Invasion U.S.A

Invasion U.S.A.Invasion U.S.A.

Als der russische Agent Rostov zusammen mit einer Horde von Söldnern in den Süden der USA einfällt und damit beginnt, das Land mit einer Serie von Terroranschlägen zu überziehen, muss sich die US-amerikanische Verteidigung eingestehen, dass sie auf einen derartig plötzlichen Überfall nicht vorbereitet ist. In höchster Gefahr ist aber schnelles Handeln und hartes Durchgreifen gefordert, ein Fall für den Ex-Agenten und Waffenexperten Matt Hunter, einen knallharten Einzelkämpfer, der kein Erbarmen kennt. Umso weniger, als er sich seinem Erzrivalen Rostov gegenübersieht, denn die beiden haben ohnehin noch eine Rechnung miteinander offen ...

Und wieder einmal ist Chuck Norris in der Rolle des schier unbesiegbaren Einzelkämpfers zu sehen, der es fast im Alleingang schafft, die USA davor zu bewahren, in Schutt und Asche zu versinken. Fast selbstverständlich scheint dabei der Aspekt, dass selbst eine kleine Armee von Terroristen nicht dazu in der Lage ist, den furchtlosen Einzelkämpfer zu stoppen, der auf seine unnachahmliche Art rigoros die Reihen der Terror-Gruppe lichtet. Nun weiß man eigentlich ganz genau, was einen bei einem Film mit Chuck Norris erwartet, doch "Invasion U.S.A." ist wohl der Film, in dem die Action-Passagen am meisten übertrieben dargestellt werden und der auch in Bezug auf den Realitätsgehalt am unglaubwürdigsten erscheint. Das soll allerdings keineswegs als negative Kritik verstanden werden, denn wer sich einen Film mit der ehemaligen Action-Ikone anschaut, der sollte eigentlich wissen, auf welche Art Film er sich einlässt. Und so bietet sich dem Zuschauer auch hier ein Szenario, das zwar vollkommen überzogen und unglaubwürdig erscheint, andererseits allerdings einen extrem hohen Unterhaltungswert beinhaltet und so für äußerst kurzweilige Action-Unterhaltung sorgt.

Wie bei Norris-Filmen üblich, sollte man keinen gesteigerten Wert auf eine ausgefeilte und tiefgehende Geschichte legen, bekommt man doch lediglich eine solide Rahmenhandlung geboten, die mit jeder Menge Action angereichert wurde. Zwar sind die entsprechenden Passagen nicht unbedingt glaubwürdig, aber es macht einfach jede Menge Spaß, die ganzen Kämpfe, Explosionen und Schießereien zu verfolgen. Und auch wenn das Geschehen extrem vorhersehbar ist, so entwickelt sich doch ein solider Spannungsbogen, der allerdings auf keinen Fall ungeahnte Höhen erreicht. Zu sehr kennt der Zuschauer das Strickmuster, nach dem die Filme von Norris aufgebaut sind, verlaufen sie doch prinzipiell fast alle nach dem gleichen Schema, so dass man keinerlei Überraschungsmomente erwarten sollte. Es handelt sich halt um die so typische 80er-Jahre-Action, in der ein einzelner Mann sich als unschlagbarer Held herauskristallisiert, der mit einer fast schon natürlichen Leichtigkeit auch die größten Probleme aus dem Weg räumt.

Dass Norris nicht unbedingt durch seine begrenzten schauspielerischen Fähigkeiten auffällt, dürfte keine größere Überraschung darstellen, verfügt der gute Mann doch höchstens über zwei verschiedene Gesichtsausdrücke. So bekommt man auch in vorliegender Geschichte den immer gleichen und schon fast stoischen Gesichtsausdruck zu sehen, der aber auch gleichzeitig eine Art Markenzeichen darstellt. Kein Lächeln, kein einziger Gesichtsmuskel, der sich auch nur annähernd bewegen würde, sondern lediglich dieser schier unbarmherzige Blick, der eiskalt und unbarmherzig ist. Man sieht also, dass hier alle Zutaten für einen gelungenen Actionfilm vorhanden sind, der zwar nicht unbedingt durch einen hohen Realitätsgehalt überzeugt, dafür aber mit einem umso höheren Unterhaltungswert ausgestattet ist, der alle Norris-Fans begeistern dürfte.

