Blutiges - Unheimliches - Splatter (26. Februar 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
26. Februar 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

Die Filme der Woche sind... Saw II, Saw III, Saw IV, Saw V

 

  Saw II
(Saw II)
mit Donnie Wahlberg, Shawnee Smith, Tobin Bell, Franky G, Glenn Plummer, Dina Meyer, Emmanuelle Vaugier, Beverley Mitchell, Erik Knudsen, Tim Burd, Lyriq Bent, Noam Jenkins
Regie: Darren Lynn Bousman
Drehbuch: Leigh Whannell / Darren Lynn Bousman
Kamera: David A. Armstrong
Musik: Charlie Clouser
Keine Jugendfreigabe
USA / 2005

Jigsaw lebt! Und er hat sich neue Spiele ausgedacht. Nachdem ein Mordopfer entdeckt wird, an dem Jigsaw deutlich seine Handschrift hinterlassen hat, nimmt Detective Eric Matthews seine Spur auf. Erstaunlich schnell schafft er es, Jigsaw zu finden nur um festzustellen, dass der Fahndungserfolg nur Teil eines mörderischen Spiels ist. Denn das Mastermind hält Matthews Sohn und sieben weitere Menschen in einem Haus gefangen. Sie haben nur zwei Stunden, um die versteckten Hinweise zu entschlüsseln und der Todesfalle zu entkommen. Und Matthews muss das mörderische Spiel ohnmächtig auf einem Videomonitor mit ansehen

 

Was hatte man sich ein Jahr nach dem genialen ersten Teil auf diesen Nachfolger gefreut, waren doch die Ereignisse des Vorgängers noch allgegenwärtig, so das man sich auf eine ebenso hochklassige Fortsetzung der Geschichte um Jigsaw gefreut hat. Und auch wenn es sich bei Teil 2 der Saw-Reihe um einen wirklich gelungenen Film handelt, kam bei mir persönlich doch so etwas wie eine leichte Enttäuschung auf, da dieser Film nicht einmal annähernd an die Genialität des Uriginals herankommt. Somit handelt es sich hier meiner Meinung nach auch um den schlechtesten Teil überhaupt, obwohl ich noch nicht einmal genau sagen kann, woran das eigentlich liegt. Denn auch hier sind im Prinzip sämtliche Zutaten enthalten, die der Vorgänger beinhaltet hat, es fehlt aber ganz einfach der nötige Schuss Genialität, um aus einem guten Film einen herausragenden zu machen. Eventuell liegt es auch in der Tatsache begründet, das es einen Wechsel auf dem Regiestuhl gegeben hat, denn statt James Wan nahm dieses Mal Darren Lynn Bousman Platz, um die Weiterführung der Geschichte in Szene zu setzen. Und so muss man durchaus anerkennen, das man es mit einer soliden Weiterführung zu tun bekommt, der es allerdings etwas an Klasse fehlt, um sich wirklich mit dem Werk von Wan messen zu können.

So sind hier beispielsweise die Zusammenhänge viel leichter durchschaubar, man kann sich als Zuschauer äusserst schnell seinen Reim darauf machen, in welcher Verbindung die eingesperrten Opfer zueinander stehen, so das die spätere Bestätigung der Ahnung also keinerlei Überraschungseffekt besitzt. Das nimmt der Geschichte schon einmal sehr viel an eigener Stärke, die zwar in einigen wenigen Momentaufnahmen immer mal wieder durchscheint, aber insgesamt gesehen auf einem eher mittelmäßigen Niveau angesiedelt ist. Und so entfaltet sich eigentlich auch zu keiner Zeit ein wirklich konstanter Spannungsbogen, der einen ganzzeitig in Beschlag nehmen könnte, denn es gibt leider mehrmalige Einbrüche zu verzeichnen, die den gewonnenen gesamteindruck doch sichtlich trüben. Ebenso verhält es sich mit der vorhandenen Grundstimmung die zwar einigermaßen gelungen ist, aber zu keiner Zeit über die Dichte und Bedrohlichkeit verfügt, die das Original so ausgezeichnet hat.

