewählt wurde. Es entsteht ganz einfach noch nicht einmal ansatzweise ein Funke, der auf den Betrachter überspringen könnte, vielmehr wird man mit Rückblenden konfrontiert, die seltsam dilletantisch erscheinen und zudem noch einen teilweise eher konfusen Eindruck hinterlassen. Bevor das Geschehen erst einmal ein wenig in Fahrt kommt, ist die Hälfte der Laufzeit schon vorbei und das Einzige, was man bisher gesehen hat, ist die pure Langeweile.

Wer jetzt allerdings die Hoffnung hegt, das die zweite Filmhälfte mit ordentlich Action und anderen positiven Dingen aufwarten würde, der sollte diese Hoffnung schnellstens wieder begraben, zwar gestaltet sich das Szenario nun etwas temporeicher, bewegt sich aber qualitätsmäßig auf dem gleichen niedrigen Niveau, wie man es aus der ersten Filmhälfte gewohnt ist. Allerdings laufen nun die äusserst schlechten und vollkommen talentfreien Darsteller zu absoluter Höchstform auf, phasenweise kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, das unter ihnen ein Wettstreit stattfindet, in dem der mieseste Schauspieler gesucht wird. Nun, diese Suche ist vollkommen unnötig, da sich alle auf einem gleichbleibend miesem Niveau bewegen, das nur schwerlich zu überbieten sein dürfte. Der absolute Gipfel sind aber die sinnbefreiten und größtenteils vollkommen sinnbefreiten Dialoge, die hier zum Besten gegeben werden. Nimmt man das dargebotene Schauspiel, die dämlichen Dialoge und die teils schon mehr als nur unlogischen und vollkommen realitätsfremden Verhaltensweisen der Darsteller, dann muss man das Gesehene schon als extrem peinlich ansehen und ärgert sich so umso mehr, das man 70 Minuten kostbare Lebenszeit mit diesem Müll vergeudet hat.

Insgesamt gesehen kann man wohl ohne Übertreibung behaupten, das hier alles falsch gemacht wurde, was man nur falsch machen kann. Die Produktionskosten für diesen Müll hätte man besser sinnvoller verwendet, indem man Bedürftigen geholfen hätte und diesen Film nie auf die Menschheit losgelassen hätte. So sollte man lieber die Hände von diesem dilletantischen machwerk lassen, das wirklich überhaupt nichts zu bieten hat, was in irgendeiner Form sehenswert wäre, denn lediglich der einsetzende Abspann kann hier für Befriedigung und Freude sorgen, da die Qual nun endlich ein Ende hat und man sich wieder wichtigeren Dingen widmen kann.

Fazit: "Ghost Game" zeigt einem auf eindrucksvolle Art und Weise auf, wie lang doch 70 Minuten sein können, in denen man fast ganzzeitig die Hoffnung hegt, das die Qual doch bitte bald ein Ende hat. Eine langweilige und teils sinnbefreite Inszenierung, die noch nicht einmal etwas Spannung und Atmosphäre aufweisen kann und als Höhepunkt mit einer Darsteller-Riege aufwartet, die diese Bezeichnung noch nicht einmal im Ansatz verdient hat. Im Endeffekt handelt es sich hier um einen Film, den die Welt nun wirklich nicht braucht.

 

 Live Evil
(Live Evil)
mit Tim Thomerson, Mark Hengst, Asa Wallander, Ken Foree, Lee Perkins, David Ament, Kevin Bangos, Fidencio Barrios, Jeff Burr, Sean Cain, Richard G. Calderon, Al Cortez, Eva Derrek, Dan Glenn, Clint James, Tammy Klein
Regie: Jay Woelfel
Drehbuch: Jay Woelfel
Kamera: Kelly Richard / Scott Spears
Musik: Austin Wintory
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009

