Blutiges - Unheimliches - Splatter (01. Oktober 2011)
Dieser Spruch springt einem auf der Rückseite des DVD-Covers entgegen, doch letztendlich ist hier nur ein vager Vergleich der beiden Filme anzustellen. Die einzige Gleichheit ist eigentlich die Tatsache, das auch bei "Choose" die Opfer eines scheinbar psychophatischen Serienkillers vor eine Wahl gestellt werden. Zudem lässt sich auch der Härtegrad der unterschiedlichen Werke nicht miteinander vergleichen, da vorliegender Film trotz einer 18er Freigabe fast vollkommen auf explizite Gewaltdarstellungen verzichtet. Regisseur Marcus Graves hat in seinem Debütfilm vielmehr Wert auf eine sehr spannende-und atmosphärische Geschichte gelegt, die dem Zuschauer größtenteils sehr gute Horror-Thriller Kost bietet. Umso mehr war ich doch erstaunt, das der Film in vielen Kritiken eher unterdurchschnittlich bewertet wird, denn auch wenn man nicht gerade etwas Neues serviert bekommt, handelt es sich um eine gut umgesetzte Story, der von der ersten Minute an etwas sehr Geheimnisvolles anhaftet.
Es ist gar nicht einmal unbedingt die Identität des Mörders die hier im Focus der Geschehnisse steht, sondern vielmehr dessen Motivlage. Bis diese jedoch für den Zuschauer wirklich erkenntlich ist vergeht eine ganze Zeit, man bekommt immer wieder kleine Puzzleteilchen serviert, die erst nach und nach die Gesamtzusammenhänge erkennen lassen. Dadurch ist ein dramaturgisch gelungener Spannungsaufbau garantiert und auch wenn man gut 25 Minuten vor dem Ende mit ein wenig Kombinationsgabe durchaus auf die endgültige Lösung kommen kann, nimmt das dem Film nichts von seiner vorhandenen Klasse. Dafür sorgt auch die routiniert und gut agierende Darsteller-Riege, die durch die Bank einen überzeugenden Eindruck hinterlässt. Im Mittelpunkt der Ereignisse steht mit der hübschen Fiona (Katheryn Winnick) die Tochter des ermittelnden Detectives (Kevin Pollack). Scheinbar zufällig wird sie in die Mordserie hineingezogen, da der Killer über das Internet Kontakt mit ihr aufnimmt.
Ziemlich schnell wird einem jedoch klar, das die Kontaktaufnahme keineswegs zufällig zustande gekommen ist und Fiona eine nicht unwesentliche Rolle in dem perfiden Plan des Mörders spielt. Nachdem sie immer mehr Informationen herausfindet stellt sich mit einemmal auch der angebliche Selbstmord ihrer Mutter vollkommen anders dar und die Geschichte tendiert immer mehr in eine Richtung, die fast schon tragische Ausmaße annimmt. Marcus Graves ist es meiner Meinung nach wirklich gelungen, viele altbewährte Zutaten äusserst spannend zu verpacken und mit einer sehr bedrohlichen Grundstimmung zu versehen, die einen die ganze Zeit über in ihren Bann zieht und zusätzlich eine starke Faszination auf den Betrachter ausübt. Die zu Beginn scheinbar willkürlich-und zusammenhanglosen Morde lassen mit zunehmender Laufzeit immer mehr Gemeinsamkeiten erkennen, bis dann wenige Minuten vor dem Ende wirklich auch alle Teile zusammenpassen und nahezu lückenlos alles aufklären. Manche Leute sprechen bei "Choose" von etlichen Logiklöchern, die ich ehrlich gesagt bei der ersten Sichtung nicht erkennen konnte. Für mich wird der Fall durchaus logisch aufgeklärt und lässt letztendlich keinerlei Fragen offen.
Insgesamt gesehen handelt es sich hier ganz bestimmt um kein Meisterwerk, aber immerhin bekommt man einen überdurchschnittlich guten Genre-Vertreter präsentiert. Innovation sollte man allerdings nicht unbedingt erwarten, hat man doch ähnlich gelagerte Szenarien schon öfter zu Gesicht bekommen. Dennoch bietet "Choose" einen jederzeit interessanten Story-Plot, der auch ohne sensationelle Wendungen immer überzeugen kann und viel Stärke aus seiner extrem dichten Atmosphäre bezieht. Ich fühlte mich auf jeden Fall bestens unterhalten und kann diesen sehr guten Genrefilm nur wärmstens weiterempfehlen.
