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... Rainer Schmitt über Larry Brent, grammatikalische Fehler und Spaß am Sprechen

Rainer Schmitt und G. Walt auf der "Hörspiel"... Rainer Schmitt ...
...über Larry Brent, grammatikalische Fehler und Spaß am Sprechen

 Rainer Schmitt, Jahrgang 1948 wurde als Hörspielstimme von Larry Brent bekannt. Der Schauspieler hat bereits in sehr jungen Jahren Hörspiele gesprochen. Später gehörte auch die Synchronarbeit dazu.

Für den NDR machte er 20 Jahre lang den Sprecher für Tierfilme wie „Expeditionen ins Tierreich.

In Film und Fernsehen hatte er Episodenrollen in Serien wie Großstadtrevier, St. Pauli Landungsbrücken und „Peter Strohm. 1986 spielte er die Hauptrolle in der 10teiligen Serie Wanderjahre beim ZDF.

Bei EUROPA sprach er - neben Larry Brent - in vielen Produktionen mit und ist auch heute als Hörspielsprecher noch sehr gefragt. Zu seinen Hörspielrollen gehört die Produktion von Herr der Ringe.

Das Interview mit Herrn Schmitt war eher ein nettes Gespräch als ein Interview. Die Antworten waren zu meiner Freude auch ausgiebig und umfassend.
 
Zauberspiegel: Herr Schmitt, ich danke Ihnen für dieses Interview. Sie haben als Larry Brent Berühmtheit in der Hörspielszene erlangt, und dass zu einer Zeit als Hörspiele zwar sehr erfolgreich waren, aber noch nicht so öffentlich darüber diskutiert wurde wie heute. Wie haben Sie damals darüber gedacht, einen Gruselromanhelden zu sprechen?
Rainer Schmitt: Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mir keine so großen Gedanken gemacht. Als junger Sprecher und Schauspieler war man froh über jedes Angebot, was kam. In diesem Fall habe ich besonders schnell zugesagt, da der Autor, der die Dialoge schrieb Douglas Welbat war. Mit ihm habe ich auch zu der Zeit Theater gespielt und wir waren befreundet. Er sagte damals, er habe die Regie, er habe das geschrieben, und ob ich Lust hätte da mitzumachen.
Dann habe ich mir das angeschaut und gedacht, das kann sehr viel Spaß machen.
Es hat schließlich auch Spaß gemacht. Mehr Spaß muss ich sagen, als die Hörbücher die jetzt auf dem Markt sind. Denn es ist doch was ganz anderes, wenn man mit Kollegen im Studio sitzt und sich die Bälle zuwirft, zumal das damals alles Kollegen waren, die ich sehr gut kannte vom Hörfunk und vom Synchron, mit denen man teilweise auch befreundet war. Das hat sehr viel Spaß gemacht.
Aber ich habe das damals sehr schnell wieder vergessen. Mir war gar nicht bewusst geworden, dass diese Hörspiele irgendwann Kult waren. Ich habe dann irgendwann, Jahre danach, Frau Körting bei einem Italiener in Hamburg getroffen. Sie sagte mir dann, Larry Brent sei mittlerweile Kult, und da gibt es Folgen die werden mit hohen Preisen gehandelt und so weiter.
Darauf war meine Frage an Frau Körting, warum das denn damals nicht weiter ging. Dann erwähnte sie etwas vom Index, eine Folge sei indiziert worden.
Vor einigen Jahren haben wir noch mal, ich glaub zwei Folgen gemacht.

