Unser Michel im All - Rezension (PR 2607 Der Fimbul-Impuls)

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Diesmal unter der Lupe: PR 2607 Der Fimbul-Impuls

Jede Woche...
...rezensiere ich Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Bücher, die bei Lizenzpartnern der Perry Rhodan-Redaktion erscheinen.

Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich möchte die Zauberspiegel-Leser daran teilhaben lassen. Nicht alles ist Gold, aber alles zusammen ergibt einen faszinierenden Kosmos!


Der Fimbul-ImpulsDer Fimbul-Impuls
Perry Rhodan 2607
von Win Vandemaan

Während Bergungsarbeiten, um Verschüttete aus den Trümmern der eingestürzten Häuser zu retten, wird Shanda Sarmotte zu einem Spezialeinsatz gerufen. Ihre Paragabe soll sie dazu prädestinieren, die Wesen, die mit ihren nagelförmigen Raumschiffen in die Sonne eingedrungen sind, besser zu lokalisieren.

Als sie sich im Regierungsgebäude meldet, bekommt die STARDUST-Geborene einen ungewöhnlichen Begleiter an die Seite gestellt, der sie in den Einsatz begleitet. Dabei handelt es sich um niemanden geringeren als um den ersten Terraner selbst, Reginald Bull. Man begibt sich zur Sonnenforschungsstation AMATERASU.

Dort angekommen stellt sich heraus, dass die Fremdwesen, die sich Spenta nennen, mit ARCHETIMS Leiche nichts anfangen können und diese am liebsten entfernen würden. Der erste Versuch, diese zu extrahieren, schlug fehl. Zu sehr sind SOL und der Korpus miteinander verschmolzen. Die Spenta entwickeln einen neuen Plan: Sie wollen die Sonne auslöschen.

Um dies bewerkstelligen zu können, scheint ihnen das nötige Aufgebot an Schiffen zu fehlen. Bully beschließt, sollten weitere Nagelschiffe erscheinen, müssen diese  zerstört werden, oder das Sonnensystem und ihre bewohnten Planeten werden zu Eiswüsten.
 
Auf einer weiteren Handlungsebene sucht Shamsour Routh weiterhin seine Tochter. Nachdem er sie aus einem eingestürzten Gebäude retten und ins nächstgelegene Spital bringen konnte, hat Anicee sich wenig später selber aus der Behandlung entlassen.

Routh’s weitere Suche führt ihn schließlich in den Zoo. Hier hat er früher sehr viel Zeit mit seiner Tochter verbracht. Eine alte Freundschaft zum intelligenten Gorilla Ed und einem Jungtier, das Anicee gesehen hat, führen ihn an den Versammlungsort der Auguren, dem Gnauplon. Im Zelt treffen sich viele Jugendliche, um den Fremden zu begegnen und bei der Veränderung dabei zu sein und - falls nötig - an erster Stelle mitzuhelfen.

Routh wird mit Nachdruck gebeten das Zelt zu verlassen. Nicht viel später sind alle anderen Jugendlichen, die sich mit ihm darin befunden haben, verschwunden. Offensichtlich wurden sie durch einen Transmitter versetzt.

In Routh beginnen die Alarmglocken zu klingeln. Sofort benachrichtigt er die Mutter von Anicee, die ehemalige erste Terranerin Henrike Ybari, um sie zu warnen. -Doch bis sie reagiert, sind bereits tausende der Jugendlichen auf ganz Terra verschwunden.

Mit Unterstützung seines Implantmemos lässt sich Shamsour Routh das Bewusstsein verändern, damit er als Fünfjähriger einen Transmitter der Auguren benützen kann, ohne als Erwachsener erkannt zu werden. Sein Plan scheint aufzugehen...

Fazit: Ein Roman, der trotz geringer Spannungselemente sehr überzeugend erzählt ist. Er
hinterlässt auch einen bleibenden Eindruck bei mir. Die Handlung wird konsequent und eindringlich dort fortgesetzt, wo vor drei Wochen aufgehört wurde. Man kann sagen, dass es schade ist, wurde die Handlung von 2604 mit einem anderen Doppelroman unterbrochen, aber nach Beendigung des vorliegenden Romans wüsste ich jetzt eigentlich auch gerne, wie es weiter geht. Was für die Terraebene spricht.

Nachdem ich in 2604 noch die Beweggründe von Shamsour Routh in Frage gestellt habe, finde ich sein Handeln hier konsequenter gezeichnet. Wahrscheinlich musste die Figur einfach auf die Reise geschickt werden, und jetzt, da das geschehen ist, macht die Handlung auch gleich mehr Sinn.

Sehr gut gefallen hat mir die Mutantin Shanda Sarmotte. Im STARDUST-Zyklus wurde sie von Hubert Haensel (2542/43) interessant aufgebaut, aber irgendwie kam die Figur nicht aus den Startlöchern heraus und tauchte den Rest des Zyklus auch gleich wieder ab. In diesem Roman lässt Wim Vandemann den Leser die Bekanntschaft einer jungen Frau machen. Eine faszinierende Figur entstand so auf dem Papier. Auch aus dem Grund, weil sie mit ihren Paragaben genauso unverschämt umzugehen weiß wie Gucky, und auch einen schalkhaften Charme an den Tag legt, der mich schmunzeln lässt.

Einziger fragwürdiger Punkt sind die unbemerkten Entführungen der Jugendlichen. Ob in Zeiten von größerer Aufmerksamkeit wirklich kein Erwachsener bemerkt hat, wenn auf einmal mehrere Gebäude errichtet werden (immerhin über zwanzig Meter hoch), und diese erst noch ausgestattet sind mit Transmittern – und dann noch einem Fremdvolk angehören, von dem man sehr wenig wei
ß? Den Leuten vom Sicherheitsdienst sollte man nahelegen, ihren Job an den berühmten Nagel zu hängen.

4er-Cover-Staffel: Obwohl ich mich über die Abwechslung der Titelbilder durch Oliver Scholl gefreut habe, bin ich nun froh, wenn Maler wie Swen Papenbrock, Dirk Schulz und Alfred Kelsner wieder zum Zuge kommen. Die letzten Bilder wirken auf mich zu künstlich und können auf den Heftromanen wenig begeistern. Oliver Scholl als Zeichner der Heyne-Titelbilder macht einen tollen Eindruck. Hier dünken sie mich fehl am Platz.

AD ASTRA!

Es grüsst

Michel

Kommentare  

#1 Cartwing 2011-08-10 19:23
Da sind wir ja mal wieder einer Meinung...
Sehr schöner Roman. Ich glaube, ich werde langsam zum Vandemaan - Fan. Ein sehr frischer, fabulierfreudiger Schreibstil.
Das Tibi hat mir auch nicht gefallen, aber immerhin war das Motiv gut und passend gewählt.

Was die Pagoden angeht, schätze ich mal, hat man derzeit einfach so viel um die Ohren, dass man die einfach übersehen hat, zumal die Transmitter ja auch nicht anmessbar waren.

Fast schade, dass es jetzt erst mal mit Alaska weitergeht. Wobei ich mich frage, ob Hubert da wohl für Marc eingesprungen ist, oder einfach mal ein anderer Autor die Schiene übernimmt..
#2 Laurin 2011-08-10 20:14
Erinnert mich irgendwie an die Endphase der Perry-Comics in den 70gern, da tauchten auch so gruselige Titelbilder auf, die alles konnten, nur nicht begeistern. :sigh:

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