Fazit: Für einen Regie-Erstling beinhaltet der Film erstaunlich viel Qualität, so das man Marcus Graves auf jeden Fall ein Kompliment aussprechen kann. Sicher hätte man einige Kleinigkeiten noch besser gestalten können, doch in seiner Gesamtheit handelt es sich um einen äusserst kurzweiligen-und sehr unterhaltsamen Horror-Thriller, der sich jederzeit sehen lassen kann.
Die DVD: Vertrieb: Ascot elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,40:1 (16:9)
Laufzeit: 83 Minuten
Extras: Trailer, Hinter den Kulissen, Interviews
Irrtümlicherweise gehen immer noch viele Leute davon aus, das es sich hier um das Original zum 2005 neu verfilmten "House of Wax" handelt, in dem ja auch Miss Hilton mitgespielt hat. Dem ist aber nicht so, handelt es sich doch auch hier um ein Remake des 1933 entstandenen Filmes "das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts" von Michael Curtiz. In der Hauptrolle agiert der unvergessene Schauspieler Vincent Price wieder einmal absolut herausragend und drückt auch diesem Film durch seine grandiose Mimik seinen ganz eigenen Stempel auf. Die Rolle des verbitterten Bildhauers ist ihm wie auf den Leib geschneidert und wird durch seine allgegenwärtige Präsenz mit einer schier unglaublichen Authenzität dargestellt, das es wirklich eine wahre Freude ist, diesem großartigen Darsteller bei seiner Arbeit zuzuschauen. In einer Nebenrolle erkennt man sogar die spätere Schauspiel-Ikone Charles Bronson, der einen von Professor Bondis Helfern spielt und ihm bei seinen Greueltaten immer hilfreich zur Seite steht.
Nun mag man zu diesen Klassikern der alten Schule stehen wie man will, Regisseur Andre De Toth hat seiner Geschichte ein äusserst atmosphärisches Ambiente mitgegeben, wobei auch immer wieder Momente in den Vordergrund treten, bei denen ein echtes Grusel-Feeling beim Zuschauer entstehen kann. Aus heutiger Sicht werden vor allem die meisten jüngeren Zuschauer das sicherlich ganz anders sehen, aber "Das Kabinett des Professor Bondi" kann man durchaus zu den älteren Filmen zählen, die streckenweise sogar eine mysteriöse-und unheimliche Aura umgibt. Besonders die nächtlichen verfolgungsjagden in herrlich düsteren Straßen sind ein absoluter Höhepunkt des Filmes, menschenleere Gassen und eine unheimliche Geräuschkulisse ziehen einen dabei ganz unwillkürlich in ihren Bann. Und dann sind da nicht zuletzt die Taten des dem Wahnsinn verfallenen Professors, die einem kalte Schauer über den Rücken jagen.
Das liegt aber keinesfalls in irgendwelchen Härten begründet, denn von diesen gibt es hier nichts zu sehen, aber allein schon die Vorstellung, was der gesiteskranke Mann mit seinen Opfern anstellt, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Meine offensichtliche Begeisterung für dieses Werk mag sicherlich nicht jeder teilen, aber ich liebe diese extrem atmosphärischen Klassiker, die durch den Einsatz der minimalistischsten Mittel ein maximales Gänsehautgefühl beim Betrachter hervorrufen. Zudem wohnt der Geschichte auch noch ein gut aufgebauter Spannungsbogen bei, was auch durch die Offensichtlichkeit der Ereignisse auf keinen Fall beeinträchtigt wird. Der verwendete Score und das äusserst kräftige Farbenspiel tun ihr Übriges, um dieses Werk zu einem eindrucksvollen Filmvergnügen zu machen.
Einziger kleiner Wermutstropfen im gesamten Szenario ist ganz sicher die Figur der Cathy Gray, die in der deutschen Fassung mit einer furchtbaren Synchronstimme ausgestattet wurde. Ihre piepsige Stimme raubt einem innerhalb kürzester zeit den allerletzten Nerv, so das man keinesfalls verärgert darüber ist, das auch sie dem Professor als Opfer dienen muss. Ansonsten habe ich persönlich keinerlei Grund zur Beanstandung und kann jedem diesen tollen Klassiker nur ans Herz legen, der ganzzeitig herrlich atmosphärische Gruselunterhaltung vom Feinsten bietet. Und wer nach der Sichtung des Werkes immer noch nicht genug hat, kann als Bonus auch das auf der DVD enthaltene Original aus dem Jahre 1933 bewundern, das allerdings leider nur im englischen Original vorliegt, aber mit deutschen Untertiteln versehen ist.