Zauberspiegel: Vier!
Rainer Schmitt: Vier sogar. Gut, aber die waren dann auch nicht so erfolgreich. Bis dann neulich das Angebot von EUROPA kam, die Hörbücher zu machen. Das habe ich gerne angenommen, weil es immer eine Herausforderung ist, aber mit der Figur Larry Brent hatte ich sehr wenig am Hut. Die Leute haben immer geglaubt, dass ich mich in der Rolle, in der Figur irgendwie wieder gefunden habe. Ich habe mich jedoch beim Sprechen immer an den klassischen James Bond orientiert, an die Flapsigkeit die der Kollege angewandt hatte, der seinerzeit Sean Connery synchronisiert hatte.
Ich habe das nicht imitiert, aber ich hatte das so im Ohr, und dachte das Larry Brent ein Agent ist, der in einer Welt arbeitet, die nicht real ist. Ähnlich wie bei James Bond. Insofern hat das durchaus Spaß gemacht und ich war sehr erstaunt, das nach einem Abstand von ein bis zwei Jahren, in denen es keine neuen Hörspiele mehr gab, doch sehr viel Fanpost bei mir eintraf. Darin fragte man mich, ob man mich besuchen dürfte oder mir zum Geburtstag gratulieren darf u.s.w. Dann waren mal einige Leute bei mir in Hamburg und haben mich besucht, aber irgendwann war das soweit weg, dass ich gesagt habe "Leute das ist Schnee von gestern." Schließlich habe ich als Schauspieler noch so viele andere Sachen gemacht.
Aber das ist offenbar immer noch in den Köpfen der Leute, die das damals gehört haben als sie Kinder und Jugendliche waren. Als ich dann vor ein paar Jahren mein Internetanschluss eingerichtet habe, da machte mich meine Frau dann darauf aufmerksam, wie viel unter meinem Namen da im Netz stand. Das war eine ganze Menge, auch was Larry Brent anging und das hat mich verblüfft, hat mich gefreut und schmeichelt mir auch, aber ich hätte natürlich gern genauso viel Erfolg gehabt, wenn ich Hamlet am Theater gespielt hätte.


Zauberspiegel: Haben Sie eigentlich die Larry-Brent-Kassetten selber in Ihrer Sammlung?
Rainer Schmitt: Nein, ich habe die damals sehr leichtfertig verschenkt. Ich bekam ja immer Belegexemplare und Leute mit denen ich damals in der Werbung gearbeitet habe, die haben zu mir gesagt, "Mensch du hast doch mal diesen Larry Brent gesprochen. Ich möchte das noch mal hören, guck doch mal."
Insofern besitze ich keine eigenen Exemplare mehr. Weder von den klassischen, noch von den Neuauflagen.


Zauberspiegel: Es gab bei den Kassetten nämlich einen ungewohnten Umstand. Der war, dass die Sprecher in den Kassetteneinlegern nicht genannt wurden. Das war ungewöhnlich für EUROPA seinerzeit. Kennen Sie den Grund dafür?
Rainer Schmitt: Nein, den kenne ich nicht.

Zauberspiegel: Viele Sprecher von damals sind inzwischen leider verstorben. Wie z.B. Günter König. Haben Sie Erinnerungen an den Erzähler der Hörspiele, waren Sie einmal gemeinsam im Studio?
Rainer Schmitt: Nein, Günter König habe ich nie erlebt, weil Frau Körting eine Eigenschaft hatte, die ich vom Hörfunk her nicht kannte. Sie hat sehr viel "Ge-ixt", wie wir das nennen. Die Sprecher wurden meist einzeln aufgenommen und dann zusammen gemischt.
Das war aus Ihrer Sicht sicher ganz praktisch, da man Zeit sparte. Denn man konnte nicht immer alle Sprecher gleichzeitig im Studio haben, da diese ja noch andere Verpflichtungen hatten.
Ich fand das immer sehr schade, allerdings kann ich mich bei Larry Brent erinnern, das zumindest die Hauptrollen, also Heidi Schaffrath als Morna, Henry König als Iwan und ich immer gemeinsam im Studio waren. Vielleicht hat das auch den Erfolg der Larry Brent-Hörspiele ausgemacht.
Bei anderen Produktionen, wo ich Gastrollen gesprochen habe, z.B. TKKG und die drei ???, da war ich immer alleine.