Im Bezug auf den Härtegrad gibt es nichts zu beanstanden, es gibt einige schöne Passagen, die allerdings nie den üblichen rahmen sprengen. Allerdings sind die Fallen hier nicht so einfallsreich gestaltet, was man als weiteren Minuspunkt verbuchen muss. Insgesamt gesehen kommt da schon eine ganze Menge zusammen, was diesen teil ganz erheblich vom Vorgänger unterscheidet, der in seiner Gesamtdarstellung viel innovativer gestaltet wurde. Auch die Darsteller überzeugen hier nicht unbedingt durch authentische Darstellungen, einige wirken doch etwas hölzern, hinzu kommt die tatsache, das eigentlich alle einen ziemlich unsymphatischen Eindruck hinterlassen, so das einen ihr Schicksal doch äusserst unberührt und kalt lässt. Darren Lynn Bousman ist es nicht gelungen, auch nur einen einzigen Symphatieträger aufzubauen, wenn man einmal von Detectiv Matthew's Sohn absieht. Doch da man dessen Schicksal schon frühzeitig erahnen kann, hält sich das aufkommende Mitgefühl auch im Bezug auf seine Person in übersichtlichen Grenzen.

"Saw II" ist ein durchaus gelungener Nachfolger und die aufgezählten Mankos sind wohl hauptsächlich in den hohen Erwartungen zu suchen, die ich an diesen Film gestellt hatte und die leider nicht erfüllt wurden. Fairerweise sollte man aber auch anmerken, das dies nach einem so brillanten Horror-Thriller wie "Saw" äusserst schwierig war, denn dieser Film hat die Messlatte für die folgenden Ableger doch sehr hoch angesetzt. Und so muss sich der Zuschauer in vorliegendem Film mit einer doch weitaus bescheideneren Inszenierung zufriedengeben, die trotz eines weitaus höheren Budgets (ca. 4.000.000 $) im Bezug auf die Qualität dem herausragendem Original nicht das Wasser reichen kann.

Fazit: Man kann mit dieser Fortsetzung durchaus zufrieden sein, jedoch erfüllt der Film keineswegs die in ihn gesetzten Erwartungen. In meinen Augen handelt es sich um den schwächsten Teil der gesamten Reihe, jedoch schwächelt das Werk auf einem hohen Niveau und bietet doch zum größten teil kurzweilige Unterhaltung. Für Fans der Jigsaw-Filme führt jedenfalls kein Weg an dieser Produktion vorbei, denn eigentlich jede mehrteilige Reihe beinhaltet immer einen schwächeren Teil und diesen bekommt man hier geboten.

 

  Saw III
(Saw III)
mit Tobin Bell, Shawnee Smith, Angus Macfadyen, Bahar Soomekh, Dina Meyer, Mpho Koaho, Barry Flatman, Lyriq Bent, J. LaRose, Debra McCabe, Costas Mandylor, Betsy Russell
Regie: Darren Lynn Bousman
Drehbuch: Leigh Whannell / James Wan
Kamera: David A. Armstrong
Musik: Charlie Clouser
Ungeprüft
USA / 2006

Während die Polizei nach einer Reihe weiterer Opfer fieberhaft nach dem Jigsaw-Killer fahndet, erfreut sich dieser bereits an einem neuen sadistischen Spiel: Seine ergebene Schülerin Amanda hat im Auftrag ihres todkranken Meisters die Ärztin Dr. Lynn Denlon in ein leer stehendes Lagerhaus entführt und mit einem hochexplosiven Halsband versehen. Dort soll sie den sterbenden Jigsaw so lange am Leben erhalten, wie das ebenfalls gekidnappte Opfer Jeff benötigt, um einen mörderischen Parcours zu durchlaufen, den das Mastermind mit perversen Überraschungen gespickt hat. Setzt Jigsaws Herzschlag aus, bevor Jeff zurückkehrt, explodieren die Sprengladungen an Dr. Denlons Körper...

