... Bernd Tezeden über Raumfalken, Diomedes, Kontrolle und Heisenberg
... Bernd Tezeden ...
... über Raumfalken, Diomedes, Kontrolle und Heisenberg
: Für neue Serien ist es immer Zeit. Zumal man nicht gerade behaupten kann, dass der Markt im Heftromanbereich überlaufen wäre. Da zeigen sich die Kleinverlage doch wagemutiger als die großen Vorbilder.
: Der grenzwissenschaftliche Hintergrund etwa vom "Höllenjäger", den ich von 2005 bis 2010 geschrieben habe, besitzt eine Menge SF-Potenzial. Bedauerlich, es zu verschenken, existieren doch großartige Verknüpfungspunkte zwischen Esoterik und Wissenschaft. Ich halte es mit dem Physiker Heisenberg, der sagte: "Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft macht atheistisch. Aber am Grunde des Bechers begegnest du Gott." - was nichts anderes heißt, als dass das Verständnis für unsere Welt, das Universum und alles, was ist, nur durch die Verbindung von Theologie und Naturwissenschaften vollständig hergestellt werden kann. Jede Disziplin für sich allein ist zum Scheitern verurteilt.
Aber das nur am Rande.
Um auf deine eigentliche Frage zurückzukommen: Letztlich ist es ein gutes Gefühl, die absolute Kontrolle über ein Projekt zu haben. Ich brauche auch die Exposés nicht so ausführlich zu gestalten, wie es für einen Fremdautor nötig wäre. Zudem kann ich spontan Ideen in den Roman einbauen, die mir bei der Exposégestaltung nicht eingefallen sind. Natürlich besteht die Gefahr, den Überblick zu verlieren, wenn nicht eine zweite oder dritte Instanz im Spiel ist. Bei einer Filmproduktion nennt man diese Instanz wohl Scriptsupervisor, der einem immer dann auf die Finger klopft, wenn man dabei ist, gravierende Fehler zu begehen. Da muss ich vorsichtig sein.
: Keine besondere; in den Romanen findet er lediglich im Impressum Erwähnung. Da ich selbst aber stellvertretend für den Diomedes Verlag stehe und die "Raumfalken" schreibe, habe ich mir erlaubt, auf meiner Homepage meinen Selbstverlag als Kooperationspartner zu kommunizieren.
: Beide Serien habe ich nicht gelesen. Daher kann ich nur Folgendes sagen: Die Raumfalken sind eine Gruppierung, die zwischen den Fronten steht. Auf der einen Seite gibt es einen mächtigen Gegner von jenseits des Milchstraßenzentrums, auf der anderen Seite den Präsidenten der Globalregierung, der sich durch ein Zweckbündnis mit den außerirdischen Eroberern erweiterte Machtbefugnisse verspricht, die ihn aus seinem Lakaienstatus erheben. Der Widerstand der Raumfalken richtet sich somit gegen beide Parteien; Ziel ist die Befreiung der Menschheit aus dem Joch der Eroberer sowie dem subtilen Diktat der eigenen Regierung. Ihre Mittel sind begrenzt, aber ihre technische Ausstattung ist dennoch bemerkenswert, da sie unabhängig von der Erde in den vergangenen Jahrzehnten ihre Forschungen vorantreiben konnten und sogar im Besitz einiger Gimmicks der Außerirdischen sind.
Aber das ist nur ein Teil der Handlung. SF muss für mich auch mit Geheimnissen und kosmischen Rätseln zu tun haben. Darauf ist die Serie letztlich ausgelegt. Mehr dazu bei den kommenden Fragen.
: Die Serie habe ich ebenfalls nicht gelesen, kann mir aber gut vorstellen, dass zwar die Ausgangslage ähnlich erscheint, aber bei den "Raumfalken" sicher in eine andere Richtung tendiert. Im ersten Band wird bereits klar, dass es den Eroberern vordergründig gar nicht um die Unterwerfung der Erde ging, sondern dass sie ein ganz anderes Ziel verfolgen. Dieses Ziel ist für sie sogar von existenzieller Bedeutung. Es kristallisiert sich heraus, dass es da noch eine weitere Macht gibt, die bisher noch gar nicht in Erscheinung getreten ist. Über sie ist nichts bekannt, und trotzdem wird sie gefürchtet - ihr Wirken hinterlässt Spuren, die raumfahrende Völker nicht ignorieren können.
Erste Hinweise wird es in Band 6 geben, in dem die Raumfalken auf ein eigenartiges Wesen treffen, das zukünftig noch für eine Menge Aufsehen sorgen wird.
