... Alfred Bekker über den »Drachenfluch« und Elben
... Alfred Bekker ...
... über den »Drachenfluch« und Elben
... über den »Drachenfluch« und Elben
: Nein, gar nicht, da beide Welten sehr unterschiedlich sind. Es gibt auch von den auftretenden Geschöpfen her keinerlei Überschneidungen. Davon abgesehen ist es eigentlich immer leichter, eine neue Welt zu erschaffen, als eine alte noch einmal zu betreten. Zuerst ist man frei und je mehr man über eine Welt erzählt hat, desto stärker wird man der Sklave dessen, was man schon zu Papier brachte.
: Zunächst einmal: Die Drachenerde ist eine Anderswelt, keine Variante der Erde.
Durch kosmische Tore kamen zuerst die Drachen auf diese Welt, danach die Magier (was auf der Drachenerde die Bezeichnung eines Volkes ist) und zum Schluss erst die verschiedenen Menschenvölker und andere Geschöpfe.
Es gibt fünf Monde am Nachthimmel und fünf Himmelsrichtungen auf dieser Welt und der Kompass zeigt nach Süden.
Fünf Äonen soll die Geschichte der Welt vom Anfang bis zum Untergang haben.
Im ersten Äon herrschten die Drachen und im letzten wird einer der Monde, der schon seit Generationen immer größer zu werden scheint, herabstürzen, alles Leben vernichten und ein neues Zeitalter des Chaos einleiten.
Zur Zeit der Handlung gibt es ein Reich der Drachenreiter, ein Reich der Magie, ein Reich des Feuers, ein Reich der Luftschiffe und ein Reich der Seefahrer.
Jahrtausendelang herrschte zwischen den fünf Reichen ein Gleichgewicht der Macht. Doch dies gerät ins Wanken Der grausame Katagi, ein Verstoßener aus den Reihen der Drachenreiter-Samurai, ermordet das Kaiserpaar und schwingt sich selbst auf den Thron. Er ist nun Herr über Drachen und Menschen. Doch seine Pläne gehen weiter! Er will mit einem Heer aus Drachenreitern und Höllenbestien die fünf Reiche unter seine Herrschaft zwingen.
Nur Rajin, der Sohn des rechtmäßigen Kaisers, hätte die Macht, die Herrschaft des Bösen zu beenden. Doch Rajin ahnt weder etwas von seiner Bestimmung, noch von der tödlichen Gefahr, in der er schwebt
: Drachen sind ein klassisches Thema der Sagen und Mythen und damit auch der Fantasy-Literatur. Im Zusammenhang mit einem anderen Projekt hatte ich mich mit dem asiatischen Mittelalter beschäftigt und so schon seit längerem den Gedanken verfolgt, diese beiden Elemente zu einer Fantasy-Geschichte zu verschmelzen.
: Ich bin da meinen ganz persönlichen Vorstellungen gefolgt. Meine Drachen sind die Urbilder des Chaos, die die Welt einst mit roher Gewalt beherrscht haben, die den Boden aufrissen bis die Magmaglut hervorquoll und Gebirge auffalteten. Wesen, die sich nur mit allergrößter Mühe beherrschen lassen. Zur Handlungszeit der Saga sind sie zwar zu Dienern der Menschen herabgesunken, zu Transportwerkzeugen und Kampfdrachen, aber unter dem Dach der Welt schlummert der Urdrache Yyuum und die Tage, da die Drachen sich dem Willen der Menschen nicht mehr unterwerfen werden, scheinen nahe...
Jedenfalls gibt es in dieser Saga keine infantilen Sprech-Drachen zum Knuddeln, die dauernd Weisheiten von sich geben, Stattdessen sind sie Geschöpfe von roher, archaischer Urtümlichkeit, deren Intelligenz aber trotzdem niemand unterschätzen sollte...
