Das Lufer-Haus

Das Lufer HausDas Lufer Haus
Hörspiel von Kai Schwind

Im Jahr 2008 verbringt ein parapsychologisches Forscherteam einige Tage im legendären Spukhaus der Familie Lufer und verschwindet dort spurlos. Lediglich die kürzlich aufgefundenen Tonaufnahmen der Expedition liefern ein verstörendes Zeugnis der Geschehnisse. Schonungslos, real und authentisch!


Wer klassische Stoffe wie "Spuk in Hill House" kennt und gemocht hat, der wird mit dieser modernen Abhandlung sicher auch zufrieden sein. Das Hörspiel ist handlungstechnisch im besten Sinne als klassisch zu bezeichnen. Das Parapsychologenteam ebenso. Anders ist in der Tat die Inszenierung des Ganzen. Und damit stellt die Lauscherlounge erneut unter Beweis, dass sie in der Lage ist, Hörspiele anders zu machen. Und man prahlt damit nicht wie bei anderen Labeln, man macht einfach etwas anderes, indem man experimentiert. Dabei muss man manchmal leider auch einige elemantere Regeln der Vermarktung ignorieren. So hat man zum Beispiel Sprecher gecastet, die absolut unbelastet sind, was Hörspiele angeht. Ein notwendiges Novum für diese Geschichte, die von der ihr innewohnenden Mystik leben soll und nicht von deutschen Hollywood-Stimmen, die man zumal sicher schwer alle terminlich an einem Ort hätte zusammenbringen können.

Die Produktion gilt als eine der technisch aufwendigsten im Hörspielbereich. Hier wurde nicht im Studio gesprochen, sondern quasi an Originalschauplätzen in einem alten Bauernhaus. Auch wenn dieses nicht wirklich in der Schweiz lag, sondern in Brandenburg. Die gesamte Technik wurde dorthin transportiert und installiert.

Herausgekommen ist eine atmosphärisch sehr dichte Angelegenheit, was ich zugegebener Weise nicht wirklich erwartet habe. Spannung und Grusel findet man nicht in dem Maße, in dem man sich das für ein Hörspiel dieses Genres erwartet - eher im Gegenteil. Viele Dialoge wirken recht lang und einschläfernd. Doch im Gesamteindruck weiß das Hörspiel gerade deswegen zu fesseln, weil man weiß, etwas ganz anderes gehört zu haben.

Dass man die ganze Geschichte als Tonaufnahmen verkauft, tut dem atmosphärischen Eindruck keinen Abbruch, sondern gibt dem ganzen mehr Authenzität.

Keiner der Sprecher wirkt unprofessionell oder laienhaft. Unbekannte Namen sind eben doch auch Profis ihres Fachs. Auf Musik wird ebenso verzichtet wie auf Effekthascherei. Die Stimmen und Geräusche tragen den Großteil des Hörspiels, was ebenfalls wieder sehr klassisch ist.

Ein besonders schönes Motiv liefert das Cover, welches dem Thema überaus gerecht wird.

Fazit: Ein modernes Hörspiel mit klassischen Mitteln einmal ganz anders inszeniert. Eine Kunst für sich.



Das Lufer HausDarsteller: Detlef Bierstedt, Oliver Siebeck, Gabriele Blum, Uve Teschner, Rodja Martin Tröscher, Vera Molitor, Christian Marin Schäfer, Reinhard Scheunemann, Luise Lunow u.a.
Buch / Regie: Kai Schwind
Produzenten: Oliver Rohrbeck, Kai Schenker
Regie-Assistenz: Johanna Steiner
Aufnahme: Das Hörspielstudio XBerg
Sounddesign / Mischung: Tommi Schneefuß
Gestaltung: Annika Metze
Fotos: Uve Teschner
Gesamtlaufzeit 120 Minuten
Produktion Lauscherlounge Records 2012

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