 
Zauberspiegel: Wobei bei TKKG und den drei ??? die Hauptrollen meines Wissens auch immer zusammen im Aufnahmestudio sind.
Rainer Schmitt: Ja, das ist glaub ich richtig.

Zauberspiegel: Die Heftromanserien von Dan Shocker gehörten in 70er und 80er Jahren zu den Beliebtesten. Kannten Sie die Romane vorher schon, oder haben Sie andere Romanheftserien gekannt oder gar gelesen?
Rainer Schmitt: Nein, ich kannte die Dan Shocker - Romane nicht. Ich wusste auch nicht, wer sich hinter dem Pseudonym verbarg. Ich kann mich nur erinnern, dass mir Douglas Welbat den Namen Dan Shocker gesagt hat und ich habe ihn behalten, weil er so ungewöhnlich war.
Ansonsten habe ich glaub ich nur mal Jerry Cotton gelesen. Diese Heftchenkultur war mir ansonsten völlig fremd. Auch in Grusel und Fantasy kannte ich mich nicht aus. Eine Zeit lang habe ich dann auch Karl May oder Edgar Wallace gelesen.
Ich habe jetzt erst über die Hörbücher beim Lausch-Verlag erfahren, wie Herr Shocker wirklich hieß - er ist ja leider verstorben - und wie viel er geschrieben hat.
Da habe ich gehört wie viel er in einer Woche geschrieben hat und fand das unglaublich. Er muss sehr fleißig gewesen sein. Ich habe dann auch mal ein Foto von ihm gesehen.
Ich muss sagen, dass ich diese Geschichten in ihrer Absurdität recht amüsant finde, da habe ich kein Problem mit. Ich habe allerdings ein Problem damit, dass er der deutschen Sprache nicht immer so ganz mächtig schien. Vielleicht war es auch die Schnellschreibe, aber ich wollte bei den Hörbüchern eigentlich von Anfang an ein richtiges gut einsprechbares Buch und wollte umschreiben.
Das hat man mir aber strikt untersagt. Ich habe dann die Leute von Lausch angesprochen, dass dies ja alles sonst Trash sei, worauf hin man mir sagte, das soll auch so sein. Die Leute, die das hören, wollen das so haben und das muss im Original belassen werden.

 
Zauberspiegel: Wobei man sich aber auch vor Augen halten muss, dass die Romane Ende der Sechziger Jahre entstanden. Genau die Romane zumindest, die Sie jetzt als Hörbücher eingesprochen haben. Da gab es auch schon einen anderen Schreibstil.
Rainer Schmitt: Natürlich war das ein anderer Stil als heute, aber es gibt schon Dinge, die man hätte kürzen können. Dan Shocker sagt da manchmal in drei, vier Sätzen hintereinander oft das Selbe. Grammatikalisch holpert es manchmal. Also es ist nicht so, das es nur ein anderer Stil ist.
Ich wollte das Ganze etwas glätten, aber man wollte das nicht, da man mir sagte die Fans wollen das so wie es ist. Auch die Erben des Autoren und Herr Grasmück selber wollten nichts verändern.
Ich tat mich da schon manchmal schwer, weil mir das nicht so fließend über die Lippen kam. Anders war das bei den Hörspielen von Douglas Welbat, der ja aus einer bekannten Schauspielerfamilie kam und auch schon viel Kabarett und Theater geschrieben hat. Der konnte eben ganz toll Dialoge schreiben und die gingen uns ganz einfach über die Lippen.
Das hat viel Spaß gemacht und ich würde auch gern neue Folgen unter Herrn Welbat machen, wenn denn EUROPA wollte. Aber die möchten das Geld wohl nicht mehr ausgeben und so viele Sprecher ins Studio holen.


