Blutiges - Unheimliches - Splatter (22. Januar 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
22. Januar 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 Zombie Night II
(Awakening)
mit Steve Curtis, Sharon DeWitt, Dan Rooney, Kari Grace, John Paris, Bob Hillhouse, Sarah-Jean Villa, Mark Parr, Dana McArdle, Maria Ibay, Jessica Pickles, Tony Watt, David J. Francis, Richard Sutton
Regie: David J. Francis
Drehbuch: David J. Francis / Mike Masters
Kamera: Robert Scarborough
Musik: Roman Zebik
Keine Jugendfreigabe
Kanada / 2006

Der Tod ist der Anfang. Die Untoten sind alles, was von der Menschheit geblieben ist. Wenn die Nacht beginnt, kommt das Grauen. Ein einfacher Moskito-Biss, infiziert mit einem Virus, hat den Tod verbreitet. Vom feuchten Regenwald kam der Tod in die Zivilisation mit einer Sterblichkeitsrate von einhundert Prozent. Wie ein Feuer breiten sich die Untoten aus. Immer auf der Suche nach neuen Opfern. Der Todbringende Moskito-Virus wird in Vergessenheit geraten. Die Zeit der Menschlichen Rasse läuft ab...

 

Wenn man der Meinung war, das man mit dem ersten Teil eigentlich schon den filmischen Bodensatz gesehen hat und es eigentlich nicht tiefer gehen kann, dann wird man mit dieser Fortsetzung durchaus eines Besseren belehrt. So kann man also durchaus zu der Meinung gekangen, das einem hier etwas Überraschendes serviert wird, hat man doch wirklich nicht mit einer Steigerung hinab in die Tiefen des filmischen Mülls gerechnet. Komischerweise verhält es sich aber dennoch so, das man diesen zweiten Teil etwas höher bewerten will als den grottenschlechten Vorgänger, der nämlich ausser der puren Langeweile rein gar nichts geboten hat. Hier jedoch kann man wenigstens stellenweise herzlich lachen, denn zu dem wieder einmal in allen Belangen vorhandenen Dilletantismus gesellen sich dieses Mal Dialoge, die so dermaßen grotesk erscheinen, das man dies schon als unfreiwilligen Wortwitz ansehen kann. Waren die verbalen Ausbrüche der extrem schlechten Darsteller in Teil 1 einfach nur dumm und vollkommen belanglos, so mischt sich hier eine äusserst trashige Note in den verbalen Müll, der fast ganzzeitig präsentiert wird.

Ansonsten allerdings bewegt sich alles auf dem gleichen nicht vorhandenen Niveau, das man schon in "Zombie Night" bewundern durfte, die sogenannten Schauspieler überbieten sich regelrecht in ihren offensichtlichen Unzulänglichkeiten, denn das Wort Schauspiel hat anscheinend noch keiner von ihnen jemals auch nur gehört, denn anders lassen sich die dargebrachten "Leistungen" nicht logisch erklären. Ehrlich gesagt fragt man sich phasenweise wirklich, ob einige Akteure hier mit Schlaftabletten abgefüllt wurden, denn das teilweise aphatisch erscheinende Schauspiel einiger Akteure lässt eigentlich nur diesen einen Schluß zu. Desweiteren liegt mit diesem Film auch noch ein absolutes Paradebeispiel dafür vor, was man bei der Inszenierung eines Zombiefilms nicht machen sollte, zu unlogisch entpuppt sich die gesamte Szenerie, von den absolut dämlichen und sinnlosen Handlungsweisen der Protagonisten ganz zu schweigen.

Und dennoch lässt sich diese Fortsetzung viel besser anschauen als der einfach nur schlechte Vorgänger, da wenigstens ein wenn auch geringes Maß an Unterhaltungswert vorliegt. In nicht gerade wenigen Phasen der Geschichte kann man vor lachen kaum noch an sich halten, da die zu hörenden Dialoge einfach so bescheuert sind, das dem Geschehen dadurch ein recht hoher Trashfaktor verliehen wird, der beim ersten Teil noch vollkommen gefehlt hat. So ist zwar die Geschichte ebenso beschissen, verfügt aber durch einen wohl eher ungewollten Trashfaktor wenigstens über einen gewissen Unterhaltungswert. Dennoch ist es äusserst schwierig nachzuvollziehen wie zwei solch schlechte Filme, denn um nichts anderes handelt es sich im Endeffekt, in einem Land wie Kanada zu angeblichen Kultstatus gelangen konnten.