Fazit: 2 tolle Filme auf einer DVD, die zudem auch noch in erstklassiger Qualität vorliegen, das das allein müsste für Liebhaber der alten Klassiker schon Grund genug sein, ein paar Euro zu investieren. Ausserdem handelt es sich um wirklich sehenswerte Werke, die in keiner gut sortierten Sammlung fehlen sollten.
Nun könnte man aufgrund der Inhaltsangabe von einer herrlich erfrischenden Horror-Komödie ausgehen, die einem von Quentin Dupieux präsentiert wird. Was aber letztendlich über bleibt, ist ein vollkommen sinnbefreiter Film, der dem Zuschauer auch noch als extrem unterhaltsam und witzig verkauft werden soll. Hört sich der Inhalt der Geschichte im ersten Moment noch lustig an und schürt sogar die Hoffnung aucf eine Menge Innovation, so bleibt letztendlich aber nur ein weiterer Film, den die Welt beim besten Willen nicht gebraucht hätte. Zugegeben, "Rubber" beinhaltet einige blutige Momente, das war es dann aber auch schon mit der gesamten Herrlichkeit. Entpuppt sich das Geschehen doch als dermaßen grotesk und einfach nur dämlich, das man trotz größter Anstrengung keine Passagen finden kann, die einen zum lachen animieren würden. Zudem ziehen sich allein schon die ersten gut 20 Minuten des Filmes wie ein Kaugummi in die Länge, sieht man doch fast ausschließlich den später killenden Autoreifen, wie er lustlos vor sich hinrollt, ohne das irgendetwas passieren würde. In dieser Phase des Szenarios würde man nur zu gern schon dazu neigen, die Stoptaste des DVD Players zu betätigen, um sich diesen dümmlichen Unsinn nicht weiter ansehen zu müssen.
Doch was tut man nicht alles in der Hoffnung, das eventuell doch noch sehenswerte Dinge geschehen würden, die man keinesfalls verpassen möchte. So übt man sich in Geduld, muss aber im Nachhinein feststellen, das man am Ende eine weitere Stunde kostbare Lebenszeit vergeudet hat, indem man bis zum Schluß durchgehalten hat. Quentin Dupieux war hier längst nicht nur als Regisseur verantwortlich , auch Drehbuch, Kamera und selbst die Musik standen unter seiner Regentschaft. Vielleicht liegt es auch darin begründet, das hier im Endeffekt ein Gesamtpaket entstanden ist, das man getrost auf den Müll werfen kann. Der enthaltene Humor mag eventuell einige Leute ansprechen, doch wenn man ganz ehrlich ist, gibt es im Prinzip überhaupt keine Stellen, die einem auch nur einen Schmunzler entlocken könnten. Irgendwie erscheint alles vollkommen aufgesetzt und künstlich, so das "Rubber" selbst als Parodie zu keiner Zeit funktioniert. Das kuriose Szenario kann nie die gewünschte Wirkung erzielen, so das sich der Film im Endeffekt als absoluter Rohrkrepierer entpuppt.
Natürlich ist das immer reine Geschmackssache, doch zähle ich mich im Normalfall zu den Leuten, die gerade bei aussergewöhnlichen-und skurrilen Werken eine Menge Freude haben, doch diese französische Produktion würde ich als Ausschußware bezeichnen, die man sich nun wirklich nicht antun muss. Von den gut 80 Minuten Spielzeit ist ein großteil absolute Langeweile und selbst die Passagen in denen etwas passiert sind nicht gerade der Brüller. So wird hier eine eigentlich sehr witzige Grundidee sinnlos vergeudet, indem man den Zuschauer mit vollkommen hirnrissigen Sequenzen quält, die einen wirklich an die Grenzen des Erträglichen bringen. Von den total miesen Darstellern will ich gar nicht erst richtig anfangen, denn was einem hier als Schauspiel verkauft werden soll, spottet jeder Beschreibung. Keine einzige Figur erscheint auch nur annähernd lustig, vielmehr gewinnt man verstärkt den Eindruck, das alle wissen, welchen Murks sie da verzapfen. Teilweise ist dann auch noch echtes Fremdschämen angesagt, denn so viel Schrott in einem einzigen Film, das bekommt wahrlich nicht jeder Regisseur hin.
