Die Elfen (1) Der Untergang von Vahan Calyd

Die Elfen - Hörspiel nach Bernhard Hennen, Teil 1Der Untergang von Vahan Calyd
Die Elfen (1)
Hörspiel nach Bernhard Hennen

Elfen, Kobolde, Feen - die Völker von Albenmark sind in Vahan Calyd zusammengekommen, um die Elfenkönigin Emerelle als Herrscherin über Albenmark zu bestätigen. Doch das Fest wird jäh unterbrochen: Die Trolle sind aus der Verbannung zurückgekehrt und legen die Stadt in Schutt und Asche!

Emerelle befindet sich auf der Flucht - in der Begleitung ihres Schwertmeisters Ollowain, der ahnt, dass es einen Verräter unter den Elfen geben muss und dass diese Nacht über das Schicksal von ganz Albenmark entscheidet …



Fantasy-Hörspielserie - der nächste Versuch ...
So ist man versucht zu sagen, denn dass eben dieses Genre im Hörspiel nicht so besonders erfolgreich war, ist kein Geheimnis. Als Beispiel muss man nur Drizzt oder Sacred nennen. Alles Serien, die gut produziert waren und auf ein gewisses Interesse stießen. Doch nachdem Sacred abgeschlossen war, traute man sicht nicht mehr an eine neue Serie heran. Drizzt ereilte der Serientod aufgrund bekannter Marktprobleme. Abseits der Wege kam auch ins Stocken. Wohin führt uns nun Die Elfen? Ein Bestellerautor wie Bernhard Hennen ist noch kein Garant für eine erfolgreiche Hörspielserie.

Zur Handlung: Die unterjochten Trolle von Albenmark erheben sich gegen jene, die sie einst in Verbannung schickten. Brutal und ohne Gnade, aber auch mit einer gewissen Bärbeißigkeit, durch welche sich besonders Barnbart (Douglas Welbat) hervortut, richten die Trolle über die Elfen. Dabei gehen sie mit dem selben Schrecken vor, den sie einst erfahren mussten. Doch welche Umstände haben die plötzliche Überhand der Trolle begünstigt. Es muss einen Verräter geben. Der Verdacht richtet sich gegen eine Elfe. Sie muss nun beweisen, dass sie anders ist als alle glauben. Dabei wird der Zuhörer ein wenig mit ins Boot geholt, denn auch er steht vor der Frage ob Emerelle nun falsch spielt oder nicht.

Der lang ersehnte Ersatz für Drizzt ist die Elfen wahrlich nicht. Dafür fehlt ein wenig mehr Action und die Handlung ist mir noch etwas zu dünn, was den ersten Teil angeht. Dennoch kommen einem die 75 Minuten Spielzeit gar nicht so lang vor. Es findet ein organisiertes Wechselspiel zwischen Actionszenen und längeren Dialogszenen statt, so dass man immer wieder Atem holen kann. Eine maßgeschneiderte Geschichte, wie ich finde. Dennoch haben die Figuren Tiefe und man erfreut sich an den Stimmen.

Wenn man die Namen im Cast so liest, dann sind alle die vertreten, die in den letzten Jahren für erfolgreiche Hörspiele gesorgt haben und zur First-Grade gehören. Überraschungen gibt es nicht und neue Wege geht man auch nicht. Einzig Helmut Zierl mag so gar nicht in die Runde passen, da er in den letzten Jahren eher weniger in Hörspielen zu hören war. Seine Rolle ist auch prompt die Herausragendste. Endlich hat man sich wieder an ihn erinnert. In den Achtzigern war er häufiger in Hörspielen zu hören. Und so bestätigt sich bei ihm ein altes Muster - ist ein alter Sprecher erstmal reaktiviert, bucht man ihn wieder öfter. Als alter Hase ist auch Andreas von der Meden wieder mit dabei, der wohl wegen DH sowieso im Studio war. Alles in allem ein schöner Mischmasch aus Hamburger und Berliner Sprechern, die allesamt gute Arbeit leisten. Und so, oder in ähnlicher Konstellation, tauchen Sie auch in anderen Hörspielen auf - denn sie sind im Moment die Aktivsten der Branche.

Die Effekte gehen einen schon mal in Mark und Bein über - hier hat man zum Teil auf Schock und ohrenbetäubenden Lärm, teils aber auch auf dezente Musik gesetzt. Das macht wieder deutlich, was für ein Wechselbad dieses Hörspiel ist. Der Schnitt ist aber fabelhaft und mit Kopfhörern ist man mitten drin in Albenmark.

Die Covergestaltung hebt sich zum Glück vom Buchcover ab. Man hat da etwas eigenes entwickelt, sich aber nicht allzuweit vom Buch entfernt - so dass der Wiedererkennungswert stimmig ist. Im Innenteil gibt es einige Eindrücke des Autoren Hennen, die ihn zum Elfen-Roman inspiriert haben. Die Eindrücke hätten auch zu jedem anderen Genre passen können, doch Hennen schreibt nunmal Fantasy.

Fazit: Eine von vielen Fantasy-Geschichten, die nicht wirklich was Neues bringt, aber auf einem gewohnt hohen Niveau unterhält. So konventionell wie die Story, ist auch die Qualität, was in diesem Punkt nur löblich ist. Man ist auf bekannten Pfaden gewandelt, hat sich sozusagen auf eine sichere Bank begeben wollen. Doch die Bank "Fantasy im Hörspiel" wackelt....



Informationen zum Hörspiel


Darsteller: Bernd Rumpf, Helmut Zierl, Daniela Hoffmann, Céline Fontangés, Cathleen Gawlich, Andreas von der Meden, Hasso Zorn, Tim Kreuer, Dina Kürten, Martin Kessler, Martin Sabel, Stefan Friedrich, Oliver Kalkofe, Thilo Schmitz, Luise Lunow, Douglas Welbat, Frank Felicetti, Jan-David Rönfeld, Thomas Petruo, Simona Pahl u.a.
Skript, Regie und Produktion: Dennis Ehrhardt
Aufnahmen: Alexander Rieß, CSC Studio, Hamburg; Urs Hauck und der echte Gran im Studio Konterfei, Berlin
Sprachschnitt: Dennis Ehrhardt, Marco Göllner und ear2brain productions
Sounddesign: Marco Göllner, Dennis Schuster und ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Illustrationen: Sandobal
Layout: Sebastian Hopf
Product Management: Doerte Poschau
Dauer: 74.14 Minuten
Veröffentlicht: 30.09.2011
www.folgenreich.de
 

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