 

Nun gibt es nicht gerade wenige Leute, die gerade diesem Teil seine Klasse absprechen. Da wird von mangelndem Inhalt und einem lediglich sinnlos hohen Härtegrad geredet, was ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Sicherlich wurde gerade in vorliegendem Film der Härtegrad wirklich merklich angehoben, vor allem, wenn man es im Vergleich zu den beiden Vorgängern sieht, jedoch sprengen die harten und sehr blutigen Passagen auch nicht unbedingt den für heutige Berhältnisse üblichen Rahmen. Ausserdem werden hier die Grundlagen für die weiteren Teile gelegt, in denen sich beispielsweise diverse Sequenzen auf unterschiedlichen Zeitebenen oder parallel zueinander abspielen. OK, das konnte man 2006 eventuell nicht vorausahnen, aber rückwirkend gesehen muss man diesem Teil sogar eine gewisse Tiefe zugestehen. Doch selbst ohne die Grundlage für die noch folgenden Teile der Serie ist die Geschichte gar nicht mal schlecht und insbesondere im Vergleich zum doch ziemlich lahmen Vorgänger wieder ein Schritt in die richtige Richtung, ist doch wieder ein richtig konstanter Spannungsbogen vorhanden, der eigentlich keinerlei Einbrüche zu verzeichnen hat. Zudem ist auch die Grundstimmung wieder herrlich dicht und kann auch beim Zuschauer für dieses herrlich beklemmende Gefühl sorgen, das man zuletzt in Teil 1 verspürt hat.

Natürlich kommt auch dieser Film nicht an die Klasse und Genualität des Originals heran, ist aber meiner Meinung nach das wichtigste Bindeglied für den weiteren verlau der gesamten Geschichte um Jigsaw, die langsam aber sicher immer komplexer wird und die Gesamt-Zusammenhänge des Werkes so langsam in Umrissen erkennen lässt. So sollte man insbesondere diesen Film als wichtiges Bindeglied des Jigsaw-Universums ansehen, der eine nicht gerade unwesentliche Bedeutung für den weiteren Verlauf der noch folgenden Geschehnisse beinhaltet. Doch wie schon kurz erwähnt, kann "Saw III" auch als eigenständiger Film durchaus überzeugen, was sicherlich auch darin begründet liegt, das einige Charaktere einen sehr symphatischen Eindruck auf den Zuschauer machen, was gerade im zweiten Teil nicht der Fall war. So kann man sich beispielsweise mit den beiden Hauptfiguren besonders gut identifizieren und fiebert auch mit ihrem Schicksal mit. Vor allem die Situation in der sich Jeff befindet, stimmt einen doch sehr nachdenklich, denn stellt man sich doch schon zwangsläufig selbst die Frage, wie man an seiner Stelle reagieren würde. Der dabei entstehende emotionale Zwiespalt wird dabei äusserst gut herausgearbeitet, muss sich Jeff doch zwischen seinem enormen Wunsch nach Vergeltung und dem Gefühl von Vergebung entscheiden, was sicherlich nicht so ganz einfach ist, wenn man erst einmal die Zusammenhänge kennt.

Und so entwickelt sich im Laufe der Zeit eine Geschichte, die alles andere als inhalzslos oder gar belanglos erscheint. Zudem ist das Geschehen auch sehr spannend und interessant verpackt, so das die ganze Zeit über gar keine langatmigen Passagen oder gar Leerlauf entsteht. Die Aufmerksamkeit des Zuschauers bleibt so den ganzen Film über gewährleistet, so das nie das Gefühl von Langeweile entsteht. Dafür sorgen selbstverständlich auch die fiesen Fallen, die man sich dieses Mal ausgedacht hat und die auch für den erheblich höheren Härtegrad sorgen, der insbesondere die Freunde der harten Gangart sehr ansprechen wird. Dabei wird man mit einigen Szenen konfrontiert, die einem selbst fast körperliche Schmerzen bereiten. Allein die Vorstellung, das man sich selbst in einer dieser sadistischen Fallen befinden würde ist vollkommen ausreichend, um für so manchen kalten Schauer zu sorgen, der unwillkürlich über den Rücken läuft, von einer fast durchgehenden Gänsehaut einmal ganz zu schweigen.