Im Prinzip kann man selbst ganz hartgesottenen Fans von Low Budget Produktionen keinerlei Empfehlung aussprechen, da es sich eigentlich mehr um eine Quälerei als um einen Filmgenuss handelt wenn man beide Teile hinter sich hat, allerdings ist vorliegender Film zumindest mit einem gewissen Unterhaltungswert untermalt, der den Zuschauer kurzzeitig den filmischen Offenbarungseid vergessen lässt, mit dem man konfrontiert wird.

Fazit: Wer wirklich hart im Nehmen ist und so gut wie keine Schmerzgrenze hat kann durchaus einen Blick riskieren, geht dabei aber auch ein gewisses Risiko ein, an Augenkrebs zu erkranken, das das Gesehene unter aller Kanone ist. Ausserdem sollte man im Vorfeld nicht unbedingt gegessen haben, da ansonsten die gefakr besteht, das einem bei der filmischen Qualität das Essen wieder hochkommt.

 

 April, April - Tote scherzen nicht
(April Fool's Day)
mit Taylor Cole, Josh Henderson, Scout Taylor-Compton, Joe Egender, Jennifer Siebel Newsorn, Samuel Child, Joseph McKelheer, Frank J. Aard, Sabrina Aldridge, Tom Barker, Michael Beasley, Charles Black, Meredith Boll, Mariesga Crews, Dave Gould
Regie: Mitchell Altieri / Phil Flores
Drehbuch: Mickey Wigart / Danilo Bach
Kamera: Michael Maley
Musik: James Stemple
FSK 16
USA / 2008

Jedes Jahr am 1.April feiert die märchenhaft reiche, junge Desiree Cartier in ihrer luxuriösen Südstaatenvilla die begehrtesten Debütantinnenparties. Auf diesen Gesellschaftlichen Ereignissen dürfen ihre unnachahmlichen Streiche natürlich nicht fehlen. Als jedoch ihr diesjähriger Streich ein tödliches Ende nimmt, werden Desiree, ihr Bruder Blaine und fünf ihrer Freunde zur Zielscheibe eines wahnsinnigen Killers, der die jungen Leute in dieser erschreckenden Geschichte über Verführung, Verrat und Rache nacheinander zur Strecke bringt.

 

Remakes älterer Horrorfilme überschwemmen den Markt ja nun schon seit Jahren und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das man auch dem 1986er Werk "Die Horrorparty" eine Neuinterpretation spendiert hat, die mit dem Original aber nur noch herzlich wenig zu tun hat. So kann man bei vorliegendem Film auch vielmehr von einem Thriller mit dezenten Anleihen beim Horror-Genre sprechen und trotzdem wird der Zuschauer auch ganzzeitig mit dem echten Horror-Feeling konfrontiert. Dieses entfaltet sich aber keinesfalls aus der Geschichte heraus, sondern geht vielmehr vom Film an sich aus, der zwar handwerklich vollkommen in Ordnung ist, aber ansonsten doch eher grauenhaft schlecht in Szene gesetzt wurde. Man ist es ja aus solchen Hollywood-Filmen durchaus gewöhnt, das man es mit etlichen wunderschönen Hollywood-Jungstars zu tun bekommt, doch was die Macher dieses Werkes sich hier bei der Darstellerwahl gedacht haben, wird wohl auf immer ihr ganz persönliches Geheimnis bleiben.