Zauberspiegel: Was halten Sie von der Faszination die Hörspiele momentan ausüben?
Rainer Schmitt: Das freut mich riesig. Ich habe ja begleitend zum Theater schon immer sehr viel Hörfunk gemacht. Mit 16 bin ich zur Hochschule für darstellende Kunst gegangen, habe mit 19 meinen Abschluss gemacht und habe dann hier beim NDR meine Mikroprüfung gemacht. Und da fing es schon damit an, dass ich für den Hörfunk viele Hörspiele gemacht habe. Ich habe das eigentlich mein ganzes Leben gemacht, und auch für andere ARD-Anstalten neben dem NDR.
Ich bin auch immer Fan von Hörspielen gewesen und fand es ein sehr spannendes Medium - einfach nur über das Wort eine Geschichte zu transportieren. Ich würde heute auch gern viel mehr auf dem Sektor machen, auch an Hörbüchern, nur da nimmt man lieber prominente Sprecher, die einen Namen haben.
Mir wird immer gesagt, der Name dieses oder jenen Kollegen verkauft sich auf dem Etikett wesentlich besser. Dabei ist es gar nicht wichtig, ob der nun wirklich gut ist, sondern es ist einfach nur der bekanntere Name.
Deswegen komme ich da nicht so rein. Auch deshalb habe ich mich über die Hörbuchauflage von Larry Brent sehr gefreut.
Also ich find das sehr toll mit den Hörspielen. Ich habe auch immer prophezeit, dass die Zeit der Hörbücher und Hörspiele kommt.
Vor zehn, zwölf Jahren habe ich den Hamburger Tonstudios bereits gesagt, Kinder, es kommt die Zeit der Hörbücher. Kümmert Euch um die Rechte. In England und Amerika da gibt es das schon. Und das sehr erfolgreich. Die Leute haben nicht immer Lust die schnellen Bilder im Fernsehen zu sehen, die Hausfrau will auch mal bei der Arbeit ein Hörspiel hören, oder der Autofahrer unterwegs, oder die Kinder beim Einschlafen...
 
Es gab ja früher nur, wie sie wissen, die Hörspielkassetten, die man den Kindern in den Kassettenrecorder gesteckt hat, von Benjamin Blümchen bis sonst was. Aber darüber hinaus gab es relativ wenig.
Es gab die Deutsche Grammophon, die ab und zu mal ein Hörbuch gemacht hat, es gab die Thomas Mann-Hörbücher, von Gerd Westpfahl gelesen, aber es gab sonst wenig, was verkaufsträchtig gewesen wäre. Man konnte das nicht so gut an den Mann bringen.
Ich habe das Gefühl gehabt - und auch Leute aus dem Ausland haben mir das gesagt -dass die Entwicklung dahingeht.
Irgendwann kam dann auf, dass Prominente für prominente Autoren gelesen haben. Das war meistens große Weltliteratur, z.B. von Theodor Fontane. Diese Lesungen wurden dann zusammen mit einem Heft herausgegeben, welches sich mit dem Thema der großen Literatur beschäftigte.
Man hat das damals im Saarland ausprobiert. Dort erschienen diese Hefte. Uwe Friedrichsen hat damals zum Beispiel Der Graf von Monte Christo gelesen.
Doch wie ich später von einem Kunden erfuhr, floppte das Ganze.
Dann auf einmal ging es aber los und es war in aller Munde, Hörbücher, Hörbücher, Hörbücher - und ich freue mich darüber riesig.
Mir ist egal ob die Leute nun lieber Hörspiele oder Hörbücher kaufen. Ich persönlich finde Hörspiele besser, weil man da dem Beruf des Schauspielers doch näher ist, als wenn man allein vor sich ins Mikrofon redet.