Letztendlich ist "Saw III" ein weitaus beseerer Film, als manche Kritiken eventuell vermuten lassen. Hier wird eine durchgehend interessante und spannende Geschichte erzählt, die vor allem im Bezug auf die vorhandene Härte seine Höhepunkte hat. Doch auch storymäßig wird meiner Meinung nach eine ganze Menge geboten, was allerdings eventuell erst nach der Sichtung der folgenden Teile der Reihe so richtig ersichtlich wird. Auf jeden fall aber wird hier schon ziemlich klar deutlich, das die Geschichte um Jigsaw um Einiges komplexer ausfällt, als man es bisher vermutet hat und diese Andeutung soll sich auch zu einem späteren zeitpunkt absolut bewahrheiten.

Fazit: Nach einem eher etwas schwach geratenen zweiten Teil geht es in vorliegendem Film doch sichtlich aufwärts. Zudem werden die Grundlagen für den weiteren Verlauf gelegt, die man zu diesem Zeitpunkt noch nicht zwangsläufig erkennen konnte. Letztendlich stellt dieser Film für mich persönlich das wichtigste Bindeglied der gesamten Reihe dar und macht ihn schon allein deswegen zu einem äusserst wertvollen Film. Zudem merkt man auch ganz deutlich, das im Bezug auf Härte und Sadismus eine neue Stufe gezündet wurde, was sich auch phasenweise in den folgenden Filmen sehr stark bemerkbar macht.

 

  Saw IV - Sterben war gestern
(Saw IV)
mit Tobin Bell, Lyriq Bent, Costas Mandylor, Scott Patterson, Angus Macfadyen, Justin Louis, Sarain Boylan, Shawnee Smith, Betsy Russell, Athena Karkanis, Simon Reynolds, Mike Realba
Regie: Darren Lynn Bousman
Drehbuch: Patrick Melton / Marcus Dunstan
Kamera: David A. Armstrong
Musik: Charlie Clouser
Keine Jugendfreigabe
USA / 2007

Jigsaw und seine Gehilfin Amanda sind tot, aber das mörderische Treiben geht weiter. Nach dem Tod an Detective Kerry helfen die FBI-Profiler Agent Strahm und Agent Perez dem Revierchef Hoffman, Jigsaws letztes grausames Spiel zu rekonstruieren. Doch dann wird Commander Rigg entführt und in eins von Jigsaws mörderischen Puzzles verwickelt. Die Hinweise deuten auf Jigsaws Ex-Frau Jill...

 

Der mittlerweile schon vierte Teil der Saw-Reihe zeichnet sich in erster Linie dadurch aus, das dem Zuschauer so langsam die Zusammenhänge aller Ereignisse eröffnet werden, die dem Ganzen eine ungeheure Komplexität verleihen, wie man sie nicht unbedingt vorhersehen konnte. Selbst nachdem nun Jigsaw und seine Gehilfin Amanda tot sind, hat das Morden noch längst kein Ende gefunden. Anscheinend hat jemand anders Jigsaws Erbe übernommen und macht sich nun auf ebenso sadistische Art und Weise daran, dessen ausgeklügelten Gesamtplan weiterzuführen und weiteren Menschen nach dem Leben zu trachten. Zum ersten Mal spielen sich die Ereignisse hier auch auf zwei verschiedenen Zeitebenen ab, so das die Geschehnisse parallel zueinander dargestellt werden, was dem Film noch einmal einen ganz zusätzlichen Anreiz verleiht.

In etlichen Rückblenden wird der Betrachter auch noch einmal mit Passagen aus den vorherigen Teilen konfrontiert, die dann auch weitererzählt werden, so das man letztendlich auch etwaige offene Fragen endlich eine Antwort erhält und so die ganzen Zusammenhänge erst richtig erkennen kann. Die Macher haben sich wirklich eine ganze Menge einfallen lassen, damit die unbeantworteten Fragen lückenlos aufgeklärt werden, bekommt man beispielsweise endlich Antworten auf den Verbleib einiger Charaktere aus den Vorgängern, die bis jetzt eher im Dunkeln geblieben sind. So langsam aber sicher entsteht so immer mehr der Eindruck, das sich aus den einzelnen Filmen ein immer dichter erscheinendes Gesamt-Konstrukt entwickelt, dessen Komplexität man teilweise noch nicht einmal erahnen konnte. Waren bisher doch etliche Dinge noch mit ziemlich großen Fragezeichen versehen, so lichtet sich das Dunkel immer mehr, wodurch auch erst der wirkliche Umfang des mittlerweile gestorbenen Jigsaw erkennbar wird.