Präsentiert sich dem Betrachter doch eine Darsteller-Riege, die an künstlich erscheinender Schönheit kaum zu überbieten ist, so das schon fast zwangsläufig der Eindruck entsteht, das man sich in einer Seifenoper a la "Reich und Schön" befindet, antatt in einem Horrorthriller. Andererseits passt dieser Eindruck allerdings nahezu perfekt zu den aalglatten Charakteren mit denen man konfrontiert wird, denn wirken doch sämtliche Figuren wie künstliche Lebewesen, die teilweise noch nicht einmal real erscheinen, sondern viel eher wie künstlich gezüchtete Klone in Erscheinung treten. Sicherlich gibt es unter den Darstellern einige optische Leckerbissen zu bewundern, was aber keineswegs das phasenweise schlechte Schauspiel entschuldigen kann, das man hier zu Gesicht bekommt. Zudem sind alle Charaktere vollkommen blass gezeichnet und wirken zudem auch noch absolut unsymphatisch. Dieses Manko kann man allerdings auch ganz generell auf die gesamte Produktion beziehen, wird man doch mit einem seelenlosen Szenario bedient, in dem sich keinerlei Spannung, geschweige denn so etwas wie eine bedrohliche Grundstimmung entfalten will.

Stattdessen hat man hier ein äusserst belangloses und liebloses Szenario umgesetzt, dem es so ziemlich an allem fehlt, was einen wirklich guten Horrorthriller ausmacht. So steril, blass und farblos wie die Charaktere entpuppt sich das gesamte Geschehen, das zwar recht stylisch aufgezigen ist, aber keinerlei Herz und Seele beinhaltet. Die vorherrschende Seifenoper-Atmosphäre zieht sich nahtlos durch die gesamte Geschichte, so das die Ereignisse seltsam gekünstelt erscheinen und in keiner einzigen Phase des Filmes den echten Thrill entstehen lassen, der sich eventuell auch auf den Zuschauer übertragen könnte. Der Funke will einfach nicht überspringen und so folgt man auch eher gelangweilt den Geschehnissen, die einen nicht unbedingt vom Hocker hauen. Die Folge einer Dayly Soap kann ganz bestimmt für mehr Spannung und Herzklopfen sorgen, als es dieser seelenlose Versuch einer vollkommen misslungenen Neuinterpretation je tun wird. Die geschätzten 5.000.000 $ Budget dieser Produktion hätte man besser in andere Dinge gesteckt, denn hier ist dieses Geld wirklich sinnlos verprasst worden, wobei ich mir durchaus die Frage stelle, was hier so viel Geld gekostet hat.

In den letzten Jahren hat man schon etliche schlechte Remakes zu Gesicht bekommen, jedoch fällt mir auf Anhieb Keines ein, das einen so gekünstelten und unwirklichen Eindruck hinterlassen hat. Darsteller, die anscheinend alle einem Mode-Journal entsprungen sind und ganz einfach viel zu aalglatt erscheinen sind für mich persönlich das größte Manko eines Filmes, der noch nicht einmal in Ansätzen an die Qualität des Originals heranreichen kann. Vielleicht ist dies ja auch der Beginn eines vollkommen neuen Genres, denn den "Seifenoper-Horrorthriller" gibt es ja bekanntlicherweise noch nicht. Und wollen wir doch einmal hoffen, das es auch dabei bleibt, denn solche Filme braucht nun wirklich kein Mensch.

Fazit: "April, April - Tote scherzen nicht" trägt seinen Titel keineswegs zu Unrecht, erscheint dieser seelenlose Versuch eines Horrorthrillers doch fast ausschließlich wie ein ziemlich schlechter und misslungener Aprilscherz. Topgestylte Hollywood-Schönlinge und eine vollkommen uninspirierte Inszenierung sorgen nicht unbedingt für einen positiven Eindruck beim Zuschauer, der sich doch vielmehr in einer Seifenoper als in einem Thriller wähnt. Und so bleibt letztendlich ein Filmchen über, das man sich zwar einmal anschauen kann, aber auch nicht gerade viel verpasst, wenn man darauf verzichtet.

