Blutiges - Unheimliches - Splatter (15. Oktober 2011)
"I Spit on Your Grave" aus dem Jahre 1978 ist sicherlich zu den härtesten Vertretern des Rape and Revenge Filmes zu zählen und hat in Fanjreisen schon längst einen wohlverdienten Kultstatus erreicht. Nach der Sichtung des Remakes von Regisseur Steven R. Monroe kann sich der Zuschauer allerdings ziemlich sicher sein, das auch die Neuauflage der extrem harten-und intensiven Geschichte auf dem besten Wege ist, den Status eines Genre-Klassikers zu erreichen. Bis auf einige kleinere Änderungen bekommt man es zwar mit der identischen Story des Originals zu tun, doch gerade diese leichten Neuerungen sind es, die das Werk sogar noch härter und brutaler erscheinen lassen wie die Originalversion. Hauptsächlich ist dafür meiner Meinung nach der zusätzlich eingeführte Charakter des Sheriffs, der hier keinesfalls die Rolle des Gesetzeshüters vertritt, sondern als schlimmster Teil der Vergewaltiger-Gruppe in Erscheinung tritt. Insbesondere der Aspekt das es sich hier im Normalfall um eine Person handelt von der man sich Hilfe erwartet, verleiht dem Szenario eine noch härtere und brutale Note, als es von Haus aus schon der Fall ist. Ganz generell geht vom Geschehen eine immense Brutalität aus die sich längst nicht nur durch die expliziten Gewaltdarstellungen zu erkennen gibt, sondern auch in einem perfiden Katz-und Maus Spiel zum Ausdruck kommt, das sich auf der psychischen Ebene zwischen den Tätern und ihrem hilflosen Opfer abspielt. Es ist für den Zuschauer schon recht schwer zu ertragen, wenn man sieht wie die fünfköpfige Männergruppe gnadenlos ihre Macht ausspielt und die hübsche Jennifer auf jede erdenkliche Art demütigt. Dabei kann man nur ansatzweise nachvollziehen, unter welchem psychischen wie auch physischen Druck die junge Frau stehen muss, die sich eigentlich genau denken kann, wie sich das Szenario weiterentwickeln wird. Und hier liegt auch eine der absoluten Stärken der Neuauflage, denn der stetige Anstieg der Gewaltspirale wird dem Zuschauer in allen Details äusserst intensiv vor Augen geführt, was einem ein mehr als beklemmendes Gefühl verpasst.
Dabei ist der Übergang des physischen Martyriums in die körperliche Folter fast fließend gestaltet und wird lediglich durch einen Fluchtversuch von Jennifer kurzzeitig unterbrochen, wobei sie ihren Peinigern kurzzeitig entkommen kann und prompt dem Sheriff in die Arme läuft, in dessen Person sie selbstverständlich im ersten Moment ihre Rettung sieht. Ziemlich schnell stellt sich allerdings heraus, das die Demütigungen erst jetzt ihren absoluten Höhepunkt erfahren, entpuppt sich doch der Gesetzeshüter als Rädelsführer der Gruppe und löst damit den bis dahin tonangebenden Johnny ab. Der nun zu erkennende Härtegrad der Ereignisse ist wirklich schwer in Worte zu fassen, entfesselt das Geschehen doch eine Kompromisslosigkeit und Brutalität, wie man sie nicht jeden Tag zu Gesicht bekommt. Dabei ist den Peinigern die sadistische Freude an ihrem Treiben regelrecht im Gesicht abzulesen, die ihre Machtposition richtigehend genießen, ohne auch nur den Anflug von Gewissensbissen zu zeigen. An dieser Stelle sollte man unbedingt erwähnen, das der Film in darstellerischer Hinsicht absolut perfekt besetzt ist und das dargebotene Schauspiel mit dafür verantwortlich zeichnet, das die Geschichte ihre volle Kraft entfalten kann. Die dabei zu Tage tretende Grausamkeit trifft den Betrachter mit der Wucht eines Keulenschlages, und bringt eine erschreckende Authenzität der Ereignisse zum Vorschein, die einem merklich unter die Haut fährt und dabei jede Menge Wut aufkommen lässt. Streckenweise fühlt man sich wie paralysiert und einer Ohnmacht nahe, sitzt man doch vollkommen hilflos vor dem heimischen Bildschirm, obwohl man viel lieber helfend eingreifen möchte, um Jennifer aus ihrem schrecklichen Martyrium zu befreien.