Nicht wenige Leute haben nach seinem Tod eigentlich mit einem ziemlich großen Qualitätsabfall der Reihe gerechnet, war der trotz seiner Taten doch äusserst symphatische Killer die tragende Säule der Saw-Filme. Doch weit gefehlt, denn hier ist sogar wieder ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen, der sich eigentlich schon im dritten Teil abgezeichnet hat, auch wenn viele das ganz anders sehen. Erstens ist Jigsaw und somit Tobin Bell ja nicht ganz verschwunden, da er ja in etlichen Rückblenden und Erklärungen immer wieder auftaucht und zweitens sind auch die neu auftretenden Charaktere äusserst gut ausgewählt und passen ganz hervorragend in die Weiterführung des eigentlichen Plans. Ist es zum Beispiel ein Costas mandylor in der Rolle des Detective Hoffman, der jetzt einen ziemlich großen Stellenwert einnimmt und diese Rolle auch absolut überzeugend darstellt. Andererseits tritt nun auch die Ex-Frau des toten Killers so richtig in die Story ein und nimmt einen nicht unwesentlichen Platz ein, was auch im weiteren Verlauf der Reihe noch zu sehen sein wird.

Und so fällt es dann auch nicht besonders ins Gewicht, das Tobin Bell nicht mehr unter den Lebenden weilt, da er ja dennoch allgegenwärtig ist und immer wieder in den diversen Rückblenden auftaucht, die sich nunmehr deutlich vermehren und immer mehr Geheimnisse preisgeben, für die in den vorangegangenen Teilen die Grundlage gelegt wurde. Man sieht also, das die Befürchtungen über einen eventuell stattfindenden Qualitätsschwund vollkommen unberechtigt waren, denn die Saw-reihe lebt mehr denn je. daran ändert auch die Tatsache rein gar nichts, das kein bisherig erschienener Teil die Klasse des Originals erreicht, was warscheinlich auch in Zukunft nicht der Fall sein wird. Doch auch der vorliegende Film ist eine absolut gelungene Fortsetzung einer Story, die mit einer absoluten Low Budget Produktion begann und mittlerweile schon längst den Kult-Status erreicht hat. Echte Saw-Liebhaber kommen selbstverständlich auch an diesem Film hier nicht vorbei, der auf jeden Fall Appetit auf das macht, was da noch folgen wird.

Fazit: Neben dem Original ist der vorliegende Film mein Favorit unter allen bisher erschienenen Teilen, denn es passt einfach alles fast perfekt zusammen. Eine neue Ära wird nach dem Tod von Jigsaw eingeläutet, neue Charaktere halten Einzug in das Saw-Universum und es werden etliche bis hierhin offene Fragen aus der Vergangenheit beantwortet. Dadurch erhält man als Zuschauer endlich einen größeren Überblick für die Gesamtzusammenhänge und erkennt so erst die genialität, die hinter den ganzen sadistischen fallen steckt, die auch in diesem Film wieder einmal im Überfluss zu begutachten sind.

  Saw V
(Saw V)
mit Tobin Bell, Costas Mandylor, Scott Patterson, Betsy Russell, Julie Benz, Meagan Good, Mark Rolston, Carlo Rota, Greg Bryk, Laura Gordon, Joris Jarsky, Mike Butters, Al Sapienza, Mike Realba, Lyrig Bent
Regie: David Hackl
Drehbuch: Patrick Melton / Marcus Dunstan
Kamera: David A.Armstrong
Musik: Charlie Clouser
SPIO / JK
USA / 2008

Detective Hoffman hat sich als williger Schüler des Serienkillers Jigsaw entpuppt. Scheinbar allein führt er Jigsaws Vermächtnis fort. Bald finden sich fünf Menschen in einer mörderischen Versuchsanordnung wieder. Für sie gibt es nur ein Entkommen, wenn alle nach den Regeln spielen. Während dessen ermittelt Agent Strahm auf eigene Faust. Dabei kommt er Hoffmans Geheimnis gefährlich nah...