 

 Geisterjäger John Sinclair - Die Dämonenhochzeit
(Geisterjäger John Sinclair - Die Dämonenhochzeit)
mit Florian Fitz, Jophi Ries, Tabea Tiesler, Constanze Pröbster, Thierry van Werveke, Utz Krause, Nicole Belstler-Boettcher, Katja Giammona, Ania Rudy, Holger Petzold, Anja Beatrice Kaul, H.P. Kind, Henrik Helge, George Inci, Peter Fitz
Regie: Klaus Knoesel
Drehbuch: Christoph Gottwald
Kamera: Ekkehart Pollack
Musik: Tom Dokoupil / Detlef Schmitz
FSK 12
Deutschland / 1997

Die Dämonenhochzeit: Der Londoner Geisterjäger John Sinclair untersucht den mysteriösen Tod dreier deutscher Frauen in der näheren Umgebung von Köln, die alle eine Gemeinsamkeit zu haben scheinen. Eine erste Spur führt ihn in das Kölner Völkerkundemuseum, wo der Bibliothekar Viktor Gonsior Voodoo-Experimente durchführt. Gonsior ist die Schlüsselfigur zu einem satanischen Komplott, bei dem ein mächtiger Dämon namens "Der schwarze Tod" die "Fürstin der Finsternis" wiedererwecken will, um mit ihr die Weltherrschaft anzutreten. Unterstützt wird John von Bill Conolly und Will Mallmann. Die Dämonenhochzeit soll im Kölner Dom stattfinden ...

Geisterjäger John Sinclair ist wohl eine der mit Abstand bekanntesten Figuren von etlichen Heftroman-Serien, die insbesondere in den 70er-und 80er Jahren ihre absoluten Höhepunkte hatten. Nachdem der britische Inspector so ziemlich als Einziger das große Seriensterben überlebt hat und seine Abenteuer immer noch eine große Fangemeinde begeistern, wurden ihm 1997 mit vorliegendem Film auch filmische Ehren zu teil. "Die Dämonenhochzeit" kann man durchaus als Testballon für die 3 Jahre später folgende TV-Serie ansehen, wollten die Macher doch testen, wie eine Realverfilmung mit dem Romanhelden auf den Zuschauer wirken würde. Das vorliegende Endergebnis mutet nun allerdings nicht dazu an, in überschwengliche Lobeshymnen auszubrechen, entpuppt sich die geschichte doch als eher laues Fernseh-Filmchen, das von der Qualität her im Bereich einer Dayly-Soap anzusiedeln ist.

Wer nun einen ernsthaften Horrorfilm erwarten sollte, der muss diese Hoffnung doch ziemlich schnell zu Grabe tragen, bekommt man vielmehr eine Mischung aus Fantasy-und Trash geboten, in der dezente Anleihen aus dem Horror-Genre zu erkennen sind. Dabei sollte man anmerken, das der Trashgehalt des Filmes wohl eher ungewollt entstanden ist, doch die Inszenierung bietet so viele unfreiwillig komisch erscheinende Passagen, das man sich das Lachen teilweise einfach nicht verkneifen kann. Dazu tragen in erster Linie die doch sehr unbekannten Darsteller bei, deren Schauspiel streckenweise extrem hölzern und ungelenk wirkt, hinzu kommen die äusserst künstlichen und aufgesetzten Dialoge, die schon sehr stark an die Anfangszeiten von GZSZ erinnern und somit auch für ein gewisses Maß an Belustigung sorgen. Ein weiteres und ziemlich offensichtliches Manko sind ganz sicher auch die äusserst schlechten und billigen Effekte, bei denen man das Gefühl nicht verwerfen kann, das sie am heimischen PC gemacht wurden. Allerdings passen sie nahezu perfekt in das doch sehr trashige Gesamtbild, das man von dieser Produktion gewinnt.

Das größte Problem jedoch ist die mangelnde Spannung, denn obwohl die Macher sichtlich bemüht waren, hier einen konstanten Spannungsbogen und eine gruselige Grundstimmung entstehen zu lassen, muss man diesen Versuch eher als gescheitert ansehen, was aber in erster Linie auch darin begründet liegt, das man diese filmische Umsetzung einfach nicht richtig ernst nehmen kann. Auch der Versuch, durch eine bedrohlich anschwellende musikalische Untermalung ein gewisses Horror-Feeling aufkommen zu lassen gelingt nicht wirklich, da im gleichen Atemzug die Protagonisten des Geschehens wieder mit stellenweise fast schon absurden Dialogen oder Handlungsweisen jegliche eventuell aufkommende Ernsthaftigkeit im Keim ersticken.