Zauberspiegel: Viele wissen gar nicht, dass sie auch als Schauspieler im Fernsehen erfolgreich waren. Können Sie sich noch an die ZDF-Serie Wanderjahre erinnern?
Rainer Schmitt: (lacht): Ja daran kann mich erinnern. Das ist erstaunlich dass Sie die kennen.
Zauberspiegel: Ja, die kenne ich, weil es unmittelbar nach der Larry Brent-Zeit war, und mir da ihr Name aufgefallen ist und ich mir das deswegen angeschaut habe.
Rainer Schmitt: Das war die letzte Serie, die ich gespielt habe. Danach habe ich keine Serien mehr gemacht. Aber das war eine Hauptrolle. Nur war das nicht so erfolgreich wie ich von der Produktionsfirma erfuhr. Man hatte sich da mehr davon versprochen.
Man meinte es lag an den Darstellern, also an den beiden Hauptrollen. Aber ich glaube die Regie war einfach schlecht, und wir hätten uns alle gerne einen anderen Regisseur gewünscht.


Zauberspiegel: Hören Sie Ihre eigene Stimme eigentlich gern, oder lieber gar nicht?
Rainer Schmitt: Ich habe mich daran gewöhnt, da ich mittlerweile jeden Tag irgendwo die Kopfhörer auf habe. Letztes Jahr habe ich zum Beispiel ein paar Hörbücher gemacht, auch Gruselgeschichten, von großen Autoren der Weltliteratur wie Mary W. Shelley. Und die habe ich mir einfach noch nicht angehört, weil ich immer Gefahr laufe zu erkennen, dass ich das besser hätte machen können. Insofern höre ich mich nicht gerne. Auch im Fernsehen schaue ich mich nicht an, weil ich mich ganz schrecklich finde. Anders ist das in der Werbung, denn da ist es meistens nur ein Satz. Da wird etwas verkauft, ein Kunde wird angesprochen, da habe ich kein Problem mit.
Sobald es jedoch künstlerisch gestaltet ist, höre ich mich eher nicht gerne, weil ich zu kritisch mit mir selber bin.
Aber ich finde meine Stimme nicht grauenhaft, nein, nein. (lacht)


Zauberspiegel: In den neuen Larry Brent-Hörbüchern sprechen Sie mit verschiedenen Stimmlagen und Akzenten. Das stelle ich mir ziemlich anstrengend vor?
Rainer Schmitt: Es ist manchmal anstrengend. Aber nur, wenn in der Geschichte ziemlich ähnliche Figuren vorkommen. Zum Beispiel es kommen zwei junge Frauen darin vor, oder drei Männer, die alle Bösewichter sind, und wo man nicht genau weiß, ob der eine davon dick oder dünn, oder groß oder klein ist. Da weiß man nicht, was man jeden Einzelnen noch für eine Besonderheit mitgibt, damit der Hörer merkt, das ist ja der, den ich schon vor einer viertel Stunde gehört habe. Das macht es schwierig und anstrengend.
Wenn die Figuren aber recht unterschiedlich sind, zum Beispiel wenn ein Inder vorkommt, so gibt man diesem einen Akzent, oder es kommt ein Professor vor, der etwas tüttelig ist, dann hat man gleich ein Aussehen im Kopf und kann das recht gut umsetzen. Man hat dann die Person vor seinen geistigen Auge, in seinen ganzen Bewegungen, seiner Anmut, seiner Physiognomie und so weiter. Dann macht es richtig Spaß sich da was auszudenken. Aber manchmal ist es anstrengend, wenn die Figuren zu ähnlich sind. Dann fragt man sich, kriegt der jetzt ein S-Fehler, oder stottert der ? (lacht) - wo man sich sagt, man das hast du jetzt doch alles schon verbraucht. Und wenn dann 30 verschiedene Rollen vorkommen in einem Hörbuch, dann ist das anstrengend. Aber immer noch macht es Freude, und man kommt nach Hause und weiß was man getan hat.

 
Zauberspiegel: Sind zurzeit weitere Larry Brent-Hörbücher geplant?
Rainer Schmitt: Nein. Auf der Hörspiel in Hamburg, wo wir uns ja auch kennen gelernt haben, da sagte man mir von Seiten der Firma Lausch, man wolle erst einmal den Verkauf abwarten. Man will sehen wie sich die Produktionen verkaufen.
Ich dachte auch, wir nehmen dieses Jahr noch, im Herbst, eine Staffel auf, aber da ist bis jetzt nicht die Rede von.