 

Nun kann man wieder einmal darüber diskutieren, warum eigentlich jedes jahr ein neuer Ableger der Saw-Reihe herauskommt und ob die Geschichte nicht langsam ausgelutscht ist. Darüber muss sich natürlich jeder ein eigenes Urteil bilden, aber ich finde schon, das die Reihe immer noch sehr viel Reiz hat und bestens zu unterhalten weiss. Auch dieser mittlerweile fünfte Teil kann sich durchaus sehen lassen, obwohl sicherlich wieder viele darüber lästern werden, das der Härtegrad zurückgegangen ist.

Doch wenn man sich diesen Film anschaut, dann sollte man eigentlich erkennen, das genügend Härte vorhanden ist, doch der Anspruch an extrem reisserische und brutale Szenen ist mittlerweile so angestiegen, das man die hier vorhandene Brutalität schon fast nicht mehr wahrnimmt. Allein schon die Eröffnungs-Sequenz empfand ich als richtig derbe, vor allem, wenn man einmal versucht, sich in die Situation des Betroffenen hineinzuversetzen. Während des gesamten Films gibt es generell wieder einige sehr schöne und vor allem fiese Fallen zu sehen, die doch einiges an Einfallsreichtum erfordern. Und vor allem die Betroffenen müssen ihre innere Barriere überwinden, um die Chance auf ihr Leben aufrecht zu halten. Wenn man versucht, sich in die Lage der Opfer hineinzuversetzen, kann man ansatzweise erkennen, welch psychischer Druck auf ihnen lasten muss.

Ganz generell hat mir die hier vorhandene Story gefallen, die sich gar nicht einmal hauptsächlich mit den fünf eingeschlossenen Menschen bafasst, denn der Focus liegt doch mehr darauf gerichtet, das dem Zuschauer nähergebracht wird, wie Hoffman zu Jigsaws Schüler geworden ist. Das wird wie schon in den anderen Teilen wieder durch sehr interessante Flashbacks erklärt, die immer wieder eingefügt werden. Der zweite größere Handlungsstrang dreht sich darum, das der einzige Überlebende aus Teil vier (Agent Strahm) langsam die Spur von Hoffman aufnimmt und kurz davor ist, sein Geheimnis zu lüften.

Das Ganze ist meiner Meinung nach sehr spannend und interessant umgesetzt worden, hinzu kommt die sehr dichte und gelungene Grundstimmung, die sich hier entfalten kann und auch auf den Zuschauer überspringt. man fiebert richtiggehend mit und merkt wieder einmal, wie sehr einen die Welt von Jigsaw und seinen Gehilfen doch fasziniert. Sicherlich kann man über die Qualität der Saw-Reihe diskutieren, an den genialen ersten Teil kommt keiner der Nachfolger heran, aber ich finde schon, das alle Filme sehr unterhaltsam und auch durchaus spannend sind. Manchmal fehlte auch etwas die Innovation, doch insgesamt gesehen hat man es hier mit einer insgesamt qualitativ hochwertigen reihe zu tun.

Man kann sich jetzt schon auf den sechsten Teil freuen, denn Teil fünf hat einen ja auch mit einigen offenen Fragen zurückgelassen, wie zum Beispiel der, was in der Kiste ist, die Jigsaws Ex-Frau ausgehändigt wurde. Ich bin davon überzeugt, das auch der nächste Saw-Film wieder so manche Überraschung für den Zuschauer bereithält. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es mit Jigsaws Erbe weitergeht. Dieser fünfte Teil ist jedenfalls bedenkenlos zu empfehlen, spannende und teilweise harte Unterhaltung ist hier garantiert.

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