Und dennoch bin ich mir sicher, das gerade Fans der Roman-Serie auch bei dieser unterdurchschnittlichen verfilmung auf ihre Kosten kommen werden, da einerseits schon ein gewisser Unterhaltungswert vorliegt und andererseits eine günstige Veröffentlichung vorliegt, die den Film zudem auch noch als Hörbuch beinhaltet. Man sollte lediglich keine zu großen Erwartungen in den Film setzen, denn diese können ganz sicher nicht erfüllt werden. Insgesamt gesehen wird die DVD wohl hauptsächlich die wahren Sinclair-fans ansprechen und von diesen gibt es ja bekanntlicherweise nicht gerade Wenige.

Fazit: "Die Dämonenhochzeit" ist sicherlich kein filmisches Erlebnis, das höheren Ansprüchen genügen kann, bietet aber insbesondere durch seine unfreiwillige Komik immerhin einen gewissen Unterhaltungswert. Für echte Horror-Fans dürfte der Film wohl eher eine Enttäuschung darstellen, wohingegen Fans des Geisterjägers an einer Anschaffung sicher nicht vorbeikommen.

Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0 Stereo
Bild: 1,33:1
Laufzeit: Film 90 Minuten, Hörbuch 112 Minuten
Extras: Hörbuch

 

 Geisterjäger John Sinclair - Ich töte jeden Sinclair
(Geisterjäger John Sinclair - Ich töte jeden Sinclair)
mit Kai Maertens, Urs Remond, Jana Hora, Manfred Andrae, Ulli Kinalzik, Hans Peter Hallwachs
Regie: Daniel Anderson / Robert Sigl
Drehbuch: Josine van Dalsum / Felix Meyer
Kamera: Marjus Schott / Nyika Jancso / Fred Brinkman
Musik: Karel Svoboda
FSK 12
Deutschland / 2000

Innerhalb kürzester Zeit werden Namensvettern von John Sinclair ermordet. Als dann auch noch das Grab seiner Eltern verwüstet wird, macht sich der Geisterjäger auf in seine Heimatstadt. Dort trifft er auf einen Dämon, der John Sinclairs Platz als "Sohn des Lichts" einnehmen möchte und bereit ist, dafür jeden zu ermorden, der sich ihm in den Weg stellt ...

 

Nachdem 1997 mit dem Film "Die Dämonenhochzeit" praktisch der Testlauf für die nun folgende Serie angelaufen war, startete im Jahre 2000 die TV-Serie um den aus Heftromanen bekannten Geisterjäger John Sinclair. "Ich töte jeden Sinclair" ist dabei kann man hierbei als Pilotfilm ansehen, der mit 90 Minuten Laufzeit die einzige Folge in Spielfilmlänge darstellt, denn die noch folgenden 8 Episoden der Serie haben eine Laufzeit von jeweils 45 Minuten. Nachdem "Die Dämonenhochzeit" anscheinend nicht den gewünschten Erfolg erzielt hatte, wurde so ziemlich alles ausgewechselt, was man nur auswechseln kann. Regisseure, Drehbuchautoren und Darsteller wurden neu verpflichtet, um der Serie einen neuen Anstrich zu verleihen und so eventuell einen größeren Erfolg zu erzielen. Ob diese Maßnahmen nun letztendlich gefruchtet haben oder nicht, muß jeder für sich selbst entscheiden, allerdings ist vorliegender Film noch um Einiges schlechter geraten, als es bei "Die Dämonenhochzeit" schon der Fall war.

