Unser Michel im All - Rezension (PR 2588 Aufmarsch der Titanen)

Unser Michel im AllUnser Michel im All
Erinnerungen und Rezension
Diesmal unter der Lupe: PR 2588  Aufmarsch der Titanen und Tod über Derogwanien

Jede Woche ...
... rezensiere ich Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Bücher, die bei Lizenzpartnern der Perry Rhodan-Redaktion erscheinen.

Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich möchte die Zauberspiegel-Leser daran teilhaben lassen. Nicht alles ist Gold, aber alles zusammen ergibt einen faszinierenden Kosmos!


Aufmarsch der TitanenAufmarsch der Titanen
Perry Rhodan 2588
von Arndt Ellmer

Die Frequenz-Monarchie führt einen Zweifrontenkrieg in Anthuresta. Einmal gegen die Terraner und einmal gegen die Jaranoc. Letztere tauchen mit einer Riesenflotte von Kegelstumpfraumern auf und greifen Hibernation-7 an.

Auch mit Hibernation-8 läuft nicht alles rund. VATROX-DAAG zieht seine gesamte Mentalsubstanz ab, um im Kampf gegen VATROX-VAMU bestehen zu können. Daher erhält das Vamu der verstorbenen Vatrox keine Signale mehr. Die dadurch erfolgende Panik des Vamu überträgt sich auf die Referroren. Diese beginnen den Verstand zu verlieren und tragen noch mehr zur allgemeinen Panik bei.

Da freut man sich auf einen Roman von Arndt Ellmer, und wird beim Lesen an die paar Hefte der Handlung von vor 2550 erinnert, als in Hathorjan Krieg gegen die Frequenz-Monarchie ausbrach. Da wurde auch mit einem Riesenaufgebot von Material und Toten versucht Spannung aufzubauen. Ein Umstand, der leider damals in die Hosen ging. Dieses Mal fiel das Ergebnis ähnlich aus.

Es sieht so aus, als ginge es mit der Frequenzmonarchie rapide zu Ende. Die Terraner müssen sich nicht mal die Hände schmutzig machen, weil dies andere (Jaranoc/VATROX-VAMU) für sie tun. Gab es das schon mal in der gesamten PR-Historie?

So nebenbei werden 291 Millionen Vatrox getötet, deren Dahinsiechen man traurigerweise fast überliest und sich erst im Nachhinein voller Schreck fragt, warum das einen so kalt lässt?!

Der Autor versuchte zwar mit den auftauchenden Figuren die Brutalität des Krieges vor Augen zu führen, aber mussten es denn gleich wieder neue Figuren sein, so kurz vor dem Ende eines Zyklus? Sinnafoch und Satwa kamen auch vor, aber viel zu selten.

Es gab bereits Charaktere, die in diesem Zyklus hin und wieder auftauchten, aber nie wirklich einen prägenden Eindruck hinterließen, sodass sie mir ans Herz gewachsen wären. Sogar Perry wurde des Öfteren zu einer Randfigur degradiert. Von Atlan will ich gar nicht erst anfangen.

Wenn man die Handlung vermehrt durch das Empfinden bereits vorhandener Figuren hätte schildern können, wäre man als Außenstehender – als Leser – vielleicht eher in die Geschichte reingezogen worden. So blieb ich immer etwas auf Distanz. Aber ich bin ja auch der Typ, der mehr als ein Heft braucht, um eine Gefühlsbasis für neue Figuren aufzubauen, grins.

Gerade Figuren wie Sinnafoch, Satwa und Philip wurden von Frank Borsch sorgfältig aufgebaut, aber das hätte Arndt Ellmer doch nicht davon abhalten dürfen, diese zu gebrauchen, oder? Es waren vor allem diese Szenen, die mir am besten gefielen und mich immer wieder die Vermutung haben ließen, dass es jetzt mit der Handlung aufwärts ginge.

Das einzig Positive, das ich dem Roman abgewinnen konnte, war, dass er in einem flüssigen Stil geschrieben war und wenigstens so für unterhaltsame zwei Stunden sorgte.

Ich behaupte auch keineswegs, dass der Roman schlecht zu lesen gewesen wäre, nur fand ich den Zeitpunkt unangemessen, diese neuen Figuren einzuführen, die man mit großer Sicherheit nie mehr sehen wird. Einfach aus dem Grund, weil die Jaranoc sie mit ihrem Sternenkrieg in die nächste Woche pusten werden, im wahrsten Sinn des Wortes.

Ich bin gespannt, wie die Fortsetzung des Doppelbandes sich der Geschichte annimmt und – hoffen wir es – noch einiges der Handlung zu retten oder auszubauen vermag.
 
Tod über DerogwanienTod über Derogwanien
Perry Rhodan Planetenroman 11

(erstmals erschienen als PR-Tabu 405, März 1997 unter dem Titel „Rückkehr nach Derogwanien“)
von Achim Mehnert
Alaska Saedelaere fühlt sich unausgefüllt und verliert sich in Spielszenarien, die ihn zwar auch nicht befriedigen, so doch von seiner inneren Leere ablenken vermögen.