Für »Drachenfluch« hast du ja eine recht ansehnliche Mythologie entworfen, gerade was die Religion der Seemannen betrifft. Derart ausführlich findet man solche Darstellungen selten. Warum war es für dich wichtig, die Sagen und Legenden um die Götter der Nordmänner in dieser Breite darzustellen?
: Ja, das ist ein Element all meiner Fantasy-Romane und gilt auch für die Elbentrilogie. Die diesseitige und die jenseitige Welt stehen in ständiger Wechselwirkung. Es gibt keine Grenze zwischen beiden und das Übernatürliche, die Mythen der Vergangenheit und die Götter greifen ständig in das Leben ein. Wir sprechen heutzutage davon, etwas vor uns zu haben, wenn wir die Zukunft meinen, während der moderne Mensch hinter sich die Vergangenheit wähnt. Aber in sehr alten Sprachen hat sich eine andere Sichtweise bewahrt. Im Hebräischen meint etwas vor sich haben die Vergangenheit. Das Individuum steht diesem Verständnis nach also mit dem Gesicht der Vergangenheit zugewandt da, denn die liegt sichtbar vor ihm. Da finden sich alle Götter, Mythen, Geschichten und die Vorfahren kurz: alles, was sein Leben und seine Handlungen begründet oder ihm Bedeutung gibt. Aber die Zukunft kennt man nicht. Sie liegt hinter ihm - unsichtbar im Dunkeln.
: Es ist eine harte, gnadenlose Welt, die ich darstelle und es passiert eine Menge. Davon abgesehen kann man den Ausdruck von der reichen Ernte des Todes ruhig wörtlich nehmen: Vom Augenmond steigt Ogjyr herab, der Todverkünder und Traumhenker. Er ist der Gott des Schlafs, der Träume und des Todes und trennt die Seelen der Verstorbenen von den Leichen. Aber keine dieser Seelen ist gewillt, ihm freiwillig in die Ödnis des Augenmondes zu folgen. Das tun nur diejenigen, die er zuvor mit einer Spanne untoten Lebens belohnt...
: Nein, diese Meinung kann ich nicht teilen. Die Titelbilder haben mich schon in der Entwurfphase sehr begeistert. Sie drücken genau die urtümliche, chaotische Kraft aus, die den Geschöpfen der Drachenerde innewohnt.
: Drei Ringe sichern die Herrschaft des Kaisers über die Drachen. Zwei davon besitzt Katagi, der grausame Usurpator den Dritten stahl ein Affe und brachte ihn dem Urdrachen Yyuum, einem erwachenden Giganten unter dem Vulkankegel des Luftreichs, der die Herrschaft der Menschen beenden will.
Rajin, der Erbe des ermordeten Drachenkaisers, hat den Kampf gegen die Mächte des Bösen aufgenommen. Aber bevor er Katagi, dem Usurpator auf dem Kaiserthron gegenübertreten kann, muss er dem Urdrachen begegnen und den Dritten Ring erobern....
Das Kaiserreich der Drachenreiter ist schließlich dem Untergang geweiht und das Gleichgewicht zwischen den fünf Reichen endgültig zerstört. Als sich die Herrscher des Feuers, der Lüfte und der Magie zusammenschließen, drohen Chaos und Vernichtung.
Doch Rajin, der Erbe des Drachenthrons und Anführer der Rebellion gegen den grausamen Usurpator Katagi, muss das Reich erst wieder unter seine Herrschaft vereinen, bevor er der Gefahr begegnen kann.
Mit einer Handvoll Drachenreiter schickt er sich an, den Mächten des Unheils gegenüber zu treten
: Nun, zunächst werde ich nochmal in das Zwischenland der Elben zurückkehren. Es wird ein Spin-off für ein jugendliches Publikum zur Elben-Trilogie geben. Ansonsten sind noch ein paar weitere Dinge in der Entwicklung. Aber über diese Eier werde ich erst gackern, wenn sie gelegt sind.