Regisseur Joseph Zito hat hier wirklich alles richtig gemacht, denn genau einen solchen Film erwartet der Zuschauer ganz einfach, wenn Mr. Norris die Hauptrolle spielt. Denn hier erwartet man ganz einfach keine Story mit Tiefgang, und auch erstklassige schauspielerische Leistungen sind nicht unbedingt gefragt. Stattdessen offenbart sich dem Betrachter ein herrlich überzogenes Action-Spektakel, bei dem man nicht groß überlegen muss, sondern einfach nur die grandios übertriebenen Action-Passagen genießt, die einem hier geboten werden. Man kann über die Werke mit Norris sagen, was man will, fast alle sind äußerst unterhaltsam und erfreuen sich einer ziemlich großen Fan-Gemeinde, was auch durchaus berechtigt ist.

Fazit: "Invasion U.S.A." ist ein vollkommen überzogener Actioner der 80er-Jahre, in dem Action-Ikone Chuck Norris einmal mehr zur absoluten Höchstform aufläuft und seinen Gegnern das Fürchten lehrt. Für höhere Ansprüche ist dieses Werk ganz sicher nicht geeignet; wer allerdings seine Freude an einem herrlichen Action-Spektakel ohne größeren Nährwert hat, der wird hier bestens bedient.
 
 
 
Daten zum Film
 
Darsteller: Chuck Norris, Richard Lynch, Melissa Prophet, Alexander Zale, Alex Colon, Eddie Jones, Jon DeVries, James O'Sullivan, Billy Drago, Jaime Sánchez, Dehl Berti, Stephen Markle
Regie: Joseph Zito
Drehbuch: Aaron Norris / James Bruner
Kamera: Joao Fernandes
Musik: Jay Chattaway
Keine Jugendfreigabe
USA / 1985

Kommentare  

#1 horror1966 2011-05-27 19:54
Nun ja, diese generelle Abwertung halte ich schon für ziemlich übertrieben. Bei Herrn Norris weiss man doch genau, auf welche Art Film man sich einlässt, wird ja keiner dazu gezwungen, sich seine Werke anzuschauen. Und Stallone hat doch wohl wirklich eine Menge sehenswerter Filme an den Start gebracht, wobei ich nur Eambo-First Blood als Beispiel nennen möchte.
#2 Valerius 2011-05-28 12:37
Na, ein paar gute Filme hat selbst Van Damme 'verbrochen'. "Ohne Ausweg" oder "Time Cop" kann man sich ohne Probleme anschauen. Und Stallone in "Get Carter" war auch erste Sahne.
Einer dieser Patrioten-Schwachsinns-Filme aus den 1980er Jahren war ja auch "Die rote Flut".
#3 GoMar 2011-05-28 15:15
Patriotenfilme made in USA sind passé? Das glaubt doch wohl niemand so recht ...

Was ist mit all diesen Comic-Verfilmungen, die z. B. 1989 mit der ersten Batman-Verfilmung angefangen haben? Da könnte man noch sagen, okay, da ging es nicht um die Rettung der Welt, aber in den letzten Jahren?

Fast bei jeder Comic-Verfilmung (egal ob Marvel oder DC) geht es nur noch um die Rettung der Welt - natürlich vorrangig mit amerikanischen Superhelden, die einfach alles können: X-Men, Fantastic Four und was weiß ich, was noch alles ...

Und erzählt mir nicht, dass hierbei das meiste davon nicht purer Schwachsinn ist ...
#4 GoMar 2011-05-28 17:39
Schon verstanden, Friedhelm.

Um keine falsche Meinung aufkommen zu lassen: Ich halte von diesen Chuck-Norris-Filmen und wie diese Welten- und Kameradenretter sonst noch alle heißen auch nicht viel (nicht einmal als Berieselung an einem total faden Fernsehabend).