In Träumen erinnert sich der Maskenträger an die zurückliegenden Geschehnisse auf Derogwanien, als Ganerc eine Puppenzivilisation gründete, die bösartig war. Durch Teile seines Bewusstseins befriedete dieser die Wesen.

Als der Kosmokratenroboter Laire auftaucht und vom Hilferuf Ganercs erzählt, geht Alaska mit.

Schnell findet er heraus, dass die meisten Puppen unter einem fremden Einfluss stehen. Das Bewusstsein seines Bruders Ganerc wird erfolgreich unterdrückt und lässt die Puppen wie wirre Süchtige agieren.

In einer alten Fabrik muss der Terraner um sein Überleben kämpfen und gleichzeitig um die Zukunft des seltsamen Volkes der Puppen.

Nachdem es bereits in der Rezension von letzter Woche um einen Planetenroman ging, und erst noch um einen, worin auch Alaska Saedelaere die Hauptrolle spielte, war ich doch etwas zurückhaltend, als ich mir den gerade veröffentlichten Roman schnappte und zu lesen anfing. Es war nämlich so, dass ich mit jener Geschichte gar nichts anfangen konnte, die ich mir so lange aufgespart hatte. Pech. Umso erstaunlicher auch, dass der Roman von Robert Feldhoff stammte. - Das nur so am Rande.

Ich wurde zum Glück mit dem neu aufgelegten Abenteuer angenehm überrascht. Bereits der Einstieg, der einem Roman von William Voltz entnommen war (PR 944 – Planet der Puppen), gelang es, mich auf die Handlung einzustimmen, die mich fast bis zum Schluss nicht mehr aus ihren Klauen entließ, aber im positiven Sinn.

Der Roman weiß ohne große Knalleffekte zu unterhalten und bringt es fertig, den Leser mit einer angenehmen Sprache zu packen und durch die Handlung zu führen. Man möchte am liebsten nur über dieses seltsame Volk lesen und dabei der Stimme des Erzählers lauschen. Stellenweise war der Roman gehalten wie ein atmosphärischer Gruselroman. Leute, die sich vor Puppen fürchten – erst recht vor solchen, die sich bewegen – mag der Roman ein wirkliches Horrorszenarium bieten. Ich persönlich zähle mich nicht zu diesen Leuten, aber ich wurde trotzdem sehr gut unterhalten.

Die Charaktere wirkten für mich glaubwürdig und auch stimmig, jedenfalls mit dem kargen Wissen, das ich mir in den letzten Monaten (wieder) angeeignet habe.

Im Gegensatz zum Planetenroman Nr. 6, agiert hier Alaska Saedelaere wie ein Mensch, dem ich seine Unsterblichkeit und Erfahrung auch abnehme. Er wirkt kompetent und weiß auch sein Gehirn einzusetzen. Er benimmt sich nicht wie eine Heulsuse, die am liebsten wieder unter Mamis Rock gekrochen wäre.

Achim Mehnert hat mit dieser Veröffentlichung einen verdammt guten Job gemacht. War es ihm leider nicht vergönnt, weitere Taschenbücher zu schreiben, war es ein Genuss, seine Werke bei Perry Rhodan-Action lesen zu dürfen. Oder auch immer wieder bei FanPro, wenn er sich der Abenteuer des Arkoniden Atlan annimmt.

Ein unterhaltsamer, sogar spannender Roman, von denen es mehr in dieser Reihe der neu aufgelegten Taschenhefte geben dürfte!

Soviel von mir für diese Woche. Ich verabschiede mich, werfe noch ein herzliches „AD ASTRA“ in die Runde und vertschüsse mich bereits wieder. Alles Gute und einen tollen Start in die neue Woche, Jetlag hin oder her (wegen der Sommerzeit).
Wink

Es grüßt

Michel

Kommentare  

#1 GuentherDrach 2011-04-01 10:21
"Tod über Derogwanien"
Meine Meinung: Das Ding war weder spannend noch sonderlich gut geschrieben.
Aber das Ärgerlichste für mich: Ganercs Geschichte (und auch die der Puppenzivilisation) hat in Band 944 ihr Ende gefunden. Es ist ein traurig-schönes Ende. Ganerc hat sein Über-Ich auf die Puppen Derogwaniens verteilt, damit seine Existenz aufgegeben. Die Puppenzivilisation stirbt sukzessive aus. Es werden immer weniger Puppen, die sich Jahr für Jahr am erloschenen Brunnen versammeln und mit versagenden Stimmchen vergebens nach Kemoauc rufen.
Warum also dieses Taschenheft, das diesen tragischen Abschluss mal schnell und so furchtbar unnötig revidiert?
#2 Michel 2011-04-04 12:11
Immer wieder interessant festzustellen, dass der selbe Roman so unterschiedlich aufgenommen wird.
:o
Das zeigt aber auch deutlich, dass man sich am besten eine eigene Meinung bildet, als sich an Kritiken hält und unter Umständen etwas gutes verpasst.
:P

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