Der letzte Zeuge, Staffel 3
Der letzte Zeuge 3
Und Kolmaars Tochter Anna schleppt ihren neuen Freund mitsamt seiner Ratte in die väterliche Wohnung. Einen Lichtblick in Kolmaars Leben bildet dagegen die neue Staatsanwältin Tanja Rose.
Nun geht eine der erfolgreichsten und besten deutschen Krimiserien schon in die dritte Runde und mit dieser Staffel ist auch der bisherige Höhepunkt erreicht. Das liegt einerseits an den 8 äusserst spannenden Episoden, die wieder einmal durch ihre hervorragenden Drahbücher hervorstechen, andererseits sind es die etlichen kleinen Nebenerzählstränge, die dieses Mal extrem viele Neuerungen und jede Menge Abwechslung bieten. Dabei wird die symphatische Hauptfigur Dr. Kolmaar von seinen alltäglichen Problemen fast überrolt, denn die angeknackste beziehung zu seiner Tochter Anna erhält immer größere Risse und Anna scheint sich immer mehr von ihrem Vater zu distanzieren. Doch auch die kurzzeitige Liebesbeziehung zu Judith Sommer erfährt ein schnelles Ende, als diese für 6 Monate in die USA geht und sich vorher von Kolmaar trennt. Doch nicht nur der Gerichtsmediziner hat so seine Probleme, denn sein Freund Joe Hoffer quitiert wegen seiner Krankheit (Parkinson) den Dienst, doch erfreulicherweise kommt er mit dem Frühruhestand nicht zurecht und kehrt in den Polizeidienst zurück, um weiterhin den Gerichtsmediziner zu unterstützen.
Und damit kommen wir auch zu einem anderen nicht unwesentlichen Aspekt dieser dritten Staffel, in der sich einige bekannte Gesichter aus der Serie verabschieden und durch neue ersetzt werden. So kündigt zum Beispiel Hoffers Assistent den Dienst, da er es nicht verkraften kann wieder ins zweite Glied zu rücken. An seiner Stelle wird nun Markus Majowski (Max) der neue Assistent des Kommissars und die beiden ergeben auf jeden Fall ein sehr symphatisches Ermittler-Duo, dessen Umgang miteinander dem Zuschauer so manchen Schmunzler ins Gesicht zaubert. Auch STaatsanwalt Sänger nimmt seinen Abschied, der allerdings auf eine Art und Weise erfolgt, die man keinesfalls vermutet hätte. Zudem ist dieser Abgang mit äusserst tragischen Zügen versehen, die auch den Freunden Kolmaar und Hoffer schwer im Magen liegen. Ersetzt wird Sänger durch die attraktive Staatsanwältin Tanja Rose (Claudia Messner), die allerdings lediglich für 6 Episoden mitwirkt, bevor sie ihren Job wieder kündigt. Man sieht also, das hier eine ganze Menge los ist und für jede Menge Abwechslung gesorgt ist. Das war zwar auch schon in den ersten beiden Staffeln der Fall, doch dieses Mal wird der Zuschauer wirklich mit einem enormen Berg von Neuerungen und Wendungen konfrontiert, die das gesamte Geschehen noch interessanter erscheinen lassen.
Auch die einzelnen Fälle mit denen die Ermittler hier konfrontiert werden, beinhalten mal wieder ein extrem hohes Niveau und jede Menge Qualität. Einige Folgen servieren dem Betrachter dabei sogar echte Tragödien, beispielsweise wird ein totes Baby im Fundament eines Hauses gefunden oder eine Übermutter erscheint für den Tod ihres kleinen Sohnes verantwortlich. Doch auch korrupte Polizisten und mordende Ehemänner sind mit von der Partie. Man muss an dieser Stelle auch einmal ein großes Kompliment an die Autoren der Serie aussprechen, die es immer wieder schaffen, durch die fantastischen Drehbücher das von Haus aus sehr hohe Niveau immer noch zu steigern. Es ist dabei die Kombination aus erstklassigem Krimi und vielen zwischenmenschlichen Nebentönen, die dieser Tv-Serie eine Klasse verleihen, die beim Zuschauer wirklich ein Suchtpotential auslösen, so das man sich am liebsten sämtliche Episoden am Stück anschauen möchte. Selten kommt es vor, das sämtliche Komponenten so perfekt aufeinander abgestimmt sind, doch ganz egal ob es sich hier um die grandiosen Darsteller, den fantastischen Spannungsaufbau oder auch um den vorhandenen Humor handelt, man kann eigentlich nur zu einem überragenden Gesamteindruck gelangen, den jede einzelne Folge dieser Serie hinterlässt.
Es macht einfach nur Spaß, Dr. Kolmaar und sein Team bei ihren Fällen zu begleiten, die größtenteils zu Beginn große Rätsel aufgeben, aber durch Logik und etwas Glück am Ende immer gelöst werden. Das hinzufügen der etlichen Nebenerzählstränge und der Umgang der Hauptakteure untereinander ist dabei wie das Salz in der Suppe und macht den ganz besonderen Reiz einer TV-Serie aus, die meiner Meinung nach zu den besten gehört, die je in Deutschland produziert worden sind. Ein alles überragender Ulrich Mühe drückt dem Ganzen dabei seinen ganz persönlichen Stempel auf, da der von ihm dargestellte Charakter nicht nur seine Stärken, sondern auch jede Menge menschliche Schwächen aufweist, was dem Gesamtbild eine ungeheuer charmante und symphatische Note verleiht und es zudem äusserst authentisch und glaubwürdig erscheinen lässt.
Fazit: Wenn man schon die ersten beiden Staffeln von "Der letzte Zeuge" als sehr gut empfunden hat, dann setzt diese dritte Runde noch einmal einen drauf. Gewohnt erstklassige Darsteller, sehr spannende-und interessante Fälle und jede Menge Neuerungen machen diese Staffel zu einem absolut fantastischen Seherlebnis, das einen wirklich süchtig machen kann und die Vorfreude auf die vierte Runde in unermessliche Höhen schießen lässt.
Informationen zur DVD
: Ulrich Mühe, Gesine Cukrowski, Jörg Gudzuhn, Mila Bruk, Theresa Scholze, Claudia Messner, Reiner Heise, Andreas Schwaiger, Renate Schroeter, Volker Ranisch, Uwe Friedrichsen, Gerd Baltus, uvm.
: Bernhard Stephan / Dieter Schlotterbeck / Michael Zens
: Gregor Edelmann / Sandra Hoerger / Thomas Kirchner / Manja Erceg
: Anton Peschke / Pascal Mundt / Frank Brühne / Peter Ziesche / Dietmar Koelzer / Jörg Seidl
: Günther Fischer
: Ascot Elite
: Deutsch DD 2.0
: 1,78:1 (16:9)
: 8 Episoden a 45 Minuten auf 3 DVDS
: Interview mit Gesine Cukrowski, Trailershow