Kurt Mahr: Brennpunkt Wega - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 126
Kurt Mahr: Brennpunkt Wega
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 126
Handlung:
Auf Ferrol liegt der Thort im Sterben, die Wahl seines Nachfolgers steht somit in dieser Wahlmonarchie kurz bevor. Die beiden aussichtsreichsten Kandidaten sind Eliu Ranoor, ein Aristokrat, und Singmar Sakhahat, ein radikaler Demokrat und Chef der Egalistenpartei. Die Egalisten schrecken im Umgang mit ihren politischen Gegnern auch vor physischer Gewalt nicht zurück. Mit Sakhahat scheint zudem in den Augen der SolAb etwas nicht zu stimmen. Seine Wahlkampffinanzierung erfolgt aus undurchsichtigen Quellen und liegt mit Summen von über 1 Milliarde Solar bei Weitem höher als die des Gegenkandidaten. Man vermutet, dass es sich bei Singmar Sakhahat um einen Strohmann des Carsualschen Bundes handelt. Mark Richters Auftrag ist, herauszufinden, ob diese Vermutung stimmt. In diesem Fall soll er den Sieg dieses Kandidaten zu verhindern versuchen, ohne sich direkt in die inneren Angelegenheiten Ferrols einzumischen, was laut der Verfassung des Solaren Imperiums nicht erlaubt ist.
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Bereits bei seiner Ankunft wird Mark Richter beinahe von jugendlichen Rowdys zusammengeschlagen, nachdem er sich technisches Gerät organisiert hat – er zapft das ferronische Radiokom-Netz an. Kurz nachdem er seinen ferronischen Kontaktmann Bakrach Qorn angerufen hat, verübt man ein Attentat auf ihn, das aber scheitert. Nichtsdestotrotz bringt Richter seinen Antrittsbesuch beim Thort hinter sich und erfährt von diesem, dass die »Vorsehung« alles, auch die Gefahr seitens der Egalisten, richten werde. Bei seiner Rückkehr in sein Hotelzimmer findet Richter unangemeldeten Besuch vor: Eliu Ranoor, in Begleitung seines Leibwächters Kallip, möchte wissen, was Richter auf Ferrol wolle. Er bietet ihm ein Bündnis an, was Richter aber unter Hinweis auf seine Neutralität ablehnt. Auf Richters Gegenfrage, ob Eliu wisse, warum sein Verwandter, der Thort, nichts gegen die Egalisten unternehme, erhält er nur die Antwort, dass dies Eliu ebenfalls verwundere.
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Richter geht der Gegenseite bereits nach kurzem in die Falle, und Singmar Sakhahat entschließt sich, ihn im Dschungel »verschwinden« zu lassen. Kurz bevor man ihn in eine Schlucht werfen will, vernimmt Richter eine körperlose Stimme, die ihm hilft. An seiner Stelle stürzt sein Wächter in den Tod. Richter muss sich alleine durch den Regenwald durchkämpfen, trifft dabei auf einen indigenen Stamm, der primitiv und naturnah lebt, wird von einem seiner Mitglieder, Elzor Khasan, begutachtet – dieser teilt ihm, Richter, mit, dass er ihn kenne – und gelangt schließlich in die Kleinstadt Sarnoq, eine Hochburg der Egalisten, wo Lettkuz Omahl, Singmars rechte Hand, wohnt.
In der Zwischenzeit wurde Eliu ebenfalls entführt, als er Richters Verschwinden nachging. Er landete in Lettkuz' Haus. Richter nimmt das Haus im Handstreich ein, ohne dass dies im Ort auffällt, und befreit Eliu. Gemeinsam entschließt man sich, die Daten auszuwerten – der Verdacht, dass Carsual hinter Singmar steht, erhärtet sich, denn man findet einen geheimen Hyperfunksender einschließlich der Mitschnitte der darüber geführten Sendungen. Elius terranischer technischer Berater, Homer Bart, stellt zudem fest, dass die Egalisten bei ihren Wahlveranstaltungen mit Psi-Projektoren arbeiten. Bart weiß, wie man dies bei der nächsten Gelegenheit sabotieren kann. Dies gelingt. Als Singmar mit dem gelandeten carsualschen Agenten, Abu Ghanfa, zusammentreffen will, sollen beide festgenommen werden, doch Singmar kann fliehen. Die Wahl hat er zwar schon verloren, aber Richter befürchtet einen Anschlag auf den Thort. Singmar kommt dabei ums Leben, der Thort bleibt unverletzt. Es stellt sich schließlich heraus, dass zum einen der Thort mit Elzohr Khasan in einer parapsychischen Verbindung steht, in der der Thort sieht, was geschehen ist, und Elzohr Warnungen zukommen lassen kann, die der Beobachtete wahrnehmen kann, zum anderen, dass Singmar kein Ferrone, sondern ein Terra-Abkömmling war, der als Agent auf Ferrol eingeschleust wurde.Das ist zum Teil einer parapsychischen Verbindung zwischen dem Thort und dem Schamanen Khasan geschuldet, aber der Thort hat diese Fokussierung durch die Form seines Gemaches verstärkt, dass diese Sztrahlung bündelt und ausrichtet.