: Action ist selbstverständlich vorhanden. Sie soll aber keineswegs im Vordergrund stehen. Wie ich weiter oben schrieb, liegt mir sehr viel an großen Geheimnissen, die allmählich gelüftet werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass seitenweise Kampfhandlungen mehr bewirken, als den Leser zu ermüden. Bei der Bastei-Serie "Torn" habe ich festgestellt, dass ich fünf aufeinanderfolgende Seiten an Gemetzel einfach quergelesen habe. Meiner Meinung nach ist der Roman kein Medium für reine Action; das bringen die Kino-Blockbuster eindrucksvoller zustande.
: Im Moment gibt es ein festes Team von etwa zehn Personen, ein Androide und ein kleiner Roboter eingeschlossen. Diese werden aber nicht in jedem Roman vorkommen, da ansonsten die Übersichtlichkeit verlorengeht. Dennoch wird jeder mal im Mittelpunkt stehen.
Kopf der Gruppe ist der ehemalige Anführer der Rebellenvereinigung "Native Soil", Terry Caumont. An die Spitze der Organisation kommt er praktisch wie die Jungfrau zum Kind und muss sich seine Führerschaft erst noch erarbeiten. Denn nicht alle sind unbedingt begeistert, dass ein völlig Fremder plötzlich das Ruder übernimmt.
: Es geht bereits in Band 2 weit weg vom Sonnensystem in den 7.000 Lichtjahre entfernten Adlernebel. Aber das ist erst der Anfang. Wir werden ein Völkchen kennenlernen, das über eine sehr spezielle Möglichkeit der Raumfahrt verfügt und geradezu gigantische Distanzen überwinden kann. Es wird allerdings nicht alles haarklein erklärt, wie es etwa bei Perry Rhodan der Fall ist; dafür fehlt mir einfach die wissenschaftliche Kompetenz.
: Ich finde, mein Name hört sich weder deutsch, noch weniger amerikanisch und schon gar nicht SF-like an. Und da ich das Pseudonym Greg Sutton mag, wird dieser nette Herr auch die Romane schreiben.
: Das Cover ist eine Collage aus vier Shutterstock-Bildern, die ich in Photoshop erstellt habe. In dieser Weise wird es auch weitergehen. Agenturbilder sind für diese Art der Veröffentlichung zu teuer.
: Geplant ist eine monatliche Erscheinungsweise. Ob ich das bei all den Vorbereitungen schaffe, werden wir sehen. Zumal ich auch gern zwischendurch noch Black Jericho schreiben möchte. Irgendwie hänge ich an dem unsympathischen Großkotz.
Der Umfang der Bände liegt bei 64 Seiten, also Heftromanformat. Oder in Zeichen ausgedrückt: zwischen 170.000 und 200.000. Der Preis beträgt 4,95 Euro. Das ist vergleichsweise viel, ich weiß, lässt sich aber aufgrund des Digitaldruckverfahrens für Kleinauflagen nicht anders berechnen, wenn es gerade noch wirtschaftlich sein soll.
Die Serie ist endlos angelegt. Ob sie endlos wird, entscheiden die Leser sowie dieser Greg Sutton, der vielleicht mal Lust bekommt, etwas anderes zu schreiben. Natürlich gibt es größere Handlungsabschnitte, gerade zu Beginn. Rätsel und Mysterien lassen sich nicht in ein oder zwei Bänden abhandeln. Es kann aber durchaus sein, dass nach der ersten großen Auflösung verstärkt Einzelromane erscheinen oder Mehrteiler. Muss ich mal schauen.
: Eine Fortsetzung von Lex Galactica ist praktisch schon auf dem Weg. Außerdem wird die Romantruhe ihr E-Book-Angebot ausweiten und regelmäßig zwischen sechs und sieben Serien veröffentlichen. Darunter ist eine SF-Serie, ausschließlich mit Romanen von Ex-PR-Autor Horst Hoffmann. Dabei handelt es sich durchweg um Wiederveröffentlichungen. Der erste Band ist heute, 24.10., online gegangen. Ebenfalls von Horst Hoffman wird es eine SF-Parodie unter dem Arbeitstitel "Sternentiger" geben. Die Reihe ist auf sechs Bände angelegt und wird als Print sowie auch digital erscheinen. Wenn ich nicht ganz daneben liege, beträgt der Umfang jeweils etwa 100 Heftseiten. Gegenwärtig sind wir mit der Sichtung des Bildmaterials beschäftigt. Vor Dezember wird es vermutlich keine Veröffentlichung geben.
Fest eingeplant ist übrigend eine Hörbuchversion der "Raumfalken", die zeitversetzt zur Printausgabe erscheinen soll. Das Manuskript geht in den nächsten Tagen ans Tonstudio zur Bearbeitung
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