So wartet man dann auch ungeduldig auf die Phase der Story, in der die Rache der jungen Frau zum Ausdruck kommt und kann es kaum erwarten, das die Peiniger ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Die Gruppe der Vergewaltiger hat nämlich mittlerweile so viele Minuspunkte beim Zuschauer gesammelt, das man keinerlei Mitleid beim nun folgenden Rache-Szenario empfinden kann, das meiner Meinung nach der absolute Höhepunkt des Filmes ist. Aus der zu Beginn eher verletzlichen jungen Frau ist mittlerweile eine eiskalte Rachemaschine geworden, die einen Begriff wie Vergebung nicht mehr zu kennen scheint. Und selbst wenn man ein gegner von Selbstjustiz sein sollte, kann man die Taten der jungen Frau vom menschlichen Standpunkt aus durchaus nachvollziehen und ertappt sich nicht selten dabei, das man regelrecht ein Gefühl der Befriedigung verspürt, wenn sie Rache an ihren Vergewaltigern nimmt. In diesen Passagen kommt dann auch das hervorragende Schauspiel von Hauptdarstellerin Sarah Butler sehr stark zum Ausdruck, nimmt man ihr doch die Rolle der gnadenlosen Rächerin jederzeit ab. Butler versteht es den ganzen Film über großartig, die jeweils vorhandenen Emotionen perfekt zum Zuschauer zu transportieren, das bezieht sich sowohl auf die Passagen der Demütigungen, in denen Gefühle wie Angst, Verzweiflung und Schmerz im Vordergrund stehen, wie auch auf das letzte Filmdrittel, in dem rein gar nichts mehr von einer verletzbaren und hilflosen Frau zu spüren ist. Insbesondere in diesem teil kommt dann auch der Zusammenbruch ihrer Seele verstärkt in den Vordergrund, scheint sie doch innerlich fast abgestorben zu sein und nur noch negative gefühle empfinden zu können. Dies äusserst sich dann auch in den Tötungsarten die sie sich für die jeweiligen Opfer ausgedacht hat, denn hier wird nicht einfach wahllos und schnell getötet, sondern jeder Mann erfährt seine ganz eigene Tortur.
Dieses letzte Drittel des Filmes ist an Härte und Intensität dann kaum noch zu überbieten, lässt Jennifer doch jeden ihrer Vergewaltiger das gleiche Martyrium erleiden, das man auch ihr zugefügt hat und die dabei gezeigten Gewaltdarstellungen haben es wirklich in sich. Aus ehemaligen sadisten werden weinende-und um Gnade winselnde Personen, denen nun erst klar wird, was sie einem anderen Menschen angetan haben. Dabei wird die Gewaltspirale fast bis zum Exzess angezogen und es entlädt sich ein dermaßen hohes Potential an Wut und aufgestautem Hass, das es einem selbst etwas flau im Magen wird. Und dennoch empfindet man keinerlei Mitleid mit den Männern, deren Charaktere einem von der ersten Minute an so unsymphatisch dargebracht wurden, das man ihnen die sadistische Behandlung wirklich gönnt. Und so steigert sich eine bis dahin schon äusserst harte Geschichte ihrem brutalen Höhepunkt entgegen, der absolut erstklassig in Szene gesetzt wurde. das kann man aber prinzipiell über den gesamten Film sagen, der von der ersten bis zur letzten Minute von einer herausragend dichten Grundstimmung begleitet wird, die den Zuschauer fast ganzzeitig mit einer gepflegten Gänsehaut überzieht. Es ist schon ein größtenteils schweisstreibendes Geschehen, das sich einem hier in einer unglaublichen Grausamkeit beschert wird. Diverse kleine Änderungen und die Einführung eines vollkommen neuen Charakters lassen die Ereignisse noch kompromissloser-und brutaler erscheinen, als es schon im Original von 1978 der Fall war. So sollten selbst Gegner von Neuauflagen hier voll auf ihre Kosten kommen, denn "I Spit on Your Grave 2010" ist definitiv ein Film, den man sicherlich nicht so schnell wieder vergessen wird.
