... Stefan Hilden über Inszenierungen, Marketing und Möglichkeiten
: Eindeutig nein aber das gilt nicht nur für Verlage. Das Web hat seinen Platz in unserem alltäglichen Leben gefunden und jedes real existierende Produkt wird seinen digitalen Zwilling im Web finden. Dabei sollte es nicht nur um die reine Abbildung des Produktes gehen, sondern um seine Inszenierung. Mittlerweile sind die technischen Möglichkeiten da, am Beispiel Buch, die Cover interaktiv begehbar und erlebbar zu machen. Diese weitere Dimension der Darstellung ist noch weitgehend unterrepräsentiert.
: Nein, die konservativen Verlage sind weitestgehend ausgestorben. Man muss sich eben vorstellen, dass ein Marketing im Web eine nicht unbeträchtliche Investition erfordert und es noch keine verlässlichen Methoden existieren um die Wirkung zu überprüfen. Mehr und mehr Verlage wagen sich immer weiter vor, aber verständlicherweise ist man vorsichtig und versucht zielgruppengenau zu positionieren. So ist man in der Fantasy und im Jugendbuch zwangsläufig präsenter als in der Belletristik.
: Mittlerweile wird bei jeder Gestaltung gleich die Darstellbarkeit in den diversen Medien berücksichtigt. Das Cover muss bei Amazon funktionieren, genau wie bei einer Anzeige oder Katalogabbildung. Wir gehen da noch einen Schritt weiter und erstellen unsere Bilddaten (vornehmlich im Fantasy/All-Age und Jugenbuchbereich) in komplexen 3D-Programmen, die aus der digitalen Cinemaproduktion stammen. Damit können wir Szenerien, Landschaften, Wesen oder Gegenstände realistisch darstellen. Das ist zwar recht aufwändig aber man hat in der weiteren Verwertung die Möglichkeit einen kleinen Trailer zu produzieren in dem man beispielsweise in die Szene hineinfliegt, eine Runde und aus der Landschaft schält sich das Cover mit Typografie. Weiter kann man ein Computerspiel generieren, in dem man beispielsweise das Cover betreten kann, sich in dem Raum umsehen und verschiedene Dinge näher betrachten oder sammeln kann. Technisch ist das zu vertretbaren Kosten zu realisieren und wird zur Zeit von PENHALIGON in ähnlicher Form realisiert, die sehr engagiert im Web sind und Standards im Web-Marketing gesetzt haben.
: Ich glaube mit den Generationen hat das gar nicht soviel zu tun sobald eine Technik zur Verfügung steht wird sie genutzt unabhängig vom Alter. Das gilt für das Internet genau wie für das Automobil. Neuerungen werden aber in erster Linie angenommen von begeisterungsfähigen, Neuem aufgeschlossenen Menschen. Und genau hier sieht man, dass man im Web eine sehr interessante Zielgruppe erreichen kann.
: Entscheidend ist nicht der Preis, sondern die Qualität. Gutes Marketing kostet kein Geld, sondern man verdient welches damit. Noch sind wir natürlich alle in der Lernphase aber das ist eine gute Investition.
: Da bin ich ehrlich gesagt nicht der Fachmann ich weiß, dass in allen Verlagen darüber nachgedacht wird, wie man am besten der Innovation e-book begegnet. Für uns macht es kein Unterschied, ob unser Artwork bei Amazon oder anderswo im Netz dargestellt wird, oder eben im e-book. Digital ist digital und entscheidend ist, dass man die Vorteile nutzt, die eine digitale Darstellung mit sich bringt.
: Da bin ich skeptisch. Ein Buch ist schon etwas sehr privates und ich glaube, dass sich ein Unternehmen, dass beispielsweise inmitten eines spannenden Thrillers für sich wirbt, nicht mit einer positiven Wahrnehmung rechnen kann. Bislang sind alle Versuche Werbung in Büchern zu platzieren fehlgeschlagen warum sollte das bei einer digitalen Darreichungsform anders sein? Ich würde es meinen Kunden nicht empfehlen.
: Ganz klar jene Genres, die sich an Kunden wenden, die ohnehin stark das Internet nutzen. Rollenspieler, Gamer allgemein, Jugendliche aber auch Singles und alle, die das Netz zur Kommunikation und zum Austausch von Informationen nutzt.
:Es muss wie überall eben zum Medium passen. Die Grenzen sind immer dort, wo man anfängt Geld oder Vertrauen zu verspielen.
Wer ist... Stefan Hilden?