Eins ist aber auch klar: Superman, Spiderman etc. fallen ebenfalls in diese Kategorie. Denn außer einer Menge Special effects haben sie meistens kaum etwas zu bieten. Und irgendwie gleichen sich diese "Helden" ja auch alle: Frauen gegenüber meistens vollkommen unbeleckt und schüchtern, bösen Bubis gegenüber immer ausweichend - aber kaum in ein Trikot geschlüpft (wahrscheinlich ist in Amerika in diesen Comics und Filmen immer Karnevalszeit), lassen sie die sprichwörtliche Sau raus und werden dadurch zu diesen Übermenschen, denen alles gelingt und denen die Herzen der Frauen nur so zufliegen - und die trotzdem immer nur die Eine wollen, die aber natürlich nicht wissen soll oder darf, wer sich hinter dem (Karnevals)Trikot verbirgt. Eben so, wie die Amis sich selbst gerne sehen und wie sie so gern sein würden ...

Und wie wir alle wissen: Sie glauben ja wirklich, die Weltpolizei zu sein! Und das drücken sie in diesen (Mach)Werken eben zur Genüge aus ...
#5 Carn 2011-05-28 18:23
Na ja, GoMar, ganz so simpel ist die Palette an SuperheldenComics dann doch nicht gestrickt, es gibt grüblerische, hintergründige, selbstreflektierende, radikale, neurotische, pessimistische, glanzbefleckte (und und und) Superhelden en Masse - für jeden Geschmack ist etwas vorhanden... und wer mit Superhelden nix anfangen kann, für den gibt es zig-tausend andere Genre-Comics auch (nur verkaufen die sich halt nicht so dolle - aber das ist nun mal das Gesetz des Marktes - und über Geschmäcker läßt sich eh 1000 Jahre lang streiten).
In der aktuellen 'Space-View' gibts übrigens einen Artikel von Thomas Dräger, in dem steht, daß der Comic-Autor/Zeichner Eric Powell sich beschwert, daß der Markt von Superhelden-Comics beherrscht wird und er für mehr Vielfalt plädiert. Dräger hält dem richtigerweise entgegen, daß (selbst in den USA) der Markt für jeden Geschmack (Maus, Blankets, Heavy Metal, Love&Rockets, Cerebus, Indie-Produktionen von Image, Wildstorm, Anspruchsvolleres von Vertigo und unzähligen Kleinverlagen) bereit hält und man nur die Augen offen halten muß, um dieses auch zu finden.
Wie gesagt: das Gesetz des Marktes - und wenn's mal wieder eine Zeit geben sollte, wo gruslige Piraten-Comics angesagt sind (Watchmen läßt grüßen ;-) , dann wird das der Leser (der Massengeschmack) bestimmen, aber auch dann wird der Interessierte die elegischen Grübelwerke immer noch im Turmzimmerchen lesen können...
#6 Valerius 2011-05-29 14:51
Aprops, "Die rote Flut". Da wird derzeit an einem Remake gedreht. Diesmal sind es aber nicht die Russen, die darin die Bösewichte spielen ....
Vielleicht ist es ja diesmal die gelbe Flut.
#7 Laurin 2011-05-29 16:18
Ich würde das auch nicht so pauschal in einen Topf werfen. Superhelden retten nun mal die Welt, das war von je her so angelegt und das ganze hat natürlich auch etwas von dem "amerikanischen Traum". Filme wie ab Rambo 2. oder Die rote Flut usw. sind aber eher Werke wo Elitekämpfer usw. gleich mal den politischen Gegner in der Welt platt machen (also nicht wirklich die Rettung der Welt ohne Ansehen der jeweiligen politischen Entwicklung). Hier reagiert man eher auf das amerikanische Trauma, dass man im Vietnam-Krieg als "Supermacht" den Arsch versohlt bekommen hat! Eine Periode, die sich auch in den Comics damals niederschlug, wo die Bösewichte nicht aus dem Weltraum kamen oder radioaktiv verändert die nächste Bank im Visier hatten, sondern direkt aus der Sowjetunion oder China stammten und durch die Hintertür am politischen System kratzen wollten. Man sollte also unterscheiden zwischen der Rettung der Welt in ihrer gesamten Verschiedenheit und klar eingebauter politischer Propaganda (wie sie auch nach dem 9/11 wieder verstärkt eingebaut wurde. Siehe zum Beispiel die Gegner im Film Iron Man 1.).

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