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... Sven Schreivogel über die HÖRSPIEL, den Hühnerposten, Locations und Kosten

Sven Michael Schreivogel... Sven Schreivogel ...
... über die HÖRSPIEL, Hühnerposten, Locations und Kosten
Die HÖRSPIEL 2009 liegt drei Monate zurück, die HÖRSPIEL 2010 wirft ihre Schatten voraus...  Da präsentiert sich die Branche im Hühnerposten (einem ehemaligen Postamt), unweit des Hauptbahnhofs im Zentrum der Metropole Hamburgs. Geradezu ein idealer Veranstaltungsort möchte man meinen. Aber 2009 waren 3000 Besucher da und nicht konnte aus Platzgründen jedes Liveevent besuchen. Der Hühnerposten war voll. Die Besucher wünschten sich mehr Platz und von Veranstalterseite denkt man über einen Wechsel nach. Neuer Ort mit mehr Platz. Wir fragten zu diesen Thema zunächt einmal Sven Schreivogel...
Zauberspiegel: Die Hörspiel liegt jetzt ein Vierteljahr zurück. Zeit für ein Fazit. Was bringt eine solche Veranstaltung einer kleinen Produktionsfirma wie Nocturna?
Sven Schreivogel: Für mich ist die „Hörspiel“ ein wichtiger Treffpunkt für Macher und Fans. Gerade in Bezug auf „Gordon Black“ war’s echt klasse zu erleben, wie sich die Leute – nach einjähriger Wartezeit, in der wir mit den Produktionsnotizen jeden Schritt zur Entstehung der Hörspielserie gezeigt haben – auf das Produkt gestürzt haben. Hier kann man in aller Ruhe Fragen beantworten, wo man sich sonst in Foren usw. die Finger blutig schreiben würde. Und natürlich bin ich auch Fan, so dass mich Begegnungen mit von mir verehrten Sprecherinnen und Sprechern wie Gabriele Libbach und Reent Reins begeistern. Als Inhaber von Nocturna Entertainment nutze ich gerne die Gelegenheit, unsere Produkte im Rahmen von Interviews („Dr. Mabuse“) und Autogrammstunden („Gordon Black“) zu präsentieren. Auch der Austausch mit Kollegen ist mir sehr wichtig.

Zauberspiegel: Es ist immer wieder von Fanseite gewünscht einen größeren Ort zu suchen. Die Veranstalter haben dergleichen versprochen? Wie siehst Du das? Welches Argument spräche aus Deiner – sprich der Sicht eines Ausstellers gegen einen Wechsel der Location – wie man Neudeutsch den Veranstaltungsort mittlerweile nennt?
Sven Schreivogel: Von meiner Seite aus spricht nichts dagegen, die Messe auch weiterhin im Hühnerposten stattfinden zu lassen. Ich finde die Atmosphäre dort sehr angenehm. Ich habe gehört, dass in diesem Jahr etwa 3000 Fans die Messe besucht haben, und viele Leute nicht mehr ins Live-Programm hinein gekommen sind. Das ist zwar schade, aber es zeigt auch das Interesse am Medium Hörspiel. Ob man deswegen jedoch den Standort wechseln sollte, weiß ich nicht. Immerhin hat’s den Effekt des „Full House“, und falls man eine neue Location wählt, besteht die Gefahr, dass es sich etwas verläuft. Außerdem könnte ein größerer Standort auch höhere Standgebühren mit sich bringen, was sich für kleine Firmen ungünstig auswirken würde. Aber zu diesem Thema solltet Ihr besser Janet Sunjic von Lausch befragen.

Zauberspiegel: Du plädierst also für einen Verbleib der Messe am Hühnerposten. Siehst Du dort denn noch Potential?
Sven Schreivogel: In der Tat gibt’s am Hühnerposten noch weiteres Potenzial. Beispielsweise könnte man auf der Fläche hinter dem Gebäude ein Veranstaltungszelt aufbauen und bestimmte Programmpunkte wie Workshops usw. dorthin verlegen, aber auch Second-Hand-Angebote, wo’s das eine oder andere „Fundstück“ gibt, mit dem die Leute ihre private Sammlung erweitern können. Ich denke, dass das größte Problem am Hühnerposten nicht der Platz für die Aussteller, sondern der Platz fürs Live-Programm ist. Natürlich wollen die Fans ihre Lieblingssprecher auf der Bühne erleben. Wer dafür eine weite Anfahrt in Kauf genommen hat, ist – zu Recht – enttäuscht und verärgert, wenn er nicht mehr hinein gelassen wird. Meines Erachtens planen die Veranstalter insbesondere aus diesem Grund einen Standortwechsel.