Zauberspiegel
: Verraten Sie uns noch kurz, woran Sie zurzeit arbeiten?
Rainer Schmitt: Im Hörspielbereich nehme ich nächste Woche etwas auf, bei Thomas Tippner, vielleicht sagt Ihnen der Name auch etwas. Ansonsten synchronisiere ich für Arte. Ich synchronisiere sehr viel. Ich merke mir nur die Filmtitel immer nicht, aber es ist im Moment sehr viel für Arte. Zurzeit ein Lifestyle-Magazin, wo es um Kunst und Kultur geht. Da mache ich den überleitenden Kommentar. Das ist immer ganz nett.
Und dann halt noch Werbung für Ford, Edeka und Arcor. Für Arcor mache ich das schon viele Jahre.
Dann ist es auch so, das ich dieses Jahr 60 werde, und viele Regisseure, die mich ein Leben lang begleitet haben, wie Bernd Lau beim Herr der Ringe, leben nicht mehr oder sind in Rente und es gibt neue und junge Talente. Und die neuen Regisseure greifen dann auf diese Künstler zurück.

Es wird halt mit zunehmenden Alter weniger und meine Kontakte zum NDR sind ziemlich mau. Ich mache da nicht mehr viel. Früher habe ich 20 Jahre die Tierdokumentationen für den NDR gesprochen. Expeditionen ins Tierreich und noch eine andere Sendung. Ich bedauere sehr, dass ich das nicht mehr mache, da gerade Tierfilme mir besonders viel Spaß machen.

Zauberspiegel: Ja, dann sage ich noch mal vielen Dank, auch dafür das Sie sich die Zeit genommen haben. Und frohes Schaffen weiterhin.
Rainer Schmitt: Ja, danke. Und mal gucken, vielleicht sprechen oder hören wir uns wieder mit Gestatten meine Name ist Brent, Larry Brent! (Beide lachen) Es tut mir leid, dass ich nicht immer soviel sagen kann. Ich habe mir den Eindruck, die Fans sind enttäuscht. Aber ich bin nun mal ein Schauspieler, und Larry Brent war für mich nur eine von vielen Rollen. Eine Rolle die sehr viel Spaß gemacht hat.
 
 

Das Interview wurde 2008 telefonisch geführt
Meinungen und Ansichten des Interviewten müssen nicht denen der Redaktion
oder der Mitarbeiter des Zauberspiegel entsprechen. 
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Kommentare  

#1 Jörg Kaegelmann 2008-09-05 12:53
Rainer Schmitts Wunsch nach einer korrekten Bearbeitung der Larry Brent-Texte kann ich herzlich nachvollziehen. Die Vorlagen zu den Larry Brent-Hörbüchern entspringen ausschließlich den alten Vorlagen der früheren Heftromane und die entsprechen nicht im Mindesten der Qualität der Texte unserer BLITZ-Bücher. Sehr gerne hätte ich EUROPA unsere Texte zur Verfügung gestellt, doch man wollte ausdrücklich die unbearbeiteten Texte, die nun wirklich mit Fehlern der vielfältigsten Art angefüllt sind. In sehr mühsamer und behutsamer Arbeit bereitet BLITZ die Texte von Dan Shocker auf, ohne jedoch seinen Stil zu verletzen. Gravierende Logikfehler werden bei uns ebenso ausgemerzt wie grammatikalische Unzulänglichkeiten.
#2 Tremor 2019-07-24 00:25
Danke für dieses interessante Interview.
Ich hätte mir aber auch die eine oder andere Frage betr. Rainer Schmitts vier Edgar-Wallace-Hörspielen bei Maritim gewünscht.
War er mit Manfred Krug im Studio?
Wenn ja: Wie war der so?

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