Fazit: Als glühender Fan des Originals war ich doch sehr skeptisch, als die Nachricht über ein Remake die Runde machte. Nach der Sichtung des Filmes muss ich aber feststellen, das sich Original und Remake absolut nichts nehmen und in sachen Qualität auf einem Level anzusiedeln sind. Durch dezente Änderungen und einen erstklassigen Cast hat die Neuauflage in einigen Passagen sogar noch an Härte und Intensität dazugewonnen und entpuppt sich so als ein in allen Belangen sehr überzeugendes Gesamtpaket, das man Leuten mit schwachen Nerven allerdings nicht unbedingt weiterempfehlen sollte. Selbst hartgesottenen Genre-Fans dürfte die Wirkung der Ereignisse zu schaffen machen und einen nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis hinterlassen.
Nun gut, Tobe Hoopers Werk überzeugt nicht gerade durch eine sehr ausgefeilte Story, handelt es sich hier doch viel eher um eine recht ausgedünnte Rahmenhandlung, dafür kann "Eaten Alive" allerdings in vielen anderen Punkten vollends überzeugen. Herausragend ist dabei mit Sicherheit die extrem dichte Atmosphäre, die durch die düsteren Schauplätze besonders gut zur Geltung kommt. Allein schon beim Anblick des heruntergekommenen Motels mitten in den Sümpfen überzieht einen eine dezente Gänsehaut, der man sich auf gar keinen Fall erwehren kann. Die Tatsache, das sich eigentlich die gesamte Geschichte in der Nacht abspielt, unterstützt die von Haus aus schon sehr bedrohliche Grundstimmung noch zusätzlich und sorgt so für eine ganze Menge Nervenkitzel, an dem der Zuschauer ganzzeitig seine Freude haben dürfte. Das siffige und sehr dreckige Ambiente passt absolut hervorragend in das Szenario hinein, in dessen Focus der skurrile Charakter des Motelbesitzers Judd steht, der eigentlich ohne wirklich ersichtliche Gründe zu einer wahren Furie mutiert und wahllos Menschen tötet, die in seiner Absteige übernachten wollen. Als "Haustier" hält sich der gute Mann dann auch noch ein riesiges Krokodil, das gleich im See neben dem Motel sein Dasein fristet und während des Filmes eine Menge Menschenfleich als Futter serviert bekommt.
Auch wenn Hooper hier eigentlich gar nicht einmal eine klare Erzählstruktur erkennen lässt und die Geschehnisse teilweise aus heiterem Himmel passieren, bekommt man richtig gute Horrorkost geliefert, die in einigen Passagen sogar eine leicht trashige Note erkennen lässt. gerade dieser Aspekt macht den Film dann auch äusserst liebenswert und offenbart einen Charme, dem man im Prinzip nur erliegen kann. Die ziemlich oft angestellten Vergleiche zu Hoopers "Blutgericht in Texas" sollte man allerdings nicht vornehmen, auch wenn diese sich hauptsächlich auf die vorhandene Qualität der beiden Filme bezieht, ist die jeweils vorhandene Thematik doch viel zu unterschiedlich, als das direkte Vergleiche überhaupt eine Berechtigung hätten. Bei "Eaten Alive" handelt es sich um einen wirklich äusserst atmosphärischen Horrorfilm, der gehörige Anteile des Tier-Horrors beinhaltet, aber keinesfalls eindeutig diesem Sub-Genre zuzuordnen ist. Zwar gibt es hier auch einen tierischen Killer, doch im Zentrum des Ganzen steht doch eigentlich der offensichtlich durchgeknallte Judd, der übrigens von Neville Brand ganz ausgezeichnet dargestellt wird. In einer Nebenrolle kann man auch Robert Englund (Freddy Krueger) bewundern, der einen mehr als unsymphatischen Charakter darstellt.
Ganz generell sollte man hier im Bezug auf das dargebrachte Schauspiel keinerlei Wunderdinge erwarten, denn in einem Film dieser Art ist es doch eher selten, das oscarreife Darstellungen an den Tag gelegt werden. Die Leistungen passen jedoch nahezu perfekt in das streckenweise skurrile Szenario, das an diversen Stellen wirklich für so manchen Schmunzler sorgen kann. Nun ist es aber keineswegs so, das die Story in Richtung einer Komödie abdriften würde, denn die Ernsthaftigkeit der Ereignisse wird zu keiner Zeit aus den Augen verloren, es entsteht phasenweise lediglich eine sehr amüsante Situationskomik, die das Ganze absolut perfekt ergänzt und den guten Gesamteindruck noch einmal etwas aufwertet. Vom Härtegrad sollte man jetzt keine Wunderdinge erwarten, der Film offenbart zwar einige durchaus sehenswerte-und auch etwas blutigere Passagen, jedoch wird der handelsübliche Rahmen niemals gesprengt und gerade aus heutiger Sicht ist die sehr hohe Alterseinstufung doch eher befremdlich, als das sie angemessen erscheinen würde.
Alles zusammengenommen hat Tobe Hooper mit "Eaten Alive" einen absolut sehenswerten Genrevertreter geschaffen, der insbesondere in atmosphärischer Hinsicht vollkommen überzeugen kann. Ein düsterer-und äusserst dreckiger Look verpasst dem Betrachter genau das richtige Feeling und überzieht ihn dabei ganzzeitig mit einem leichten schweissfilm, den man beim besten Willen nicht verhindrn kann. Ein solider Spannungsbogen, ein angemessener Härtegrad und Darsteller, die ihre gespielten Charaktere gut rüberbringen, sorgen insgesamt gesehen für ein äusserst charmantes Filmerlebnis, das man sich auch nach etlichen Jahren immer wieder gut anschauen kann, ohne das der Film etwas von seinem reiz verliert.
Fazit: "Eaten Alive - Die Nacht der Bestie" ist mit Sicherheit kein filmisches Meisterwerk und zählt auch nicht zu den großen Klassikern des Genres. Jedoch bietet der Film auch nach nunmehr weit über drei Jahrzehnten immer noch erstklassige Unterhaltung, an der jeder Horror-Fan seine Freude haben dürfte.
Um es gleich zu Beginn klarzustellen, Freunde innovativer Ideen werden bei "Schön bis in den Tod" ganz sicher nicht zufriedengestellt, vielmehr bekommt man einen waschechten Slasher mit den handelsüblichen Zutaten geboten, die allerdings routiniert und spannend in Szene gesetzt wurden. Ein paar äusserst hübsche Teenager, ein dummer Spaß mit bösen Folgen und ein unheimlicher und vermummter Mörder, der anscheinend aus dem Jenseits zurückgekehrt ist, um furchtbare Rache zu nehmen. Das alles hat man nun wirklich schon unzählige Male zu Gesicht bekommen, aber dennoch bekommt es der Zuschauer mit einem absolut sehenswerten Genre-Vertreter zu tun, der in etlichen Passagen schon diverse Ähnlichkeiten zu einem Film wie beispielsweise "Ich weiss, was du letzten Sommer getan hast" aufweist, die einem förmlich ins Auge springen müssten. Trotzdem handelt es sich aber keinesfalls um eine Kopie, denn "Schpn bis in den Tod" hat durchaus seinen ganz eigenen Reiz, der insbesondere durch einige sehr schön umgesetzte Kills zum Tragen kommt, die erstaunlicherweise sogar recht blutig und heftig ausfallen, so das selbst Fans der etwas härteren Welle ihre Freude haben dürften.
Auch spannungstechnisch hat das Werk von Stewart Hendler eine Menge zu bieten, wird doch die Spannungsschraube kontinuierlich immer fester angezogen, zum Ende hin allerdings fällt die aufgebaute Spannung etwas in sich zusammen, was meiner Meinung nach in der Identität des Killers begründet liegt. Erscheint diese doch etwas zu stark an den Haaren herbeigezogen und könnte so für einige Leute doch eine etwas größere Enttäuschung darstellen, da auch die offengelegten Motive etwas hanebüchen wirken. Das ist aber für mich auch schon der einzige negative Kritikpunkt eines Filmes, der ansonsten äusserst gute Horror-Unterhaltung bietet, die man sich jederzeit sehr gut anschauen kann. Dazu trägt auch mit Sicherheit die sehr gelungene Atmosphäre des Szenarios bei, die streckenweise herrlich düster rüberkommt und auch etliche bedrohliche Momente entstehen lässt, die für eine gepflegte Gänsehaut sorgen können. Die teilweise eher negativen Jritiken über diesen Film kann ich nicht so ganz nachvollziehen, denn ist es doch gerade in der heutigen Zeit ziemlich schwer, dem Slasher immer wieder neue und frische Impulse zu verleihen. So ist es dann auch keine wirkliche Überraschung, das auch Stewart Hendler viel eher auf altbewährte Mittel zurückgreift, um dem Betrachter kurzweilige-und größtenteils temporeiche Horrorkost zu bieten.
Wer sich damit nicht mehr zufriedengeben kann, sollte erst gar nicht auf "Sorority Row" zurückgreifen, lediglich Neueinsteiger oder Freunde der üblichen Zutaten werden hier auf ihre Kosten kommen. Dennoch sollte man fairerweise anmerken, das es sich bei vorliegendem Film um einen besseren Vertreter seiner Art handelt, da hat man doch in den letzten Jahren schon weitaus schlechtere Filme zu Gesicht bekommen. Denn auch die agierende darsteller-Rige weiss durchaus zu überzeugen, ohne das man dabei herausragendes Schauspiel erwarten sollte. Es sind halt die üblichen-und wie eigentlich immer äusserst gutaussehenden Jungdarsteller, von denen es bei den Amerikanern ja anscheinend ein schier unerschöpfliches Reservoir zu geben scheint. Diese sind selbstverständlich mit allen nur erdenklichen Klischees behaftet, was übrigens auch für das gesamte Szenario zutrifft. Doch sind nicht gerade das auch die Dinge, die man in einem Slasher auch sehen will und über die man sich immer so herrlich aufregen kann? Für mich gehören Klischees und unlogisch handelnde Protagonisten jedenfalls ebenso dazu wie ein gelungener Spannungsaufbau, eine dichte Grundstimmung und gut inszenierte Kills. Alle diese Zutaten bekommt man hier im Überfluss geliefert, so das der Unterhaltungswert des Filmes sich auf jeden Fall im oberen Drittel ansiedelt.
Letztendlich wurde mit "Sorority Row" ganz bestimmt kein Beitrag kreiert der das Genre revolutionieren wird und um ein Meisterwerk des Horrorfilms handelt es sich schon gar nicht. Dafür bekommt der Zuschauer allerdings alles zu sehen, was Slasher der neuen Generation so absolut sehenswert macht und manchmal ist das dann auch vollkommen ausreichend, um gut 100 Minuten kurzweilige Horror-Unterhaltung zu genießen, die lediglich in der Identität des Killers eine Schwäche offenbart, ansonsten aber einen sehr überzeugenden Gesamteindruck hinterlässt. Man sollte lediglich mit der richtigen Erwartungshaltung an diesen Film herangehen und keinerlei Neuerungen erwarten, denn die werden wirklich nicht geboten. Wer Altbewährtes in einer ansprechenden Verpackung zu schätzen weiss, kann hier überhaupt nichts falsch machen und wird mit einem äusserst sehenswerten Slasher belohnt, bei dem sicherlich keine langeweile aufkommen wird, denn das wird allein schon durch die sehenswerten Kills unterbunden.
Fazit: "Sorority Row" ist alles andere als ein Film für den Freund des innovativen Horror-Kinos, bietet jedoch sämtliche Zutaten, die ein guter-und unterhaltsamer Slasher beinhalten muss. Jede Menge Klischees, viel Spannung und eine sehr dichte Grundstimmung sorgen für ein kurzweiliges Filmerlebnis, das man sich als Fan auf jeden Fall anschauen sollte.