Der Thort will noch Elzhor persönlich kennenlernen, doch als Richter ihn aufsucht, teilt ihm Elzhor mit, dass der Thort soeben verstorben sei. Wenige Tage später wird Eliu zum Thort gewählt.
Personenregister
Kritik:
Wieder einmal legt Kurt Mahr hier ein spannendes Planetenabenteuer mit Mark Richter, seinem Staragenten aus der zweiten Epoche des Solaren Imperiums vor. (Diese Epochen zählen wir nicht nach Zyklen, wie KHS das tat, ch später immer wieder thematisiertsondern ab Band 400 mit dem Tausendjahressprung liegt Epoche 2 vor, davor bis Band 399 eben Epoche 1).
Ferrol, der Hauptplanet der Ferronen von der Wega, begleitet die Serie bereits seit Band 10 der Heftserie, also ziemlich seit dem Beginn.Außerdem wurde er auch später immer wieder thematisiert, sogar in einer eigenen Miniserie.Die Ferrolweine sind berühmt in der frühen Serie.Der Planet ist eine Mischung aus Moderne und Rückständigkeit. Die Ferronen konnten zuerst nicht fünfdimensional denken, deshalb hatten sie keine interstellare Raumfahrt entwickelt und Generationenschiffe lagen ihnen wohl nicht.Später hatte sich das geändert, aber der Planet Ferrol blieb immer ein faszinierender Ort in der Serie für spannende Geschichten.So auch hier.
Etwas langwierig ist der Marsch von Richter durch den Dschungel beschrieben (hier hätte man ein paar Sätze kürzen können und an anderer Stelle wieder erweitern; Mahr neigt ohnehin zu knappem Stil und verschluckt viele Adjektive,Reflexive und Attribute).
Aber das muss man eben hinnehmen.Insgesamt kommt ein eher belangloses Abenteuer dabei heraus, dass aber im Rhodankontext nicht ganz unwichtig ist, weil interstellare Intrigen durch Carsual aufgedeckt werden und Perry Rhodan sich natürlich so nahe vor der Haustür des Solsystems keine fremdgesteuerte Ferrol-Regierung leisten kann.Das weiß auch der Thort, der ja nicht dumm ist.Insofern ist Richter gleich von zwei Seiten her gedeckt.Der Roman rnthält bis auf die Schilderung des dummen Gesichtes von Abu Ghanfa bei seiner Festnahme keine wirklichen Höhepunkte, hat aber teilweise schon seine Faszination bei der Beschreibung der Para-Phänomene und ihren Wirkungen.Eigentlich könnte er bereits zehn Seiten vor Schluss beendet sein, aber Mahr muss ja noch einen Clou zum Schluss loswerden, der die letzten losen Fäden verknüpft.Auch nimmt er Bezug zu Band 599 der Serie, als dort, im Heft, einige Agenten von Bount Terhera einen Anschlag auf Rhodan planen.Einer davon kommt in diesem Buch hier vor, der sich nach Ferrol absetzen konnte.
Also als Fazit, ein zwar erzählerisch belangloses, für die Serie aber wichtiges und gut erzähltes Geschichtchen, das auch noch ein paar zusätzliche Infohäppchen zur Erklärung der Heftserie mitliefert, wenn auch nur marginal.Gelungener Agentenroman, aber nichts Großes.Reine Routine.Immerhin zweimal im Leben lesbar.
Brennpunkt Wega
© 2022 by H. Döring