… Christian Montillon über Meilensteine, Zukunftspläne und Auszeiten
… Christian Montillon …
… über Meilensteine, Zukunftspläne und Auszeiten
: Das Gefühl ist klasse. Und wenn ich zurückblicke (die Autorenarbeit liegt ja schon eine ganze Zeit zurück), ist es auch unwirklich. Haben wir diesen Meilenstein tatsächlich gestemmt? Die ganze Vor- und Nachbereitung? Nun, muss wohl so sein. Ich sehe zum Beispiel die Leseproben hier auf meinem Schreibtisch.
Es hat mich in 2018 sehr intensiv und lange beschäftigt. Es war etwas, dass man (aller Voraussicht nach) nur einmal im Leben tut – einen Tausenderband zu schreiben. Hinterher war ich durchaus auch ein bisschen … nun, sagen wir, müde.
: Wir verfassen alle Exposés gemeinsam – das war in diesem Fall genauso wie bei allen anderen Exposés. Also von der gemeinsamen Arbeit her. Natürlich war das Exposé als solches anders als sonst; unglaublich viele Dinge mussten berücksichtigt werden, vorher mussten viele Handlungsstränge auf den exakt definierten Endpunkt von Band 2999 hinlaufen … sehr spannend, diese Arbeit, und sehr herausfordernd.
Einen Roman gemeinsam schreiben, ist jedesmal unterschiedlich. In diesem Fall war uns von vorneherein klar, dass der Roman zwei getrennte Handlungsebenen verlangt. Das haben wir dann im Exposé ganz klar verankert. Wim hat seinen Teil geschrieben, ich meinen. Natürlich haben wir das verzahnt; etwa: “Welche Info wird beim jeweils anderen an welcher Stelle erwähnt?” Oder tausend andere Detailfragen. Wir haben unseren Text gegenseitig gelesen, kommentiert, angepasst usw.
Aber grob gilt, dass jeder seine Handlungsebene geschrieben hat. Es wird dem geübten Perry-Leser nicht schwerfallen zu bemerken, wer was geschrieben hat. Oder doch?
: Bei einem so großen Zeitsprung beantwortet sich die Frage teilweise von selbst – um ein Loriot - Zitat ein wenig abzuwandeln: »Ein paar hundert Jahre sind eine lange Zeit.«
Konkrete Infos zu einzelnen Figuren gebe ich nicht. Da wird dir nichts anders übrigbleiben, als es dir zu erlesen.
Und: Eine Technologie, die sich im Lauf von 500 Jahren nicht verändert/entwickelt, fände ich seltsam. Allerdings ist es nicht so... einfach wie gedacht. Sei gespannt.
: Ich glaube nicht, dass ein Neueinsteiger davon abgeschreckt sein könnte. Logisch – sonst hätte ich mich dafür stark gemacht, das zu ändern. Ha!
Also: Ja, es ist sehr einsteigerfreundlich, was aber nicht heißt, dass der bisherige Stammleser einfach mal alles neu vorfindet. Die Frage, die wir uns im Vorfeld (weeeeeeeiiiiiit voraus) stellten, lautete ungefähr: »Wie müssen wir den Übergang von 2999 zu 3000 gestalten?«
Es gab immer mal 100er-Bände, die eher einen starken Neuanfang gestalten und solche, die eher eine schwache Zäsur bildeten. Ein starker Neuanfang war z.B. 650 (okay, kein Hunderterband), 1400, 1800, 2300, 2700. In diese Kategorie würde ich 3000 einordnen. Eher fortführenden Charakter mit neuen Akzenten hatten Nummern wie 800, 900, 1700, 2200, 2800. Nur um mal für beide Fälle ein paar Nummern zu nennen, bei weitem nicht vollständig.
Diese Aufzählerei mag für manche verwirrend sein – macht nix. Die Zahlen sind nur für PERRY RHODAN - Leser, die wissen, was ich meine. Wer es nicht weiß, hat auch nix verpasst. Außer dass er sich durch ein paar Zeilen quälen musste und deshalb Lebenszeit verschwendet hat. Aber daran lässt sich nun auch nichts mehr ändern.
: Wir planen – sehr lose – weit voraus. Für die nächsten paar hundert Romane haben wir mehr oder weniger grobe Pläne und Ideen. Da wird sich aber noch viel ändern.
Du merkst, dass ich mich um deine Großzyklus-Frage herumgedrückt habe. Dazu sage ich aus Spoilergründen nichts. Ja, ich gebe es zu: Ich mag keine Spoiler. Wenn mich jemand bei Serien, die ich privat lese/schaue, spoilert, hasse ich das. Ich sehe auch den Sinn nicht, bei einer Spannungsserie.
: Es ist nichts konkret geplant. Aber in zwei, fünf, zehn Jahren werden wohl Leute aufgehört haben oder in Altersteilzeit gegangen sein, andere dazugekommen sein. Wie es eben schon immer war. Auch in dieser Hinsicht ist PERRY RHODAN schon immer lebendig gewesen ...
: Ich habe einen Band kurz nach 3000 geschrieben und plane gerade einen Doppelband, bei dem ich Autor sein werde. Danach mache ich eine kleine Schreibpause ... weil ich ein halbes Jahr keine Romane schreiben werde, also generell, nirgends.
Um mir das mal zu gönnen. Exposés werde ich weiter verfassen, auch Lesungen halten – nur eben nicht selbst aktiv Manuskripte schreiben.
Das wird natürlich eine Pause bei meinen Erstauflage-Romanen geben, aber ich weiß schon, welche Nummer ich danach als erste wieder verfassen werde – wenn nix dazwischenkommt.
Sprich: Ich werde weiterhin RHODAN - Romane schreiben, aber seit ich die Exposés mitverfasse, sind das natürlich weniger als zuvor ... ich hatte ja einen recht großen Roman - Output.
: Und für deine!