Zauberspiegel: Welches Argument spräche aus Deiner – sprich der Sicht eines Ausstellers gegen einen Wechsel der Location – wie man Neudeutsch den Veranstaltungsort mittlerweile nennt?
Sven Schreivogel: Nun, die „Hörspiel“ ist jetzt schon ein Event, der einen festen Platz im Terminkalender von Machern und Fans einnimmt. Zunächst in kleinem Rahmen von meinem Freund und Kollegen Thomas Birker aus der Taufe gehoben (2007 in Rüsselsheim, Anm. d. Red.) haben die zwei Fortsetzungen in Hamburg das Konzept in konsequenter Form weiter entwickelt. So wie ich Janet Sunjic und ihren Partner Günter Merlau kennen gelernt habe, werden die Zwei und ihr Team auch fürs nächste Jahr versuchen, das Programm nochmals zu toppen.

Zauberspiegel: Was sind also die Perspektiven der HÖRSPIEL?
Sven Schreivogel: Nun, die „Hörspiel“ ist jetzt schon ein Event, der einen festen Platz im Terminkalender von Machern und Fans einnimmt. Zunächst in kleinem Rahmen von meinem Freund und Kollegen Thomas Birker aus der Taufe gehoben (2007 in Rüsselsheim, Anm. d. Red.) haben die zwei Fortsetzungen in Hamburg das Konzept in konsequenter Form weiter entwickelt. So wie ich Janet Sunjic und ihren Partner Günter Merlau kennen gelernt habe, werden die Zwei und ihr Team auch fürs nächste Jahr versuchen, das Programm nochmals zu toppen.

Zauberspiegel: Was wird Nocturna tun, wenn die Kosten steigen? Zu Hause bleiben?
Sven Schreivogel: Ich gehe davon aus, dass der Standort auf jeden Fall gewechselt wird. Falls sich damit einhergehend die Standgebühren in einem erträglichen Maß erhöhen sollten, würde sich Nocturna Entertainment trotzdem auf der „Hörspiel“ präsentieren und auch am Live-Programm beteiligen.
Zauberspiegel: Was wäre für dich ein erträgliches Maß?
Sven Schreivogel: Höchstens 20 Prozent.
Zauberspiegel: Und wenn’s höher liegt?
Sven Schreivogel: In diesem Fall müsste ich’s mir überlegen, ob meine Firma wieder als Aussteller mit dabei sein würde oder nicht.

Zauberspiegel: Was also wünschst Du Dir von den Veranstaltern?
Sven Schreivogel: Ich wünsche mir – natürlich auch für die Veranstalter, die viel Herzblut in diese Messe stecken –, dass die „Hörspiel 2010“ genau so erfolgreich bzw. noch erfolgreicher verlaufen wird wie in diesem Jahr. Allerdings hoffe ich, dass die Standgebühren möglichst nicht oder nur gering erhöht werden, damit für kleine Produktionsfirmen wie Nocturna Entertainment weiterhin die Möglichkeit besteht, sich in so einem Rahmen präsentieren zu können.

Zauberspiegel: Was meinst du? Ist die „Hörspiel“ eine Konkurrenz zu den Buchmessen?
Sven Schreivogel: Nein. Die „Hörspiel“ ist vorwiegend für die so genannten „Kassettenkinder“, also die 25- bis 45-Jährigen gedacht. Und wie der Name sagt, liegt hier der Schwerpunkt auf dem Medium Hörspiel, anders als bei den Buchmessen in Frankfurt am Main und Leipzig, wo eher Hörbuch-Interessenten angesprochen werden. Die Klientel ist nämlich nicht die gleiche, wie oftmals fälschlicherweise angenommen wird. Außerdem ist auf den Buchmessen der Kontakt zu den Fans nicht so vorhanden wie auf der „Hörspiel“. Deshalb ist’s wichtig, dass es so eine Veranstaltung gibt.

 

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