Der Priester ist ein Vampirjäger. Er ist gewillt, ein Leben in Sünde zu verbringen, um das Böse zurück in die Hölle zu schicken. Nun jagt er eine Vampir-Clique, die sich auf der Suche nach reinem Blut auf nach Los Angeles macht. Denn Vampire können nur reines, nicht von Krankheiten oder Umwelteinflüssen kontaminiertes Blut verzehren. Doch solch reines Blut zu finden, wird in der selbstzerstörerischen Gesellschaft der Menschen immer schwerer. Benedict ist der älteste Vampir der Gruppe, der den Aufstieg und Fall seines Geschlechts miterlebt hat. Er liebt die immer mehr außer Kontrolle geratene Sidney. Yael ist ein früher Stummfilmstar, der noch immer damit hadert, dass der Ton seine Karriere vernichtete. Sie alle wollen zu Max, einem Blut-Dealer, der noch reine Ware besitzt. Doch der Priester ist ihnen auf den Fersen. Und er will Blut fließen sehen ...

 

Das mittlerweile schon seit mehreren Jahren der Vampirfilm ein vollkommen neues Gewand bekommen hat und immer mehr von der klassischen Vampir-Thematik entfernt hat, ist beileibe keine wirkliche Überraschung und so erscheinen immer mehr Werke, die teilweise immer mehr Neuerungen beinhalten. Um solch einen Film handelt es sich auch bei "Live Evil", der zwar sicherlich kein filmisches Meisterwerk offenbart, aber eine sehr kurzweilige und teils bizarre Geschichte, die sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, was in etlichen Passagen des Films sehr gut zur Geltung kommt. Es ist eine ganz besondere Kombination aus deftigen Sprüchen, skurriler Situationkomik und äusserst blutigen und harten Passagen, die dieses Werk von Regisseur Jay Woelfel so extrem unterhaltsam erscheinen lässt und so auch darüber hinwegsehen lässt, das insbesondere in der ersten Filmhälfte die Zusammenhänge des Ganzen nicht eindeutig zu erkennen sind. Gerade die Motive des Priesters, der anscheinend richtiggehend besessen davon ist, die vierköpfige Vampir-Clique zu töten, offenbaren sich erst zum Ende hin, so das man vorher den Bezug der ganzen Ereignisse nur schwerlich erahnen kann.

Doch auch, wenn sich die ganzen Zusammenhänge erst am Ende zusammenfügen, ändert das rein gar nichts am hohen Unterhaltungswert, den dieser Film beinhaltet und der die gesamte Laufzeit über vorherrscht. Schon die einzelnen Charaktere sorgen hier für eine Menge Spaß, so wird man beispielsweise mit einem Vampir konfrontiert, der perfektes Schweizer-Deutsch spricht, was einerseits wirklich gewöhnungsbedürftig erscheint, aber andererseits ein untrügliches Zeichen für den erstklassigen Humor ist, denn man dem Geschehen beigefügt hat. Doch auch der Priester stellt eine sehr markante Erscheinung dar und legt ein Verhalten an den Tag, das man nicht unbedingt von einem Mann Gottes erwartet. Lediglich seine Kleidung lässt den Kirchenmann in ihm erkennen, jedoch zeigt sein Verhalten vielmehr die Züge eines knallharten Desperados auf, denn er säuft, flucht und schmeißt mit markigen Sprüchen um sich, das einem teilweise Hören und Sehen vergeht.

Ganz nebenbei scheut er sich auf seiner Jagd nach der Vampir-Clique, bei der er von einer schwarzfarbigen Schönheit begleitet wird, auch nicht davor zurück, etliche andere Blutsauger zu töten, was phasenweise äusserst hart und blutig in Szene gesetzt wird. Und so ist man fast zwangsläufig beim Härtegrad des Filmes angelangt, der sich wirklich sehen lassen kann und vor allem die Splatter-und Gore Freunde begeistern dürfte. Nun sind zwar die vorhandenen SFX nicht unbedingt auf dem höchsten Qualitäts-Standard angesiedelt, doch für eine Produktion, die gerade einmal ein Budget von geschätzten 400.000 $ hatte, kann man sich wirklich nicht beschweren, denn hat man doch schon in weitaus höher budgetierten Werken weitaus schlechtere Effekte zu Gesicht bekommen. Wer also nicht mit den allerhöchsten Ansprüchen an "Live Evil" herangeht, der dürfte im Endeffekt keinen Grund zur Beanstandung haben und müsste sich an diesem herrlich bizarren Horrorfilm erfreuen können.

Eine solide Rahmenhandlung, deren Zusammenhänge sich allerdings erst zum Ende hin zu erkennen geben, jede Menge schräge Situationskomik, derbe Sprüche, skurrile Charaktere und eine äusserst derbe und blutige Inszenierung garantieren hier für eine bunte Mixtur, die sich selbst nicht zu ernst nimmt und so sollte man auch als Betrachter die Geschehnisse mit einem Augenzwinkern betrachten. Wenn man dazu in der Lage ist und über kleine Schwächen hinwegsehen kann, wird man mit einem Vampirfilm belohnt, der so vollkommen anders gestrickt ist als die Klassiker des Genres, aber durch einen extrem hohen Unterhaltungs-Faktor zu überzeugen weiss. Fehlende inhaltliche Substanz wird mit viel Charme und Humor ausgeglichen und ein stellenweise derber Härtegrad wird selbst Gorehounds in verzückung geraten lassen, so das man insgesamt von einem äusserst gelungenen Genre-Beitrag sprechen kann, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte, da man ansonsten wirklich etwas verpasst hat.

Fazit: Jay Woelfel hat mit "Live Evil" nicht unbedingt einen hochklassigen, aber jederzeit bestens unterhaltenden Vampirfilm abgeliefert und aus einem geringen Budget das Maximale herausgeholt, um dem Zuschauer ein spaßiges und sehr hartes Film-Vergnügen zu bescheren. Ein Film, der über keinerlei inhaltliche Tiefe verfügt, sondern lediglich dafür ausgelegt ist, den Horror-Fan kurzweilig und humorvll zu unterhalten. Und das schafft dieser Film absolut perfekt, der zudem noch über ein hohes Maß an Härte verfügt, so das der Gesamteindruck trotz kleinerer, aber verzeihbarer Schwächen als überdurchschnittlich gut zu bezeichnen ist. Für Freunde des neuen Vampirfilms kann man jedenfalls bedenkenlos eine absolute Empfehlung aussprechen.

 

 Legend of the Bog
(Legend of the Bog)
mit Vinnie Jones, Jason Barry, Nora-Jane Noone, Adam Fogerty, Gavin Kelty, Amy Huberman, Shelly Goldstein, Olga Wehrly, Michael Collins, Paul Valentine, Glen Barry, Charlene Gleeson, Stephen Farrely
Regie: Brendan Foley
Drehbuch: Joe Condren / Brendan Foley
Kamera: Stephen Murphy
Musik: Graham Slack
FSK 16
Irland / 2008

Bei Bauarbeiten an der irländischen Grenze wird ein uralter Körper gefunden, der von der Besitzerin des Grundstücks der Einfachheit halber ein paar Meter weiter ins Wasser geworfen wird. Der ruhelose Körper erwacht und bahnt sich daraufhin einen Weg durch die Wälder. In der Zwischenzeit hat sich eine bunt zusammen gemischte sechsköpfige Gruppe von Menschen, die sich alle aus unterschiedlichen Gründen verirrt haben, in einer anscheinend einsamen Hütte mitten im Waldinneren zusammengefunden. Sie ahnen nicht in welcher Gefahr sie schweben, doch ein erfahrener Jäger namens Hunter, der Besitzer der Hütte, ist nicht fern. Er wird die Gruppe schon retten können, oder etwa nicht?

 

Ob und wenn ja was sich Regisseur Brendan Foley bei seiner zweiten Regiearbeit gedacht hat, wird wohl auf immer sein kleines Geheimnis bleiben, aber so richtig viel kann es im Prinzip nicht gewesen sein, denn das, was sich dem Zuschauer hier offenbart, ist eine irgendwie komische Geschichte, die wohl in der Hauptsache lediglich Fans des Trashfilms zufriedenstellen dürfte. So wird man mit einer seltsam belanglosen Story konfrontiert, die keinerlei Spannung oder atmosphärische Höhepunkte zu bieten hat, von der aber trotzdem eine ganz eigenartige Faszination ausgeht, die man nicht näher beschreiben kann. Denn gerade in den ersten gut 70 Minuten passiert eigentlich überhaupt nichts, so das man das Geschehen prinzipiell als extrem langweilig einstufen könnte. Komischerweise kam dieses Gefühl aber bei mir dennoch nicht auf, da immer noch die Hoffnung vorhanden war, das sich die letzten Minuten interessanter gestalten würden. Und so kommt es dann letztendlich auch, was aber auch nicht unbedingt schwierig war, da vorher vielmehr "Tote Hose" den Ton angab.

Lediglich einige skurrile Szenen und etwas trashiger Humor sind zu verzeichnen und das einzige Highlight dieser irischen Produktion ist die kahlköpfige Moorlriche, die hier grunzend durch die Gegend stapft und Jagd auf einige Menschen macht. In den letzten paar Minuten dieser eigenartigen Geschichte bekommt der geneigte Fan sogar noch einige blutige Einstellungen zu sehen, die das Gesamtwerk allerdings auch nicht besonders aufwerten. Wenn man es nämlich allein von der filmischen Seite her sieht, dann ist der einzige Horror bei diesem Trashfilm der Film an sich, denn ist er doch im Prinzip so unterirdisch schlecht, das Freunde des schlechten Geschmacks ihm schon wieder eine Menge abgewinnen könnten.

Da wären beispielsweise die äusserst schlecht und dämlich agierenden Schauspieler, die allerdings mit den von ihnen dargebrachten Leistungen schon wieder nahezu perfekt in das trashige Szenario hineinpassen und zudem noch noch durch vollkommen sinnbefreite Dialoge zu glänzen wissen. Hinzu kommen die deutschen Synchronstimmen, die teilweise arg befremdlich erscheinen, wobei die Stimme von Mr. Hunter (Vinnie Jones) den Vogel abschießt, denn scheint sie doch frisch aus einer billigen Porno-Produktion zu kommen. Zu guter Letzt wären da auch noch die irrationalen und absolut unlogischen Verhaltensweisen der Akteure, bei denen man spätestens merken müsste, in welche Richtung dieser Film letztendlich tendiert. Hohe Filmkunst darf man also keinesfalls erwarten und sollte wohl ohne jegliche Erwartungen an dieses Werk herangehen.

Denn dann kann man sich auch an dem extrem trashigen Gesamtbild erfreuen, das sich einme hier präsentiert und schließt vielleicht sogar die grunzende Moorleiche in sein Herz, denn dieser Kerl ist auf seine Art und Weise schon irgendwie knuffig. So sollte man also auch nicht die Erwartung hegen, mit einem bedrohlich erscheinenden Killer konfrontiert zu werden, denn Bedrohlichkeit sieht doch irgendwie anders aus. Alles zusammengenommen bekommt man es also mit einem eher anspruchslosen Film zu tun, dessen eher belanglose Story lediglich durch den trashigen Humor einige Passagen beinhaltet, die füreinen gewissen Unterhaltungswert sorgen, der sich allerdings nur den Freunden des Trashs offenbaren wird.

Fazit: "Legend of the Bog" hat rein filmisch gesehen extrem wenig zu bieten und ist nur Freunden des schlechten Geschmacks zu empfehlen, die sicherlich ihren Spaß an diesem teils skurrilen Werk haben werden. Die Zutaten für einen gelungenen Trashfilm sind jedenfalls vorhanden, auch wenn sie nicht ganzzeitig für schräge Unterhaltung sorgen können.

 

 The Mutilator
(The Mutilator)
mit Matt Mitler, Ruth Martinez, Bill Hitchcock, Connie Rogers, Frances Raines, Morey Lampley, Jack Chatham, Ben Moore, Trace Cooper, Pamela Weddle Cooper, Jimmy Guthrie, George Sutton, Steve Davis, Tom Outlaw, Pat Jordon
Regie: Buddy Cooper
Drehbuch: Buddy Cooper
Kamera: Peter Schnall
Musik: Michael Minard
Ungeprüft
USA / 1985

Vor 10 Jahren am Geburtstag seines Vaters versucht Ed als Geschenk die Waffe seines Vaters zu reinigen. Dabei löst sich ein Schuss und die Mutter wird versehentlich erschossen. Dies frustriert den Vater so sehr, dass er zu trinken beginnt und über die Jahre immer zurückgezogener lebt. Heute hat Ed kaum noch Kontakt zu seinem Vater bis dieser ihn bittet sein Sommerhaus winterfest zu machen. Ed und seine Freunde nehmen die Gelegenheit war um ein paar Tage Urlaub zu verbringen. Doch der Urlaub wird zur Hölle da ein brutaler Mörder sein Unwesen treibt. Einer nach dem anderen muss grausam sterben bis Ed herausfindet wer der bestialische Schlächter ist.

 

Die 80er Jahre haben Slasher hervorgebracht wie Sand am Meer, wobei der vorliegende Beitrag von Buddy Cooper eher zu den unbekannteren Vertretern seiner Art zu zählen ist, sich jedoch im Laufe der Zeit bei seiner Fan-Gemeinde einen gewissen Kultstatus erworben hat. Das liegt ganz sicher auch im Härtegrad begründet, den der Film beinhaltet, ist dieser doch wirklich ziemlich hoch angesiedelt. Die stattfindenden Morde werden dabei größtenteils auf eine äusserst derbe Art und Weise in Szene gesetzt, wie es nicht gerade in vielen Genre-Vertretern der damaligen Zeit der Fall war. Und dennoch sind die meisten Meinungen über diese kleine "Slasher-Perle" doch eher negativer Art, was ich persönlich nur schwerlich nachvollziehen kann.

Sicherlich ist die erzählte Geschichte nicht viel mehr als eine etwas solidere Rahmenhandlung, besitzt keinerlei tiefergehende Substanz, doch bei welchem Film dieser Art ist das schon unbedingt der Fall? Vielleicht liegt es aber auch daran, das es einige Zeit dauert, bis es zu den ersten Morden kommt, jedoch sollte auch bei einem Horrorfilm eine gewisse Einleitung in das Haupt-Geschehen erlaubt sein, bevor es dann so richtig zur Sache geht. Und das geht es hier dann wirklich, die einzelnen Morde sind sehr blutig und zudem auch äusserst hart in Szene gesetzt worden, so das gerade auch die Freunde der etwas härteren Kost hier jederzeit vollkommen zufriedengestellt werden und ihre wahre Freude an dem dargebotenen Schlachte-Fest haben dürften. Es macht einfach sehr viel Spaß, sich die sehr gut inszenierten Morde anzuschauen, da man auch keinerlei Mitleid mit den Opfern empfindet, denn echte Symphatiepunkte kann keine der Personen für sich verbuchen, da die einzelnen Charaktere lediglich vollkommen oberflächlich dargestellt werden, so das man erst gar keine richtige Bindung zu ihnen aufbauen kann.

So kann man sich letztendlich auf das Wesentliche der Geschichte konzentrieren und sich den äusserst gelungenen härteren Passagen widmen, die ganz eindeutig das absolute Highlight dieses Werkes darstellen, in dem es absolut nicht wichtig ist, wer der Mörder ist, denn das weiss man extrem schnell, hier seine Taten im Focus und machen den ungeheuer starken Reiz dieses Slashers aus. Denn ganz sicher gibt es etliche Genre-Kollegen, die vom Gesamteindruck her ein besseres Bild abgeben, jedoch nur recht Wenige, die so absolut kompromisslos und hart erscheinen. Da kann man als Fan auch schon einmal über einige inhaltliche Schwächen hinwegsehen, die sich einem hier offenbaren, aber im Endeffekt nicht weiter ins Gewicht fallen. Umso unverständlicher erscheinen mir deshalb die vielen negativen Meinungen, die ich mittlerweile über "The Mutilator" gelesen habe, denn letztendlich bietet dieser Horrorfilm doch genau das, was man sich als Freund des Genres wünscht, nämlich eine solide Rahmenhandlung, jede Menge harte und blutige Passagen und Darsteller, die zwar nicht herausragend agieren, aber immerhin Leistungen abliefern, die vollkommen ausreichend für das hier gezeigte Szenario sind.

Letztendlich hat man es mit einem absolut gelungenem Genre-Beitrag zu tun, der im Prinzip das Herz eines jeden Horror-Fans höher schlagen lassen müsste, denn es sind alle Zutaten enthalten, die man für einen kurzweiligen und spannenden Horrorfilm benötigt. Dazu zählt auch eine äusserst schmutzige Atmosphäre, die das Seh-Vergnügen des Zuschauers noch zusätzlich positiv beeinflusst, so das es im Endeffekt keinen größeren Grund für Beanstandungen gibt. Wer dieses kleine Juwel noch nicht kennen sollte, wäre gut damit beraten, diesen Zustand schnellstmöglich zu ändern, vor allem wenn man eine Vorliebe für etwas härter geratene Slasher haben sollte.

Fazit: Leider hat "The Mutilator" anscheinend immer noch nicht den Bekanntheitsgrad erlangt, den dieser Film eigentlich verdient hätte, wer ihn jedoch kennt, dürfte seinen Wert zu schätzen wissen, denn nur wenige andere Slasher dürften über einen ähnlich hohen Härtegrad verfügen, der zudem noch äusserst gut in Szene gesetzt wurde, so das selbst Gorehounds ihre Freude an diesem Werk haben sollten.

Kommentare  

#1 Laurin 2010-07-24 14:43
Was den Film GHOST GAME angeht würde ich hier nicht wirklich so hart sein wollen. Herausragend ist er mit Sicherheit nicht und eigendlich lebt er zum Teil auch von den dargebotenen Schauspielerinnen (quasi als sexy Ablenkung von der schwachen Handlung/Fleischbeschau statt Talent). Ich würde ihn eher als einen Beitrag ansehen, mit dem man sich ca. 70 Minuten Lebenszeit vertreiben kann wenn diese sowieso gerade nicht sinnvoll belegt werden können. Leider gibt es ja auch Produktionen die ein höheres Budget verschlungen haben aber inhaltlich nicht wirklich weit von GHOST GAME entfernt sind was Darsteller, Dialoge und Handlung angeht. Richtig aber ist das man keine Erwartungen an den Film stellen sollte die er real nicht erfüllen kann! Aber wie gesagt es gibt noch schlimmeres, ich nenne hier nur mal den Film A BRUSH WITH DEATH (Uncut Edition) der so sinnfrei ist das jeder Kratzer und damit jede Störung des Films auf der DVD spannender ist und nur das Cover der DVD einen gewissen Wert besitzt (hat was in Richtung der de Sade Fantasien). Wenn ich mir also diese Filme gegeneinander betrachte ist GHOST GAME schon wieder eine (wenn auch sehr schwache) Perle des Horrorfilm-Genres. :-*

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