Mirage Man Kick Ass

Mirage Man Kicks AssMirage Man Kicks Ass
(Mirageman)
mit Marko Zaror, Maria Elena Swett, Ariel Mateluna, Mauricio Pesotic, Ivan Jara, Jack Arama, Gina Aguad, Eduardo Castro, Arturo Ruiz Tagle, Pablo Diaz, Francisco Castro, Juan Pablo Miranda
Regie: Ernesto Diaz Espinoza
Drehbuch: Ernesto Diaz Espinoza
Kamera: Nicolas Ibieta
Musik: Rocco
FSK 16
Chile / USA / 2007

Der junge Maco lebt ein einsames Leben, seit seine Eltern ermordet wurden und sein den Angriff überlebender Bruder in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wurde. Als Sicherheitsmann in einem Nachtclub verdient er sich seinen Lebensunterhalt. Doch eines Tages schreitet er ein, als er Zeuge eines brutalen Raubüberfalls wird und rettet dabei eine Reporterin, die über den maskierten Helden berichtet. Maco bemerkt, wie sein Bruder positiv auf die Nachricht über diesen Superhelden reagiert. Und so fasst er einen folgenschweren Entschluss: Er wird Mirageman, ein Superheld, der fortan für das Gute kämpft ...

Nun hat auch Chile seinen filmischen Superhelden, der allerdings keinerlei übernatürliche Kräfte besitzt, sondern ein ganz normaler Mensch ist und dessen Denken sich phasenweise auch noch in recht naiver Art und Weise darstellt. Vielleicht ist es aber gerade das, was den hier agierenden "Mirage Man" so unendlich symphatisch erscheinen lässt bei seinem Kampf gegen die Verbrecher in Santiago. Ganz klar sieht man diesem Werk das anscheinend geringe Budget an allen Ecken und Enden an, aber dennoch wird der Zuschauer hier wirklich ganzzeitig sehr gut und auch noch äusserst kurzweilig unterhalten. Von Beginn an kann unser Titelheld etliche Symphatiepunkte beim Betrachter sammeln, ist es doch insbesondere sein fast schon naiver Glaube an die Gerechtigkeit, der ihn getade im menschlichen Sinne äusserst nett erscheinen lässt. Wirkt er privat doch eher sehr in sich zurückgezogen, so ändert sich das schlagartig, wenn er in sein selbstgebasteltes und schon gewöhnungsbedürftiges Kostüm schlüpft, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen.

Dabei geht es auch in manchen Passagen etwas skurril zu, was dem Geschehen eine herrlich trashige Seite verleiht, doch andererseits hat die Geschichte auch einen sehr ernsten Hintergrund. So ist eine ordentliche Portion Gesellschafts-und Medienkritik vorhanden, da gerade das Fernsehen den helden für seine Zwecke ausnutzen will. Dadurch entfaltet das Geschehen auch traurige und teilweise melodramatische Momente, in denen man ein Gefühl der Rührung verspüren kann. Diese Momente treten vor allem zum Ende der geschichte in den Vordergrund und lassen den Zuschauer auch keineswegs unberührt. Streckenweise leidet man sogar etwas mit dem Titelhelden mit und möchte ihn bei seinen Bemühungen unterstützen, das Verbrechen zu bekämpfen.

Auch wenn die Öffentlichkeit in ihm vielmehr einen Clown sieht, lässt Marco sich nicht von seinen Einsätzen abhalten, denn auch sein vollkommen in sich zurückgezogener jüngerer Bruder zeigt starke positive Veränderungen, nachdem er volle 3 Jahre lang nicht aus seinem Krankenzimmer herausgekommen ist. Nachdem er allerdings die ersten TV-Berichte über den neuen Helden der Stadt gesehen hat, änderst sich sein Zustand völlig und er zeigt endlich wieder Freude am Leben. Diese war ihm nach der Ermordung seiner Eltern und seiner eigenen Vergewaltigung durch die Mörder völlig abhanden gekommen, so das er fast schon in eine Art katatonischen Zustand verfallen war. Man sieht also, das die Geschichte auch durchaus ihre emotiaonalen Momente hat und nicht nur aus Trashigen Momenten und Action besteht.

Und gerade die Action-Passagen sind gar nicht einmal so schlecht, zwar erscheinen fast alle Gegner des Mirage Man wie Sparringspartner, die er zumeist mit maximal 1-2 Schlägen oder Tritten ausser Gefecht setzt, doch das Hauptdarsteller Marko Zaror auch wirklich etwas vom Kampfsport versteht, sieht man allein schon an seinem Training, das er täglich abhält. Das trägt auch auf jeden Fall dazu bei, die Ereignisse einigermaßen glaubhaft und authentisch erscheinen zu lassen, was dem gewonnenen Gesamteindruck auf jeden fall gut zu Gesicht steht. Letztendlich handelt es sich um eine wirklich sehr unterhaltsame und kurzweilige Produktion, die man sich unbedingt anschauen sollte. denn hier kommt jeder auf seine Kosten, ganz egal ob es sich dabei um Action-Fans, oder auch um Freunde der emotionalen Momente handelt.


Fazit: "Mirage Man Kicks Ass" ist ein Low Budget Film, der mich wirklich sehr positiv überrascht hat. Was stellenweise recht trashig und unfreiwillig komisch erscheint, beinhaltet aber auch eine Menge Gesellschafts-und Medienkritik, was man zu Beginn sicher nicht erwartet hat. Zudem bekommt man es mit einem überaus symphatischen "Superhelden zu tun, der in gewissen passagen schon fast zu menschlich erscheint, aber gerade dadurch für einige emotionale Momente sorgt, die nahezu perfekt in das sehr gute Gesamtbild hineinpassen.

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