Vergleicht man die beiden Filme miteinander dann muss man wirklich feststellen, das die 3 Jahre zurückliegende Verfilmung gar nicht einmal so schlecht war, denn "Ich töte jeden Sinclair" bietet eine Inszenierung, die größtenteils die pure Langeweile verbreitet und nur ganz selten einen gewissen Unterhaltungswert erkennen lässt. Doch zunächst einmal sollte man etwas zu der neuen Besetzung sagen, aus der insbesondere der neue John Sinclair (Kai Maertens) hervorsticht, was allerdings keineswegs durch gelungenes schauspiel der Fall ist. Viel eher handelt es sich dabei um eine absolute Fehlbesetzung, denn nimmt man dem extrem schlecht agierenden Darsteller so ziemlich jede Rolle ab, aber nicht die eines Geisterjägers. Selbst Florian Fitz, der schon in "Die Dämonenhochzeit" nicht unbedingt durch ein authentisches und glaubwürdiges Schauspiel zu überzeugen wusste, hat diese Rolle um Einiges besser verkörpert, als Maertens es je tun würde. Zu ungelenk und theatralisch erscheint das dargebotene Schauspiel, das man allerdings auch von den anderen Akteuren geboten bekommt. Nicht selten entsteht dabei der Eindruck, das man viel eher ein Theaterstück als einen Spielfilm zu sehen bekommt. Die vorherrschende Theatralik kommt besonders bei der Figur des zu bekämpfenden Dämons zur Geltung, der vollkommen künstlich und überzogen agiert, was phasenweise schon recht albern und dümmlich erscheint.

Es sind aber beileibe nicht nur die schauspieler, die äusserst schlecht agieren, auch die Geschichte an sich ist lediglich als laues Lüftchen zu bezeichnen. Action ist ein absolutes Fremdwort und wer wer eine gute Horror-Atmosphäre erwarten sollte, wird nach Sichtung des Filmes doch ziemlich enttäuscht sein, denn solche Dinge sucht man leider vergebens. Zu keiner Zeit kann sich echte Spannung entfalten, wofür auch die vollkommen lahme Erzählweise verantwortlich zeichnet, denn in keiner Phase des Geschehens ist auch nur annähernd so etwas wie Tempo zu erkennen, vielmehr plätschert die Geschichte so vor sich hin und eröffnet auch leider keinerlei Höhepunkte, an denen man sich als Zuschauer etwas erfreuen könnte. Stattdessen bekommt man größtenteils langatmige Dialoge serviert, die den Unterhaltungswert nicht unbedingt in schwindelerregende Höhen schießen lassen. Gibt die Geschichte schon rein inhaltlich nicht besonders viel her, so ist ihre Umsetzung zudem noch äusserst langweilig geworden, so das auch in keiner Phase so etwas wie ein Horror-Feeling entstehen würde, da noch nicht einmal einige mysteriöse Momente vorliegen, die wenigstens eine atmosphärische Grundstimmung vermitteln würden.

Vor etlichen Jahren habe ich selbst sehr viele Abenteuer des Geisterjägers gelesen, jedoch war nicht ein Einziges dabei, das auch nur annähernd so langatmig und uninteressant war wie diese Realverfilmung. Mit etwas mehr Engagement hätten die Macher ganz sicher wenigstens einen durchschnittlichen, dafür aber unterhaltsamen Film kreieren können, doch "Ich töte jeden Sinclair" bietet wirklich nichts, was man besonders positiv hervorheben könnte. Zu langweilig ist schon allein die geschichte an sich, die zudem noch mit äusserst schlecht agierenden Schauspielern besetzt ist, die nicht wirklich etwas von ihrem handwerk verstehen. Einzig und allein die Tatsache, das auch diese Veröffentlichung zusätzlich mit einem Hörbuch bestückz ist könnte zu einem Kauf einladen, da der Preis auch nicht zu hoch ist. Vom Film an sich dürften allerdings selbst die größten Sinclair-Fans eher enttäuscht sein.

Fazit: Filmisch gesehen ist "Ich töte jeden Sinclair" eine ziemliche Gurke, die selbst niedrig angesiedelten Erwartungen kaum gerecht werden kann. Die Neubesetzung der Charaktere war zudem eine Maßnahme, die man als durchaus misslungen bezeichnen kann. Insbesondere Kai Maertens in der Rolle des Geisterjägers kann überhaupt nicht überzeugen und kann schon als echte Fehlbesetzung angesehen werden. Lediglich die Tatsache das auch dieser Veröffentlichung auch das Hörbuch zum Film beiliegt sorgt dafür, das man wenigstens für die Hardcore-fans des Geisterjägers eine bedingte Empfehlung aussprechen kann.

Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0 Surround
Bild: 1,33:1
Laufzeit: Film 90 Minuten, Hörbuch 128 Minuten
Extras: Hörbuch

Kommentare  

#1 Laurin 2011-01-22 01:19
Also bei dem JS-Film "Dämonenhochzeit" hatten die Medien (TV-Zeitungen) ja besonders die Szene hervorgehoben wo der Kölner Dom in die Luft fliegt. Als ich den Film dann im TV sah, konnte ich nur sagen: Gut das es den Dom gibt, sonst wär das ganze ein totaler Reinfall! :P
Zum JS-Film "Ich töte jeden Sinclair" kann man dann aber wirklich nur sagen: Rausgeschmissenes Geld und (wenn gesehen) total verschwendete Lebenszeit vor der Flimmerkiste, was dann auch die gesamte Serie betraf. Oder anders gesagt, so quälte RTL seine Zuschauer und trieb sie vor lauter Verzweiflung in den Suff! :-x
Selbst für die Extras bei den DVD's muß man mehr als nur Hardcore-Fan sein. Völlige Schmerzfreiheit ist da unabdingbar! Auf den Punkt gebracht würde ich die DVD's nur erwerben wollen wenn da noch 200,- Euro pro DVD beigelegt werden. Schmerzensgeld muß eben sein. :-*
#2 Wolfgang Trubshaw 2011-01-22 12:07
Florian Fitz war ein Witz in der Rolle. Der Typ ist Typ "kleiner Italiener" und sowas castet man für 190cm+ und blond?!?
Als der zum ersten Mal am Bildschirm war in seiner ersten Szene, wollte ich aus dem Fenster springen vor Scham.
Außerdem hat er dieses unprofessionelle Schmunzeln im Gesicht, jemandes, der seine Rolle nicht ernst nimmt.
Auch vieles sonst an dem Film ist Mist. Die Effekte sind grottig schlecht.

Kai Maertens hat es wesentlich erträglicher gestaltet. Die Skripte der Serie waren schuld. Die waren so künstlich in die Länge gestreckt, das war unglaublich. Er hatte wenigstens eine gewisse Körpergröße und sein Gesicht war nicht so Welten weit weg von Ballestar-Sinclair. Und (noch) schlechter schauspielern wie Fitz ging ja gar nicht. Dafür hatte er gleich mehrere Sprach- und Aussprachefehler. Er lispelte, spuckte, nuschelte und konnte nicht "atmen".

Der Pilotfilm ist schlechter als die ohnehin schon schlechte Serie, und der ursprüngliche Film ist überhaupt zu vergessen.
#3 horror1966 2011-01-22 13:30
Rein optisch gesehen war Florian Fitz natürlich ein mittelschwerer Witz in der Rolle als Sinclair, aber Kai Maertens empfand ich von der darstellerischen Leistung her um Einiges schlimmer. Der Typ wirkt so dermaßen theatralisch, das einem die Haare zu Berge stehen.
#4 Laurin 2011-01-22 18:45
Ich weiß, man versucht irgendwo oder an einem bestimmten Punkt noch was gutes zu finden um nicht als Extremnörgler da zu stehen. :sigh:
Aber es gibt Dinge, da muß man einfach das Fallbeil einsetzen weil es nicht anders geht, und bei den JS-Filmen/Serie hängt es eben nicht nur an diesem oder jenem Schauspieler. Hier ist das Gesamtpaket einfach in den Sand gesetzt worden. da ist selbst der schlechteste Roman von Jason Dark noch spannender als das was RTL da verköchelt hat! 8)
Die JS-Filme auf DVD haben schlicht nur einen Wert, nähmlich den, angehenden Filmemachern zu zeigen wie man konsequent alles, aber auch wirklich alles vor den Baum fahren kann. :P
#5 horror1966 2011-01-22 19:10
Es ist schon richtig, die miese Qualität der Filme / Serie ist keineswegs nur am miesen Schauspiel festzumachen, hier passt einfach gar nichts zusammen. Ich habe auch wirklich hin-und her überlegt, was man denn positiv erwähnen könnte, aber mir ist beim besten Willen nichts eingefallen :lol:

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