... Mike B. Harris über STARFIST im Jahr 2025, »Nostalgie« und die Zukunft
... über STARFIST, »Nostalgie« und die Zukunft
: Ja, wer hätte schon mit dem tragischen Meteoriten gerechnet, der Anfang 2012 den damaligen Chefredakteur von Maddrax mitten auf der Autobahn erwischte. Danach war die Serie nicht mehr dasselbe, irgendwie fehlte Herz und Seele.
Mike B. Harris: Willst du dich jetzt ernsthaft über Hefte unterhalten? Das sollten wir doch lieber Archivaren, Antiquitätenhändlern und Historikern überlassen.
Mike B. Harris: Das kann man ganz eindeutig festmachen! Die Umstellung auf das E-Book hat die Starfist damals gerettet. Damit konnten wir endlich maßgeschneiderte Angebote an alle Zielgruppen anbieten.
Mike B. Harris: Das gehört natürlich dazu. Durch das E-Book wurden wir endlich flexibel, konnten unterschiedliche Längen anbieten, waren nicht mehr auf die leidigen 60 Seiten fixiert. Starfist day by day bietet jedem Leser die Möglichkeit täglich eine kleine Dosis Starfist zu schnuppern und entspricht etwa der Länge eines alten Kapitels. Das ganze ist aber mehr als ein Roman der alten Schule. Durch die tägliche Auslieferung wird natürlich auch jeden Tag ein Cliffhänger fällig.
Mike B. Harris: Ganz genau! Wobei, was meinst du mit "normalen Roman"? Wir bieten Starfist in etlichen Versionen an. Für die Nostalgiker (die aber Gott sei Dank immer weniger werden) etwa in alter Romanlänge 14 tägig. Daneben auch noch das XL-Angebot, das etwa einem Taschenbuch des letzten Jahrhunderts entspricht.
Mike B. Harris: Schön, dass du das ansprichst! Natürlich, da gibt es einmal die ganz normale Starfist, dann die Version für Jugendliche unter 16 Jahren, die inhaltlich etwas weniger hart ist und natürlich die "Hardcore"-Version, wo die Autoren sich einmal so richtig austoben können. So etwas hätte ich mir damals in meiner Zeit bei PR-Aktion auch schon gewünscht, es einmal ohne Rücksicht so richtig krachen lassen zu können. Zusätzlich kann dann jeder Leser entscheiden, ob er noch ein paar Euro drauflegen will, um auch in den Genuss des Titelbildes und der Zeichnungen zu kommen.
Mike B. Harris: So in etwa. Ich bekomme die "Taschenbuch"-Version und kürze die dann auf das normale Format runter. Sowas hat man früher auch mit den Leihbüchern in den Heftreihen gemacht. Dann reiche ich das an die anderen Mitarbeiter weiter, die dann entsprechend mit Sex und Gewalt ergänzen bzw. die Dinge rauskürzen.
Mike B. Harris: Nein, seit die modernen Serien zu 90 Prozent aus Aktion bestehen, ist das relativ einfach. Da kann fast nach Belieben gekürzt oder eingefügt werden ohne dass der Leser etwas merkt. Dann geht so ein Zweikampf in der einen Version eben über 2,5 Seiten und in der anderen ist schon nach einer Seite alles vorbei. Oder es wird in der einen Version ausführlich beschrieben, wie ein Alien stirbt, sich Blut und Gedärme nach dem Strahlenschuss an der Wand verteilen und in der anderen Version ist es nur ein eher beiläufiger Satz. Oder in der einen Version kommt es zu heissem Sex zwischen den Marines und der Ausserirdischen und in der anderen bleibt es eben bei einem Kuß.
Mike B. Harris: Das ist aber doch nichts Neues! Früher wurden doch auch die eingereichten Manuskripte vom Redakteur mit Zusammenfassungen der vorhergehenden Hefte angereichert. Und wenn es mal wieder eine Werbeseite mehr gab, wurde der Text vom Redakteur einfach ein wenig zusammengekürzt. Meistens merkt das auch keiner.
Mike B. Harris: Nun für den Leser ist es bequem, die Texte landen immer pünktlich in seinem E-Mail-Briefkasten. Für den Verlag gibt es ein Stück Sicherheit über die Absatzzahlen. Deshalb bieten wir als Gimmick für die Abonnenten auch an, dass sie pro Monat eine bestimmte Anzahl der älteren Ausgaben kostenlos runterladen dürfen.
Mike B. Harris: Nun früher haben die Leser die Hefte erworben und dann später oft zum Beispiel per Ebay weiter verkauft ohne dass der Verlag etwas davon hatte. Dadurch, dass wir alle alten Ausgaben weiter günstig im Angebot halten, profitieren nun wir davon und können noch einmal einen extra Profit realisieren, denn die Kosten für dieses Angebot sind minimal.
Mike B. Harris: Nun da bleibt alles wie gehabt. Krieg in der Milchstraße mit wechselnden Bündnissen, eine prise Military, die toten Götter und Action, Action, Action. Wir wollen ja hier nicht die Literaturgeschichte um ein unersetzliches und einzigartiges Projekt auf höchstem Niveau bereichern, sondern unsere treuen Leser weiter unterhalten.
Chronologie zur Starfist-Serie: