Silas
Silas
Nach "Timm Thaler" (1979) und "Madita" (1980) war Silas die dritte sogenannte Weihnachtsserie des ZDF, die während und zwischen den Feiertagen zum Ausklang eines jeden Fernsehjahres gezeigt wurde. Der damals 13jährige Patrick Bach wurde auf dem Bolzplatz für diese Rolle entdeckt und debütierte damit als Fernsehstar, der ähnlich wie Thommi Ohrner über Nacht zum Teenie-Idol wurde. Weitere Weihnachtsserien mit ihm folgten: ("Jack Holborn", "Anna", "Laura und Luis").
Gehörte "Timm Thaler" noch zu den eher mystisch aufgebauten Serien, wie auch später "Oliver Maas", so handelt es sich bei "Silas" eigentlich um eine klassische Abenteuerserie für Kinder. In dieser Tradition, die an literarische Helden wie Tom Sawyer erinnert, wurde auch ein Jahr darauf "Jack Holborn" gedreht. Etwas später kamen moderne Stoffe hinzu und auch helden der italienischen Literatur. "Silas" war eigentlich das Pardebeispiel für die Weihnachtsserien und wenn auch nicht so bedeutend wie "Timm Thaler" doch eindrucksvoll.
Die Geschichte ist simpel. Ein kleiner Zirkusjunge läuft weg und will seinen eigenen Weg gehen. daraus entsteht ein ganz eigenwilliges und selbstdynamisches Geschehen.
Schwer zu sagen in welcher Zeit "Silas" spielt. Wahrscheinlich im ausgehenden 19. Jahrhundert, wenn man die dort beschriebenen Lebensarten und Umstände betrachtet. Auch der Ort ist unbekannt. Wahrscheinlich Dänemark. Denn die Autorin des kindlichen Helden ist Dänin.
Studio Hamburg Enterprises GmbH bringt den 6-Teiler nun auf DVD. Die einfach gestaltete DVD-Ausgabe soll all jenen noch einmal Gelegenheit geben in ihrer Kindheit zu stöbern, die von "Silas" damals fasziniert waren. Sie werden feststellen, dass mit den Augen eines Erwachsenen die Serie schnell belanglos und langweilig erscheint. Denn die Story war einfach zu profan und wenig ausgeglügelt. Die wenigen bekannten Schauspieler, die hier neben Bach auf deutscher Seite mitwirken ändern daran wenig. So ist zum Beispiel Diether Krebs als fieser Zirkusdirektor zu sehen. Eine zur damaligen Zeit recht ungewöhnliche Rolle für den Komiker und SOKO-Kommissar. Genial ist Ingeborg Lapsien als sogenannte Pferdekrähe. Auch Hans-Helmut Dickow und Michael Habeck haben kurze aber ansprechende Rollen.
Als Fazit sei zu sagen, dass die DVD-Anschaffung tatsächlich nur für diejenigen lohnt, die wirklich einen Blick in ihre Kindheit werfen wollen und vielleicht ihren Kindern auch diese Einblicke verschaffen wollen. denn für die Vorschulkinder dürfte die Serie immer noch interessant sein. Darüber hinaus wird es schwierig.