Dieses Werk vom Filius des legendären Mario Bava kann man getrost zu den Spätwerken des italienischen Gialli zählen. Lamberto Bava erzählt dabei eine für das Sub-Genre typische Geschichte, die sich allerdings in Fan-Kreisen keiner allzu großen Beliebtheit erfreut und somit auch nie die Aufmerksamkeit erhalten hat, die diesem durchaus gelungenem Film eigentlich zustehen würde. Eigentlich bekommt man nämlich eine durch und durch interessante Story geboten, in der sich ein jederzeit spannendes Geschehen präsentiert, das zudem auch noch äusserst atmosphärisch in Szene gesetzt wurde. Sicherlich enthalt das geschehen auch einige kleinere Schwächen, die sich insbesondere in einigen zeitlichen Abfolgen diverser Ereignisse offenbaren, die für den Betrachter schwerlich nachvollziehbar sind. Dennoch beeinträchtigen diese Mankos den insgesamt sehr guten Gesamteindruck nicht so stark, als das man diverse äusserst schlechte Kritiken nachvollziehen könnte, die dem Werk schon verpasst wurden.
Bava hat es sehr gekonnt verstanden, immer wieder falsche Fährten einzubauen, um den Zuschauer in die Irre zu führen, so wurde jederzeit gewährleistet das der geheimnisvolle Story-Plot eine starke Faszination auslöst, die durch etliche bedrohliche Momente immer wieder zusätzlich unterstützt wird. Und gerade diese Momente kommen beispielsweise durch einen fantastischen Score richtig gut zur Geltung, ist doch die musikalische Untermalung eine der besonderen Stärken dieses Spät-Giallos. Hierfür sei beispielsweise das letzte Drittel des Werkes erwähnt, das sich fast ausschließlich in einem riesigen Hotel abspielt, das ausserhalb der Saison geschloßen ist. Hier halten sich die Tochter des in der Mordserie ermittelnden Kommissars und ihre beiden Freundinnen auf, um nicht dem Killer in die Hände zu fallen. Nun lässt zwar dieser Teil der Geschichte die schon erwähnten Mankos erkennen, stellt aber meiner Meinung nach gleichzeitig den spannendsten-und atmosphärischsten Part des Szenarios dar, so das gerade bei der ersten Sichtung dieses Filmes schweßnasse Hände-und eine Gänsehaut vorprogrammiert sein dürften. Denn auch das Ende der teils sehr mysteriösen Geschichte ist keinesfalls unbedingt vorhersehbar, denn obwohl man ab einem gewissen Zeitpunkt die Identität des Killers erahnen könnte, gibt es im Prinzip keine offensichtlichen Hinweise. Hier hat Bava wirklich gute Arbeit geleistet und etlichen falschen verdächtigungen des Zuschauers Vorschub geleistet.
Zudem präsentieren sich auch mehrere etwas blutigere Sequenzen, doch sollte man keinesfalls einen übermäßig großen Härtegrad erwarten, sind doch die meisten Morde lediglich ansatzweise zu erkennen, so das die hohe Alterseinstufung gerade aus heutiger Sicht doch ziemlich überzogen erscheint. Nichtsdestotrotz passen sämtliche Zutaten dieses Giallos für mich persöhnlich sehr gut zusammen, Lamberto Bava hat nämlich genau die richtige Kombination aus Spannung, Atmosphäre und Härte gefunden, so das man "Midnight Ripper" durchaus als überdurchschnittlich guten Genre-Vertreter einstufen kann. Denn auch beim dargebotenen Schauspiel kann man sich eigentlich nicht beschweren, bewegen sich die Leistungen doch im soliden Bereich. Letztendlich handelt es sich also um einen durch und durch sehenswerten Spät-Giallo, der zwar nicht zu den absoluten Größen des Genres zählt, aber immer noch über dem Durchschnitt einzuordnen ist.
Fazit: Wie immer ist es reine Geschmackssache, aber "Midnight Ripper" zählt für mich zu den am meisten unterschätzten Giallis. Ich mag diesen Film sehr gern, beinhaltet er doch sämtliche Zutaten, die diese Filmgattung so absolut sehenswert macht. Die kleineren, aber doch offensichtlichen Defizite fallen dabei nicht sonderlich ins Gewicht, bietet das Gesamtpaket doch ganzzeitig gute und äusserst spannende Unterhaltung.