... Dennis Rohling über den Hörplanet, Prophezeiungen und Live-Auftritte
: Wir haben Verkaufszahlen gewälzt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die nun vorübergehend eingestellten Serien aktuell keine Daseinsberechtigung mehr haben, da sie keine wirtschaftlichen Verkaufszahlen haben. Wir hatten das Glück, das wir lange Zeit sehr idealistisch produzieren konnten. Wir machen ja seit 2003 auf halbwegs professionellem Niveau Hörspiele, bzw. damals fing es an, ernsthafter betrieben zu werden. Aber richtig Geld bekamen wir erst ab Mitte 2007 dafür. Davor waren es eher Peanuts. Doch diese 4 Jahre, in denen wir keinen dicken Reibach gemacht haben, waren sehr gut für die künstlerische Entfaltung, da wir es ohnehin nicht gewohnt waren, gewisse Zahlen erreichen zu müssen.
Aber nun sind wir in 2009 und da müssen wir langsam mal ein bisschen Kapitalismus einfließen lassen. Sicher nicht so viel wie bei so manchem Major-Label, aber zumindest ein bisschen. Würden wir den Major-Maßstab ansetzen, würde es seit einigen Tagen gar keine Serien mehr geben und ich säße wieder im Callcenter und würde armen Bürgern Handyoptionen andrehen.
: Woran das liegt, wissen wir nicht. "Lady Bedfort" war wohl einfach eine dieser Sachen, mit denen man dann doch mal Glück hat. Warum auch nicht, hatten wir sicher mal verdient
: Die Konsequenzen SIND ja die Einstellungen.
: Ich finde dieses öffentliche Zukunftsdeuteln in diesem Maße eher blöd. Ich werde hier gewiss nicht prophezeien, wer wann nicht mehr da ist.
: Keine Ahnung, ich kenne nur uns intern.
: Genau genommen ist es nicht Wallace, mit dem wir folgen, sondern war es Lady Bedfort vor 1 1/2 Wochen.
Es schmeichelt natürlich schon, wenn wir mit Auftritt 1 fast doppelt so viel Zuschauer reißen wie so ein vermeintliches Schlachtross wie Dobranski.
So ein Liveauftritt bringt bei ausverkauftem Haus so gerade die Kosten wieder rein. Man muss ja für die Sprecher Hotels bezahlen und Anfahrten. Und essen wollen die meist auch was. Insofern ist das nix, was wirklich lohnenswert ist.
: Das Gute für Osnabrück ist, dass ich als Ausrichter dieses Events einfach eine große Leidenschaft für Bühnenarbeit habe. Zuletzt spielte ich in einem großen Stück im Jahr 2004. Danach waren "Bretter die die Welt bedeuten" eingeschlafen. Aber ich habe am 18. April 2009 gemerkt, wie wunderschön es wieder war, direkt vor dem Publikum zu spielen und es zu begeistern. Das möchte ich natürlich gerne so lange wie möglich weiter machen, denn davon haben wir alle was. Das Publikum UND ich
: Mal schauen. Still sitzend wird man uns sicher nie erleben. Aber da müssen wir in Ruhe schauen.
: Wie bereits überall nachzulesen ist, bin ich der Meinung, dass es aktuell einfach zu viele Veröffentlichungen gibt. Darin geht nahezu ALLES unter, erst recht die Sachen, die kein eigenes Fach bekommen und erst geringe Folgenzahlen haben. in so einer Masse kann man gar nicht auf die Verkaufszahlen kommen, die man monatlich braucht, um den hohen Standard zu finanzieren. Und wer sich umschaut, wird sehen, dass mittlerweile einige Label antreten und versuchen, mit Preisen um die 10 Euro die ganze Sache aufzufangen. Das ist für uns der gänzlich falsche Weg, denn man kann sicher auf lange Sicht keine Kunden halten, die nach und nach immer weniger Geld in der Tasche haben, wenn man sich nen schönen Einzelpreis genehmigen will.