Merantau - Meister des Silat

Merantau - Meister des SilatMerantau - Meister des Silat
(Merantau)
mit Iko Uwais, Sisca Jessica, Christine Hakim, Mats Koudal, Yusuf Aulia, Alex Abbad, Yayan Ruhian, Laurent Buson, Doni Alamsyah, Ratna Galih
Regie: Gareth Evans
Drehbuch: Gareth evans / Daiwanne Ralie
Kamera: Matt Flannery
Musik: Keine Informationen
Keine Jugendfreigabe
Indonesien / 2009

Yuda (Iko Uwais), ein Meister der spektakulären Martial Arts-Technik ''Silat'' bereitet sich auf seinen ''Merantau'' vor. Er macht sich auf den Weg in die schillernde Großstadt Jakarta. Kaum angekommen, wird er vom Straßenjungen Adit ausgeraubt. Auf der Verfolgungsjagd rettet er dessen Schwester Astri vor dem skrupellosen Zuhälter Johni, der Mitglied eines mächtigen Mädchenhändlerrings ist. In einer leer stehenden Lagerhalle kommt es zum blutigen Showdown, bei dem es nur einen Sieger geben kann.

Spätestens seit Filmen wie "Ong-Bak" und "Ip Man" ist hochklassig in Szene gesetzter Kampfsport wieder voll angesagt, kann man sich doch als Zuschauer an den sehr ästhetisch umgesetzten Choreografien der Kämpfe erfreuen. Nun hat auch Indonesien einen absolut sehenswerten Genre-Beitrag abgeliefert, in dem ein äußerst symphatischer Hauptdarsteller für die Gerechtigkeit kämpft und sich furchtlos seinen zahlenmäßig haushoch überlegenen Gegnern zum Kampf stellt. Dabei wird man mit einer neuen Form der Martial Arts Kampfkunst konfrontiert, die sich Silat nennt und aus etlichen Einzelstilen zusammensetzt. Nun kann man sicherlich trefflich darüber streiten, welche Kampfkunst man persönlich bevorzugt und welche ästhetischer erscheint, allerdings bekommt man in vorliegendem Film Fights geboten, deren qualitative Umsetzung sich auf einem enorm hohen Level ansiedeln.

Zudem ist die Geschichte mit extrem viel Action angereichert, so dass der doch eher dünne Inhalt noch zusätzlich in den Hintergrund gerät und nicht mehr als eine notwendige Rahmenhandlung für das Geschehen darstellt. Für Freunde spektakulärer Fights wird hier nämlich ein regelrechtes Feuerwerk abgebrannt, das an Kurzweil kaum zu überbieten ist. Streckenweise stellt man sich sogar die Frage, ob es Regisseur Gareth Evans nicht sogar etwas zu gut gemeint hat, denn durch die etlichen Kämpfe, die von einer ungeheuren Intensität geprägt sind, erscheinen einige Passagen des Filmes nicht unbedingt sehr glaubwürdig. Denn wenn man sieht, wie viele Gegner Titelheld Yuda aus dem Weg räumen muss, muss die Frage erlaubt sein, wie viele Schmerzen ein Mensch aushalten kann und wie es mit der Kondition bestellt sein muss, scheint diese doch anscheinend in einem unglaublich hohen Maß vorhanden zu sein, da Yuda einfach nicht aufgehalten werden kann, egal wie viele Gegner sich ihm in den Weg stellen.

So sind gewisse Abläufe der Geschichte durchaus in Frage zu stellen und wirken daher auch nicht sonderlich glaubwürdig, allerdingst stört das gar nicht weiter, da man wirklich von der Faszination der gezeigten Kampfkunst gefangengenommen wird, die den ganzen Film über vorhanden ist und einen wie magisch in ihren Bann zieht. So sollte man bei diesem Werk im Bezug auf inhaltliche Tiefe keine sonderlich großen Maßstäbe ansetzen, denn die kann Merantau nicht erfüllen. Ist der Focus der Story doch ganz eindeutig auf die Kampfkunst ausgelegt und diese bekommt man auch reichlich geboten. Da sieht man auch gern einmal über einige äußerst übertriebene Passagen hinweg, wie beispielsweise die Fahrstuhleinstellung, in der ein Mann förmlich von Pistolenkugeln durchsiebt wird, aber dennoch die Kraft besitzt, sich auf seine Gegner zu stürzen. Fragwürdig erscheint dabei auch die Patronenanzahl, die aus den Magazinen abgefeuert werden, denn wenn man einmal ungefähr mitzählt kommt man doch leicht ins Grübeln und fragt sich zwangsläufig, wie viele Patronen in einem Magazin Platz haben. Wie dem aber auch sei, sind das meiner Meinung nach Punkte, die das gewonnene Gesamtbild nur geringfügig beeinträchtigen, steht hier doch ganz eindeutig die Kampfkunst und der Unterhaltungswert im Vordergrund.

So merkt man überhaupt nicht wie schnell hier doch die Zeit vergeht, denn die knapp 107 Minuten Laufzeit vergehen wie im Flug, so dass man doch ziemlich überrascht ist, wenn der Abspann einsetzt. Das ist wohl das größte Kompliment für einen Actionfilm, denn es gibt wirklich keinerlei langatmige Passagen, denn immer wenn man der Meinung ist endlich einmal Luft holen zu können, bieten sich dem Zuschauer schon wieder die nächsten Kämpfe. Zum Ende hin trägt "Merantau" dann sogar äußerst tragische Züge, die letztendlich aber irgendwie passend erscheinen, so das man letztendlich nur zu einem sehr positiven Gesamteindruck gelangen kann. Ganz bestimmt handelt es sich hier um kein cineastisches Meisterwerk, dafür ist der Film auch gar nicht ausgelegt. Dafür bekommt man allerdings einen erstklassigen Martial Arts Beitrag serviert, der mit einer neuen Kampfkunst aufwartet und extrem kurzweilig zu unterhalten weiss und insbesondere die Freunde der asiatischen Kampfkunst begeistern dürfte.


Fazit: Inhaltlich nicht unbedingt mit sehr viel Substanz ausgestattet, erzählt "Merantau" eine dennoch immer spannende Geschichte, die äusserst actionlastig und vor allem kurzweilig daherkommt. Dabei wird man mit einem Kampfstil konfrontiert, den man meines Wissens bisher noch nicht gesehen hat. Das macht das Geschehen noch zusätzlich interessanter, hinzu kommt ein sehr symphatischer Titelheld, der in erstklassigen Kampf-Choreografien an die absoluten Grenzen seiner Belastbarkeit geht. Action-und Martial Arts Fans dürften hier ihre helle Freude haben und von diesem Film absolut begeistert sein.


Die DVD
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Indonesisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:1,78 (16:9)
Laufzeit: 107 Minuten
Extras: Deleted Scenes, Making Of, Trailer

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