Im Endeffekt muss selbstverständlich jeder sein eigenes Urteil bilden, aber ich kann von diesem Film nur abraten. Als kuriose-und aussergewöhnliche Horror-Komödie angepriesen, eröffnet sich dem Zuschauer ein Wulst an Langeweile und Hirnrissigkeit. Der erwartete Lachanfall bleibt im Halse stecken, was dann ganz automatisch zu einer der größten Enttäuschungen heranreift, die einem in den letzten Jahren vor die Augen gekommen ist. Da schaue ich mir lieber einen Jochen Taubert Film an, denn den kann man wenigstens mit einer Kiste Bier im Bauch ertragen.
Fazit: Nach etlichen echten Horror-Krachern in den letzten jahren haben die Franzosen nun auch ihren Ausschuß produziert, der sich "Rubber" nennt. Sicher wird auch dieses unsinnige Filmchen seine Freunde finden, mich konnte er jedenfalls nicht eine Sekunde überzeugen, geschweige denn gut.und kurzweilig unterhalten.
Bei diesem herrlichen Klassiker handelt es sich um den einzigen Werwolffilm der je in den legendären Hammer Studios produziert wurde, aus denen uns so viele unvergleichliche Horrorfilme präsentiert wurden. Unter der Regie des legendären Terence Fisher, der für etliche prägende Filme aus dem Hause Hammer verantwortlich zeichnet, entstand hier ein eher unüblicher Vertreter des Genres. Der Werwolf an sich steht nämlich gar nicht einmal so sehr im Focus der Geschichte, sondern vielmehr die menschliche Tragödie des jungen Leon, der viele Jahre überhaupt nichts von seiner Veranlagung weiss. Auch der Umstand, wie aus dem Jungen ein Lycanthrop wurde, weicht sehr stark von den ansonsten üblichen Geschichten ab. Hier geschieht die Verwandlung in eine mordende Bestie nämlich nicht durch den Biss eines anderen Werwolfs, sondern durch einen Fluch, was dem Geschehen einen ganz besonderen Reiz verleiht.
Darum stört es auch gar nicht weiter, das man die Bestie erst gut 10 Minuten vor dem Ende das erste Mal wirklich zu Gesicht bekommt und davor lediglich den Schatten des Unholds zu sehen bekommt. Das Hauptaugenmerk des Szenarios legt sich ganz eindeutig auf den Menschen Leon, der schon als kleines Kind scheinbar von Albträumen gequält wird, an die er sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnern kann. Nachdem die Träume dann für einige Jahre aufhören, äussert sich der Zustand erst wieder, als aus dem Kind ein junger Mann geworden ist, der zu diesem Zeitpunkt aber immer noch nichts von seinem Zustand ahnt. Nun wird die Story so richtig interessant, setzt Fisher doch gekonnt die seelische Tragödie des jungen mannes in den Mittelpunkt der weiteren Ereignisse. Die Tragik und das Seelenleben des Mannes wird hervorragend herausgearbeitet und man stellt eine starke Verbindung zur Hauptfigur her, die im erwachsenen Alter von einem grandiosen Oliver Reed dargestellt wird.
Bei den tragischen Anteilen die der Film enthält, kann es hier unweigerlich kein Happy End geben, was aber ehrlich gesagt auch vollkommen deplaciert gewesen wäre und den insgesamt tollen Gesamteindruck beeinträchtigt hätte. So aber präsentiert sich nicht nur ein aussergewöhnlicher, sondern auch ein hochklassiger Vertreter des Werwolffilms, der jederzeit spannend und interessant erzählt wird. Im Zusammenklang mit einer teils herrlich gruseligen Grundstimmung und äusserst kraftvollen Bildern kann man im Prinzip nur zu einem sehr guten Gesamturteil gelangen, was ja bei Filmen aus den berühmten hammer Stusdios nicht gerade eine Seltenheit ist.
Fazit: Terence Fisher hat mit "Der Fluch von Siniestro" einmal mehr seine herausragenden Fähigkeiten als Regisseur unter Beweis gestellt und einen absolut zeitlosen Klassiker geschaffen. Selbst in der heutigen Zeit hat die Geschichte nichts von ihrer Faszination-und ihrem Reiz eingebüßt und ist jederzeit für eine Sichtung zu empfehlen.